Lübeck – Statt 13.000 Fans in der Vorwoche zum DFB-Pokalspiel gegen den FC St. Pauli sahen am Samstagnachmittag nur noch 1.047 Zuschauer die Partie in der Regionalliga zwischen dem VfB Lübeck und der SV Drochtersen/Assel. Liga-Alltag also auf der Lohmühle und sie kamen nicht ganz auf ihre Kosten, denn die Gastgeber kamen über ein 1:1 (0:1) nicht hinaus, kassierten dabei das erste Gegentor der Saison.

Mit Marheineke (hatte seinen Pferdekuss aus dem Training gut weggesteckt, HL-SPORTS berichtete) ging es in die ersten 45 Minuten und die Gastgeber machten übernahmen, wie schon in den vergangenen Liga-Spielen sofort das Kommando. Kontrollierter Aufbau war die Devise der Anfangsphase. Ein erster Freistoß von Maletzki (8.) und einem anschließenden Kopfball von Marheineke (9.) und nochmal Lindenberg (9.) – Rettung auf der Linie – waren die ersten Anzeichen für den Mut der Grün-Weißen, den man erkannte.
Ein schneller Spielzug über Toboll und Haritos auf Maletzki (14.), der nur noch Drochtersens Keeper Siefkes vor sich hatte, fand den Weg noch nicht ins Netz. Da war Maletzki etwas überrascht und brachte das Leder nicht ganz unter Kontrolle. Die Niedersachsen versuchten es über Konter zum VfB-Gehäuse zu gelangen, doch die Verteidigung der Lübecker machte das gut und ließ nichts spannendes zu. Thiel (21.) schaffte es bei einem Seitfallzieher im Strafraum ebenfalls nicht an Siefkes vorbeizuzielen.
Einen Aussetzer leistete sich Lindenberg (22.) bei einem Rückpass, der viel zu locker auf Toboll ging. Gierke schaltete blitzschnell, aber Toboll stürmte raus und bereinigte den Fehler seines Abwehrspielers. Mit einem Distanzschuss versuchte es Elfers (23.) in einer starken Phase der Gäste, doch sein Schuss verfehlte das VfB-Tor doch um einiges. In der 29. Minute war es wieder Maletzki, der von Thiel in Szene gesetzt wurde und wieder nur noch Siefkes vor sich hatte – er verpasste aus spitzem Winkel die Führung.
Danach verflachte es etwas und aus heiterem Himmel fiel die Führung für die SV Drochtersen/Assel. Eine Flanke von Balat landete punktgenau auf dem Fuß von Nagel (39.), der aus Nahdistanz ins rechte Eck einschoss.
Bis zur Pause passierte nichts mehr und der Rückstand der Lübecker war etwas überraschend.

Schon Minuten vor Wiederanpfiff waren die Grün-Weißen wieder auf dem Platz. Trainer Rolf Landerl dürfte die Kabinenansprache kurz und knapp ausfallen hat lassen. Die erste Chance ging auf das Konto von „Drossel“, als Torschütze Nagel von der Strafraumgrenze abzog, sein Versuch aber vorbeiging.
Der Schwung der ersten Halbzeit ging bei den Lübeckern etwas verloren. Dabei machten die Niedersachsen nicht mehr als zuvor und verlegten ihre Bemühungen weiter aufs Kontern. Der Ausgleich genau so überraschend wie der Rückstand. Der VfB kam über Ebot-Etchi (kam nach der Pause) mit einem Zuckerpass auf Maletzki (65.) zum 1:1. Der quirlige Außen der Grün-Weißen ließ seinen Gegenspieler im Strafraum stehen und markierte in seinem dritten Anlauf den ersten Treffer – spitzer Winkel ins lange Eck. Klasse Spielzug!
Nun war wieder alles drin und nachdem die 1.047 Fans zuvor den einen oder anderen Pfiff abgaben, waren sie nun wieder versöhnt. Nachdem Weggen (71.) mit einem Freistoß noch den Pfosten traf, waren die „VfB“-Sprechchöre nicht zu überhören. „Drossel“ ließ sich in dieser Phase wieder etwas gehen und konzentrierte sich auf Tempo-Gegenstöße. Lübeck war dagegen wieder spielbestimmend. Und hitzig wurde es.
Nach einem Freistoß von Haritos (77.), bei dem Siefkes Mühe hatte, gerieten der „Drossel“-Schlussmann und der VfBer Marheineke vor der Fankurve aneinander. Rudelbildung und jeweils Gelb für die Hitzköpfe war das Ergebnis dieser Szene.
Es blieb dabei und die Möglichkeiten, die der VfB nicht nutzte, kosteten zwei Punkte. Nach dem Rückstand schaffte es das Landerl-Team aber wieder zurück und verdiente sich mindestens einen Zähler.

Statistik:

VfB Lübeck – SV Drochtersen/Assel 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Nagel (39.), 1:1 Maletzki (65.)

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Gelbe Karten: Marheineke – Siefkes, Elfers, Behrmann

Zuschauer: 1.047

Aufstellungen:

VfB Lübeck: Toboll. Wehrendt, Lindenberg (62. Bohnsack), Nogovic, Noel (46. Ebot-Etchi), Thiel (82. Abou Rashed), Haritos, Maletzki, Marheineke, Weggen, Sievers

SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Gierke (70. Neumann), Wolk, Nagel (90. Serra), Behrmann, Elfers, Sung, Ioannou, Balat (61. Gooßen), Zöpfgen, Winkelmann

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