Lübeck – Die Zeit rennt, am Freitag geht es los mit der Eishockey Oberliga Nord. Um noch alle Teams unter die Lupe zu nehmen, legen wir heute ein „Doppelspieltag“ ein. Und unsere Reise zum ersten Teil des Tages führt uns in den Berliner Wedding, wo die eigentliche abgestiegenen Akademiker von FASS Berlin zu Hause sind. Was vermag der Nachrücker in dieser Saison zu leisten?

Verein: Freier Akademischer Sportverein Siegmundshof Berlin
Gründung: 1962
Erfolge: keine
Letzte Saison: Oberliga Nord Rang 15, Abstiegsrunde Platz 4
Halle: Erika-Heß-Eisstadion  (2800 Plätze)

Abgelaufene Saison
22 Spiele dauerte es in der letzten Saison, bis FASS erstmals drei Punkte mitnehmen durfte. Danach lief es mehr schlecht als recht, doch insgesamt hatte sich das junge Team der Akademiker in der zweiten Saisonhälfte deutlich besser gefunden. Am Ende stand noch Rang 15 zu Buche, die Abstiegsrunde war aber unumgänglich. Dort lief aber wieder nichts zusammen, lediglich drei Punkte standen am Ende zu Buche – der sportliche Abstieg in die Regionalliga war besiegelt. Doch nach der Insolvenz des EHC Neuwied und dem Verzicht des Hamburger SV, als Nachrücker in der Oberliga zu bleiben, griffen die Berliner zu und spielen also auch in der neuen Saison in der dritten Liga. Aber reichte die Vorbereitungszeit?

Goalies
Mit einem vertrauten Torhüter-Trio gehen die Akademiker in die neue Saison. Ole Swolensky bleibt die Nummer eins, ihm zur Seite steht der junge Förderlizenzler Philipp Lücke. Nummer drei im Bunde ist auch in diesem Jahr mit Mareike Krause die einzige Frau in der Oberliga Nord. Der große Rückhalt war Swolensky allerdings nicht unbedingt, zu viele Gegentore musste er fressen. Lücke und Krause bekamen in der vergangenen Saison praktisch keine Spielzeit. Von daher dürfte die drei das schwächste Goalie-Trio der Liga darstellen.

HLS-Bewertung: zwei Sterne

Defensive
237 Gegentore kassierten die Akademiker in der letzten Saison. Nicht der schlechteste Wert der Liga, aber eine sattelfeste Abwehr sieht natürlich auch anders aus. Es gehen mit Aron Wagner und Ole Oleff zwei hoffnungsvolle Talente, auch Routinier Patrick Neugebauer steht nicht mehr im Kader. Kapitän Nils Watzke muss daher wieder einen neuen Kindergarten führen, zumal der Tscheche Dominik Müller erst einmal ausfällt. Nico Ehmann bringt etwas Erfahrung aus Hamburg mit, Maximilian Adam und Lucas Topfstedt könnten einen Schritt nach vorne machen. Wirklich überzeugend ist die Defensive der Berliner auch in diesem Jahr aber nicht.

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HLS-Bewertung: zwei Sterne

Offensive
In der Offensive muss FASS schmerzhafte Abgänge verkraften. So geht mit Julian van Lijden der zweitbeste Scorer der Akademiker, ebenso wie die hoffnungsvollen Talente Volynec, Ludwig und Spitzner. Allerdings konnte man auch auf dem Transfermarkt zuschlagen, denn mit dem Slowaken Oliver Duris kommt ein durchaus starker Konti-Stürmer in den Wedding. Mit Tom Fiedler kehrt ein erfahrener Spieler zurück nach Berlin, dazu kommen die Routiniers Patrick Czajka und Fabio Patrzek. Ansonsten dominiert auch in der Offensive das Motto „Jugend forscht“. Doch mit dem jungen Schweden Felix Karlsson, Dimitri Butasch, Can Matthäs und anderen muss den Akademikern nicht bange sein. Aber den ganz großen Sprung macht FASS dennoch nicht, auch wenn die Offensive besser zu bewerten ist als im Vorjahr.
 
HLS-Bewertung: zwei Sterne

Der Trainer
Czeslaw „Jesse“ Panek weilt leider nicht mehr unter uns, ganz Eishockey-Deutschland trägt Trauer. Und sein Nachfolger Oliver Miethke trat schon zum Saisonende sein Erbe an. Die Statistik ließt sich nicht perfekt, aber mit der Mannschaft war im Endeffekt nicht viel zu erwarten. Man darf also gespannt sein, was der 45-Jährige aus seiner Mannschaft herausholen kann. Da bei der Zusammenstellung war scheinlich keine großen Sprünge möglich waren, hat er zumindest bei der Kaderzusammenstellung fast das Maximum rausgeholt.
 
HLS-Bewertung: zwei Sterne

Zusammenfassung: 8 von 20 HL-SPORTS-Sternen
Die Akademiker haben einen Vorteil: sie können ganz ohne Druck in die neue Saison gehen. Denn eigentlich braucht man von diesem Kader nichts erwarten. Wenn alles normal läuft, dann sollte FASS Berlin klar am Tabellenende landen. Aber gut, was läuft in einer Saison schon normal? Dennoch: die Akademiker werden ab und an Nadelstiche setzen können, mehr aber auch nicht. So sind die Abstiegskandidat Nummer eins.

Neuzugänge  
Name alter Verein
Nico EhmannHamburger SV
Dominik MüllerMotala AIF
Dimitry ButaschEHC Neuwied
Oliver DurisHannover Indians
Tom FiedlerHeilbronner Falken
Pierre GläserECC Preussen Berlin
Vincent HesslerEisbären Juniors (FöLi)
Philip GolzEC Bad Kissingen
Charlie JahnkeEisbären Juniors (FöLi)
   
Abgänge  
Name Neuer Verein
Damon BonnessUnbekannt
Alexander ErlFASS Berlin 1b
Patrick NeugebauerUnbekannt
Ole OleffEnde Förderlizenz
Lars SchillerEnde Förderlizenz
Aron WagnerEnde Förderlizenz
Yannick D’ArinoFASS Berlin 1b
Julian van LijdenECC Preussen Berlin
Justin LudwigECC Preussen Berlin
Christopher ScholzUnbekannt
Pavel SedlacekUnbekannt
Lois SpitznerEnde Förderlizenz
Daniel VolynecEnde Förderlizenz
Ryan WarttigEnde Förderlizenz
   
Testspiele  
GegnerDatum
ECC Preussen Berlin1:5
ECC Preussen Berlin1:5
Chemnitz Crashers3:1
Eisbären Berlin1:11
Chemnitz Crashers5:3
Rostock Piranhas6:3

Alle Vorschauen auf einen Blick  und das getippte Ranking
1. Füchse Duisburg 20 Punkte
2. Saale Bulls Halle 18 Punkte
3. Herner EV 17 Punkte
4. Hannover Indians 16 Punkte
5. Moskitos Essen 15 Punkte
6. Crocodiles Hamburg 13 Punkte
7. ECC Preussen Berlin 12 Punkte
7. Harzer Falken 12 Punkte
9. Rostock Piranhas 11 Punkte
9. Black Dragons Erfurt 11 Punkte
11. Hannover Scorpions 10 Punkte
12. FASS Berlin 8 Punkte

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