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Wilhelmshaven – 50 Minuten lang war es mehr ein Handball-Krampf als ein Spiel, 50 Minuten lang bekam der VfL Bad Schwartau vor allem im Angriff kaum etwas gebacken. Doch am Ende setzten sich die Mannen mit dem Glück des Tüchtigen durch und gewannen das erwartet schwere Auswärtsspiel beim Wilhelmshavener HV mit 26:23 (12:11) durch. Bester Werfer beim VfL war Fynn Ranke mit fünf Treffern. Überragend war aber wieder mal der Hexer im Kasten. Dennis Klockmann verbarrikadierte sein Tor und war mit 18(!) Paraden der Garant des Sieges.

Dabei begann der VfL gar nicht so verkehrt, Christoph Wischnieswki sorgte nach 64 Sekunden für das 1:0. Und nach dem Klockmann früh seine langen Arme an verschiedenste Wilhelmshavener Bälle bekam, markierte Rickard Akerman mit dem 4:2 (7.) das erste, etwas komfortablere Polster des Abends. Doch von Beginn an schlichen sich viele einfache Fehler im Angriff ein und nach etwas mehr als zehn Minuten glich Lukas Kalafut zum 4:4 aus.

Vor allem der Rückraum des VfL präsentierte sich schwach. Fehlwürfe, unnötige Ballverluste und diverse Abstimmungsprobleme kennzeichneten das Spiel von Akerman, Milde und Hansen. Einzig der sehr aufmerksamen Abwehr und einem gut aufgelegten Ranke am Kreis war es zu verdanken, dass Bad Schwartau stets in Führung gehen konnte. So legte der VfL immer vor, Wilhelmshaven kam aber immer wieder zum Ausgleich. Keine Mannschaft konnte sich absetzen und schließlich ging der VfL durch Sebastian Damm, der ein tolles Anspiel von Akerman verwerten konnte, mit einem knappen 12:11 in die Pause.

Trainer Torge Greve war zur Pause sichtlich angefressen ob der Angriffsleistung seiner Sieben und seine Stimmung sollte sich in der zweiten Halbzeit zunächst nicht aufhellen. Zwar legte der VfL erstmal weiter vor, wie Sebastian Damm zum 14:13 (34.), doch der WHV kam besser ins Spiel. Immer wieder wechselte Wilhelmshaven die Abwehrformation, was den Schwartauern sichtlich zu schaffen machte. „Wir haben uns von der sehr unorthodoxen Spielweise des WHV anstecken lassen“, sagte Fynn Ranke nach dem Spiel. In der 35. Minute war es dann Rene Drechsler, der die Gastgeber mit dem 15:14 erstmals in Führung warf.

Bad Schwartau gelang in dieser Phase wenig bis gar nichts. Die Abwehr stand zu passiv, die Angriffe wurden leichtfertig vergeben. Einzig einer schwachen Chancenverwertung von Wilhelmshaven und dem 2,10-m-Riesen im Tor war es zu verdanken, dass sich der WHV nicht absetzen konnte. Klockmann wuchs, sofern das überhaupt möglich ist, noch mehr über sich hinaus und hielt seine Mannschaft im Spiel. Den erstmaligen Zwei-Tore-Rückstand durch Tobias Schwolow (17:19/47.) konnte aber auch er nicht verhindern. Greve nahm in der Folge seine dritte Auszeit.

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Und die schien zu fruchten. Jan Schult, der wegen eines Infektes 48 Minuten lang auf der Bank Platz nahm, riss das Spiel an sich und machte seine Nebenleute stärker – sowohl defensiv als auch offensiv. Die Folge waren vier Tore in Serie, Thees Glabisch sorgte mit dem 21:19 (53.) für Erleichterung bei den mitgereisten, handgezählten zehn Anhängern des VfL. Und da Klockmann eine Glanztat nach der Anderen auspackte, sorgte Schult mit dem 23:20 (56.) für die Vorentscheidung. Auch von einer doppelten Unterzahl kurz vor Schluss ließen sich die Schwartauer nicht mehr beeindrucken. Schult setzte mit dem 26:23 den Schlusspunkt unter die Partie.

Bei Trainer Greve war die Erleichterung wie bei der ganzen Mannschaft nach dem Spiel spürbar. Nach dem er tief durchgeatmet hatte, sagte er zu HL-SPORTS: „Wir wussten, dass das Spiel schwer werden würde. Umso glücklicher sind wir über den Sieg und ich bin stolz auf die Mannschaft, wie sie auch diesmal nachgelegt und sich durchgebissen hat.“

Der VfL bleibt auf Platz vier in der 2. Bundesliga und empfängt am kommenden Samstag die HSG Saarlouis in der Hansehalle.

Der VfL siegte mit: Klockmann (18 Paraden), Mallwitz – Glabisch (3 Tore/2), Milde (4), Akerman (4), Hansen (2), Ranke (5), Zimmermann (1), Waschul, Schult (3), Damm (2), Fuchs, Wischniewski (2), Bruhn, Metzner

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