Timmendorfer Strand – Die Rückrunde der Oberliga Endrunde beginnt für den EHC Timmendorfer Strand mit der erwarteten Niederlage. Gegen die Löwen Frankfurt unterlagen die Beach Boys mit 0:6 (0:2, 0:1, 0:3), zeigten aber eine sehr couragierte Leistung gegen die Profimannschaft aus Hessen.

Nach zwei Wochenenden ohne Verletzungen musste Trainer Sven Gösch auf drei Spieler verzichten. Tommy Raknic (Magen-Darm) und Tibor Uglar (Mandelentzündung) fielen krankheitsbedingt aus, für Marc Vorderbrüggen ist die Saison nach einem Riss im Oberschenkelknochen verletzungsbedingt beendet.
Frankfurts Coach Tim Kaehler musste nur auf den verletzten Roland Mayr verzichten, konnte aber sonst auf einen 22köpfigen Kader vertrauen.

Und das Spiel begann wie es erwartet worden war. Frankfurt kam mit viel Druck aufs Eis und ging schon in der dritten Minute in Führung. Ein Schuss von Marc Schaub wurde noch abgeblockt, doch dann stand Lanny Gare im Slot völlig frei und ließ Matthias Rieck im Timmendorfer Kasten keine Chance: 1:0 für Frankfurt.
Und schon in der fünften Minute legte der souveräne Tabellenführer der Endrundengruppe A nach. Die Beach Boys bekamen die Scheibe nicht weg, Marc Schaub legte ab für Nils Liesegang und der ließ Rieck aus kurzer Distanz keine Chance. Das Spiel nahm also seinen erwarteten Verlauf.
Den ersten Timmendorfer Schuss gab es nach acht Minuten durch Patrick Saggau, allerdings strahlte der wenig Gefahr aus. Die Löwen blieben das spielbestimmende Team und zeigten im ersten Drittel eindrucksvoll, warum sie von allen Trainern als Aufstiegskandidat Nummer eins gesehen werden.

Allerdings müssen sich die Löwen im ersten Drittel den Vorwurf gefallen lassen, dass sie zu viele gute Chancen liegen ließen. So fanden unter anderem Chris Stanley (12. Minute) und Clarke Breitkreuz (17.) ihren Meister in Matthias Rieck.
45 Sekunden vor der Pause hatten Patrick Saggau die beste Chance für die Beach Boys bis dato, doch sein Schuss aus dem rechten Bullykreis ging knapp am Kasten vorbei.
Nach 20 Minuten ging es mit dem Stand von 0:2 aus Timmendorfer Sicht in die Pause.

In Unterzahl kamen die Löwen gefährlich aus der Pause. Nach einem Fehlpass von Jesper Delfs ging Lanny Gare allein auf Rieck, doch der konnte die Chance parieren. Doch nur Sekunden später traf Mueller dann nur den Außenpfosten.
Rieck lief jetzt heiß: zunächst rettete er gegen ein Schlagschuss von Kreuzmann (22.), dann im Spagat gegen Mueller (24.) und gegen ein Schlagschuss von Vas.
Die Beach Boys agierten nach schwachem Auftakt defensiv wieder besser und hatten durch Patrick Saggau (25.) und André Gerartz zwei große Chancen auf einen Treffer, beide wurden aber kläglich vergeben.
Die Löwen arbeiteten weiter nach und scheiterten der Reihe nach an Matthias Rieck, der in der 30. Minute dann aber chancenlos war, als Marc Wittfoth einen Abpraller verwandelte.

Frankfurt setzte weiter nach, doch etwas Glück und Matthias Rieck verhinderten zunächst weitere Gegentreffer. In der 33. Minute hatte Gerartz wieder eine gute Chance für die Beach Boys, doch auch Björn Linda im Löwen-Tor zeigte, dass er kein schlechter Tormann ist.
Die Frankfurter wurden nun sogar etwas nachlässig in der Defensive, denn erneut Gerartz hatte nach Zuspiel von Moritz Meyer die nächste große Einschussgelegenheit, brachte die Scheibe nicht an Linda vorbei. (37. Minute)
Eine Minute vor dem Seitenwechsel hatte Marton Vas die letzte Chance des zweiten Drittels, doch im Eins gegen Eins schoss der ungarische Nationalspieler die Scheibe über das Timmendorfer Tor. So ging es mit dem Spielstand von 0:3 in die zweite Drittelpause.

Im letzten Drittel dauert es fast sieben Minuten, ehe die 725 Zuschauer den ersten Torschuss zu sehen bekamen. Schaub zog für Frankfurt ab, aber Matthias Rieck packte sicher zu.
Frankfurt setzte nun nochmal nach und erhöhte in der 48. Minute auf 4:0. Richard Gelke zog aus dem linken Bullykreis ab und überwand Rieck halbhoch über den Schoner.
In Überzahl kam Frankfurt dann zu ein paar Chancen. Erneut Gelke traf bei einer den Pfosten (50.).

Aber ansonsten boten die Profis vom Main im letzten Drittel eishockeytechnische Magerkost, während die Beach Boys trotz nachlassender Kräfte gut dagegen hielten. In der 55. Minute verpasste Christian Herrmann eine Hereingabe von Gerartz nur knapp.
Trotz der eher mäßigen Leistung im Schlussabschnitt erhöhten die Frankfurter in der 56. Minute auf 5:0. Cespiva zog von der blauen Linie ab und vor dem Tor fälschte Chris Stanley unhaltbar für Rieck ab.
Eine Minute vor dem Ende hatte Rob Labute dann die letzte Chance für die Beach Boys, scheiterte mit seinem Schuss aber an Björn Linda. Den Schlusspunkt der Partie setzten die Löwen, die durch Richard Gelke in der Schlussminute auf 6:0 erhöhten.

Am Ende bleibt ein verdienter Sieg der Profis aus Frankfurt, die sich aber schwerer taten, als ihnen sicherlich lieb war. Die Beach Boys spielten sehr gut und diszipliniert, hätten sogar das eine oder andere Tor machen können und zeigten die beste Leistung dieser Endrunde. Matthias Rieck verdient sich dank zahlreicher großartiger Saves ein Sonderlob.

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Nach dem Spiel war Frankfurts Trainer Tim Kaehler voll des Lobes für das Timmendorfer Spiel: "Sie haben gut verteidigt und uns alles abverlangt. Meine Mannschaft musste sich jedes Tor hart erarbeiten."
Beach Boys-Coach Sven Gösch war ebenfalls sehr zufrieden: "Wir haben uns sehr gut verkauft und das zweite Drittel war das Beste was wir in dieser Saison gezeigt haben. Nur das eine oder andere Törchen hätte noch sein können."

Für die Beach Boys geht es am Sonntag bei den Hammer Eisbären (ab 18:15 Uhr LIVE bei HL-SPORTS), dann wollen die Timmendorfer den ersten Sieg in der Endrunde einfahren.

Unterdessen hat Braunlage den Oberliga Nord-Pokal gewonnen. Die Falken besiegten den Hamburger SV mit 5:2 und gewannen damit die Finalserie mit 2:0.

Statistik:
0:1 Gare (3.), 0:2 Liesegang (5.), 0:3 Wittfoth (30.), 0:4 Gelke (48.), 0:5 Stanley (56.), 0:6 Gelke (60.)

Strafen: Timmendorf 6 – Frankfurt 4
Zuschauer: 725

Weitere Ergebnisse:
Endrunde Gruppe A:
Hannover Indians – Königsborn 3:6, Leipzig – Hamm 7:4

Endrunde Gruppe B
Kassel – Rostock 17:4, Hannover Scorpions – Herne 4:5 n.V., Erfurt – Duisburg 1:5

Oberliga Nord-Pokal Finale
Braunlage – Hamburger SV 5:2

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