Sao Paulo – Die deutsche Nationalmannschaft „ID“ mit dem Lübecker Torhüter Michael Schröder vom Kreisligisten VfL Vorwerk spielt zur Zeit bei der Weltmeisterschaft für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen. Nach dem 1:1 gegen Gastgeber Brasilien ging es am Sonntag im nächsten Vorrundenspiel gegen die Japaner. Dort verloren die Deutschen mit 0:7. Hier der Bericht zum Spiel.

Es gibt solche Tage, an denen Anspruch und Wirklichkeit deutlich auseinander klaffen. Ein solcher war heute.  Eigentlich hätte man denken können, dass die gute Leistung beim  1:1 gegen WM-Gastgeber Brasilien beflügelnd hätte wirken müssen.
Das Gegenteil war jedoch der Fall. Von Anfang an liefen wir den spielstarken Japanern hinterher oder standen zu weit weg vom Gegenspieler.

So war es nicht verwunderlich, dass wir schon nach acht Minuten durch eine Unachtsamkeit das 0:1 bekamen. Noch nicht recht von diesem Schock erholt, klingelte es schon wieder. Die Japaner schlossen eine schöne Kombination über halblinks aus leicht abseitsverdächtiger Position erfolgreich ab. Und nachdem nur wenige Minuten später gar das 0:3 fiel, war die Partie eigentlich schon gelaufen. Die um sich greifende Frustration entlud sich bei zwei deutschen Spielern, die sich zu Tätlichkeiten hinreißen ließen und prompt die rote Karte bekamen.

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Von nun an ging es nur um Schadensbegrenzung. Bundestrainer Jörg Dittwar stellte in der Halbzeit die verbleibenden neun Spieler eher defensiv ein, um ein mögliches Debakel zu verhindern. Das Häuflein der Aufrechten kämpfte bis zur 75. Minute auch aufopferungsvoll, konnte aber nicht verhindern, dass es in der Schlussviertelstunde noch viermal einschlug.
Die Enttäuschung war groß, zumal man sich viel vorgenommen hatte und bei einem Unentschieden gar das Halbfinale möglich gewesen wäre.

Die Ursachenforschung ist nun sicherlich eine abendfüllende Angelegenheit, aber unabdingbar, um die ausstehenden Spiele noch angemessen bestreiten zu können.

Am heutigen Dienstag wartet mit Turnierfavorit Polen ein ganz schwerer Brocken, zumal die deutsche Mannschaft auf einige gesperrte Leistungsträger verzichten muss.

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