FSHL: ESV ungeschlagen – VfL punktlos – Derby geht knapp an Ratekau

Lübeck – Fußballfreunde aus der Hansestadt finden gerade Spaß am Frauenfußball. Aufsteiger Eichholzer SV ist in der höchsten Landesspielklasse ungeschlagen und belegt nach einem Auswärtspunkt beim TSV Klausdorf den dritten Rang. Die Tabellenführung hätte es sogar sein können, doch eine zweifache Führung konnte das Team von ESV-Coach Hanifi Demir nicht über die Zeit bringen. Der VfL Oldesloe macht da weiter, wo der ehemalige FFC aufhörte. Sie bleiben in der SH-Liga ohne Erfolg. Das Duell der bisherigen punktlosen entschied die SG Daldorf/Rönnau im Kurparkstadion für sich. Knapp an der Sensation schlitterte Aufsteiger SG Siems-Dänischburg vorbei. Gegen den Meister aus Ratekau zog man sich im Derby beachtlich aus der Affäre, auch wenn es am Ende 0:1 stand. Beide Teams starteten erst am 3. Spieltag in die Saison.

VfL Oldesloe – SG Rönnau/Daldorf 0:2 (0:1)

Tore: 0:1, 0:2 Gauer (32., 81.)

Eigentlich hatten sich die VfL- Anhänger vom Spiel gegen die Mannschaft von SG Rönnau/Dahldorf die ersten Punkte erhofft. Aber es blieb bei der Hoffnung und die starb schon vor dem Schlusspfiff. Die Mannschaft des VfL konnte sich zur Halbzeit glücklich schätzen, dass die Gäste von ihren Möglichkeiten letztendlich nur eine nutzen. Die Zuschauer hofften, dass der Trainer – wie in den vorangegangen Spielen – wieder ein glückliches Händchen für die zweite Halbzeit hatte. Noch war ja nichts verloren. Die erste Chance in der zweiten Hälfte hatte Jessica Freelandt in der 51. Minute, als der Ball ihr im Strafraum zugepasst wurde, der anschließende Abschluss jedoch zu schwach ausfiel. Vier Minuten später wurde sie im Strafraum gleich von drei Gegnerinnen attackiert, konnte aber noch eine Ecke herausholen. Der anschließende Eckstoß endete mit einem Lattentreffer. Kurz danach musste doch Jasmin Schönfeld noch mal ran und für das Team retten. Ein Freistoß von Freelandt in der 70. Minute bereitete der Torhüterin ziemliche Probleme. Sie konnte den Ball aber ins Toraus lenken, die anschließende Ecke brachte keine Gefahr. Die kam wieder von der SG Rönnau/Dahldorf. In der 80. Minute gelang es noch Karen Reiter eine Angreiferin vom Torschuss abzuhalten; aber nur eine Minute später hatte sie, wie auch Schönfeld, das Nachsehen als eine Stürmerin die Abwehrkette durchbrach und das 2:0 erzielte.

SG Ratekau-Strand 08 – SG Siems-Dänischburg 1:0 (1:0)

Tore: 1:0 Papenfuß (25.)

Andreas Passow (Ratekau): „Wir waren in der ersten Halbzeit die dominierende Mannschaft und haben es versäumt nachzulegen. Aufgrund der zweiten Hälfte war es dann aber ein glücklicher Sieg für uns, da Siems auf Augenhöhe war und ihre Chancen nicht nutzen konnte.“

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Kambiz Tafazoli (Siems): „Wir haben heute eine unglückliche Niederlage kassiert. Ein individueller Fehler brachte uns um den Lohn. Wir haben Ratekau gerade in Halbzeit zwei dazu gebracht, nur noch die Bälle lang zu klären. Unglücklicherweise trafen wir in der 94. Minute zum Ausgleich. Nur der Schiedsrichter hatte etwas dagegen und hat den Ball vorher im Aus gesehen. Eine Fehlentscheidung aus unserer Sicht – leider.“

TSV Klausdorf – Eichholzer SV 2:2 (1:1)

Tore: 0:1 Loewenstrom (8.), 1:1 Kösjan (17.), 1:2 Guetari (61.), 2:2 Krohn (78.)

Mit einer defensiven Ausrichtung wollte der ESV das Unmögliche möglich machen. Gleich zu Beginn war zu erkennen, dass die Klausdorferinnen keinen Zweifel daran aufkommen lassen wollten, wer hier der Favorit ist. Doch das sehr agile Mittelfeld des ESV zerstörte den Spielaufbau energisch und eröffnete gekonnt den eigenen Angriff. Nach einem Freistoß auf der halbrechten Seite gelang Bianca Loewenstrom (8.) mit einem schönen Schuss direkt unter die Latte die Eichholzer Führung. Danach ging das ausgeglichene Spiel weiter, insgesamt mit mehr Ballbesitz für den TSV Klausdorf. Nach einem unglücklichen Abwehrversuch in der ESV-Abwehr zeigte dann der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. Diesen konnte jedoch Farina Manzow im Tor des ESV parieren. Das sehr laufintensive Spiel war größtenteils auf Zweikämpfe im Mittelfeld ausgerichtet, was zur Folge hatte, dass man auf beiden Seiten versuchte den Erfolg mit Schüssen aus der zweiten Reihe zu suchen. In der 17. Minute gelang  dann Mareike Kösjan mit einem Schuss aus gut 20 Metern der Treffer zum 1:1-Halbzeitstand.
Nach Wiederanpfiff schafften es die ESV-Damen, die Spieloffensive zu übernehmen. Der Ballbesitz hatte nun eindeutig das Übergewicht bei den Eichholzerinnen und nach einem Lattentreffer von Loewenstrom wollte man vielleicht mit mehr als nur einem Punkt hier nach Hause fahren. In der 61. Minute startete Sirin Guetari zu einem schönen Sololauf. Vorbei an zwei Gegenspielerinnen fand sie den Abschluss mit einem flachen Schuss in die linke Torecke. Vom Pfosten sprang der Ball zur erneuten Führung für die Gäste ins Netz.Ein unglücklicher Fehler in der Abwehr verhalf dem TSV Klausdorf zum Ausgleich. Kati Krohn (78.) nutzte einen Fehlpass in der Viererkette der ESV-Abwehr und schoss aus 16 Metern.

ESV-Coach Hanifi Demir nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Wir haben uns hier sehr teuer verkauft und hätten beinahe drei Punkte mitgenommen. Auf diese Leistung können wir gut weiter aufbauen. Die Mannschaft hat eine starke Leistung gezeigt.“