Lübeck – Mit fast 15-minütiger Verspätung begann die Regionalliga-Partie zwischen dem VfB Lübeck und dem FC St. Pauli II am Freitagabend auf der Lohmühle. Die Gäste standen im Stau und baten um einen späteren Anpfiff. 2.182 zahlende Zuschauer (darunter rund 150 Hamburger) sahen nach einem kleinen Bengalo-Feuerwerk aus dem Lübecker Fan-Block zu Beginn des Spiels ein 0:0 der besseren Sorte. Klare Vorteile konnten die Grünweißen nicht nutzen und mussten sich mit einem Punkt zufrieden geben.

Erster Szenen-Applaus war nach sechs Minuten zu vernehmen. Lübecks Stefan Richter schickte Henrik Sirmais mit einem Zuckerpass bis zur Grundlinie. Die Flanke des 22-jährigen Stürmers fand in der Mitte vor dem Hamburger Tor jedoch nur einen Gästespieler, der einen Tick vor Sascha Steinfeldt an das Leder kam, sonst wäre vielleicht das erste Tor der Begegnung gefallen. Vier Minuten später chipte Dennis Voss die Kugel in den Strafraum der Paulianer. Die Abwehr misslang und Richter nutzte den Fehler uns passte flach vor den Kasten der Gäste – Leider war niemand dort, der nur einzuschieben brauchte. In der nächsten Situation kam Finn Thomas (13.) aus Nahdistanz direkt zum Schuss, doch er verzog deutlich. Die Hausherren schnürten die Zweitliga-Reserve immer stärker in deren eigenen Hälfte ein und spielten munter nach vorne. Ein Richter-Schuss aus spitzem Winkel fand in der 20. Minute den Weg nur in die Arme von Pauli-Keeper Robin Himmelmann. Zwei Minuten später setzte Sirmais Andre Ladendorf in Position. Der Versuch aus halbspitzem Winkel kullerte jedoch am langen Pfosten vorbei. Nach einer halben Stunde war klar, dass der VfB Lübeck die drei Punkte zuhause behalten wollte. Attribute wie Einsatzbereitschaft und der Wille zum Sieg waren ganz klar bei den Grünweißen zu erkennen.

Der erste nennenswerte Auftritt der Gäste war in Minute 33 zu protokollieren. Ex-Lübecker Sebastian Jakubiak nahm sich ein Herz und versuchte es auf 30 Metern. Ein auftrumpfender Ball war am Ende aber doch kein Problem für Jonas Toboll im Tor der Lohmühlen-Kicker. Man konnte das allerdings als Wachmacher für Pauli II verstehen. Kurz darauf kam es zu zwei brenzligen Szenen im VfB-Strafraum. Ein Konter und eine Ecke brachten kurzzeitige Gefahr für den Aufsteiger. Auf der Gegenseite hatte Richter erneut die Chance auf den Führungstreffer. Mutterseelenallein stand er vor Himmelmann und schaffte es nicht den Ball im Netz unterzubringen. Torlos bat Schiedsrichter Tim Skorczyk zum Pausentee.

Der zum Seitenwechsel eingewechselte Andre Senger hätte in der 50. Minute das 1:0 für die Lübecker erzielen können. Himmelmann war auf dem Posten. Drei Minuten danach Doppelchance für die Gastgeber. Senger mit dem zweiten Versuch aus zehn Metern und wieder war der Kiez-Schlussmann mit der Faust da. Nach einer Flanke von rechts verpasste Richter mit dem Kopf das Tor. Auf der anderen Seite war es wieder Jakubiak (57.), der mit einem Freistoß aus 18 Meter für erneute Aufmerksamkeit sorgte, doch der Ball ging knapp vorbei. Ein langer Abschlag von Toboll kam Richter über die linke Seite zum Konter. Seine Flanke auf Sirmais (62.), setzte das Leder an die Latte. Im direkten Gegenzug kam Schachten zur Führungsmöglichkeit. Aus Nahdistanz schoss er über den VfB-Kasten. Nun wurde es ein munteres Spielchen in beide Richtungen.

20 Sekunden nach seiner Auswechslung knallte Arnold Suew in der 74. Minute den Ball an die Unterkante der Latte – Unglaublich! Inzwischen hätten die Lübecker klar führen müssen. St. Pauli konnte sich in dieser Phase nur schwer vom Druck befreien. Der einzige, der Entlastung bei den Gästen brachte, war Kwasi Wriedt. In der 81. Minute kam er von der Strafraumgrenze zum Schuss, der über das Tor flog.

Der VfB wollte den Sieg. Und die Chance dazu hatte wieder Richter. Fünf Minuten vor dem Ende stand er frei vor Himmelmann, doch der Hamburger Torwart hielt die Null fest. Zwei Minuten vor dem Ende war Meyers Bein zu kurz und erneut war Himmelmann zur Stelle. Es blieb beim 0:0 an der Lohmühle. Auch wenn es am Ende keinen Sieg der Heimmannschaft gab, brannten die Spieler auf dem Rasen und zeigten ihren Fans einen attraktiven VfB.

Tore: Fehlanzeige

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Gelbe Karten: Schachten (26.), Zazai (58.), Choi (74.), Langer (76.) – Meyer (38.), Voss (56.), Thomas (78.)

Zuschauer: 2.182

Aufstellungen:

VfB Lübeck:
Toboll, Wehrendt, Theißen (71. Nogovic), Thomas, Voß, Sirmais (74. Suew), Meyer, Richter, Steinfeldt, Ladendorf (46. Senger), Marheineke

FC St. Pauli II:
Himmelmann, Uphoff, Schachten, Deichmann (79. Rahn), Jakubiak, Zazai (59. Wriedt), Rogowski, Bahn, Langer, Pini, Choi (89. Tiedemann)

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