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Mainz – Es geht doch! Mehrfach kurz vor der Ziellinie gescheitert, schafften die Travemünder Raubmöwen heute beim 1. FSV Mainz 05 den ersten Sieg nach ihrem Zweitliga-Aufstieg. Damit bleibt Mainz der Lieblingsgegner des TSV, denn bereits in der Abstiegssaison vor zwei Jahren holte Travemünde je einen Sieg und ein Unentschieden gegen die Vertretung aus Rheinland-Pfalz. Jetzt kann es mit einem wesentlich freieren Kopf in das nächste Heimspiel gegen den noch ohne Punktverlust behafteten BSV Sachsen Zwickau gehen.

Die erste gravierende Änderung gegenüber den Aufstellungen der ersten Spiele gab es zwischen den Pfosten: Für die unter der Woche zumindest nicht in Travemünde trainierende Mareike Vogel kam Annika Kranich erstmals von Anfang an zum Einsatz. Sowohl Kranich als auch später Vogel erwischten einen bärenstarken Tag und bildeten beide einen mitentscheidenden Rückhalt.

Die Raubmöwen verfügten über einen großen Vorteil gegenüber den letzten Spielen: Nach einem guten Start – Leonie Wulf und Laura Riehl trafen zur 2:0-Führung – verloren die Travemünderinnen nicht die gefährlichen vier oder fünf Prozent an Konzentration, die ihnen zuletzt immer wieder zum Verhängnis wurden. Über das 5:3 zog der TSV bis zur elften Minute auf 9:3 davon. Zwischenzeitlich konnte der Vorsprung sogar auf sieben Treffer (14:7, 22.) hochgeschraubt werden, ehe es mit einem hochverdienten und sehr vielversprechenden 18:13 in die Kabine ging.

Die Unterbrechung bekam den Gästen von der Ostsee zunächst nicht sonderlich gut. Es war klar, dass der 1. FSV Mainz 05 alles daran setzen würde, diese Partie irgendwie doch noch zu drehen. Und tatsächlich kämpften sich die Rheinland-Pfälzerinnen immer wieder bis auf zwei Tore heran.

Sehr kritisch wurde es nach 50:02 Minuten, als zunächst Leonie Wulf und 66 Sekunden später Franziska Haupt je eine Zwei-Minuten-Strafe erhielten. Travemünde führte zu diesem Zeitpunkt mit 25:23. Unheimlich wichtig, dass das Kruse-Team diese Phase unbeschadet überstand. Gerade zurück auf dem Feld, erzielte „Capitano“ Wulf das 26:23. Es blieb auch danach hektisch, was aber in erster Linie für Mainz 05 galt. Die Raubmöwen fingen sich Stück für Stück. Laura Riehl (55.) und Franziska Haupt mit einem verwandelten Siebenmeter (57.) brachten das vorentscheidende 28:23. Der letzte Travemünder Treffer war Chefsache: Leonie Wulf durfte sich zum vierten Mal in die Torschützenliste eintragen.

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Sehr nette Geste vom Gast gebenden Verein: Als „Woman oft the Match“ wurde Franziska Haupt mit einer Flasche Sekt ausgezeichnet. „Franzis“ knackiger Kommentar zum ersten Saisonsieg: „Geil, einfach geil.“

In der anschließenden Pressekonferenz machte Thomas Kruse aus seiner Erleichterung keinen Hehl: „Wir wollten heute unbedingt gewinnen. Dass uns das heute gelungen ist, war ganz wichtig. Denn der Druck wäre sonst immer größer geworden.“

Später dann gegenüber unserem Kommentator Christian Schülling: „Vor allem fühle ich Erleichterung. Heute haben wir im Gegensatz zu den anderen Spielen endlich dagegen gehalten. Wir haben die Fehler, die der Gegner gemacht, konsequent genutzt. Dass Annika Kranich ihre Leistung im Tor bringen wird, hat mich nicht überrascht. Sie hat sehr stark trainiert und ihre Mitspielerinnen immer wieder zur Verzweiflung gebracht. Und Mareike hat später da weiter gemacht, wo Anni aufgehört hat. Für uns alle war das heute einfach wichtig.“

Zum Abschluss noch ein riesiges Dankeschön an den 1. FSV Mainz 05, der unserem Christian Schülling mit Rat und Tat bei der Umsetzung unserer erstmaligen Raubmöwen-Live-Reportage zur Seite stand!

Die Raubmöwen siegten mit: Vogel, Kranich – Wulf (4), Bartlau (2), Krey (1), Stammer (1), Riehl (6), Naleschinski, Schmidt, Jordt (1), Stapelfeldt (2/1), Haupt (7/3), Lærke (4), Wessoly (1).

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