Nach 70 Jahren Verbandswechsel? – Föderalismus als Sackgasse

Buxtehuder SV vor „Umzug“ von Hamburg nach Niedersachsen

Liv Suechting (Buxtehuder SV) setzt sich gegen Jana Scheib und Annika Ingenpass (beide HSG Bad Wildungen Vipers) durch. Foto: Felix Schlikis
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Buxtehude – Nach rund 70 Jahren erwägt der Buxtehuder SV den Wechsel vom Hamburger Handball-Verband (HHV) nach Niedersachsen. Am heutigen Mittwoch (7.4.) gibt es eine Online-Konferenz der Mitglieder dazu. Diese können dann bis zum 10. April abstimmen. Wie der Frauen-Bundesligist mitteilte, ist die Tendenz bisher eindeutig Richtung Handball-Verband Niedersachsen (HVN).

Bewegender Abschied

„Wir haben uns im Hamburger Handball-Verband über Jahrzehnte gut aufgehoben gefühlt,“ sagt Abteilungsleiter Peter Prior, „aber jetzt gibt es gewichtige Gründe für den Wechsel.“ Das stärkste Argument: Der BSV braucht unbedingt eine „Partnerschule des Leistungssports“ am Gymnasium Süd, damit Top-Talente endlich auch am Vormittag trainieren können. Das teilte der Verein auf seiner Homepage mit.

Kein Geld vom eigenen Land

Aber: Das Projekt kommt nicht voran, die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt: Eine „Partnerschule des Leistungssports“ wird Buxtehude nicht bekommen, solange der BSV in Hamburg Handball spielt. Kurz zusammengefasst: Niedersachsen will mit seinen Steuergeldern keine „Hamburger“ Sportler fördern.

„Fördertöpfe versperrt“

Prior: „Nicht nur an dieser Stelle werden wir Opfer der föderalen Strukturen in Deutschland. Uns bleiben auch Fördertöpfe versperrt, weil wir ein niedersächsischer Verein sind, aber in Hamburg Sport treiben. Da bekommen wir weder hüben noch drüben etwas ab.“

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130 Kilometer für TV-Übertragung

Das zeigte sich einmal mehr im Februar, als der BSV ein Bundesliga-Heimspiel in der Sporthalle Hamburg austragen wollte, um eine TV-Übertragung auf „Eurosport“ zu ermöglichen. Die Sporthalle Hamburg blieb dem BSV als „auswärtiger Verein“ versperrt, stattdessen musste man 130 Kilometer nach Oldenburg ausweichen – so heißt es weiter.

Niedersachsen die „neue“ Heimat

Der Verein sieht aus eigener Sicht nur eine mögliche Lösung. Prior: „In aller Bescheidenheit dürfen wir feststellen, dass wir am Föderalismus und seinen Auswirkungen in Deutschland wenig zu ändern vermögen. Aber wir können künftig in Niedersachsen Handball spielen.“

Kein Streit mit HHV

Kommt es zu einem Wechsel, wird dieser voraussichtlich bereits zur neuen Saison vollzogen. Prior: „Die Trennung von Hamburg erfolgt allerdings keinesfalls im Streit, wir wollen auch mit dem Hamburger Verband künftig weiter zusammenarbeiten – im Interesse des Handballs und seiner Talente.“

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