Collage: Fishing4/Krause|Bargteheide Bees

Bargteheide – Eine Basketball-Party wurde versprochen, eine Party gab es – nur leider ohne Happy End. Vor einer Rekord-Kulisse von rund 230 Zuschauern haben die TSV Bargteheide Bees am Sonnabend ihr erstes Heimspiel in der 1. Regionalliga Nord denkbar knapp verloren. 76:77 (35:39) mussten sich die Bienen den Red Dragons der WSG Königs Wusterhausen geschlagen geben.

Spielverlauf

Cafeteria, Fanartikel-Stand, Airsticks für alle Zuschauer, Spielervorstellung zum von Jambeatz produzierten Bees Beat – die Bees legten sich für ihre Heimpremiere mächtig ins Zeug und boten den rund 230 Zuschauern einen großartigen Event. Die Kulisse revanchierte sich ebenfalls und sorgte für eine tolle Atmosphäre in der KGB-Halle, in der die Bargteheider ihre ersten beiden Heimspiele dank einer Ausnahmegenehmigung absolvieren dürfen, ehe sie in die DBS-Halle wechseln werden.

Auf dem Feld sollte es nach der knappen Auftaktniederlage bei den Redhawks Potsdam den ersten Sieg geben. Alles war bereit, zumal Spielmacher Jeremy Ingram, der zuletzt mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel gefehlt hatte, sein Debüt feierte. Der US-Amerikaner begann stark und erzielte 19 Punkte in den ersten beiden Vierteln (26 Punkte insgesamt). Im späteren Verlauf der Partie verletzte sich Ingram aber erneut und schied aus. Ein bitteres Debüt, zumal nun sogar ein mehrwöchiger Ausfall droht.

Die Partie begann sehr ausgeglichen mit hoher Intensität, aber auch vielen Fehlern in den Offensiven beider Teams. Das zweite Viertel gehörte dann aber den Gästen aus Königs Wusterhausen. Bei den Bees lief wenig zusammen und so kassierten sie einen 0:11-Run (25:30, 13. Minute). Erst nach einer Auszeit von Bees-Trainerin Şükran Gencay konnte Ingram den Lauf mit einem Layup stoppen.

Auch ins dritte Viertel starteten die Bees schlecht, lagen schnell zweistellig zurück (35:47, 21.). Eine frühe Auszeit war die Folge. Dort fand Gencay aber offensichtlich die richtige Worte und Adjustments, denn die Bees kamen furios zurück. Angeführt von Marcel Hoppe gelang ein 19:0-Run (54:47, 28.). Königs Wusterhausen eroberte die Führung vor Ende des Viertels jedoch wieder zurück, vor allem dank ihres 39 Jahre alten Go-To-Guys Andrew Jones (insgesamt 27 Punkte, 6 Assists, 5 Steals), der Sekunden vor der Viertelpause einen Dreier traf (57:59).

Bargteheide blieb kämpferisch, Vladimir Migunov prägte nun mit seinem Einsatz und seiner Spielübersicht die Partie. 3:10 Minuten vor Ende führten die Gastgeber mit vier Punkten (74:70), die Red Dragons ließen aber ebenfalls nicht nach und gingen ihrerseits durch Leonardo Conzane wieder in Führung (76:77, 39.).

Anzeige

In den letzten 96 Sekunden vergaben die Bees dann mehrere Chancen, zurückzuschlagen: Ein Jumper von Felix Geyer sah gut aus, prallte aber doch vom Ring ab (39:40 Minuten). Nach vergegebenen Freiwürfen der Gäste blieben acht Sekunden, Marcel Hoppe konnte noch einen guten Wurf aus der Distanz anbringen, der potenzielle Buzzer-Beater schaute schon in den Korb – und fiel wieder raus.

Stimmen zum Spiel

Şükran Gencay (Trainerin TSV Bargteheide Bees): „Es fehlte ein bisschen das Wurfglück und wir hatten leider einige vermeidbare Turnover. Bei so einem engen Ergebnis ist das dann spielentscheidend. Wir haben aber stark gekämpft und sind auf dem richtigen Weg. Die Unterstützung heute war einmalig – das habe ich lange nicht mehr erlebt. Einen großen Dank an alle Fans! Das war für uns alle die Extramotivation, noch härter für den 1. Sieg zu arbeiten.“

Said Ghalamkarizadeh (Sportdirektor TSV Bargteheide Bees): „Es war toll, dass die Zuschauer so mitgegangen sind. Publikum und Spieler haben sich gegenseitig Energie gegeben. Und natürlich hoffen wir, dass wir viele Menschen begeistern konnten und wir auch in den nächsten Heimspielen eine volle Halle haben.“

Jambeatz liefert offiziellen Bees-Beat

„Es ist mir eine Ehre!“ Das sagte Top-Produzent Jambeatz, als er gefragt wurde, ob er einen Beat für die TSV Bargteheide Bees bauen könnte. Gesagt, getan. Der gebürtige Bargteheider lieferte das Brett pünktlich vor dem ersten Heimspiel, sodass die Spielervorstellung der 1. Herren mit dem Bees Beat unterlegt werden konnte.

Als Jugendlicher spielte Jambeatz selbst bei den Bees, konzentrierte sich dann aber auf die Musik und wurde einer der bekanntesten Hip-Hop-Produzenten Deutschlands. Er ist Mitglied von 187 Strassenbande und mit seinen Produktionen unter anderem auf drei Nummer-Eins-Alben vertreten. Auch für andere Künstler wie Edo Saiya oder Olexesh hat Jambeatz produziert. Insgesamt war er an mindestens zehn Gold- und drei Platin-Alben beteiligt.

„Als ich den Beat das erste Mal gehört habe, hatte ich Gänsehaut“, sagt Bees-Sportdirektor Said Ghalamkarizadeh, der früher selbst mit Jambeatz zusammenspielte. „Dass er uns so einen phänomenalen Beat geliefert hat, ist unglaublich cool. Wir sind Jambeatz sehr dankbar. Einmal ein Bee, immer ein Bee.“

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -