HSV: „Jetzt fahren wir mit stolzgeschwellter Brust nach Hause und wollen nachlegen“

Hamburger SV ist wieder dran

Jubel beim HSV, Archivfoto: Lobeca/Ines Hähnel

Hamburg – Der Hamburger SV hat seinen Pflichtsieg in der 2. Bundesliga am Sonntag beim SSV Jahn Regensburg eingetütet. 5:1 (4:0) hieß es am Ende, was vor allem etwas für das Torverhältnis war. Die Konkurrenz aus Darmstadt und Heidenheim verlor, so dass der Rückstand auf das Führungsduo zwei Spieltage vor Saisonende schmolz. Das große Rechnen beginnt also wieder im Volkspark.

Die 1. Halbzeit: Doppel-Kittel und das Katz-und-Maus-Spiel mit dem Jahn

Schon früh war die Partie entschieden, denn die Hamburger gingen nach einer Hereingabe von Jatta und Abschluss von Robert Glatzel (5.), der vor Breitkreuz an den Ball kam, in Führung. Der Goalgetter hatte zwei Minuten später schon die nächste Chance, doch der eigene Mann, Schonlau, irritierte ihn. Nach einer Viertelstunde war wieder Glatzel im Mittelpunkt. Dieses Mal wurde er im Jahn-Strafraum von Gimber gefoult. Das wurde allerdings erst nach dem Videobeweis klar, also Elfmeter. Den verwandelte Sonny Kittel (17.) zum 2:0. Miro Muheim (30.) sorgte mit einem Traumtor für klare Verhältnisse. Für die Regensburger kam nur Makridis (34.) zu einer Chance, die Hamburgs Torwart Heuer Fernandes (34.) über die Latte lenkte. Der HSV hatte weitere Optionen zu Toren. Eine Szene war bezeichnend für die eklatante Schwäche der Hausherren in der Defensive: Dompe und Glatzel (40.) verpassten. Dafür setzte Sonny Kittel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte alle Segel Richtung Auswärtssieg – 4:0 mit dem Halbzeitpfiff.

Nach der Pause: Gang raus und Premieren-Tor

Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufhörte – mit einem HSV in Angriffslaune. Glatzel rutschte nur Millimeter an einer Jatta-Hereingabe vor das Tor vorbei, Dompe schoss Gimber an, von dem der Ball an die eigene Latte ging und Kittel schoss den Abpraller direkt in die Arme von SSV-Keeper Urbig. Die Gäste nahmen nun mehrere Gänge raus, ließen den Tabellenvorletzten schalten und walten. Der kam zu einem verdienten Ehrentreffer durch Kaan Caliskaner (55.), bei dem die löchrige Rothosen-Abwehr wieder kräftig mithalf. Danach hätten die Regensburger durchaus noch weitere Treffer erzielen können, doch in der letzten Konsequenz fehlte wohl das Selbstvertrauen. Dafür markierte der eingewechselte Filip Bilbija (81.) für den 5:1-Endstand. Für den 23-Jährigen war es im zwölften Einsatz sein erstes Tor für den HSV.

Das Fazit: Pflichtsieg!

Und wenn wieder die halbe Welt schreit, dass das eine sehr gute Leistung war, bin ich anderer Meinung. Ich wiederhole mich, wenn ich meine, dass der HSV einfach einen anderen Anspruch als ein SSV Jahn Regensburg hat, ein viel größeres Budget und den viel besseren Kader. Man will aufsteigen und da muss man solche Spiele einfach gewinnen – und zwar genauso klar, wie es die Rothosen beim Tabellenvorletzten getan hat. Das war schon ein Scheibenschießen und hätte man in der zweiten Hälfte nach der Dreifach-Chance das Fußballspielen eingestellt, wäre es vielleicht auch 8:1 oder 9:1 ausgegangen. Alles gut! Paderborn und Hannover haben Schützenhilfe geleistet. Die Frage ist nun, ob Heidenheim und vor allem Darmstadt nicht doch noch die große Flatter bekommen.

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Die Stimmen nach dem Spiel

Tim Walter (Hamburg): „Wir haben gerade in der ersten Hälfte einen furiosen Auftritt hingelegt, fast jeder Angriff war ein Tor. Wir hatten auch die nötige Geduld. Das ist wichtig. Wenn wir uns treiben lassen, dann geht es meistens schief. Im zweiten Durchgang haben wir es kontrolliert heruntergespielt und hatten das Spiel im Griff. Vor dem 1:4 müssen wir eigentlich das 5:0 machen. Jetzt fahren wir mit stolzgeschwellter Brust nach Hause und wollen nachlegen.“

Joe Enochs (Regensburg): „Es war nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir sind Menschen und keine Maschinen. Es gibt viele Spieler, die schon sehr lange in Regensburg spielen und sich viele Gedanken machen. Mit dem ersten Gegenangriff kriegen wir das Gegentor. In dieser Phase hat man gesehen, dass wir keine Chance haben. Die Spieler haben sich im zweiten Durchgang dann anders präsentiert. Das ist ein kleiner Lichtblick, den wir positiv herausnehmen. Es hört sich nach einer 1:5-Niederlage blöd an, aber wir können in Braunschweig gewinnen. Darauf werden wir hinarbeiten.“

Der 32. Spieltag (12. – 14.5.2023)

Sandhausen – Rostock 1:2
Magdeburg – Nürnberg 2:2
Fürth – Braunschweig 2:2
Kiel – Karlsruhe 2:1
Kaiserslautern – Bielefeld 1:2
St. Pauli – Düsseldorf 0:0
Paderborn – Heidenheim 3:2
Hannover – Darmstadt 2:1
Regensburg – Hamburg 1:5

Die Tabelle

1.SV Darmstadt 983249 : 2964
2.1. FC Heidenheim 18463263 : 3461
3.Hamburger SV3267 : 4460
4.SC Paderborn 073266 : 4154
5.FC St. Pauli3250 : 3554
6.Fortuna Düsseldorf3254 : 4054
7.1. FC Kaiserslautern3247 : 4345
8.Hannover 963246 : 4743
9.Holstein Kiel3250 : 5643
10.Karlsruher SC3253 : 5242
11.1. FC Magdeburg3244 : 5440
12.SpVgg Greuther Fürth3242 : 4838
13.F.C. Hansa Rostock3230 : 4737
14.Eintracht Braunschweig3240 : 5536
15.1. FC Nürnberg3231 : 4935
16.DSC Arminia Bielefeld3248 : 5633
17.SSV Jahn Regensburg3230 : 5428
18.SV Sandhausen3235 : 6128

Bildquellen

  • Jubel: Lobeca/Ines Hähnel
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