Die SVG Pönitz II erlebte eine emotionale Achterbahnfahrt. Foto: Niklas Runne

Pönitz – Am 26. Spieltag in der Kreisliga Ost gab es wichtige Punkte im Abstiegskampf. Der TSV Lensahn darf nun wieder hoffen und kann mit einem Sieg am Dienstagabend die Abstiegsplätze verlassen. Zudem zeigte eine andere Mannschaft Moral und rettete einen Punkt, trotz spätem Rückstand. Im Kampf um Platz Zwei hat sich nun zudem eine Mannschaft endgültig verabschiedet.

SG Kühren – TSV Klausdorf II 3:2 (0:0)

Nach der starken Form und dem Klettern aus dem Tabellenkeller gab es in den vergangenen Wochen ein kleines Tief bei der SG Kühren. Zwei sieglose Spiele waren das Resultat, sodass der Klassenerhalt doch noch nicht ganz in trockenen Tüchern war. Grund für nur einen Punkt aus den besagten Begegnungen war vor allem eine dünne Personaldecke. Man musste einige Ausfälle verkraften. So fehlte zum Beispiel gegen Gremersdorf der in den vergangenen Wochen herausragende Özal Berk. Am vergangenen Freitagabend hoffte man auf ein Comeback des Winterneuzugangs, doch erneut stand der frühere Preetzer nicht zur Verfügung. Gegen den TSV Klausdorf II fehlten einige Akteure, sodass unter anderem auch Torhüter Colin Griephan als Feldspieler agierte. Beim Gegner sollte es nach zuletzt drei Niederlagen am Stück und eindeutig zu vielen Gegentreffern zurück in die Spur gehen. Einer starken Hinserie steht eine dürftige Rückrunde gegenüber, sodass man nun mitten im Tabellenniemandsland steckt. Auf der Robert-Selmer-Sportanlage galt es vor allem, einen stabileren Auftritt als beim 2:8 gegen Eutin II an den Tag zu legen. Gegen die Ostholsteiner zerfiel man in der Schlussphase komplett, dabei hielt die Elf von Phil Schäfer lange Zeit mit. Kühren priorisierte sich auf eine kompakte Defensive, sodass die Gäste anliefen. Mit den Offensivspielern Dennis Kahlert oder Noah Neitzke suchte die U23 den Weg nach vorne, doch ohne Ertrag. So ging es torlos in die Pause. Im zweiten Durchgang wurden beide Mannschaften im Angriffsspiel etwas zwingender, sodass Colin Griephan (65.) die Hausherren in Führung brachte. Es dauerte allerdings nicht lange, bis die Gäste ausglichen. Dennis Kahlert (67.) traf. Nun ging es Schlag auf Schlag auf dem Rasenplatz der SG. Erneut dauerte es nur wenige Momente, und Daniel Kolbe (67.) brachte Kühren erneut in Führung. Nun galt es, die Führung über die Zeit zu bringen und Konter zu setzen. Dies gelang der SGK tatsächlich, auch wenn sie in der Schlussphase in Unterzahl agierten. Mohammed Khallouf sah für eine unsportlichkeit den roten Karton. Mit zehn Mann gelang dann tatsächlich sogar der dritte Treffer. Kolbe (82.) schnürte den Doppelpack. Klausdorf verkürzte zwar per Strafstoß nochmal durch Noah Neitzke (87.), doch der Ausgleich blieb aus. Somit feierte die Elf von Trainer Jörg Ahrens einen wichtigen Heimsieg. Klausdorf bleibt erneut sieglos. Am Mittwochabend steht für Kühren das nächste Spiel bereits an. Dann kommt es zum Duell mit der SG Dobersdorf/P’hagen.

Die SG Kühren gewann am Freitagabend. Foto: Lobeca/Niklas Runne

SG Bösdorf/Malente – TSV Lütjenburg 1:1 (1:1)

Der TSV Lütjenburg hatte in den ersten Wochen nach der Winterpause durchaus Schwierigkeiten. Es gab eine Ergebniskrise mit nur einem Sieg, doch auch kaum Niederlagen. Zahlreiche Unentschieden prägten die bisherige Rückserie. Zwei Siege gegen Kühren (2:0) und Dersau (1:0) sorgten für Erleichterung und das Ende der Sieglosserie. Anschließend gab es allerdings wieder eine Niederlage. Gegen die SG Dobersdorf/P’hagen musste man sich geschlagen geben, dabei machte der TSV ein gutes Spiel. Es hätte durchaus auch einen Punkt geben können. Nun galt es, am vergangenen Sonnabend wieder dreifach zu punkten. Die SG Bösdorf/Malente hieß der Gegner, und diese war zuvor personell geschwächt. Dennoch gab es in Tensfeld ein 3:3-Remis. Eine gnadenlose Effizienz war der Schlüssel zum Erfolg. Im Hinspiel gegen den TSV gab es ein torloses Unentschieden. Dies sollte nun für beide ein etwas erfolgreicheres Ende haben. Dabei durfte Lütjenburg wieder auf Sebastian Witt setzen, der seine Sperre abgesessen hatte. Auf der Gegenseite fehlte Torhüter Jesko Saggau gesperrt. Vertreten wurde der frühere Schönwalder von Marco Bethke. Insgesamt hatte die Heimmannschaft in einem ausgeglichenen Spiel etwas mehr von der Partie, doch der erste Treffer fiel für Lütjenburg. Fynn Braun (10.) brachte die Gäste aus dem Gewühl in Führung. Nach etwas mehr als einer halben Stunde gab es dann einen Elfmeter für die SG. Fabian Riemann (36.) verwandelte diesen zum 1:1-Pausenstand. Im zweiten Durchgang wollten beide nicht den entscheidenden Fehler machen. Tore blieben aus, doch es bot sich in den Schlussminuten nochmal eine richtig gute Chance für Lütjenburg.

Eutin 08 II – SG Insel Fehmarn 2:1 (2:1)

Mit 8:2 gewann Eutin 08 II beim TSV Klausdorf II und setzte somit seine starke Form fort. Es war ein effektiver, doch spielerisch eher dürftiger Auftritt der jungen Oberliga-Reserve. Dementsprechend sollte es gegen die SG Insel Fehmarn wieder spielstärker werden. Trainer Jasper Frahm erwartete ein spannendes und schönes Spiel gegen die Mannschaft von der Insel. Dabei galt vor allem Vorsicht vor den starken Einzelspielern wie Sven Ove Westphal, Tjelk Jacob und Torjäger Fabian Plöger. Westphal und Jacob sind beide keine Unbekannten am Waldeck und trugen bereits das Trikot der Rosenstädter. Für Fehmarn sollte es auf keinen Fall einen Auftritt wie in der zweiten Hälfte in Dersau geben. Die Mannschaft gab sich dort auf und kassierte eine heftige 1:6-Klatsche. Vorsicht galt für die Insulaner vor allem vor den beiden torgefährlichen Monty Gutzeit und Jorge Bruckmann. Letzterer erzielte bereits dreimal nach der Winterpause einen Dreierpack. Fehmarns Co-Trainer Fynn Severin sagte zu den Voraussetzungen: „Die Voraussetzungen für das Spiel in Eutin waren leider nicht gut. Wir hatten noch drei kurzfristige Ausfälle, darunter unser Kapitän Morten Blendermann. Somit hatten wir nur zwei Auswechselspieler, wovon sich Kjell-Oke Meier am Vortag bei der zweiten Mannschaft auch noch verletzt hat. Sven Ove Westphal wurde dann in die Innenverteidigung beordert, wo er ein richtig starkes Spiel gemacht hat. Die Devise war klar – erstmal sicher stehen und dann auf die Umschaltmomente warten.“ Sein Gegenüber sagte: „Es galt, ein anderes Gesicht zu zeigen, anders ins Spiel zu kommen, und ich glaube, das ist uns auch gelungen. Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten viel Ballbesitz, viel Dominanz ausgestrahlt. Fehmarn hat sich wirklich rein auf die Defensive beschränkt und wollte dann schnell umschalten.“ Nach knapp 20 Minuten präsentierten die 08er einen „super Spielzug“. Gutzeit leitete ein, sah Schnoor, der die Kugel nach außen zu Bünning spielte. Dieser bediente Bruckmann, der den besser positionierten Monty Gutzeit (26.) sah. Eutin ging in Führung und legte direkt nach. Shadi Almadani brachte eine scharfe Hereingabe in die Mitte, wo Gutzeit stand, doch bevor der Torjäger an den Ball kam, drückte ihn Tobias Waldeck ins eigene Tor. „Gerade die erste halbe Stunde war von uns okay, das war in Ordnung“, sagte Frahm. Danach wurde Fehmarn spielbestimmender. Der Anschlusstreffer fiel nur wenige Momente später. Ein leichtsinniger Fehler im Mittelfeld wurde bestraft. Dennis Petersen mit dem Seitenwechsel und Magnus Mackeprang (31.) traf. „Da hat sich das Spiel tatsächlich etwas gewendet. Danach hatten wir Probleme, Ruhe reinzubekommen, hatten viele einfache, leichtsinnige Fehler gehabt und Fehmarn ist dann besser ins Spiel gekommen“, sagte der Trainer der Eutiner. Glück hatten die 08er, dass Lennard Jakubenko für eine Notbremse nicht vom Feld verwiesen wurde. Doch es glich sich aus, als die Pfeife des Schiedsrichters bei einem vermeintlichen Foulelfmeter der Hausherren stumm blieb.

Nach dem Seitenwechsel nahm sich die Heimmannschaft etwas vor: „Wir haben uns vorgenommen, sicherer in die zweite Halbzeit zu gehen. Es ist uns bedingt gelungen. Fehmarn mit mehr Ballbesitz, und wir haben es am Ende gut verteidigt, sodass wir keine riesigen Torchancen zugelassen haben. Wir selber haben unsere Chancen leider nicht genutzt, sodass es bis zum Schluss eng geblieben ist. Nichtsdestotrotz haben wir zu Hause die drei Punkte behalten und unsere kleine Serie ausgebaut. Die Aufgabe ist erfüllt und nun gilt es, sich auf das Spiel gegen Dersau vorzubereiten. Fehmarn wünschen wir für die weiteren Spiele viel Erfolg.“ Die SG Insel durfte durchaus zufrieden mit dem Auftritt sein. Es war das absolute Gegenteil zur Dersau-Klatsche. Am kommenden Wochenende gastiert die SG Kühren. Dort soll der Heimsieg her.

Eutin 08 II durfte erneut jubeln und setzt seine Serie fort. Foto: Lobeca/Niklas Runne

SpVgg Putlos – TSV Lensahn 1:3 (1:1)

Durch den Sieg bei der FSG Wardersee (2:1) ist der Klassenerhalt für die SpVgg Putlos bereits in trockenen Tüchern. Es geht in eine weitere Kreisligasaison. Darauf hofft auch der TSV Lensahn, der mit allen Mitteln gegen den Abstieg kämpft. Als Tabellenschlusslicht spricht wenig für die Mannschaft von der Dr.-Julius-Stinde-Straße, doch das neue Jahr machte Mut. Mit dem 3:1-Sieg gegen die FT Preetz holte Lensahn den ersten Heimsieg der neuen Saison. Diesen Schwung wollte man mit nach Putlos nehmen. Es sollte der „Abwehrblock“ des Gegners geknackt werden. Insgesamt hatten die Hausherren etwas mehr den Ball, doch ohne allzu gefährlich zu werden. Nur zwei Torschüsse brachte die SpVgg zustande. Zunächst war es Kevin Witt, der Gianluca Genco forderte, und später traf Christopher Schiemann nur das Aluminium. Der erste Treffer des Tages fiel dennoch für die Heimelf. Ein, wie Trainer Benjamin Berger betitelte, „fragwürdiger“ Elfmeter nach Freistoßflanke wurde von Felix Prokoph (9.) verwandelt. Danach war es allerdings der TSV Lensahn, der hier den Gegner unter Druck setzte. „Ab dann hatte nur noch der TSV Lensahn zielstrebige Angriffe mit Torabschlüssen und verdient absolut den Sieg“, sagte Berger. Finn-Ole Ratje (39.) glich noch vor dem Seitenwechsel für das Schlusslicht aus. Im zweiten Durchgang war es erneut der schnelle Stürmer der Gäste (60.). Lensahn war auf Kurs, zeigte Moral, und tatsächlich fiel noch das dritte Tor. Thorben Ratje (66.) sorgte für die Vorentscheidung. Somit feierte die Mannschaft aus dem Jahnstadion einen wichtigen Sieg und hat somit die Chance, mit einem Sieg im direkten Duell am Dienstag gegen die FSG Wardersee den Abstiegsplatz zu verlassen. Trainer Heiko Müller sagte zum Auswärtssieg: „Uns kam sicherlich entgegen, dass Felix Prokoph zur Halbzeit und später Marten Ruge (64.) auf Putloser Seite nicht mehr mitwirken konnten. Am Dienstag im Nachholspiel gegen die FSG Wardersee haben wir jetzt die Möglichkeit, weiter an Boden gut zu machen.“ Putlos ist zwar bereits gerettet, dennoch war ihr Trainer alles andere als zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Er sagte nach Abpfiff: „Wir verlieren in 90 Minuten völlig verdient mit 1:3.“ Auch Putlos ist bereits am Dienstag gefordert. Es geht zur SG Bösdorf/Malente.

Das Brüder-Duo aus Finn-Ole und Thorben Ratje machte den Sieg perfekt. Foto: Lobeca/Niklas Runne

TSV Gremersdorf – FT Preetz 4:1 (1:1)

Mit einem Sieg gegen die FT Preetz würde der TSV Gremersdorf einen großen Schritt in Richtung Aufstieg machen. Es brauchte den Heimsieg am Bankendorfer Weg, doch es wartete alles andere als ein Selbstgänger. Preetz hat bereits oft bewiesen, dass sie durchaus ein unangenehmer Gegner sein können, auch wenn die vergangenen Wochen eher dürftig liefen. Es gab nämlich zwei Niederlagen am Stück, was vor allem auf zahlreiche Ausfälle zurückzuführen ist. In Gremersdorf sah es nicht unbedingt besser aus, sodass ein stark dezimierter Kader zum Tabellenführer reiste. Doch auch dieser musste auf einige Spieler verzichten, wie zum Beispiel Torhüter Fabian Mandt. Pascal Klein stand stattdessen zwischen den Pfosten und musste nach bereits wenigen Minuten den Ball aus dem Netz fischen. Florian Manstein (6.) traf für die Gäste und schockte somit den Ligaprimus. Verstecken wollte sich Preetz keineswegs, und so folgten weitere gute Gelegenheiten, die Führung auszubauen. TSV-Trainer Christian Ippig sagte: „Ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. In der ersten Halbzeit taten wir uns gegen die ersatzgeschwächte Preetzer Mannschaft sehr schwer und hatten einige Probleme in der Defensive. Wenn es schlecht läuft, liegen wir 3:0 hinten, bevor wir unser Tor erzielen. Wir haben uns durch technische Schwächen oder schlechtes Passspiel immer wieder selbst in Verlegenheit gebracht. Offensiv haben wir die Räume nicht gefunden, sondern sie durch falsche Laufwege und zu spätes Abspiel selbst zugestellt.“ Es war keine gute erste Hälfte des Spitzenreiters, doch Dustin Gabbey (32.) glich noch vor dem Pausentee aus. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann ein anderes Gesicht gezeigt: klares, schnelles Passspiel und die Räume genutzt. Der Öffner war dann der Treffer von Lennart Petersen mit seinem ’schwächeren‘ rechten Fuß. Danach haben wir uns immer wieder Chancen rausgespielt und endlich aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen. Respekt an Preetz – sie haben mit der ersatzgeschwächten Mannschaft lange mitgehalten und hatten zuletzt fünf Spieler der Zweiten (Meister in der C-Klasse) auf dem Platz.“ Maurice Wagner (77.) per Strafstoß sowie Marvin Zeigner (91.) machten den Deckel drauf. Bei den Gästen flog mit Mats Jannis Matzen noch ein Spieler wegen vom Platz. Dieser wird am Freitag gegen Klausdorf II fehlen. Der TSV hofft auf einen Ausrutscher der SG Dobersdorf/P’hagen im Nachholspiel unter der Woche gegen Kühren. Der Aufstieg ist zum Greifen nah und wird entgegengefiebert, doch noch gilt es, die eigenen Hausaufgaben zu erledigen, denn man hat alles in der eigenen Hand. Am kommenden Wochenende gastiert die SpVgg Putlos zum Nachbarschaftsduell.

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SVG Pönitz II – ASV Dersau 3:3 (0:1)

Die vergangenen Wochen für die SVG Pönitz II waren alles andere als das, was man sich erhofft hatte. Es gab zu viele Gegentore und besorgniserregende Auftritte. Nun war der ASV Dersau zu Gast, und dieser wollte an die starken vergangenen Wochen anknüpfen. Es gab zwei Siege, in denen man zehn Treffer erzielte. Die fehlende Durchschlagskraft aus einigen Partien, wie gegen Cismar oder Lütjenburg, war kaum zu erkennen. In Pönitz gab es in der Anfangsphase wenige nennenswerte Highlights beider Mannschaften. Kaum Tempo und Intensität prägten die Anfangsphase. Es war eine sehr zähe Angelegenheit. Dersau kam zu kaum Gefahr, während die Heimmannschaft mehrere Gelegenheiten ausließ. Radandt scheiterte, und auch Lukas Quandt brachte den Ball nicht im Tor unter. Es fehlte die Cleverness. Auf der anderen Seite fand einer der vielen langen Bälle Steffen Uhl (16.), der zur Führung traf. Es war eine ganz dürftige Partie, in der es wenige Chancen vor der Pause gab. Nach dem Seitenwechsel wurde es etwas intensiver und die Heimmannschaft zwingender. Jesse Radandt (48.) sorgte für den Traumstart seiner Mannschaft. Diese war deutlich besser in der Partie und nutzte nun auch ihre Chancen. Ein grober individueller Fehler wurde erneut durch Radandt (66.) bestraft. In der Schlussphase erhöhten die „Keiler“ dann nochmal den Druck und glichen durch Hendrik Ohler (83.) aus. Sie wollten den Auswärtssieg, und der Führungstreffer gelang – doch er war für Pönitz enorm bitter. Der Ball flog ins Aus, und es sollte den Einwurf für die SVG geben. Trainer Marco Schulz stoppte die Kugel noch im Feld, um zu verhindern, dass sie über die Bande fliegt. Der Unparteiische gab indirekten Freistoß für Dersau statt Einwurf Pönitz. Die Gäste spielten es schnell, und tatsächlich traf Shefqet Smajli (92.) zum 3:2. Das Kellerkind war außer sich, und Schulz stinksauer. Hier hätte man durchaus etwas mehr Fingerspitzengefühl haben können – gerade in solch einer Situation, wie sie Pönitz II durchlebt. Die Nachspielzeit war vorbei, und Pönitz warf alles rein. Es war die letzte Aktion, ein langer Ball kam vors Tor, und Lukas Quandt (96.) drückte den Ball über die Linie. Großer Jubel bei der SVG II – doch nur wenige Momente später, nach dem Ertönen des Schlusspfiffs, überwog die Enttäuschung. Der Punkt ist mit Blick auf die anderen Ergebnisse zu wenig, sodass der Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz droht. Trainer Marco Schulz sagte zu HL-SPORTS: „Insgesamt bin ich mit unserem Auftritt sehr zufrieden. Wir haben nur wenige Torchancen zugelassen, allerdings war Dersau vor dem Tor äußerst effizient. Trotz des 2:3-Rückstands haben wir nicht aufgegeben, weiter an uns geglaubt und schließlich in letzter Sekunde noch den Ausgleich erzielt.“

Es gab keinen Sieger zwischen der SVG II und dem ASV Dersau. Foto: Niklas Runne

SC Cismar – TuS Tensfeld 1:0 (0:0)

Der TuS Tensfeld hätte gerne die Partie beim SC Cismar verlegt. Extreme Personalsorgen plagen die Mannschaft vom Bahndamm seit Wochen, sodass der Aufstieg in weite Ferne gerückt ist. Doch Cismar lehnte die Verlegung verständlicherweise ab. Beide Mannschaften waren alles andere als in Bestbesetzung. Beim SCC fehlten unter anderem Kai Konrad, Timo Groth oder aber Lennard Siebrecht. Auf der Gegenseite war die Liste nochmals länger. Nichtsdestotrotz hatten Alkos Levens und seine Mannschaft Hoffnung. Sie starteten druckvoll mit ersten Vorstößen. Die Platzherren waren noch nicht so richtig wach, sodass beinahe der Gegentreffer fiel. Oftmals ging es über Luka Pietzsch, dem – wie so vielen zurzeit beim TuS – das Glück und Selbstvertrauen fehlte. Ein adäquates Mittel waren durchaus auch die Ecken der Gäste. Immer wieder kamen diese gefährlich an den langen Pfosten, wo Cismar Kolja Bröker ziemlich blank zum Kopfball kommen ließ. Es wurde so allerdings zu selten richtig zwingend, da die Genauigkeit fehlte. Nach 20 Minuten beruhigte sich das Spiel etwas und Tensfeld fand längst nicht mehr so viele Lücken. Auf der anderen Seite kam der SCC vors Tor und wurde doppelt gefährlich. Pascal Sievers forderte erst Jonas Frahm, und den Nachschuss rettete der eigentliche Torhüter, doch an diesem Tag Außenverteidiger, Philipp Meier vor der Linie. Insgesamt war es allerdings ein eher dürftiges Spiel. Beide Mannschaften machten einen ziemlich müden Eindruck, was vor allem im Spiel mit dem Ball bemerkbar war. Im zweiten Durchgang dauerte es etwas, bis die Chancen kamen, doch mit der Zeit scheiterte Tensfeld erneut an Kuhlmann. In der Schlussphase gab es dann einen Foulelfmeter. Es war die große Chance für die Segeberger, doch der eigentlich so sichere Kolja Bröker fand seinen Meister im gegnerischen Torhüter. Selbst der Strafstoß ging nicht rein – was bezeichnend für die derzeitige Situation war. Cismar gewann neue Luft durch das Erfolgserlebnis und schaltete gut um. Bennet Kern (88.) traf eiskalt. Cismar war vorne, und es herrschte Schockstarre beim TuS. Vorne ging der Ball erneut nicht rein, und hinten war der Gegner ein weiteres Mal eiskalt. In der Nachspielzeit warfen die Gäste alles nach vorne, doch ohne allzu gefährlich zu werden. Stattdessen gab es einen Konter der Ostholsteiner über Sievers, der Justin Ikubor sah, doch der Joker scheiterte an Frahm. Somit gab es nicht die Vorentscheidung, doch den Ausgleich auch nicht. Cismar behielt die drei Punkte an der heimischen Gildestraße und macht einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt.

Für Tensfeld ist das Thema Aufstieg vorbei. Das neue Jahr ist der blanke Horror für die Levens-Elf. Der Trainer verriet, was an diesem Nachmittag fehlte: „Der Lucky Punch vor dem Tor hat heute gefehlt. Es ist so, wie es ist. Die Chancenverwertung war heute wieder nicht gut. Wenn ein Elfmeter schon nicht reingeht, dann ist es schon schwierig. Wer ihn vorne nicht macht, kriegt ihn eben hinten. Das hat die alte Fußballweisheit bewiesen. Einmal was zugelassen, insgesamt fünf Chancen, dann wirst du bestraft.“ Personell geht man weiterhin am Stock, und es scheint nicht besser zu werden. Der Trainer setzte fort: „Derzeit ist die Personalsituation nicht gut. Bestenfalls kriegen wir Ole Urbanski nächste Woche zurück. Wir haben viele Langzeitverletzte, ich glaube, das, was hier auf dem Platz stand, wird uns den Rest der Saison begleiten.“ Auf der Gegenseite war der Jubel groß, denn der Abstieg ist so gut wie verhindert. Für Daniel Temme, Co-Trainer des Aufsteigers, war klar: „Wir haben 90 Minuten den Kampf angenommen. Das ganze Team und alle, die reinkamen, haben Gas gegeben, und wir haben uns heute einfach reingekämpft, reingefightet, alles reingehauen – und das sind natürlich dann die schönsten Siege.“ Im Endspurt warten noch Gegner, für die es um einiges geht. Es kommt unter anderem noch die FSG Wardersee, doch es geht auch nach Gremersdorf. Zur Herangehensweise setzte Temme fort: „Solange es rechnerisch noch nicht fix ist, werden wir jedes Spiel ganz normal angehen und gewinnen wollen. Es war ein wichtiger Sieg, aber mehr auch nicht.“

Bennet Kern erobert den Ball gegen Kolja Bröker. Foto: Niklas Runne

SG Dobersdorf/P’hagen – FSG Wardersee 2:0 (1:0)

Die Ausgangslage sah ziemlich düster für die FSG Wardersee aus. Neben den vielen Langzeitverletzten sollten nun auch noch drei wichtige Stammspieler bei der SG Dobersdorf/P’hagen fehlen. Ausgerechnet beim Team der Stunde brauchte es ein echtes Fußballwunder. Das Spiel wurde bereits im Vorfeld mehr oder weniger abgehakt, doch die Tatsache, dass Pönitz II und Lensahn punkteten, machte den Druck doch noch mal um einiges größer. Der Kader war stark ausgedünnt, während auf der anderen Seite mit Kjell Gonda ein Schlüsselspieler zurückkehrte. Nach nicht einmal einer halben Stunde knackte der Favorit das Kellerkind erstmals. Timo Federwisch (28.) erzielte sein zwölftes Saisontor. Doch die FSG war nicht chancenlos. Tobias Dölger ließ die Riesenchance kurz vor der Pause auf den Ausgleich liegen. Im zweiten Durchgang rettete Wardersee gleich zweimal vor der Linie und ließ die minimale Resthoffnung am Leben. Dennoch fiel der zweite Treffer doch noch. Kjell Gonda (79.) erhöhte und machte alles klar. Es war eine knappe, aber verdiente Pleite der Segeberger. Trainer Jan Evers sagte: „Am Ende stehen wir mit null Punkten da, haben eine gute Leistung gezeigt, aber der Sieg geht in Ordnung. Wir haben alles reingeschmissen und haben jetzt das erste Endspiel in Lensahn, wo für uns Siegen Pflicht ist.“

Der 26.Spieltag im Überblick

SG Kühren – TSV Klausdorf II 3:2
SG Bösdorf/Malente – TSV Lütjenburg 1:1
Eutin 08 II – SG Insel Fehmarn 2:1
SpVgg Putlos – TSV Lensahn 1:3
TSV Gremersdorf – FT Preetz 4:1
SVG Pönitz II – ASV Dersau 3:3
SC Cismar – TuS Tensfeld 1:0
SG Dobersdorf/P’hagen – FSG Wardersee 2:0

1.TSV Gremersdorf2694 : 2265
2.Eutin 08 II – U232678 : 4152
3.SG Dobersdorf/​P’hagen2471 : 3651
4.TuS Tensfeld2674 : 4148
5.SG Bösdorf /​ Malente2546 : 4041
6.ASV Dersau2559 : 4140
7.SpVgg Putlos2534 : 4739
8.TSV Klausdorf II – U232752 : 7736
9.SC Cismar2648 : 5333
10.TSV Lütjenburg2643 : 5533
11.FT Preetz2661 : 6830
12.SG Kühren2440 : 5029
13.SG Insel Fehmarn2649 : 7325
14.SVG Pönitz II2646 : 7921
15.TSV Lensahn2540 : 6719
16.FSG Wardersee2542 : 8719

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