Lübeck – Am Sonnabend (14.30 Uhr) steigt in Lübeck das Landespokalfinale zwischen dem VfB Lübeck und der Kaltenkirchener TS auf der Lohmühle. Für den Regionalligisten das letzte Pflichtspiel der Saison, für den Oberliga-Aufsteiger aus Kaltenkirchen das Spiel des Jahres. Beim VfB wird es dabei erneut personelle Engpässe geben: Felix Drinkuth fällt mit einem schmerzhaften Riss am Fuß voraussichtlich komplett aus, Herdi Bukusu, Kevin Bukusu und Manuel Farrona Pulido waren zuletzt ebenfalls angeschlagen. Ein gutes Zeichen für die Grün-Weißen haben allerdings Kapitän Marvin Thiel und Vize-Kapitän Pulido mit ihren Vertragsverlängerungen gesetzt.
Kaltenkirchen vor dem größten Spiel der Vereinsgeschichte
Kaltenkirchen kommt mit Rückenwind: Als Landesligameister ist der Aufstieg bereits fix, die Stimmung im Team hervorragend, auch weil viele Leistungsträger wie Enrik Nrecaj und Luis Eising schon für die neue Saison zugesagt haben. Im Pokal war der Weg ins Finale keinesfalls glücklich. Nach einem 4:2 gegen Rantrum, einem dramatischen Elfmetersieg gegen Weiche Flensburg und einem starken Halbfinal-Erfolg gegen Dornbreite steht die KTS verdient im Endspiel. Die Fans glauben an die Sensation.
„Viele machen sich Sorgen“
„Kaltenkirchen ist kein normaler Landesligist, außerdem ist es ein Pokalspiel, da ist die Ligazugehörigkeit eher zweitrangig“, sagt VfB-Trainer Guerino Capretti. „Wir wissen, dass eine Mannschaft kommt, die etwas kann. Wir wissen aber auch, was wir können. Kaltenkirchen weiß schon, welche Bereiche sie bespielen wollen. Es sind klare Abläufe zu sehen, aber es ist schwer im Vergleich zur Liga umzumünzen. Sie werden kaum angegriffen in der Landesliga, werden kaum gestresst. Das wird ja bei uns nicht passieren. Ich erwarte eine Mannschaft, die situativ draufgeht, sich aber im Allgemeinen eher zurückzieht und über Umschaltmomente zu Torchancen zu kommen. Da müssen wir immer aufpassen. Wir haben eine gute Serie gespielt und das wollen wir im letzten Spiel nochmal allen zeigen. Wir wollen den Pokal gewinnen und natürlich die Kohle reinbringen, die wir auch brauchen.“
Der Trainer spürt, wie aufgeladen die Stimmung in Lübeck ist: „Es sprechen uns viele auf Samstag an und sagen wie wichtig das Spiel für sie ist. Viele machen sich Sorgen, so empfinde ich es. Ich weiß, dass das Spiel wichtig ist, wir wissen das alle. Wir wollen das unbedingt und deshalb können sich alle sicher sein, dass wir auch alles geben werden.“
„Ein weiterer Schritt den Verein zu konsolidieren“
Auch VfB-Vorstandsvorsitzender Dr. Dieter Gudel unterstreicht die Bedeutung der Partie: „Es wäre schön, wenn wir alle mit einem schönen Gefühl nach Hause schicken, alle erstmal durchatmen können und alle sagen können, dass der VfB Lübeck eine gute Saison gespielt hat. Nach einer sehr turbulenten Spielzeit, mit sehr viele Höhen und wahrscheinlich noch mehr Tiefen. Über die Bedeutung in den DFB-Pokal zu kommen, wenn du in der Regionalliga spielst, darüber brauche ich nicht viel zu erzählen. Das ist, glaube ich immer ein massiver positiver Einschlag. In der Situation, in der wir sind, wäre es ein wunderbarer weiterer Schritt den Verein zu konsolidieren und natürlich auch die Mannschaft weiter zu stärken.“
Personal und Tickets
Felix Drinkuth wird voraussichtlich mit einer Risswunde auf dem Fuß fehlen. Manuel Farrona Pulido hat am Donnerstag noch individuell trainiert, ein Einsatz am Sonnabend ist dennoch wahrscheinlich. Herdi Bukusu stand am Freitag zum ersten Mal wieder auf dem Rasen, musste am Dienstag noch das Training aufgrund von Kniebeschwerden abbrechen. Auch Kevin Bukusu musste das Training abbrechen, da ein Ziehen im hinteren Oberschenkel überprüft werden musste. Hinter den beiden Brüdern steht noch ein Fragezeichen. Gavin Didzilatis hat weiterhin Rückstand und wird von Philipp Diestel vertreten. 4.750 Tickets wurden bis Freitagmittag abgesetzt, knapp 900 gingen dabei an die Gegner aus Kaltenkirchen.

Bildquellen
- VfB Lübeck: Lobeca/Jan Kirschner