
Lübeck – Irrer Sonnabend in ganz Deutschland. Vor dem DFB-Pokalfinale zwischen VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld, was der Drittligameister mit 2:4 (0:3) verlor, ging es ab mittags von Norden bis Süden in den Landespokalendspielen zur Sache. Rekordhalter VfB Lübeck gewann gegen Landesligameister Kaltenkirchener TS knapp mit 2:1 (HL-SPORTS berichtete) in Schleswig-Holstein. Die Grün-Weißen triumphierten zum 18. Mal und hielten den Cup in der Hansestadt, übernahmen ihn vom Rivalen 1. FC Phönix Lübeck. Für Cheftrainer Guerino Capretti war es der erste Titel seiner Laufbahn. Er sagte auf der Pressekonferenz: „Es wird ein unvergesslicher Tag für mich.“
Diop mit Golden Goal
In den anderen 20 Endspielen um den Einzug in die 1. Hauptrunde des DFB-Pokal ging es teilweise ebenfalls sehr spannend zu. So siegte beispielsweise Atlas Delmenhorst im zweiten Finale von Niedersachsen beim Oberligakonkurrenten BSV Rehden mit 2:1 nach Rückstand durch einen Treffer in der 90. Minute von Lamine Diop.
Überraschung in Osnabrück
Niedersachsen bekommt zwei Startplätze, weil der Verband zu den drei größten im Deutschen Fußball-Bund (DFB) gehört. Diese zusätzliche Teilnahme soll die hohe Anzahl an Amateurvereinen im Verband angemessen repräsentieren. Und da gab es im „Hauptfinale“ eine faustdicke Überraschung. Hier setzte sich nämlich Blau-Weiß Lohne bei Drittligist VfL Osnabrück durch. 4:2 gewann der Underdog, der in der Regionalliga den neunten Tabellenplatz erreichte.
Illertissen gewinnt und Schweinfurt freut sich auch
Ebenfalls zwei Plätze für den DFB-Pokal bekommt der Bayerische Fußball-Verband (BFV). Als Meister der Regionalliga Bayern geht einer davon an den 1. FC Schweinfurt 05. Im Pokalfinale setzte sich FV Illertissen vor 2.167 Zuschauern mit 1:0 gegen Drittliga-Absteiger SpVgg Unterhaching durch.
Zwei Plätze für Westfalen, doch einer ist noch zu ermitteln
Im Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen (FLVW) darf sich der FC Gütersloh als bester westfälischer Regionalligist (Vizemeister hinter MSV Duisburg) freuen gegen Bayern, Bayer Leverkusen oder RB zu spielen, denn auch hier gibt es zwei Startplätze. Das Pokalfinale wird als einziges Spiel in dieser Saison erst am kommenden Donnerstag ausgetragen, weil Arminia Bielefeld am Sonnabend im Endspiel um den DFB-Pokal stand. Gegner des DSC sind die Sportfreude Lotte. Und weil die Gastgeber auf den Plätzen eins bis vier in der 3. Liga standen, ist Lotte bereits für den bundesweiten Cup qualifiziert.
BFC Dynamo gewinnt in der Hauptstadt
In der Hauptstadt Berlin hat sich der BFC Dynamo mit einem 2:0-Sieg gegen Oberliga-Spitzenreiter Eintracht Mahlsdorf durchgesetzt. 8.400 Zuschauer kamen ins Mommsenstadion und sahen den achten Pokalsieg des DDR-Rekordmeisters.
FV Engers sich Rheinlandpokal zum dritten Mal
Der FV Engers sicherte sich nach einem 2:0-Sieg gegen Rot-Weiß Koblenz bereits zum dritten Mal den Rheinlandpokal. 2.359 Zuschauer sahen die Partie im Stadion des Verlierers.
Zweiter besiegt Meister im Südwesten
Im Verbandspokal Südwest siegte FK Pirmsasens vor 1.628 Fans mit 2:1 gegen TSV Schott Mainz. Luka Dimitrijevic und Marc Ehrhart trafen vor der Pause für den Oberliga-Zweiten. Dafür stehen die Mainzer in der Meisterschaft bereits als Titelträger fest.
Hendrik Wurr holt Thüringenpokal
In Thüringen flog der FC Carl Zeiss Jena im Halbfinale und ließ ZFC Meuselwitz gewähren. Rene Eckardt traf dort zum Tor des Tages. Der 35-Jährige war beim 3:1-Erfolg über den FC An der Fahner Höhe aus der Verbandsliga vor 2.744 Zuschauern erneut erfolgreich. Außerdem steuerte der frühere Eicheder Hendrik Wurr sowie Daniel Haubner die anderen beiden Tore für den ZFC bei.
Sandhausen setzt sich gegen Türkischer SV/Germania durch
Auch wenn der SV Sandhausen aus der 3. Liga abgestiegen ist und nach 17 Jahren wieder in den Amateurbereich verschwindet, wird man den Club in der neuen Saison im DFB-Pokal mindestens noch einmal wiedersehen. Der SVS hatte beim 4:0 gegen Germania Union/Türkischer SV Pforzheim keine Probleme.
Brandenburg entsendet RSV Eintracht in den DFB-Pokal
Der RSV Eintracht 1949 Stahnsdorf machte den Pokalsieg in Brandenburg perfekt. Einen 1:0-Sieg gegen VfB 1921 Krieschow sahen 2.134 Besucher des Endspiels in Neuruppin. Ernes Matjaz (44.) traf kurz vor der Pause zum Tor des Tages.
Team von Rot-Sünder Jan Löhmannsröben siegt in der letzten Sekunde
Richtig spannend war es in Sachsen-Anhalt. Dort hatte Gastgeber Hallescher FC viel Mühe mit dem 1. FC Lok Stendal und kam nach einer Roten Karte gegen Jan Löhmannsröben, der seinem Gegenspieler einen Kopfstoß verpasste und wegen Tätlichkeit vom Platz flog, erst in der Nachspielzeit zum Erfolg. Die meisten der 6.311 Fans jubelten nach dem 1:0 von Elias Lorenz, was auch gleichzeitig der Endstand war.
Auggen macht es Bahlingen schwer
Ins Elfmeterschießen ging es im Badener Pokalfinale. Torlos blieb es erst nach 90 und dann nach weiteren 30 Minuten zwischen dem Bahlinger SC und FC Auggen. Für die 4.939 Zuschauer war es ein Fest, denn der Regionalligist setzte sich gegen die Auggener (6. Liga) mit 5:3 durch.
Double für Sonnenhof Großaspach
Das Württembergische Endspiel ging vor 2.850 Fans an die SG Sonnenhof Großaspach, den Ex-Verein von Trainer Oliver Zapel (JFV Lübeck U19). Der Oberliga-Meister gewann mit 2:0 gegen TSG Balingen und holte sich damit das Double.
Viktoria Köln zieht gleich
Viktoria Köln drehte im Mittelrhein-Endspiel einen 1:2-Pausenrückstand vor 7.440 Fans gegen Alemannia Aachen mit einem 3:2-Erfolg. Schon 2018 und 2022 standen sich beide Clubs im Finale gegenüber und auch damals gewannen die Kölner. Das Team des scheidenden Coaches Olaf Janßen zog damit in der Rekordtabelle mit den Aachenern gleich. Beide haben den Pokal achtmal gewonnen.
Über 27.000 Fans in Duisburg
Bei Rekord muss man nach an Niederrhein blicken, denn das Endspiel dort zwischen MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen sahen 27.719 Fans. Die beste Kulisse beim Finaltag der Amateure 2025. RWE gewann mit 2:1 (1:1). Die Zebras trösten sich mit der Viertliga-Meisterschaft und sind nach einem Jahr zur neuen Saison wieder im Profifußball vertreten.
Lok Leipzig setzt nach Meistertitel noch einen drauf
Die zweitgrößte Kulisse gab es im Sachsenpokal. Der 1. FC Lokomotive Leipzig besiegte zuhause den FC Erzgebirge Aue mit 6:5 nach Elfmeterschießen. 120 Minuten zuvor fielen keine Tore. 12.154 Fans sahen die Begegnung. Der Meister der Regionalliga Nordost kämpft ab dem kommenden Mittwoch in Hin- und Rückspiel gegen den Nordvertreter TSV Havelse um den Aufstieg in die 3. Liga.
Hessen Kassel kämpft bis zum Schluss
Und noch einmal ging es ins Elfmeterschießen – und zwar in Hessen. Die 5.390 Zuschauer im Frankfurter Stadion am Bornheimer Hang einen glücklichen Sieger mit der SV Wehen Wiesbaden, die sich gegen KSV Hessen Kassel schwertaten. Endergebnis 6:5 für den Zweitliga-Absteiger des vergangenen Sommers.
Homburger Hummel mit Hattrick
Ein klares 9:0 fuhr der FC 08 Homburg im Saarland gegen den FC Palatia Limbach ein, der in der Oberliga Rang neun belegte. In der Meisterschaft spielte man gegen die Zweitvertretung der Homburger, gewann einmal und verlor einmal. 4.500 Zuschauer sahen beispielsweise drei Tore von David Hummel.
Ailton sieht Meister und Pokalsieger in Bremen
2.087 Fans, darunter Ex-Profi Ailton (Werder Bremen und Hamburger SV), waren an der Weser zu Gast und sahen einen 1:0 (1:0)-Sieg der SV Hemelingen, Meister der Oberliga und Teilnehmer der Aufstiegsrunde zur Regionalliga, gegen den Bremer SV. Clinton-William Helmdach traf in der zehnten Minute zum Pokalsieg.
Norderstedt und Rostock feiern bei ARD-Jubiläum
Zum zehnten Mal übertrug die ARD alle Partien. Unter anderem den Krimi zwischen FC Eintracht Norderstedt und USC Paloma (HL-SPORTS berichtete) sowie dem Kantersieg des F.C. Hansa Rostock gegen SV Pastow (7:0).
VfB Stuttgart kassiert 4,3 Millionen Euro für Pokalsieg – Auslosung im Juni
Am 15. Juni wird die 1. Runde im DFB-Pokal ausgelost. Gespielt wird sie vom 15. bis 18. August. 64 Vereine sind dabei und für die geht es um viel Geld. Neben den Zuschauereinnahmen, die zwischen den jeweiligen Clubs der Partien geteilt werden, steigern sich die Prämien für jedes Weiterkommen. In der Saison 2024/2025 gab es für die Teilnahme an der ersten Runde rund 209.453 Euro pro Club. In Runde zwei waren es dazu 418.906 Euro. Im Achtelfinale kassierte man 837.813 Euro. 1.675.625 Euro gab es für das Erreichen des Viertelfinales und für das Halbfinale zusätzliche 3.351.250 Euro. Arminia Bielefeld tröstete sich gestern mit 2.880.000 Euro und Pokalsieger VfB Stuttgart werden 4.320.000 Euro überwiesen.
Zusatzeinnahmen für VfB Lübeck sehr wichtig
Für die Clubs aus der Region von HL-SPORTS kann es also ein lukrativer Verdienst werden – oder ist es schon. Insbesondere der VfB Lübeck machte zuletzt keinen Hehl daraus, dass man dieses Geld sehr gut gebrauchen kann und auch benötigt. Nun wartet man auf einen interessanten Gegner, doch vermutlich würde man wohl nicht das Stadion wechseln, wenn es gegen Borussia Dortmund gehen würde, so wie Vorjahressieger 1. FC Phönix Lübeck. Der zog ins Hamburger Volksparkstadion und spielte dort vor 50.971 Zuschauern. Die Adlerträger unterlagen dem BVB mit 1:4 und verkauften sich gut. Wie werden sich die Grün-Weißen gegen einen Proficlub schlagen?
Alle Teilnehmer des DFB-Pokal 2025/2026
Profi-Topf
FC Bayern München
Bayer 04 Leverkusen
Eintracht Frankfurt
Borussia Dortmund
SC Freiburg
1.FSV Mainz 05
RB Leipzig
Werder Bremen
VfB Stuttgart (Titelverteidiger)
Borussia Mönchengladbach
VfL Wolfsburg
FC Augsburg
1.FC Union Berlin
FC St. Pauli
TSG 1899 Hoffenheim
1.FC Heidenheim
VfL Bochum
Holstein Kiel
1.FC Köln
Hamburger SV
SV Elversberg
SC Paderborn 07
1.FC Magdeburg
Fortuna Düsseldorf
1.FC Kaiserslautern
Karlsruher SC
Hannover 96
1.FC Nürnberg
Hertha BSC
SV Darmstadt 98
SpVgg Greuther Fürth
FC Schalke 04
Amateur-Topf
Preußen Münster (2. Bundesliga, Platz 15)
Eintracht Braunschweig (2. Bundesliga, Platz 16)
SSV Ulm 1846 (Absteiger aus der (2. Bundesliga)
SSV Jahn Regensburg (Absteiger aus der (2. Bundesliga)
Arminia Bielefeld (Aufsteiger in die 2. Bundesliga)
Dynamo Dresden (Aufsteiger in die 2. Bundesliga)
1.FC Saarbrücken (3. Liga, Platz 3)
Energie Cottbus (3. Liga, Platz 4)
SV Sandhausen (Baden)
FV Illertissen (Bayern)
1.FC Schweinfurt 05 (Bayern)
BFC Dynamo (Berlin)
RSV Eintracht 1949 (Brandenburg)
SV Hemelingen (Bremen)
Eintracht Norderstedt (Hamburg)
SV Wehen Wiesbaden (Hessen)
Hansa Rostock (Mecklenburg-Vorpommern)
Viktoria Köln (Mittelrhein)
Rot-Weiss Essen (Niederrhein)
Blau-Weiß Lohne (Niedersachsen)
SV Atlas Delmenhorst (Niedersachsen)
FV Engers 07 (Rheinland)
FC 08 Homburg (Saarland)
1.FC Lokomotive Leipzig (Sachsen)
Hallescher FC (Sachsen-Anhalt)
VfB Lübeck (Schleswig-Holstein)
Bahlinger SC (Südbaden)
FK Pirmasens (Südwest)
ZFC Meuselwitz (Thüringen)
Sportfreunde Lotte (Westfalen)
FC Gütersloh (Westfalen)
SG Sonnenhof Großaspach (Württemberg)
Bildquellen
- Wurr: Lobeca/Andre Lüneburg
- Janßen: Foto: Fishing4/Marcel Krause
- Löhmannsröben: Lobeca/Ines Hähnel
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