Paukenschlag in der Kreisliga: Abstieg trotz sportlichem Klassenerhalt

Zusammenarbeit mit Landesligaabsteiger

Auf dem Robert-Selmer-Platz wird künftig keine Kreisliga mehr gespielt. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Kühren – Ein sportlich erfolgreiches Jahr 2025 steht bisher für die SG Kühren zu Buche. Man holte einen großen Rückstand auf und hielt sich am Ende sportlich in der Kreisliga Ost. Dabei sah es oftmals personell sehr düster aus. Dies war auch einer der Gründe für nur zwei Siege in der Hinserie. Trotz der Freude und Erleichterung über den Klassenerhalt gab es allerdings wegweisende Gespräche. Dabei mussten einige Fragen geklärt werden, doch nicht immer fand sich eine Antwort. Dies hat zur Folge, dass der Kreisligist eine Entscheidung getroffen hat, die wenige haben kommen sehen.

Trainer-Rätsel bei der SG

Die SG Kühren legte in der Kreisliga Ost eine starke Rückrunde hin und sicherte sich den Klassenerhalt. Dies hatte zur Winterpause kaum noch jemand für möglich gehalten. Zwei Siege gab es aus 15 Partien – der Wert eines Absteigers. Im Winter wurde sich allerdings verstärkt, und so gelang eine bemerkenswerte Aufholjagd. Der Kader war nicht mehr ganz so dünn wie in der Hinserie, denn dort wurde noch regelmäßig mit Spielern der Altherren aufgestockt. Über die gesamte Saison stand immer wieder ein Fragezeichen über dem Robert-Selmer-Platz. Vor allem die Trainerfrage war dabei ungeklärt. Im Sommer war es bereits unübersichtlich, letztlich ging man mit Jörg Ahrens in die Saison. Dies hatte allerdings nur bis zum vierten Spieltag Bestand, denn dann standen bereits zwei neue Gesichter an der Seitenlinie. Es waren die beiden Spieler Florian und Torven Ziehmer. Der Saisonstart war zu diesem Zeitpunkt bereits komplett verpatzt, und die Besetzung in Form von den beiden Ziehmer-Brüdern hielt bis zum Winter. Dann fand sich wieder ein neuer Hauptverantwortlicher – beziehungsweise eher ein alter. Ahrens übernahm zum zweiten Mal in dieser Saison. In seiner ersten Amtszeit waren es gerade einmal vier Spiele, diesmal ähnlich wenige. Im April musste nämlich ein neuer Coach gefunden werden. Dieser kam erneut aus der Mannschaft und ist eigentlich Spieler: Lukas Liesenhoff übernahm das Zepter bis Saisonende. Er hielt die Mannschaft in der Liga. 23 Punkte nach der Winterpause sowie der siebte Platz in der Rückrundentabelle machten dies möglich.

Die Trainerfrage war bei der SG Kühren eine komplizierte. Auf Jörg Ahrens folgten die Brüder Torven (hier im Bild) und Florian Ziehmer. Letzterer agierte überwiegend als Spieler. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Zahlreiche Abgänge

Der Verbleib in der Kreisliga war also sicher – zumindest sportlich. Doch wie würde es weitergehen? Würde man ein ähnliches, wenn nicht sogar schlimmeres Jahr überstehen? Macht es überhaupt Sinn, in der Kreisliga an den Start zu gehen? Es sind viele Fragen, die sich intern bei der SG gestellt wurden, und sie nahmen kein Ende. Wie würde es denn personell ab Sommer aussehen? Eine schwierige Situation für die Kreisliga-Mannschaft, den ganzen Verein und seine Verantwortlichen. Es ging also in die Planung für die kommende Saison, und diese sollte sich als eine Mammutaufgabe gestalten. Der Kader war ohnehin sehr dünn, und nun stand auch noch eine große Abschiedswelle an: Florian Ziehmer (Preetzer TSV), Yves Herrmann, Sascha Böttcher (beide SV Kirchbarkau), Alija Bajric, Özal Berk, Jan Krause (alle FT Preetz), Lukas Pretzsch (TSV Lepahn), Özkan Berk und Mohammad Khallouf (beide unbekannt) werden den Verein verlassen. Den Abgängen steht mit David Windmüller, der einst für die FT Preetz spielte, nur ein einziger Neuer gegenüber. Es bräuchte zahlreiche Neue, doch wo und wie soll man diese herbekommen?

Das Aus in der Kreisliga

Nun hat der Verein eine Entscheidung getroffen. Diese ist ein Paukenschlag in der Kreisliga Ost und der Region: Es wird kein weiteres Jahr in der Kreisliga geben. Die Mannschaft wird trotz sportlichem Klassenerhalt den Gang in die Kreisklasse A antreten. Dies erfuhr HL-SPORTS und fragte anschließend beim aktuellen Trainer Lukas Liesenhoff nach: „Aus den verschiedensten Gründen haben wir uns für diesen Schritt entschieden, allerdings – einer der größten Faktoren ist die Menge an Spielern, die mir noch zur Verfügung stehen für die kommende Saison.“ Um diese zu erhöhen, hofft man auf einen Lokalnachbarn – genauer gesagt den Preetzer TSV. Denn mit diesem wird man eine Spielgemeinschaft bilden. Dadurch sollen mehr Spieler zur Verfügung stehen. Die Namen beider Teams bleiben allerdings unangetastet, und beide werden auch in ihrer Liga eigenständig an den Start gehen. Spieler, die beim Landesliga-Absteiger allerdings nicht zum Zug kommen, sollen bei der SG Spielpraxis sammeln – sozusagen als zweite Mannschaft. Eine Spielgemeinschaft war bereits in den vergangenen Wochen ein Thema bei Kühren. Es gab Gespräche, unter anderem auch mit dem TSV Lepahn, mit dem man letztlich nicht auf einen Nenner kam. Eine weitere offene Frage ist die des Trainers. Liesenhoff wird vorerst weiter als spielender Coach tätig sein, bekommt dabei aber ordentlich Unterstützung. Zum Winter soll dann ein neuer Chef gefunden werden. Liesenhoff sagte zu HL-SPORTS: „Diese Saison hatte ihre Höhen, ihre Tiefen und war chaotisch, nichtsdestotrotz bin sehr stolz auf die Jungs die bis zum Ende alles gegeben haben. Diese Saison hat uns Vereinsintern nochmal näher zusammen gebracht und darauf werden wir aufbauen.“

Lukas Liesenhoff wird als spielender Trainer in die neue Saison gehen. Foto: Lobeca/Niklas Runne

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