„Alle extra nur für mich, das konnte ich mir eigentlich gar nicht vorstellen…“

Lübeck – Es war von langer Hand geplant und eine „Mega-Überraschung“. Florian Hahn war am vergangenen Wochenende völlig überwältigt, denn er bekam ein Abschiedsspiel nach 15 Jahren bei Eintracht Groß Grönau. Allerdings nicht am Torfmoor – dort war „kein Platz“ für ihn, seine Mannschaft und ein All-Stars-Team.

Alinas Cousin zog die Drähte

Denis Janzen, dessen Cousine Alina Hahns Ehefrau ist, war selbst elf Jahre für die Grönauer aktiv und befindet sich seit 2021 im fußballerischen Ruhestand. Er organisierte das Spiel – nur wo, wenn nicht „zuhause“? Manfred Rugullies gab ihm den Tipp, sich an Michael Bolte vom Kronsforder SV zu wenden. Der Abteilungsleiter an der Krummesser Landstraße sagte sofort seine Unterstützung zu – und so konnte die Überraschung doch noch steigen.

Bolte half sofort

„Platz- und Orga-Engpässe in Grönau wurden an uns herangetragen und wir wurden um Nothilfe gebeten. Da war Unterstützung unseres Nachbarn Eintracht Groß Grönau, den Jungs um Denis Janzen und Trainer Henning Meins – wo nicht wenige auch eine Kronsforder Vergangenheit hatten – selbstverständlich. Sofort wurde alles in die Wege geleitet, unser Wirt öffnete seine Grillbude und sorgte für das leibliche Wohl. Alles in allem ein feuchtfröhlicher Tag und ein wertschätzender Abschied für den Grönauer Ur-Kapitän Florian Hahn. Uns war es eine Ehre.“

Janzen: „Meine Kinder haben mich auch zum ersten Mal auf dem Platz gesehen“

Für Janzen war es eine Ehre, das Spiel zu organisieren – ursprünglich am Torfmoor. „Daraus wurde ja nichts, weil ein Jugendturnier dort anscheinend in unsere Wunschspielzeit verlegt wurde“, so der enge Freund Hahns zu HL-SPORTS. „Das hat Spaß gemacht und meine Kinder haben mich auch zum ersten Mal auf dem Platz gesehen. Bis um 19 Uhr waren wir noch in Kronsforde und dann weiter in der Stadt. Einige hatten ihren Abschluss dann auf einer Party auf der Wallhalbinsel. Flo wusste bis kurz vor dem Spiel nichts, aber wohl geahnt. Er war sehr glücklich, dass er noch so einen Abschied bekam. Jetzt bin ich aber auch froh, dass wir das gemacht haben.“

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„Schnell meine Tasche packen“

Der Verabschiedete selbst war dann doch überrascht. Hahn: „Ich wurde zu Hause damit konfrontiert, dass ich schnell meine Tasche packen soll – und es ginge zu einem Spiel. Dann fuhr ich mit meinen Kids und meiner Frau los, sie fuhr mich dann nach Kronsforde. Dort warteten ziemlich viele alte Weggefährten, Freunde und Familie. Das war so überraschend und emotional für mich. Alle extra nur für mich, das konnte ich mir eigentlich gar nicht vorstellen, aber es war so. Den Tag haben wir dann noch mit Essen, Getränken und später mit einem Abend in der Stadt abgerundet.“

Sammelkarten zum Abschied

Ein ganz einzigartiges Abschiedsgeschenk mit einem besonderen Charakter gab es unter anderem auch noch. Sammelkarten mit “PAC“ (Pace/Tempo), “SHO“ (Shooting/Schießen), “PAS“ (Passing/Passen), “DRI“ (Dribbling/Dribbling), “DEF“ (Defending/Abwehr) und “PHY“ (Physis/Körperstärke). Darüber freute sich Hahn natürlich sehr.

Wechsel nach 15 Jahren

Für Hahn geht es nun beim SV Azadi weiter. Nach fast der Hälfte seines Lebens wechselt der 34-Jährige den Verein. Vor seiner Zeit am Torfmoor spielte er für die Möllner SV, Strand 08 sowie in der Jugend des VfB Lübeck.

Ergebnis nicht ganz klar

Ach ja – das Ergebnis fehlt noch. Da war man sich nicht ganz einig. Ungefähr 9:4 oder 11:5 ging es für die All-Stars aus. Aber das war ohnehin Nebensache…