Lübeck – Es war ein großer Kraftakt, um im vergangenen Winter innerhalb kürzester Zeit 1 Million Euro zu sammeln, damit der VfB Lübeck nicht in seine dritte Insolvenz schliddert. Am Ende lagen sich die Grün-Weißen in den Armen, bekamen Hilfe von allen Seiten – auch von der Konkurrenz. Und dann? Dann wurde es ruhig, um die Hintergründe? Fragen kamen auf – zurecht: Warum ist es zu dieser extrem harten Schlagseite gekommen? Wie blickt man auf die vergangenen Konto-Jahre zurück? Und was will der Verein tun, damit man nicht noch einmal vor so einer Situation steht?
Ehrenrat stellte Team zusammen
Eine Finanzkommission wurde gegründet. Maximal fünf sachkompetente Personen sollten sich bewerben, den ganzen Kram aufarbeiten. Zweistellig kamen Anfragen rein und der Ehrenrat entschied, wer dabei sein durfte. Wer, blieb unter Verschluss. Ein Ergebnis wurde bis Ende des ersten Quartals dieses Jahres angekündigt. Doch dieses Datum verfiel ohne ein öffentliches Ergebnis. Jetzt, drei Monate später, scheint es soweit zu sein. Das mit Spannung erwartete Resultat soll feststehen.
Wo kommt das Finanzloch her?
Und dieses wird am Montag, 14. Juli zuerst der Mitgliedschaft präsentiert. Ehrenrat, Aufsichtsrat, Vorstand und Kommission laden ein, wollen alles auf den Tisch bringen. Der VfB Lübeck informierte dazu am Sonnabend. Mitglieder, die dabei sein möchten, müssen sich bis zum 9. Juli zu dieser Informationsveranstaltung anmelden. Es geht um 1 Million Euro und gleicht somit einer sehr wichtigen Mitgliederversammlung. Wo kommt das Finanzloch her?
Investoren sprangen ab
Inzwischen ist klar, dass der Regionalligist immer noch nicht in einem ruhigen Fahrwasser steht. Vorstandsboss Dr. Dieter Gudel möchte anscheinend kein Geld ausgeben, das noch nicht da ist. „Wir können nur den Fußball spielen, den wir uns auch leisten können“, sagte er auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung im vergangenen Dezember. Der aktuelle Aufsichtsrat hat zudem den Finger drauf. Nach Informationen von HL-SPORTS zog sich Gönner Oliver Bruss zurück sowie der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Rehder. Der Streit des vergangenen Sommers dürfte noch einmal hochkochen. Doch eines muss klar sein: Ohne mindestens einen Investor ist eine Rückkehr in die 3. Liga ausgeschlossen. Und mit aktuell nur neun verpflichteten Spielern, sieht es für die kommende Saison in der Regionalliga ebenfalls alles andere als gut aus.

Bildquellen
- VfB Lübeck: Lobeca/Marcus Kaben