
Minneapolis – Holstein Kiel befindet sich momentan im Trainingslager in den USA. Bis zum 9. Juli wird sich die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp dort weiter vorbereiten. Was in den ersten vier Tagen so passiert ist, erfahrt ihr hier.
Tag 1: Gold-Cup als Highlight nach langer Anreise
Neun Stunden verweilten die Kieler Profis im Flugzeug, ehe man gegen Nachmittag (14 Uhr Ortszeit) in Minneapolis landete. Wie man diese Zeit nutzt? Unterschiedlich – von Bücher lesen und Filme schauen über Uno spielen bis hin zum einfachen Schlaf nachholen war alles mit dabei. Nach der Landung ging es mit dem Mannschaftsbus in Richtung Teamhotel. „Es ist alles wirklich sehr gut vom Verein organisiert und läuft deshalb reibungslos ab. Die Stimmung im Team ist sehr positiv. So macht die Reise Spaß und die Vorfreude auf das weitere Trainingslager wird immer größer“, beschrieb Kasper Davidsen die Anreise.
Am Abend stand dann das Highlight des Tages auf dem Programm: Der Besuch im U.S. Bank Stadium. Dort sahen die Kieler gleich zwei Viertelfinals des Gold-Cups. Nachdem man die letzten Minuten der Begegnung Kanada vs. Guatemala (Endstand: 6:5-Sieg für Guatemala nach Elfmeterschießen) noch sah, begann eine halbe Stunde später das Duell zwischen den USA und Costa Rica. Mit 30.000 anderen Zuschauern vorort sahen die Störche zu, wie Teamkollege John Tolkin die zwischenzeitliche Entscheidung vom Punkt auf dem Fuß hatte – und vergab. Köln-Profi Damion Downs brachte kurze Zeit später dann doch die Entscheidung. Das Team der USA um Tolkin entschied nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit das Elfmeterschießen für sich – und zog somit ins Halbfinale ein.
Tag 2: Training für Groß und Klein
Am zweiten Tag drehte sich dann alles ums Training. Ab 6.30 Uhr stand das Frühstück bereit. Eine halbe Stunde später besuchte Tolkin das Hotel der Mannschaft, um sich für den Support zu bedanken und zu verabschieden, bevor es für ihn zum Halbfinale nach St. Louis geht. Am Vormittag stand dann die erste Einheit des diesjährigen Sommertrainingslagers auf dem Programm – geprägt von einigen Pass- und Spielformen sowie einem abschließenden Kleinfeldturnier.
Parallel dazu besuchten mit Patrick Erras, Andu Kelati und Marco Komenda drei Spieler der KSV gemeinsam mit Athletiktrainer Timm Sörensen die Twin Cities German Immersion School im nahegelegenen St. Paul. Dort hatten sie gemeinsam mit mehreren Nachwuchstrainern des Minnesota United FC ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm für die anwesenden knapp 100 Schüler vorbereitet. Auch Tyler Dogan, Louis Köster, Luca Prasse und Lio Rothenhagen stießen etwas später noch dazu. Innenverteidiger Erras fand Gefallen an der Veranstaltung: „Die Kinder waren sehr motiviert und hatten viel Freude am Fußball. Wir haben versucht, ihnen einiges beizubringen, und hatten gemeinsam viel Spaß. Es war eine super Aktion für alle.“
Am Nachmittag ging es für die Kieler Profis noch in den Kraftraum. Nach einer intensiven Einheit folgte am Abend eine ausführliche Videoanalyse.
Tag 3: Erfolgreicher Doppel-Test
Der dritte Tag startete am Morgen mit einer Trainingseinheit, bei der der Fokus auf Standardsituationen lag. Am Nachmittag wurde dann ein erstes Mal gegen einen Gegner getestet – und das gleich doppelt. Geplant war bei 30 Grad Außentemperatur je eine Halbzeit gegen zwei Teams aus der Akademie des Minnesota United FC. Neuzugang Robert Wagner brachte die Störche nach nur fünf Minuten mit 1:0 in Führung. Zwölf Minuten später gelang Sang-bin Jeong von Minnesota per Nachschuss der Ausgleich. Nach einer Trinkpause brauchte es bis zur 34. Minute, ehe Kiel erneut in Führung ging. Eine Hereingabe von Leihrückkehrer Niklas Niehoff verwertete Wagner zum Doppelpack. Das 2:1 markierte den Endstand der ersten Partie. Die zweite Hälfte gegen die zweite Akademiemannschaft bestritt eine komplett neue Elf auf Seiten Kiels. Die vergleichsweise eher ereignisarmen 45 Minuten fanden durch das Tor von Alexander Bernhardsson aus der 70. Minute einen Sieger. Somit gewannen die Jungs von der Förde beide Spiele und insgesamt mit 3:1 (2:1).
Tag 4: Aquajogging, Bremser-Games und Topgolf
Auf der Agenda des vierten Tages stand die Regeneration. Der Vormittag gestaltete sich in vier Gruppen, die verschiedene Übungen absolvierten. Einzig das Torhüterteam um Torwarttrainer Patrik Borger arbeitete auf dem Platz in Form einer intensiven Einheit. Für die Feldspieler standen regenerative Übungen in drei Formen zur Option: Aquajogging-Übungen im Wasser unter Anleitung von Physiotherapeut Timm Pflügler, Besuch des Kraftraums mit Athletiktrainer Sörensen oder die Teilnahme an den „Bremser“-Games unter der Leitung von Co-Trainer Dirk Bremser, zu denen verschiedene Challenges wie Fußballtennis und -golf, eine Mischung aus Teq- und Spikeball und auch Frisbeewerfen zählen.
Nach dem Mittagessen stand der restliche Tag zur freien Verfügung. Zwölf Teammitglieder nutzten die freie Zeit für eine Runde Topgolf. „Am besten haben sich Calle und Shuto geschlagen“, sagte Max Geschwill, der ebenfalls mit starken Golf-Skills glänzte. Viele Spieler zog es auch in die Mall of America oder an einen nahegelegenen See. Am Abend wurde zum Abschluss des Tages noch gemeinsam gegessen.


Bildquellen
- Holstein Kiel USA: Holstein Kiel/oH
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