
Lübeck – Die Teams der Kreisliga Südost testeten am vergangenen Wochenende allesamt fleißig. Es wurde gegen höherklassige Gegner, Ligakonkurrenten oder aber im Rahmen von Turnieren getestet. Dabei sammelten die Trainer spannende Erkenntnisse, sowohl positiver Art als auch Schwachstellen. Einige Teams testeten am Wochenende nicht. Der TSV Travemünde sollte eigentlich gegen den SC Rapid Lübeck spielen, doch es fehlten viele Spieler. Dies galt auch für den ATSV Stockelsdorf. Dieser sollte eigentlich gegen die Probsteier SG testen, doch die Mannschaft von Jan Mehlfeld hatte zu viele Ausfälle zu verkraften.
Einheit Grevesmühlen – TSV Schlutup 9:4 (2:1)
Der TSV Schlutup nahm an der Eichholzer Sportwoche teil. Dort traf man sowohl auf den SV Hamberge als auch auf Einheit Grevesmühlen. Nachdem man gegen Hamberge mit 2:7 verlor, sollte im zweiten Spiel ein verbesserter Auftritt her. Dies war es allerdings keineswegs. Es wurde eher noch schlechter, denn die Defensive machte keinen guten Eindruck. Diese war zwar jung, doch schaffte es über die fast volle Spielzeit nicht, für Entlastung zu sorgen. Nach vorne sah dies schon etwas besser aus. Im ersten Durchgang stachen die guten Umschaltmomente heraus. So gelang auch der Führungstreffer. Nichtsdestotrotz gilt es für die Mannschaft von Tim Kreutzfeldt, in der Arbeit gegen den Ball noch einiges zu verbessern. Denn einen Auftritt wie beim 4:9 gegen Einheit Grevesmühlen darf es in der Liga nicht geben.
Tim Kreutzfeldt (TSV Schlutup): „Wir haben schlecht verteidigt. Erste Halbzeit schon, zweite Halbzeit natürlich wieder mit viel Umstellung. Die Abwehr hatte einen Altersdurchschnitt von 19 Jahren, und dann wird es auch schwierig gegen einen Gegner, der Bock hat und Tore schießen will. Am Ende galt es für uns, sich viel zu bewegen, damit alle viele Spielminuten bekommen.“
Eichholzer SV II – SV Hamberge 3:4 (1:4)
Mit dem Eichholzer SV II nahm eine weitere Mannschaft an der Sportwoche teil. Diese machte es allerdings um einiges besser. Im ersten Spiel gegen Grevesmühlen wurde mit 3:0 gewonnen, wobei man sich mit den schnellen Außen sehr gefährlich zeigte. Die Chancenverwertung, insbesondere nach der Pause, war dennoch sehr ausbaufähig. Im Finale am Sonnabend stand dann das Duell gegen den SV Hamberge an. Dort wollte das Trainerteam um Stephan Lindhoff mal etwas ausprobieren. Man setzte nämlich auf eine Dreierkette, die gegen den Ball zur Fünferkette wurde. Somit wollte man sich auf stärkere Gegner in der kommenden Spielzeit einstellen, die den ESV II mehr fordern würden als die aus der Kreisklasse A. Über große Teile sah dies im ersten Durchgang auch noch sehr gut aus, doch die Qualität des Gegners sowie zwei Fehler in der Hintermannschaft sorgten für ein 1:4 zur Pause. Im zweiten Durchgang vertraute man auf das gewohnte System. Der doppelte Maik Germann ließ die Lübecker nochmal hoffen, doch am Ende gab es dennoch eine 3:4-Pleite.
Stephan Lindhoff (Eichholzer SV II): „Ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir haben das System ein bisschen umgestellt auf Fünferkette. Ich glaube, bei diesem Gegner ist es in Ordnung, ein bisschen defensiver zu spielen. Wir haben es 35 Minuten in der ersten Halbzeit gut gemacht, dann schlafen wir ein bisschen. Wir kriegen überragend ausgespielte Gegentore zum 1:4. In der Halbzeit haben wir gesagt, wir wollen die zweite Hälfte gewinnen, so viel Gas geben wie möglich. Das haben wir jetzt geschafft, wie letztes Jahr im Finale. Da können wir stolz drauf sein. Wir haben jetzt definitiv noch viel Arbeit vor uns. Wir werden noch viel weiter im läuferischen Bereich arbeiten, aber ich finde, dass wir schon relativ fit sind. Das haben wir auch in diesem Spiel gesehen. Wir werden taktisch noch einige Sachen trainieren und dann noch ein bisschen den Spaß reinkriegen, weil das ist das, was uns seit Jahren auszeichnet.“
SV Fortuna St. Jürgen – SG Wentorf-Sandesneben/Schönberg 2:1
Der SV Fortuna St. Jürgen nahm am Turnier des Krummesser SV teil und duellierte sich dort mit einem weiteren Kreisligisten. Die SG Wentorf-Sandesneben/Schönberg spielt in der Kreisliga Süd und sollte der erste Gradmesser für die Mannschaft von Andre Meese sein. Am Ende hieß es 2:1 für die Lübecker. Torjäger Paul Grewecke knüpfte an die abgelaufene Saison nahtlos an und traf zum zwischenzeitlichen 2:0 seiner Mannschaft.
TSV Eintracht Groß Grönau II – TSV Pansdorf II 4:0 (2:0)
Am Sonnabend testete der TSV Eintracht Groß Grönau II erstmals. Die „neue“ Zweite, die größtenteils aus der letztjährigen A-Jugend besteht, gilt als eine echte Wundertüte. Man kann sie schwer einschätzen, denn für viele ist es das erste Herrenjahr. In der Jugend spielten sie allerdings zuletzt auch in der Landesliga, dementsprechend höherklassig. Der erste Gradmesser war der TSV Pansdorf II, ausgerechnet ein direkter Ligakonkurrent. Dieser befand sich in der ersten Trainingswoche, und es galt vor allem, die Neuen zu integrieren. Mit Tim Bolbrinker, Lukas Quandt und Jan-Lukas Maack standen drei Neuzugänge in der Startelf. Trainer Steven Tion wollte einiges ausprobieren. Mit Till Engelbrecht kam ein junges Talent aus der eigenen U19 zum Einsatz. Dieser hinterließ beim Coach in der ersten Woche einen sehr guten Eindruck. Groß Grönau wollte eher wenig ausprobieren. Man vertraute voll und ganz auf die bereits bekannten Abläufe, und dies sollte sich auszahlen. Am Ende gab es nämlich einen deutlichen 4:0-Sieg. Mick Engel (21.) und Paul Jäger (41.) trafen zur 2:0-Pausenführung. Nach der Pause erhöhte Jannis Kube (49.) schnell, bevor Mathis Siedtmann (68.) den Schlusspunkt setzte. Ein dickes Ausrufezeichen zum Testspielstart beider Teams. Der Verbandsligaabsteiger bekam einen heftigen Dämpfer, doch bewertet diesen nicht zu hoch.
Nils Schramm (Eintracht Groß Grönau II): „Wir sind sehr zufrieden mit unserem ersten Test. Mit Pansdorf II hat uns direkt ein starker Gegner erwartet. Ins Spiel sind wir sehr gut reingestartet und haben direkt die Kontrolle übernommen und unser gewohntes Spiel aufgezogen. So haben wir den Gegner schnell unter Druck gesetzt und uns viele Balleroberungen im vorderen Drittel erarbeitet.
Wir werden das Ergebnis aber auch nicht überbewerten und wissen, dass wir noch viel arbeiten müssen, um dann auch in der Saison diese Leistung abrufen zu können.“
SG Reinfeld/Kronsforde beim Turnier in Schackendorf
Die SG Reinfeld/Kronsforde nahm an einem Turnier in Schackendorf teil. Dort sollten nach der Testspielniederlage gegen den Sereetzer SV (2:4) die nächsten praktischen Tests erfolgen. Gespielt wurde zunächst in einer Gruppenphase mit vier Mannschaften. Es wurde sich mit zwei Verbandsligisten sowie einem Kreisligisten gemessen. Zum Start traf man auf den SV Schackendorf. Gegen den Verbandsligaaufsteiger verlor das Team von Jan Fischer und Jakob Finnern mit 0:2. Das zweite Spiel bestritt die SG gegen den SV Wasbek. Erneut gab es gegen die klassenhöhere Mannschaft nichts Zählbares, sodass man nach zwei Partien noch ohne Punkt dastand. Dennoch bot man beiden Teams durchaus Paroli. Zum Abschluss kam es dann zu einem Kreisliga-Duell. Man traf auf Eutin 08 II. Den Vizemeister aus der Ost-Staffel bezwang man mit 1:0.
Jan Fischer (SG Reinfeld/Kronsforde): „Im Grundlegenden waren wir zufrieden, auch wenn man als Mannschaft natürlich immer gewinnen will. Leider waren wir durch Urlaub dezimiert, aber die Jungs die da waren, haben die Trainingsinhalte schon gut umgesetzt. Außerdem war das Teilnehmerfeld durchweg auf einem guten Leistungsniveau. Dadurch konnten wir auch gut testen und sehen wo wir im Training ansetzen müssen.“
Ratzeburger SV II – SV Azadi Lübeck II 2:4 (2:2)
Am Sonntag testete Aufsteiger SV Azadi Lübeck II zum ersten Mal. Nach einem guten Start in die Vorbereitung sollte nun das Trainierte praktisch auf den Platz gebracht werden. Man testete beim Ratzeburger SV II. Die Lauenburger kennt man bereits aus der abgelaufenen Spielzeit. Dort wurde man Tabellenzweiter, knapp vor dem RSV II. Einmal setzte sich die Zweitvertretung durch, das zweite Duell mit dem jüngsten Testspielgegner endete Remis. Nun gab es erneut einen Sieg für die Lübecker. Dabei geriet man früh in Rückstand. Rogesh Sherzad (17.) glich aus, doch der zweite Gegentreffer folgte prompt. Nojdar Farhan (25.) sorgte für den 2:2-Pausenstand. Im zweiten Durchgang setzte sich Azadi durch. Ramezan Hassan (72./90.) schnürte den Doppelpack zum 4:2-Sieg. Es war ein guter erster Test, bei dem Trainer Omar Yassin einige Erkenntnisse sammeln konnte.
Omar Yassin (SV Azadi Lübeck II): „Vorab vielen Dank an den Ratzeburger SV, für das faire Vorbereitungsspiel. Immer wieder gerne! Wir haben 4:2 gewonnen und dabei nicht nur ein gutes Ergebnis erzielt, sondern auch einiges ausprobiert. Nach vorne konnten wir noch ein paar Tore mehr schiessen, aber das Zielwasser ist zur nächsten Woche bestellt. Heute standen mehrere Spieler auf ungewohnten Positionen und wir haben verschiedene Formationen getestet. Das war wichtig, um flexibel zu bleiben und für kommende Aufgaben noch besser gerüstet zu sein. Das dadurch dann Fehler und Gegentore entstehen ist fast selbstverständlich. Ich bin jedoch froh das dies in der Vorbereitung geschieht, damit man dies dann ab Saisonstart regeln kann. Leider konnten heute ebenfalls einige Schlüsselspieler nicht dabei sein, aber dafür haben wir noch gut 3 Wochen Zeit. Vielen Dank an alle Zuschauer und an das Team für die gute Leistung.“
Die Testspiele im Überblick
VfL Rethwisch – SV Hammoor 1:5
Einheit Grevesmühlen – TSV Schlutup 9:4
SV Schackendorf – SG Reinfeld/Kronsforde 2:0
SV Wasbek – SG Reinfeld/Kronsforde 2:1
Eichholzer SV II – SV Hamberge 3:4
SV Fortuna St. Jürgen – SG Wentorf-Sandesneben/Schönberg 2:1
Eintracht Groß Grönau II – TSV Pansdorf II 4:0
SG Reinfeld/Kronsforde – Eutin 08 II 1:0
SV Bönebüttel-Husberg – VfL Vorwerk 3:0
Ratzeburger SV II – SV Azadi Lübeck II 2:4
Duvenstedt – VfL Rethwisch 4:2