
Lübeck – Der vierte Tag des Confima-Cup vom FC Dornbreite sollte zwei deutliche Siege bieten. Beide Partien fanden einen klaren Gewinner – und dies bereits zur Pause, denn die Messe war nach 45 Minuten entschieden. Dabei glänzte bei beiden Siegern jeweils einer. Zudem bot der Freitag einige weitere besondere Momente, wie besondere Tore, doch überschattet wurde er durch zwei Verletzungen.
SG Sarau/Bosau – FC Dornbreite 0:4 (0:4)
Für den FC Dornbreite ging es ab 17.45 Uhr um den Gruppensieg. Nach dem starken Auftakt gegen Eutin 08 (3:0) sollte nun aus eigener Kraft der Einzug ins Finale gesichert werden. Die Ausgangslage sprach für den Gastgeber, denn im Falle einer Niederlage wäre das Endspiel noch möglich gewesen. Gegen die SG Sarau/Bosau war der Oberligaabsteiger allerdings der klare Favorit. Personell stand Kevin Wölk ein breiter Kader zur Verfügung, ganz anders sah es auf der Gegenseite aus. Die Ostholsteiner waren personell arg gebeutelt. Einige Spieler fehlten und mit Fabian Schacht spielte sogar der Torhüter im Feld. Auf der Bank nahmen zudem nur wenige Akteure Platz, darunter einige aus der A-Jugend. Beim FCD fehlte mit Mohammad Soltani ein Probespieler, der am Montagabend noch ein starkes Spiel hinlegte. Früh gab der Landesligist den Ton an. Zwar war Sarau in den ersten fünf Minuten noch aufmerksam und ließ wenig zu, doch dies änderte sich. Vincent Janelt (8.) trat eine Ecke von der rechten Seite, die den direkten Weg ins Tor fand. SG-Keeper und Neuzugang Lennart Ehlert machte keine gute Figur. Erneut traf der Neuzugang vom SVT Bad Oldesloe und nur wenige Momente später lag die Kugel erneut im Netz. Ein heftiger Abwehrfehler sorgte dafür, dass Volodymyr Pryiomov (11.) den Torhüter nur noch umkurven und einschieben musste. Die Lübecker waren früh auf Kurs, und die heftigen Abwehrfehler des Gegners hörten nicht auf. Nun musste Marijan Lalic (17.) nur noch einschieben. Es waren unfassbare Fehler der Ostholsteiner, die noch vor der Pause durch erneut Janelt das vierte Gegentor kassierten (26.). Im Anschluss musste Dornbreite ein erstes Mal verletzungsbedingt wechseln. Fynn Auschra konnte nicht mehr weitermachen.
Nach dem 4:0 fuhr die Wölk-Elf einige Gänge zurück. Dennoch blieb man weiter dominant. Mit deutlichen Ballbesitzvorteilen ließ sie dem Gegner kaum eine Chance. Nach einer Stunde gab es dann einen Schockmoment. Jan-Niclas Müller stieg hart gegen Finn-Luca Anders ein. Der Dornbreiter verletzte sich dabei, musste minutenlang behandelt und anschließend ausgewechselt werden. Das Knie schmerzte. Müller kam überraschenderweise ohne Karte davon. Vom FCD kam im zweiten Durchgang noch die ein oder andere Chance. So verpasste mehrfach Jeremy-Colin James das 5:0. 20 Minuten vor dem Ende gab es dann die erste richtig gefährliche Chance der SG Sarau/Bosau. Tom Gutsch erkannte, dass Nico Heyden zu weit aus seinem Kasten war, zog aus 30 Metern ab, doch der Torhüter kratzte den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte. Es war eine Riesenchance, doch vor allem eine Glanzparade des Keepers. Das letzte Highlight des Spiels gab es kurz vor dem Ende. Dornbreite bekam einen Elfmeter, doch Jannek Stöver schoss deutlich über den Querbalken. Jannek Stöver nach dem 4:0-Sieg und Finaleinzug: „Das Ergebnis war gut, trotzdem hat bei uns von Anfang an ein bisschen die Intensität gefehlt. Hinten raus ist es ein bisschen rausgeplätschert. Da haben wir die Beine nicht richtig hochbekommen. Nichts, was unnormal in der Vorbereitung ist, aber wir können auf jeden Fall die ein oder andere Schippe drauflegen. Ich glaube, wenn wir das Finale ernst nehmen, dann ist das Ziel klar, zu gewinnen. Da gibt es keinen anderen Weg, als dass es dieses Ziel ist. Ich glaube, wenn wir so spielen, wie wir am Montag gespielt haben oder in der Woche davor gegen Siebenbäumen, dann ist auf jeden Fall alles drin. Ich denke, wenn wir unsere Aufgaben umsetzen, dann haben wir gute Chancen.“
Sascha Strehlau (FCD): „Luft nach oben ist definitiv. Man muss auch sehen, dass wir viele Wechsel haben, dass wir mit Gianluca Messina noch einen Neuzugang dazugeholt haben. Insgesamt war die erste halbe Stunde gut, nachher ist es ein bisschen verflacht. Unser Ziel war klar, zu Null zu spielen – das haben wir erreicht. Dementsprechend freuen wir uns auf das Finale am Sonntag. Ein großer Wermutstropfen ist natürlich die Verletzung von Finn-Luca Anders. Wir hätten uns sicherlich ein bisschen mehr Unterstützung gewünscht. Insgesamt: Sonntag sind sehr interessante Partien dabei, hoffen wir, dass nochmal mehr Zuschauer an den Steinrader Damm kommen. Ich glaube, es ist immer ein toll organisiertes Turnier, und ich glaube, alle Mannschaften haben es nochmal verdient, unterstützt zu werden.“
Tony Böhme (SG Sarau/Bosau): „Man muss sagen, wir sind schon mit einem Rumpfkader hier angekommen. Es war nochmal schlimmer als am Dienstag. Viele Verletzte, viele im Urlaub. Nichtsdestotrotz muss man sagen, dass Dornbreite viel mehr Ballbesitz hatte – war abzusehen und zu erwarten. Man muss aber auch sagen, Tore Eins bis Drei waren auch Geschenke, und das ärgert mich ein bisschen. Egal, wie man hier herkommt, mit wie vielen Leuten und wie viele Jugendspieler dabei sind, es ist für mich eine Sache, dass man seine Aufgaben konzentriert erledigen kann. Die drei Gegentore sind halt Geschenke. Nichtsdestotrotz war Dornbreite komplett überlegen und hatte viel, viel mehr vom Spiel. Das darf trotzdem nicht passieren. Dann gehst du vielleicht mit einem 1:0 oder 2:0 in die Halbzeit, aber diese Bälle sich hinten einschenken oder jedes Mal freiwillig abgeben, macht keinen Spaß. Daran müssen wir arbeiten, weil es Dienstag gegen Eutin auch schon in zwei, drei Situationen so war. In der zweiten Halbzeit war es ein ähnliches Bild. Man hat gesehen, die Jungs waren nachher platt, hatten zwei, drei A-Jugendliche dabei, die mal reinschnuppern durften. Dornbreite muss den Elfmeter machen, hatte so auch ein, zwei Chancen. Ich fand sie deutlich stabiler als uns und einfach vom Kopf frischer. Man war durchgehend da und hat seine Aufgabe gut erledigt. Das, was erste Halbzeit uns gefehlt hatte, haben wir zweite Halbzeit verteidigt. Man muss sagen, vom Spiel hatten wir nichts. Ich glaube, wir hatten einen Torschuss, der gefährlich war, und deswegen glaube ich, ist das Ergebnis auch komplett verdient am Ende.“

Phönix Lübeck II – TSV Pansdorf 6:1 (4:1)
Das zweite Spiel des Abends versprach so richtig Spannung. Die Gewinner der ersten beiden Gruppenspiele trafen nämlich aufeinander und es ging um den Einzug ins Finale. Der 1. FC Phönix Lübeck II gewann den Auftakt mit 3:2 gegen den SV Azadi, Gegner TSV Pansdorf bezwang den SVA sogar mit 4:2. Ein Unentschieden würde der Mannschaft vom Techauer Weg also genügen. Auf 0:0 spielte man allerdings auf keinen Fall. Zunächst einmal gab es einen kleinen Fauxpas. Der Schiedsrichter pfiff an, Pansdorf führte den Anstoß aus, dabei waren die Lübecker noch im Mannschaftskreis. Der Anstoß wurde also wiederholt, nachdem alle bereit waren. So richtig da war Phönix allerdings noch nicht. Der TSV spielte direkt schnell nach vorne, kam über rechts, und in der Mitte traf Fabian Schulz (1.) nach nur 21 Sekunden. Das schnellste Confima-Cup-Tor ist gefallen. Die Mannschaft unter der Leitung des Trainerduos Mekan und Devran Barlak brauchte etwas, um in die Partie zu kommen. Der Gegner war zunächst deutlich giftiger und energischer in den Zweikämpfen. Nach einer Viertelstunde änderte sich dies allerdings. Julius Dietz hielt Mansour Bamba am Arm – es gab Foulelfmeter. Linus Kurtz (14.) übernahm und traf ganz sicher. Nun kippte das Spiel auf Seiten des Oberligaaufsteigers. Erneut war es der junge Stürmer, der bereits in der Regionalliga zum Einsatz kam (18.) – zum 2:1. Phönix hatte nun alles im Griff. Erst verpasste Ben Jablonski, und anschließend fehlte beim Kopfball von Ennock Hartwig nicht viel.
Acht Minuten vor der Pause kam dann ein langer Ball nach vorne, Kurtz (37.) erlief diesen und schnürte den Dreierpack. Der Mann des Tages war bereits gefunden – und er hörte nicht auf. Keine 60 Sekunden später kam Kurtz (38.) zum Schuss und schnürte den Viererpack. Der Youngster war nicht aufzuhalten, und der Fünferpack blieb ihm verwehrt, denn die Fahne ging hoch. Die Frage nach dem Sieger war zur Pause bereits geklärt. Die U23 hatte alles im Griff. Pansdorf dagegen kam gegen die starke Offensive nicht an. Zudem musste man eine Verletzung hinnehmen. Paul Meins konnte nicht weitermachen. Cheftrainer Hendrik Block sagte zu HL-SPORTS: „Es ist auf jeden Fall eine Muskelverletzung, das steht schon einmal fest. Wir hoffen natürlich, dass es nur eine leichte Zerrung ist. Da kann man dann von zwei, drei Wochen reden. Das werden wir aber in den nächsten ein, zwei Tagen genauer wissen, wie schwer es wirklich war.“ Sportlich gab es noch zwei weitere Gegentreffer nach dem Seitenwechsel. Jeremiah Tam (70.) sowie Höppner (78.) per Strafstoß machten den 6:1-Sieg perfekt.
Hendrik Block (TSV Pansdorf): „Es war ein richtig guter Start. In dem Moment hat man da gar nicht mit gerechnet. Ich persönlich habe es in diesem Moment auch noch gar nicht richtig gesehen, um ehrlich zu sein. So ein schnelles Tor darf man aber auch nicht überbewerten. Man hat gesehen, welche Qualität Phönix hat – sie haben auch guten Fußball einfach gespielt. Trotzdem war es natürlich ein super Start. Wir waren da, für die Motivation, für die Stimmung, war es dann richtig gut. Aber völlig in Ordnung, wie es danach weitergegangen ist. Man hat einfach gesehen, welche Qualität Phönix hat. Die Tore waren nicht unverdient. Den Unterschied gemacht hat zum einen die Qualität, und ich hatte auch das Gefühl, dass die Kraft gefehlt hat. Man hat gemerkt, dass die letzten zwei Wochen gerade sehr intensiv waren – das hat man gut gemerkt. Wir hatten heute auch nicht so viele Spieler mit im Kader, und auch das merkt man gegen so eine Qualität des Gegners. Wenn man dann in einem Testspiel mal nicht so durchtauschen und Kräfte schonen kann, dann wird es auf Sicht in 90 Minuten immer schwerer. Ich glaube, es ist eine Kombination aus: ‚Uns sind die Kräfte ausgegangen‘, ‚der Gegner war enorm stark‘ und dann haben wir auch keinen Zugriff mehr gekriegt. Da haben sie uns auseinander gespielt.“
Platzierungsspiele am Sonntag
Die letzten drei Paarungen stehen also. Am Sonntag stehen die Platzierungsspiele an, bei denen es nochmal richtig spannend werden wird. Um 12 Uhr geht es los mit dem Duell zwischen dem SV Azadi und Sarau/Bosau. In der Vergangenheit war es zwischen diesen immer sehr hitzig und umkämpft, sodass erneut ein echter Fight zu erwarten ist. Anschließend steht ein Derby an: Eutin 08 trifft auf den TSV Pansdorf. Dort geht der Blick auf die Trainer. 08-Coach Dennis Jaacks coachte einst den kommenden Gegner. Sein Gegenüber, Hendrik Block, war einst Co-Trainer. Es ist also ein Wiedersehen. Das große Finale bringt dann ein Lübeck-Duell. Der FC Dornbreite trifft auf den 1. FC Phönix Lübeck II. Beide gewannen beide Spiele in der Gruppe. Dabei blieb der FCD sogar ohne Gegentor. Man darf sich also freuen, was am Sonntag ansteht. Die Hoffnung auf mehr Zuschauer ist groß, denn bisher kamen diese in nicht allzu großer Zahl. Sascha Strehlau vom Gastgeber sagte zu HL-SPORTS: „Wir hätten uns sicherlich ein bisschen mehr Unterstützung gewünscht. Insgesamt, Sonntag sind sehr interessante Partien dabei, hoffen wir, dass nochmal mehr Zuschauer an den Steinrader Damm kommen. Ich glaube, es ist immer ein toll organisiertes Turnier, und ich glaube, alle Mannschaften haben es nochmal verdient, unterstützt zu werden.“
Platzierungsspiele im Überblick
Spiel um Platz Fünf:
SV Azadi Lübeck – SG Sarau/Bosau (So., 12 Uhr)
Spiel um Platz Drei:
TSV Pansdorf – Eutin 08 (14 Uhr)
Finale:
Phönx II – FC Dornbreite (16 Uhr)