
Lübeck – Am gestrigen Montagabend (14.7.) startete die Peter-Schweimer-Gedächtnis-Sportwoche. Zu Ehren des Ehrenpräsidenten des SC Rapid Lübeck, Peter Schweimer, findet das Turnier am Kasernenbrink zum bereits vierten Mal statt. Sechs Teams ermitteln in zwei Dreiergruppen die Platzierungsspiele, die am Sonntag steigen. Bis dahin darf man sich von Montag bis Freitag über täglichen Fußball freuen. Es warten Derbys, echte Fußballleckerbissen und eine Menge Unterhaltung. Das erste Spiel wurde bereits bestritten, bei dem der Titelverteidiger gefordert war.
Eichholz muss auf Schlüsselspieler verzichten
Zum Start in die Turnierwoche trafen sich zwei Mannschaften aus der Hansestadt. Der Eichholzer SV II nahm als Kreisligaaufsteiger teil und wollte als Underdog glänzen. Die Gruppe hat es für die Zweitvertretung absolut in sich, denn mit Gastgeber SC Rapid sowie Türkischer SV warteten zwei echte Brocken. Letztere gingen als Titelverteidiger ins Turnier und waren direkt der erste Gegner der Eichholzer. Die Mannschaft von Ismail Öztürk wollte gut ins Turnier starten, denn die Titelverteidigung ist das klare Ziel. In der ersten Elf des Verbandsligisten fand sich der ein oder andere Neue wieder. So startete zum Beispiel Sascha Woelki oder aber Leonid Pomihalov. Im Tor begann Malcolm Haagen. Auf der Gegenseite fehlten einige wichtige Spieler. Neben dem bereits bekannten verletzten Matti Meyer standen einige Akteure aufgrund von Urlaub nicht zur Verfügung. Namentlich waren dies unter anderem die beiden Offensivspieler Maik Germann und Mohammed Özkaya. Trainer Stephan Lindhoff musste also umdenken. Er setzte den Fokus klar auf die Defensive. Nach Jahren, in denen man regelmäßig mit hohen Ballbesitzanteilen die Gegner in der A-Klasse dominierte, sollte nun sich für den Fall, dass man eher mehr gegen den Ball arbeiten muss, vorbereitet werden.
Blitzstart
Früh machte der Türkische SV Druck. Die Defensive des ESV II wurde direkt tief in die eigene Hälfte gedrängt und der erste Treffer fiel prompt. Es ging über die rechte Seite in Person von Sergen Tarim, der in der Mitte den einschussbereiten Mustafa Karatas (6.) bediente. Früh war die Defensive der Mannschaft von der Guerickestraße geknackt. Es blieb dabei, dass der Verbandsligist klar den Ton angab. Sie suchten weiter den Weg nach vorne und hatten ein klares Übergewicht. In der zwölften Minute kam dann allerdings der Kreisligaaufsteiger erstmals gefährlich vor das Tor, doch Deniz Karakaya verpasste knapp. Es war phasenweise im ersten Durchgang sehr intensiv, denn Eichholz wollte es dem offensivstarken Gegner so schwer wie möglich machen. Dennoch schlichen sich kleine Fehler ein, die allerdings ungenutzt blieben. Die beste Gelegenheit der ersten Hälfte für die Lindhoff-Elf geschah nach einer knappen halben Stunde, als der Ball an den Pfosten prallte. In den letzten Minuten des ersten Durchgangs drängte nochmal der TüSV. Enes Dagli kam im Rückraum ungestört zum Abschluss, doch er scheiterte an einem stark reagierenden Marco Hentschel im Eichholz-Tor. Nichtsdestotrotz musste der Keeper mit Pausenpfiff doch noch einen Ball aus seinem Kasten fischen. Sergen Tarim (45.), der wie so oft sehr auffällig im Spiel der Lübecker war, traf zum 2:0-Pausenstand.
TüSV verpasst höhere Führung
Im zweiten Durchgang agierte der ESV II etwas anders. Nun war es nicht mehr ganz so tief und abwartend, sondern das gewohnte System. Dennoch wurde der Türkische SV gefährlich. Tarim brachte eine Ecke direkt an das Lattenkreuz, sodass er ein echtes Traumtor nur hauchdünn verpasste. Eine Minute später war der Ball dann allerdings doch drin, doch noch im selben Moment, wo Karatas das vermeintliche 3:0 erzielte, ging die Fahne des Schiedsrichterassistenten hoch. Es blieb also vorerst beim 2:0, doch die nächsten Chancen folgten prompt. Erst war es Tarim, der seinen Doppelpack erneut liegen ließ, und im Anschluss verfehlte Ugur Dagli freistehend das Tor. Nach vorne ging von Eichholz nicht mehr ganz so viel. Klare Chancen ließen lange Zeit im zweiten Durchgang auf sich warten. Erst ein Freistoß von Jan Senkbeil, den Torhüter Haagen in höchster Not parierte, sorgte wieder für Gefahr. Zwölf Minuten vor dem Ende musste dann TüSV-Trainer Öztürk verletzungsbedingt wechseln. Kaniwar Ismail bekam bei einem Standard einen Fuß ins Gesicht. Er blieb liegen und konnte nicht mehr weitermachen. Er selbst hätte dafür gerne einen Elfmeter erhalten, doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Am Ende gewann der Titelverteidiger hochverdient mit 2:0. Über die volle Spielzeit war man das klar spielbestimmende Team, doch auch Eichholz hatte einige vielversprechende Aktionen.
Die Stimmen zum Spiel
Stephan Lindhoff (Eichholzer SV II): „Ich fand, erste Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht. Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, das war auch das Ziel bei diesem Pokal, auch am Freitag gegen Rapid. Das sind schwere Spiele für uns als Außenseiter. Zweite Halbzeit haben wir wieder ins gewohnte System umgestellt und dann fand ich, haben wir sie besser im Griff gehabt. Wenige Torchancen zugelassen, selbst aber auch wenig gehabt. Mit dem Ergebnis kann man aber gut leben. Zweite Halbzeit fand ich uns sogar einen Tick besser als in der ersten Halbzeit. Wir können darauf aufbauen, wir sind in der Vorbereitung, das war ein guter Gegner, und so muss das weitergehen. Freitag wird natürlich ein anderes Kaliber.“
Ismail Öztürk (Türkischer SV): „Wir haben es weitgehend schön dominiert, kontrolliert. Wir hatten locker 80 Prozent Ballbesitz, viele Torchancen in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit ausgearbeitet. Es hätte meiner Meinung nach etwas höher ausfallen können. Wir sind in der Vorbereitung, trainieren sehr hart. Wir wollen stark in die Saison starten, von daher bin ich mit den drei Punkten und keinem Gegentor äußerst zufrieden. Am Mittwoch gegen Rapid wird natürlich ein ganz anderes Spiel, aber auch da haben wir letztes Jahr gezeigt, dass wir gegen Landesligisten gewinnen können. Bis jetzt haben wir in allen Testspielen gegen Landesligisten gewonnen und werden auch am Mittwoch alles dafür tun, um am Sonntag das Finale zu spielen.“
Auftakt in Gruppe B am Dienstagabend
Am Dienstagabend geht es am Kasernenbrink mit dem ersten Spiel der Gruppe B weiter. Der SV Azadi Lübeck um die Neuzugänge Marco Pajonk, Dustin Thiel und Co. trifft auf den Kreisligisten TSV Kücknitz. Die Favoritenrolle geht glasklar an den Verbandsligisten, doch die Elf vom Roten Hahn möchte es diesem so schwer wie nur möglich machen. Es könnte ein offener Schlagabtausch zweier offensivstarker Mannschaften werden.
Die Spiele der Peter-Schweimer-Gedächtnis-Sportwoche im Überblick:
Eichholzer SV II – Türkischer SV 0:2
TSV Kücknitz – SV Azadi Lübeck (Di., 19.30 Uhr)
Türkischer SV – SC Rapid (Mi., 19.30 Uhr)
SV Todesfelde II – TSV Kücknitz (Do., 19.30 Uhr)
SC Rapid – Eichholz II (Fr., 18 Uhr)
SV Azadi Lübeck – SV Todesfelde II (20 Uhr)