
Lübeck – Zum Auftakt der Travemünder Woche wurde es für das Regattateam gleich herausfordernd: Die Langstrecken-Regatta „Rund Fehmarn“ musste aufgrund ausbleibenden Windes in der Nacht spontan gekürzt werden. Statt der ursprünglich geplanten 120 Seemeilen segelten die Crews der 13 Yachten nur rund 80 Seemeilen – vom Fehmarnsund bis Kühlungsborn und zurück nach Travemünde. „Wir wollten alle Crews rechtzeitig zur Siegerehrung zurück im Hafen haben“, erklärte Wettfahrtleiter Jens Hahlbrock die Entscheidung.
Schwedisches Duo überrascht alle
Als Schnellste erreichte die schwedische Crew der „Mrs Freckles“ am Sonnabendmorgen um 8.16 Uhr die Ziellinie vor der Travemündung. Das Problem: Ihr AIS-Signal war in der Nacht verschwunden – so segelten Lena Having und Eivind Boymo-Malm weitgehend unbeobachtet und überraschten das Organisationsteam mit ihrer frühen Zielankunft. „Eigentlich hatten wir kein technisches Problem an Bord. Ich weiß nicht, warum das AIS nicht gesendet hat. So etwas passiert manchmal“, sagte Having. „Es war ein gutes Rennen, manchmal richtig knifflig. Aber mit viel Erfahrung und etwas Glück haben wir ein gutes Ergebnis erzielt.“
Konkurrenz kämpft mit Flauten
Deutlich länger brauchten die übrigen Teilnehmer: Die „Fiefdeeler“ von Frank Michel aus Travemünde geriet dreimal in die Flaute und traf erst über fünf Stunden nach den Schweden ein. Auch die „UiJuiJui 4“ von Adrian Backmann lag gut im Rennen, fiel kurz vor dem Ziel jedoch durch eine ungünstige Winddrehung zurück, während sich Verfolger mit frischem Wind vorbeischoben.
Top 3 im Überblick
Hinter der schwedischen „Mrs Freckles“ belegte Hinrich Klatt mit seiner „Bona Tempora“ Platz zwei. „Darauf haben wir lange hingearbeitet, dass wir mit der Eröffnung der Travemünder Woche auch gleich mit einem Rennen starten. Ich freue mich, dass das jetzt geklappt hat“, sagte Klatt. Vom Sieg der Skandinavier war er nicht überrascht: „Sie segeln in einer anderen Liga.“ Auf Rang drei folgte Hendrik Decker mit der „Playgirl II“, die in der Yardstick-Wertung sogar ganz oben stand.
Optimale Bedingungen für die Jollen
Während die Yachten bereits im Hafen festmachten, starteten die Jollen- und Katamaran-Klassen bei optimalen Bedingungen in die Travemünder Woche. Die leichte Brise aus Ost entwickelte sich im Tagesverlauf zur perfekten Thermik. Besonders die Hobie-Katamarane profitierten und flogen bei bestem Sonnenschein über die Wellen.
Finn-Dinghys mit Berliner Führung
Mit 36 Booten stellen die Finn-Dinghys die größte Flotte des Events. Der Berliner Fabian Lemmel, Sieger der Warnemünder Woche, liegt punktgleich mit dem Niederländer Cees Scheurwater in Führung. Die Entscheidung fällt in den kommenden Tagen.
H-Boot, Korsar und Hobie mit starken Serien
Bei den H-Booten liegt das Team um Jens Hanisch vorne, gefolgt von den Berliner Kollegen um Holger Köhne. Bei den Korsaren führen Matthias van Holt und Jens Hedfeld. Ulf Hahn und Katrin Wiese-Dohse zeigten bei den Hobie 16 mit drei Siegen aus vier Rennen eine starke Leistung.
Showrennen auf der Trave
Die J/22-Klasse durfte am Sonnabend doppelt ran: Neben den ersten Rennen der German Open in der Lübecker Bucht traten die Crews auch zum publikumswirksamen Showrennen auf der Trave an. Thorsten Spötter nutzte die Gunst der Stunde: „Das sind immer spannende Rennen in unserer Klasse hier zur Travemünder Woche. Das hat heute viel Spaß gemacht“, freute sich der Sieger über drei Pakete mit Lübecker Spezialitäten. In der Gesamtwertung liegt er nach drei Rennen auf Rang vier – da ist also noch Luft nach oben.
Hier geht es zu den Ergebnissen.


Regattaprogramm
Sonntag:
10.00 Uhr: Seesegeln, Up-and-Down
11:00 Uhr: J/22, German Open
11:00 Uhr: Finn-Dinghy, Ranglistenregatta
11:00 Uhr: H-Boot, Ranglistenregatta
11:00 Uhr: Hobie 16, Ranglistenregatta
11:00 Uhr: Korsar, Ranglistenregatta
12:00 Uhr: Dyas, Norddeutsche Meisterschaft
17:00 Uhr: Finn-Dinghy, Trave Race
Festivalprogramm
Sonntag:
11.00 Uhr: Gottesdienst & Shanty Chor Mövenschiet, Festivalbühne Brügmanngarten
12.30 Uhr: Trave Bingo, König Pilsener Bühne Nordermole
13.30 Uhr: Travemünder Shantychor, König Pilsener Bühne Nordermole
14.00 Uhr: Classical Beat/Big Band, Slow Down Stage, Priwall
15.00 Uhr: Melker, Festivalbühne Brügmanngarten
15.30 Uhr: Hard Water, NDR-Reportage Ocean Race, LED-Screen der Volksbanken Raiffeisenbanken
16.00 Uhr: Burghard Pieske, der Abenteurer und das Meer, TW-Forum, König Pilsener Bühne Nordermole
16.30 Uhr: Rossi & Offel, König Pilsener Bühne Nordermole
17.00 Uhr: Trave Race H-Boot, Travepromenade
17.30 Uhr: Classical Beat/Best of Band-Contest, Slow Down Stage, Priwall
18.00 Uhr: Mocktones, Festivalbühne Brügmanngarten
18.00 Uhr: Meny Wappler Quartett, Rosenberg Village
18.30 Uhr: Bachata-Tanzkurs und Party, Tanz Terrasse
19.30 Uhr: United Four, König Pilsener Bühne Nordermole
20.00 Uhr: Classical Beat/European Jazz Companions, Slow Down Stage, Priwall
Bildquellen
- Segeln: Christian Beeck/TW/oH
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