„Ich blicke mit Gänsehaut auf diese Veranstaltung zurück“ – Neuer Zuschauerrekord beim Benefizturnier der Gastrokicker

Enke, Scholz, Pretzel und Hunt im Interview

Die BVB-Tradionsmannschaft setzte sichh beim Benefizturnier der Gastrokicker durch. Foto: Lobeca/Niklas Runne
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Grömitz – Lange Zeit fieberten die Beteiligten dem gestrigen Freitag entgegen, nun war es endlich so weit. Bereits zum 16. Mal veranstalteten die Gastrokicker ein Benefizturnier an der Grömitzer Gildestraße. Dabei geht es darum, eine Menge Geld zusammenzubekommen, um die „Lübeck Hilfe gegen Krebs“ zu unterstützen. Der Freitagabend verlief für die Organisatoren sehr zufriedenstellend, denn es wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Zudem hatten die Besucher und auch Akteure auf dem Platz eine Menge Spaß.

Zahlreiche Stars in Grömitz

Das 16. Benefizturnier der Gastrokicker stand im Vorfeld unter keinem guten Licht. Mit Frank Mill und Ulli Potofski verstarben zwei angekündigte Stars der deutschen Fußballgeschichte nur wenige Tage vorher. Ein großer Schock für die Verantwortlichen, insbesondere Cheforganisator Mike Enke. Dieser stellt Jahr für Jahr wieder ein tolles Event auf die Beine. 2009 gründete er das Benefiz-Team „Gastrokicker“ und konnte seitdem bereits mehrere Hunderttausend Euro für den guten Zweck zusammensammeln. Nun sollte in diesem Jahr erneut eine Menge Geld zusammenkommen. Die Zuschauer durften sich an der Gildestraße auf zahlreiche Stars freuen. So gingen bei der BVB-Traditionsmannschaft Toni Da Silva oder auch Giovanni Federico an den Start. Bei den Bundesliga-Allstars war der Fokus auf „Kugelblitz“ Ailton gerichtet. Doch auch auf Aaron Hunt und Co. freuten sich die Zuschauer in Grömitz. Ab 16 Uhr öffnete der Sportplatz an der Gildestraße die Tore. Menschenmassen trafen ein und schnell war die Sportanlage gut gefüllt. Etwas nach 17 Uhr wurde es allerdings unschön. Ein Krankenwagen inklusive Notarzt musste auf den Platz fahren. Dies war bereits im Vorjahr der Fall, damals brach man die Veranstaltung ab. Noch vor dem ersten Spiel sollte also fraglich sein, ob hier überhaupt spielen würde. Nach knapp 45 Minuten fuhren die Rettungskräfte allerdings wieder von der Anlage. Mit etwas Verspätung ging es dann also los und die Mannschaften liefen nach und nach auf. Aufgrund der Verspätung einigte man sich, dass die Spielzeit um fünf Minuten pro Halbzeit verkürzt werden sollte, sodass nun zweimal 20 Minuten pro Spiel anstanden.

Der Sportplatz an der Gildestraße war sehr gut gefüllt. Foto: Lobeca/Niklas Runne

BVB feiert Turniersieg

Den Auftakt machten die Gastrokicker gegen die BVB-Traditionsmannschaft. Beide lieferten ein spannendes Duell ab, mit ansehnlichen Spielzügen und zahlreichen Treffern. Die Schwarz-Gelben gewannen mit 3:1, dabei scheiterten sie gleich zweimal aus elf Metern am stark reagierenden Keeper der Gastrokicker. Im zweiten Spiel trafen die Gastrokicker auf die Bundesliga-Allstars, Ailton und Aaron Hunt bildeten die Offensive. Zunächst mussten die Legenden um die beiden ehemaligen Werder-Stars allerdings den Gegentreffer hinnehmen. Die passende Antwort folgte allerdings prompt, und es war niemand Geringeres als Ailton persönlich, der zum 1:1 traf. Im weiteren Spielverlauf traf der Brasilianer erneut und machte so den 3:2-Sieg der Bundesliga-Allstars perfekt. Im dritten und somit letzten Spiel des Abends trafen diese auf die BVB-Traditionsmannschaft. Es ging um den Turniersieg und die Zuschauer bekamen ein spannendes und zugleich torreiches Duell zu sehen. 4:3 gewannen am Ende die Borussen um Da Silva und Jörg Heinrich. Somit krönte sich der BVB zum Turniersieger.

Sportlich war es für die 1.500 Zuschauer ein Highlight, doch es wurde noch viel mehr geboten. Auf der Bühne sprach der Segeberger Hoteldirektor Guido Eschholz mit zahlreichen Verantwortlichen. So waren Günter Kotowski, Claus Scholz oder auch Ailton am Mikrofon. Diese verrieten den Besuchern spannende Geschichten. Der Abend wurde im Anschluss mit Live-Musik von Marko Abend und Marty Kessler ausgeklungen. Die Freude und Begeisterung bei allen Verantwortlichen und Zuschauern war klar zu spüren, sodass man von einem rundum gelungenen Tag sprechen kann. Dies bestätigten auch einige Akteure auf und neben dem Platz im Gespräch mit HL-SPORTS.

Ailton (l.) glänzte als Torjäger für die Bundesliga-Allstars. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Die Stimmen zum Benefizturnier

Mike Enke (Turnierorganisator): „Es war durch die Todesfälle in der Vorbereitung schon schwierig, weil es überraschend war. Alle Mannschaften haben gesagt, das war im Interesse der beiden, dass sie unbedingt dieses Turnier stattfinden lassen wollten. Ich hatte noch mit Ulli Potofski im Krankenhaus telefoniert, er sagte: ‚Mike, ich bin im nächsten Jahr dabei.‘ Daher war es für uns klar, für den guten Zweck das aufrechtzuerhalten. Ich blicke mit Gänsehaut auf diese Veranstaltung zurück. Ich bin fix und fertig, und es ist einfach klasse. Wir haben einen neuen Zuschauerrekord. 1.500 Zuschauer haben wir hierher bekommen, die ihre Spende gegeben haben und dazu beitragen, dass wir wieder eine hohe Summe übergeben können. Das freut mich gigantisch. Das ist natürlich für die ganzen Stars hier in Grömitz eine tolle Atmosphäre. Da ich selber mal betroffen war, da mein Sohn Leukämie hatte, ist es für mich eine emotionale Sache, die mich jedes Jahr wieder motiviert, mit meinen Freunden und den ganzen Sponsoren das aufrechtzuerhalten und immer wieder zu machen. Denn ohne die Spenden für die Lübeck-Hilfe wird die Kinderonkologie leider nicht so aufrechterhalten werden können.“

Mike Enke stellte zum bereits 16. Mal diese Veranstaltung auf die Beine. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Aaron Hunt (Ex-HSV- und Werder-Bremen-Spieler / Bundesliga-Allstars): „Zunächst wurde es von dem Krankeneinsatz überschattet. Wir hoffen natürlich, dass die Person wieder ganz schnell gesund wird – das ist das Wichtigste. Darüber hinaus ist es eine schöne Veranstaltung, für den guten Zweck immer etwas Besonderes, auch mit dem Hintergrund. Von daher ist es für die Region eine ganz schöne Sache. Benefizsachen, gerade wenn es um Kinder geht – das macht jeder gerne mit. Von daher gab es für mich nicht viel zu überlegen.“

Sascha Pretzel (Trainer der Gastrokicker): „Es ist immer ein absolutes Highlight hier. Man merkt richtig, die ganze Woche fiebert man darauf hin. Die Dortmund-Stars sind gestern schon da gewesen, heute den Tag haben sie geschehen lassen. Die Fußballschule mit den Kids war astrein. Wir haben bestes Wetter, der Platz ist voll. Für meine Gastrokicker war es ein Highlight, gegen die alten Stars zu spielen. Einfach sehr gelungen – super Veranstaltung, wie jedes Jahr von Mike. Es ist ein Highlight für alle.“

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Claus Scholz (TV-Star aus „Ab ins Beet“ und „Beetbrüder“ / BVB-Traditionsmannschaft): „Es kam dazu, weil ich mich natürlich auch für den schwarz-gelben Fußball in Dortmund interessiere. Da interessiert einen dann auch, was die Jungs so nach ihrer Profikarriere machen. Auch wenn Dortmund eine Großstadt ist, ist es manchmal dann doch wie ein Dorf, und dann kennt man auch mal zwei, drei Jungs, die mit der Traditionsmannschaft unterwegs sind. Die haben auch letztes Jahr gesagt, als nicht so viele Spieler dabei waren: ‚Komm, du kannst ja auch ein bisschen gegen den Ball treten, dann spiel bei uns mal mit, dann hast du noch einen schönen Aufenthalt in Grömitz.‘ So ist der Kontakt zu dieser Veranstaltung gekommen. Ich bin jetzt nicht bei jedem Spiel der Traditionsmannschaft dabei, aber wenn es sich so ergibt oder es in der Nähe ist – wie jetzt hier in Grömitz –, weil ich auch den Mike Enke von BVB-Spielen aus Dortmund kenne, dann ist es auf mehreren Ebenen praktisch ein Wiedersehen mit Freunden. Die Jungs von der BVB-Traditionsmannschaft sind eine super Truppe, die haben auch kein Problem damit, wenn so einer wie ich da rumturnt. Da die Leute mich eher aus dem Fernsehen als von meiner Fußballprofikarriere kennen, denke ich, dass ich der Veranstaltung auch einen Mehrwert bieten kann, indem die Leute mit mir auch noch Fotos machen können. Die Traditionsmannschaft freut sich, wenn da noch einer zwischen ist, den die Leute aus einem anderen Bereich kennen. Da ist jetzt ja keiner, der sagt: ‚Wenn der Typ früher kein Fußball gespielt hat, dann wollen wir ihn hier nicht sehen.‘ Hier sind rundum nette Leute, es ist eine tolle Veranstaltung, und wir hoffen, dass wieder sehr viel Geld für den guten Zweck zusammengekommen ist.“

Schafft der VfB Lübeck die Überraschung in der ersten Runde des DFB-Pokals?

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