
Lübeck – Der zweite Spieltag der Kreisliga Südost sollte vor allem eines bieten: Tore. Auf den Plätzen der Liga schlug der Ball zahlreich im Netz ein. 32 Treffer fielen in den sieben Partien. Fast fünf Mal klingelte es im Schnitt also pro Spiel. Es gab deutliche Siege, doch auch enge Begegnungen, die bis zum Ende spannend waren. Die stärkste Kreisliga des Landes bewies wieder einmal, was sie so besonders macht.
Lübeck 1876 – TSV Gudow 6:0 (4:0)
Der TSV Gudow startete mit einer Woche Verspätung in die neue Kreisligasaison. Nachdem der Auftakt gegen den TSV Kücknitz verlegt wurde, sollte es also erst am zurückliegenden Sonnabend losgehen. Dann allerdings mit einer echten Mammutsaufgabe, denn es ging zu Lübeck 1876. Diese gelten mit zum Favoritenkreis der Liga, während dem TSV voraussichtlich eine sehr schwierige Saison bevorsteht. Dennoch hatte die Elf von Trainer Marcel Schaper Hoffnung, denn gegen die Mannschaft von der Travemünder Allee fehlte in der vergangenen Saison nicht viel, um zu punkten. Es gab allerdings damals eine späte Niederlage, sodass es ohne Zähler in die Heimat ging. Nun reiste man erneut zum Aufsteiger von 2024 und dieser startete am ersten Spieltag mit einem souveränen 3:1-Sieg in die Spielzeit. Man bezwang den VfL Rethwisch, dennoch war das Trainerteam aus Uwe Buchholz und Andreas Beyer nicht vollständig zufrieden. Dementsprechend sollte es nun vor allem im Offensivspiel besser werden. Dies war auch der Fall, denn es dauerte nur wenige Momente, bis der erste Treffer fiel. Joshua Romeiks spielte einen langen Ball, den Gabib Aliev (2.) zum frühen 1:0 per Direktabnahme vollendete. Es war der Blitzstart für 1876 und für die Gäste sollte es knüppeldick kommen. Lorenz Prolingheuer kassierte vom Unparteiischen nach fünf Minuten eine Rote Karte, die für große Diskussionen sorgte. Prolingheuer war an dieser Situation nämlich gar nicht beteiligt und musste den Fehler des Spielleiters ausmerzen. Schlechter kann man wohl kaum in die Saison starten. Von dem Moment an galt es, noch mehr wegzuverteidigen als ohnehin. Es gab einige Abschlüsse des Favoriten, der sich nahezu im Minutentakt annäherte. Nach 20 Minuten trafen sie dann auch schon zum überfälligen 2:0. Diesmal bereitete Aliev vor und Torben Beyer (20.) traf.
Keine 120 Sekunden nach dem zweiten Treffer der Heimmannschaft sollte die Partie wohl endgültig entschieden werden. Beyer glänzte diesmal als Vorbereiter und Justin Benthien (22.) sorgte für das 3:0. Der Frust beim TSV Gudow nahm zu, denn man lag nicht nur früh deutlich zurück, sondern musste auch in Unterzahl agieren. Nur drei Minuten nach dem dritten Gegentreffer sollte es dann richtig hart für den letztjährigen Tabellenvierzehnten werden. Der Frust wurde immer größer und nun ließ sich Patrick Schoen auch noch zu einer Beleidigung hinreißen. Er flog ebenfalls vom Platz, sodass Gudow ab der 25. Minute bereits nur noch zu neunt war. Es galt nun nur noch, eine heftige Klatsche zu verhindern. Nach einer halben Stunde sorgte Furkan Yüksel (31.) für das 4:0. Erneut hatte Aliev seine Füße im Spiel. Der Außenverteidiger sollte allerdings nur fünf Minuten später das Feld verlassen. Nach einem Foulspiel musste der Außenverteidiger verletzt raus und wurde von Neuzugang Loay Aouay ersetzt. Die Hansestädter hatten erwartbare, deutliche Ballbesitzvorteile, ein klares Chancenplus und zeigten an diesem Tag auch starke Kombinationen. Uwe Buchholz sagte zu HL-SPORTS: „In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht. Die schnelle Führung spielte uns natürlich in die Karten. Die Tore zum 4:0-Halbzeitstand waren alle gut herausgespielt. Gudow beschränkte sich nach den frühen zwei Roten Karten aufs Verteidigen, was auch nicht verwunderlich war.“ Zur zweiten Hälfte kamen zwei frische Offensivkräfte bei 76. Norman Bierle, der vergangene Woche noch verletzt ausgewechselt wurde, und auch Mohammed Sadiq waren nun dabei.
Die ersten Minuten nach der Pause gehörten allerdings den doppelt dezimierten Gästen vom Segrahner Berg. Zunächst verzog Hendrik Burmeister aus der Distanz und im Anschluss suchte auch Robin Hamann den Abschluss. Den Hausherren fehlte das Tempo, sodass Chancen noch auf sich warten ließen. Gudow kämpfte und warf trotz der bereits entschiedenen Partie mit neun Mann alles rein. Die Lübecker dagegen enttäuschten im zweiten Durchgang. Knapp zehn Minuten vor dem Ende hatten die Lauenburger die Riesenchance auf den Ehrentreffer, der aufgrund der zweiten Hälfte nicht unverdient gewesen wäre. Burmeister köpfte allerdings an den Pfosten. Im Gegenzug meldete sich die Heimmannschaft dann mal wieder gefährlich an. Jonas Jacobsen zog aus 25 Metern ab und forderte TSV-Schlussmann Jan Ulrich zu einer Glanzparade. Direkt im Anschluss kam dann die Hereingabe von Sadiq auf Bierle (81.), der zum 5:0 traf. Die beiden Joker, die zur Pause kamen, schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. In der Schlussminute sollte dann sogar noch das halbe Dutzend komplettiert werden. Joker Cihan Kilic legte ab für Sadiq (90.), der zum 6:0-Endstand traf. Ein ungefährdeter Sieg der Lübecker, trotz einer schwachen zweiten Hälfte. Buchholz sagte dazu: „In der zweiten Halbzeit spielten wir nicht mehr so zielstrebig. Wenig Bewegung ohne Ball, und so dauerte es bis zur Schlussphase, bis wir noch zwei weitere Treffer erzielen konnten. Wir wollten mit zwei Heimsiegen starten, und das ist uns geglückt.“ Sein Gegenüber Marcel Schaper blickte auf die 90 Minuten, doch vor allem eine Szene zurück: „Glückwunsch an 76 zum Sieg. Wir kommen nicht richtig ins Spiel und kassieren verdient das 1:0. Anschließend bekommen wir eine fragwürdige Rote Karte, wo der Schiedsrichter dann mit Lorenz einen Spieler vom Platz stellt, der das Foul gar nicht begangen hat. Anschließend schwächen wir uns weiter durch unseren zweiten Platzverweis nach Gegnerbeleidigung. Damit ist das Spiel dann komplett gelaufen.“ Am Mittwoch gilt es, einen neuen Anlauf zu nehmen, wenn man auf dem heimischen Platz einen weiteren Top-Favoriten empfängt. Es wird allerdings nicht einfacher, denn die SG Reinfeld/Kronsforde kommt. Auf Lübeck 1876 wartet ein echtes Topspiel. Man gastiert an der Ivendorfer Landstraße beim TSV Travemünde.
Eichholzer SV II – TSV Eintracht Groß Grönau II 4:0 (0:0)
So richtig einschätzen, was da auf den Eichholzer SV II am Sonnabend zukommen sollte, konnte man noch nicht. Der TSV Eintracht Groß Grönau II ist nach den ersten Wochen die Wundertüte, denn sowohl die Vorbereitung als auch die ersten Pflichtspiele boten sowohl Licht als auch Schatten. Der Ligaauftakt gegen Stockelsdorf (3:1) wurde noch souverän gewonnen, doch wenige Tage später mühte man sich gegen den zwei Klassen tiefer spielenden SV Fortuna St. Jürgen II im Pokal ins Elfmeterschießen und entkam dank des späten Ausgleichs nur knapp einer Blamage. Nun blickte man gespannt auf das zweite Kreisligaspiel für die junge Truppe vom Torfmoor. Es wartete schließlich ein starker Aufsteiger. Eichholz verlor seit Frühjahr 2024 kein Spiel auf der heimischen Sportanlage und wollte diese lange Serie auch fortsetzen. Im Duell der Zweitvertretungen musste Stephan Lindhoff, Trainer des ESV, allerdings auf Abwehrspieler Tim Germann verzichten, der aus persönlichen Gründen nicht zur Verfügung stand. Stattdessen fand sich in der ersten Elf mit Mo. Özkaya erstmals der Sommerneuzugang wieder, der in der Vorwoche beim 2:2 gegen Breitenfelde/Mölln nur von der Bank kam. Die Platzherren hatten von Beginn an mehr den Ball und trafen auf eine defensivorientierte Gastmannschaft. Eine Dreier-, die gegen den Ball zur Fünferkette wurde, sollte den so angriffslustigen Meister der vergangenen A-Klassen-Saison vom Tor weghalten. Der Trainer der Eichholzer sagte zu HL-SPORTS: „Wir hatten uns vorgenommen, ähnlich wie gegen Breitenfelde ins Spiel zu kommen und über Ballbesitzphasen uns ins letzte Drittel zu spielen. Wir waren von Beginn der Partie spielbestimmend und hatten mehrere gefährliche Angriffe. Das Spielgeschehen bestimmten wir diesmal über die kompletten 90 Minuten und waren die klar bessere Mannschaft. Griffig in den Zweikämpfen und gute Tiefenläufe in Halbzeit eins.
Leider belohnen wir uns mal wieder nicht in Halbzeit eins. Es ging mit einem äußerst schmeichelhaften 0:0 in die Pause. In der Pause wurde weiter an die Geduld appelliert, da wir in Halbzeit eins schon 3:0 hätten führen müssen.“
Zur zweiten Hälfte wechselte Groß Grönau erstmals. Nils Strutz kam für Silas Kerwin. Dennoch blieb es dabei, dass die Platzherren den Ton angaben. Sie hatten alles im Griff, während die U23 durchaus anfällig in der Defensive war. Nach knapp einer Stunde fiel dann der überfällige Treffer für den ESV. David Meier (61.) ließ den Knoten platzen. Nun boten sich deutlich mehr Räume für den Aufsteiger, welche gnadenlos genutzt wurden. Ole Rüdiger (70.) legte nur drei Minuten nach seiner Einwechslung nach und auch Maik Germann (76.) traf. Nun wurde es deutlich. Özkaya (81.) besorgte mit seinem ersten Pflichtspieltor nach seiner Rückkehr den Endstand zum 4:0. Somit holte Eichholz den ersten Dreier in der Kreisliga und startet mit vier Punkten aus zwei Spielen in die neue Saison. Der Coach zeigte sich sehr zufrieden: „Es war ein bärenstarkes Spiel in allen Mannschaftsteilen meiner Mannschaft. Ein Riesenlob geht raus. Das, was wir heute gezeigt haben, macht Bock auf mehr. Am Ende ein in der Höhe auch hochverdienter Sieg, der bei besserer Chancenverwertung hätte höher ausfallen müssen. Wir werden die nächste Woche daran arbeiten. Heute feiern wir erstmal den ersten Sieg in der Kreisliga. Die Heimserie bleibt weiterhin bestehen. Wir wünschen der jungen, sympathischen Mannschaft aus Grönau weiterhin viel Erfolg.“ Diese musste eine deutliche Pleite hinnehmen und zahlte ordentlich Lehrgeld gegen den Aufsteiger. Nach vorne ging eindeutig zu wenig und hinten war man unsicher. Co-Trainer Nils Schramm sagte zu HL-SPORTS: „Wir haben bis zur 70. Minute sehr gut gegengehalten. Allerdings konnten wir unser Spiel nicht wie gewohnt aufziehen, da Eichholz gegen den Ball sehr gut gearbeitet hat und genau den Fußball gespielt hat, welchen wir spielen wollten. Man kann schon sagen, Eichholz hat uns gezeigt, wie es im Herrenfußball läuft. Wir sind dennoch mit der Leistung sehr zufrieden – trotz einer 4:0-Niederlage –, da alle bis zum Ende weiter stetig gekämpft haben und jeder alles gegeben hat. Wir gratulieren Eichholz zum Sieg und bereiten uns nun auf unser nächstes Spiel intensiv vor.“
VfL Vorwerk – SV Azadi Lübeck II 0:6 (0:1)
Der VfL Vorwerk kassierte am ersten Spieltag eine ordentliche Klatsche. Beim SV Viktoria 08 musste sich die neu formierte Truppe aus dem Teichstadion mit 1:8 geschlagen geben. Das Ergebnis war sicherlich alles andere als das, was man sich vorgenommen hatte, doch so ganz überraschend kam es nicht. Das Team befindet sich schließlich in einem Prozess und es gilt, sich von Woche zu Woche zu steigern. Dies sollte bereits am vergangenen Sonnabend klar erkennbar sein, als es zum Heimspielauftakt kam. Der SV Azadi Lübeck II war zu Gast und somit ein Aufsteiger. Ein Derby stand an, und klar war, dass die Defensive primär erst einmal stabilisiert werden muss. Acht Gegentreffer aus dem ersten Spiel, mit denen man teils noch gut bedient war, sind schließlich selbst mit der theoretisch besten Offensive der Liga nicht kompensierbar. Benjamin Schramm sagte zur Herangehensweise: „Wir wollten lange hinten die Null halten und weiter an der taktischen Ordnung arbeiten.“ Es brauchte mehr Sicherheit gegen einen Gegner, der in der vergangenen Saison weit über 100 Treffer erzielte und bereits am ersten Spieltag mit vier Toren beim SV Fortuna St. Jürgen weitermachte. Dieser hatte sich allerdings ebenfalls vorgenommen, hinten mehr Sicherheit reinzubekommen. Die vielen Gegentreffer sind nämlich die große Baustelle beim Vizemeister der A-Klasse. Die Marschrouten beider Mannschaften hatten allerdings zur Folge, dass es im ersten Durchgang eher ein zähes Spiel nach vorne war. Azadi-Coach Omar Yassin sagte zu HL-SPORTS: „Wir sind zunächst ordentlich ins Spiel gestartet, haben den Gegner früh unter Druck gesetzt, aber in der ersten Halbzeit noch nicht die ganz große Durchschlagskraft gezeigt. Zwar hatten wir mehr Spielanteile und einige gute Möglichkeiten, doch vor dem Tor fehlte anfangs etwas die Konsequenz. So sind wir mit einem 0:1 in die Pause gegangen, obwohl wir das Geschehen weitgehend kontrolliert haben.“ Kurz vor der Halbzeit fiel der Treffer für den SVA II. Dieser ging auf das Konto eines frischen Neuzugangs. Cinar Baran (44.) spielte höherklassig im Jugendbereich, zuletzt für den JFV Lübeck. Im ersten Durchgang machte es Vorwerk wirklich gut. Sie verteidigten klar verbessert als noch in der Vorwoche. Dennoch machten sich die vielen fehlenden Spieler bemerkbar. Hinzu kamen gleich zwei Auswechslungen im ersten Durchgang, denn sowohl Nasim Hosseini als auch Anass Chakroun mussten raus.
Zur Pause kam mit Halo Ali ein erfahrener Spieler, der eigentlich zum Kader der Ersten gehört. Dieser sollte dabei helfen, dass nichts mehr anbrennt. Azadi-Coach Yassin sagte: „Über die gesamte Partie hinweg hatten wir deutlich mehr Ballbesitz und haben das Tempo kontrolliert. Mit zunehmender Spieldauer wurden unsere Angriffe klarer und zielstrebiger, wodurch wir uns immer mehr Chancen erspielen konnten. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Gelegenheiten besser genutzt, obwohl auch da einige Chancen leider nicht genutzt wurden. Letztendlich konnten wir das Ergebnis souverän in die Höhe schrauben.“ Bereits wenige Minuten nach Wiederbeginn zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Cüdie Cibrail (53.) traf zum 2:0. Ramezan Hassan (58.) und Adam Ogonowski (60.), ebenfalls per Strafstoß, schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Mit seinem Doppelpack sorgte Rogesh Sherzad (69./77.) für den 6:0-Endstand. Somit gab es den zweiten Sieg im zweiten Spiel für den Aufsteiger, der nach zwei Spieltagen nun vom zweiten Platz grüßt. Der Trainer sagte zum Auswärtssieg: „Meiner Meinung nach ein verdienter Sieg. Wir haben über 90 Minuten konzentriert gespielt, defensiv kaum etwas zugelassen und vorne in der zweiten Halbzeit mehr Akzente setzen können. Auch wenn die erste Halbzeit noch etwas zäh war, hat die Mannschaft insgesamt eine gute Leistung gezeigt.“ Der Gegner musste erneut eine deutliche Klatsche hinnehmen. Dennoch zeigt man sich beim VfL noch sehr gelassen. Der Coach sagte: „Es bleibt weiterhin eine Phase der Entwicklung, wir müssen weiter hart arbeiten.“
TSV Pansdorf II – TSV Travemünde 0:1 (0:0)
Mit Spannung blickte man auf das Duell zweier Verbandsligaabsteiger. Sowohl der TSV Pansdorf II als auch der TSV Travemünde starteten nämlich ohne Sieg in die Kreisliga und standen somit vor dem zweiten Spieltag schon minimal unter Druck. Wer würde den ersten Saisonsieg feiern? Oder bleiben beide sieglos? Das sollte der Sonnabendnachmittag zeigen. Die Vergangenheit zeigte, dass es zwischen diesen beiden Mannschaften immer eng und umkämpft ist. In der vergangenen Saison, noch in der Verbandsliga, gewann jeweils die Heimmannschaft mit einem Tor Unterschied – und darauf hoffte Pansdorf nun auch. Mit Blick auf das Personal fehlten neben Till Engelbrecht und Mika Grinda, die aus der U19 hochgezogen wurden, auch Felix Krüger. Dieser sollte mit seiner Erfahrung und Lautstärke auf dem Platz durchaus fehlen. Stattdessen entschied sich Trainer Steven Tion für Tom Volkmann in der Spitze sowie Janik Zimmermann auf Außen. Letzterer erzielte in der Woche zuvor den Ausgleich gegen Schlutup. Beim TSV Travemünde fehlten mit Louis Prüßmann und Yll Murati zwei Spieler, die zuvor gegen Reinfeld/Kronsforde noch starteten. Stattdessen kehrten allerdings mit Tobias Lüth, Steven Tag, Alexander Bronnert und auch Mephew Hinze vier wichtige Spieler zurück. Das Spiel begann durchaus intensiv. Nach wenigen Augenblicken näherte sich Pansdorf erstmals über die rechte Seite an, doch Torhüter Robin Fehrs war auf der Hut. Im Anschluss wurden die Gäste stärker. Einen guten Vorstoß klärte die Defensive der Hausherren allerdings souverän. Zwei Minuten später wurde es dann erstmalig richtig gefährlich von den Monte-Kickern. Lennard Prüßmann kam halbrechts zum Abschluss, doch zog knapp über den Querbalken.
Die Gäste bestimmten das Spielgeschehen, hatten mehr den Ball, während sich die Heimmannschaft auf eine kompakte Defensive und anschließende Umschaltmomente fokussierte. Nach rund zehn Minuten verlor die eigentlich so schwungvolle und muntere Anfangsphase allerdings an Tempo, sodass es weniger Offensivaktionen gab. Stattdessen wurde es nun intensiver und umkämpfter. Bereits im Vorfeld war dies – wie auch eine Menge Lautstärke auf und neben dem Platz – erwartet worden. Dies trat ein. Nach etwa einer halben Stunde gab es dann mal wieder eine Offensivaktion, und diese sollte durchaus für Diskussionen sorgen. Travemünde steckte auf rechts durch zu Prüßmann, der den Ball ins Zentrum spielte, wo John Liehr zum vermeintlichen Führungstreffer der Monte-Kicker traf. Schnell ging allerdings die Fahne der Schiedsrichterassistentin hoch. Die Gäste waren damit überhaupt nicht einverstanden, denn der vermeintliche Torschütze stand hinter dem Ball. Dort wäre eine Abseitsposition nicht möglich gewesen, doch beim Zuspiel zu Prüßmann war es wohl eine sehr enge Angelegenheit. Die Entscheidung stand – und somit blieb es weiterhin torlos. Drei Minuten später kam der Ball wieder zu Prüßmann, doch Alexander Kanehl verpasste in der Mitte. Nun fuhr sich die Partie so langsam wieder hoch, allerdings war es nun Pansdorf, das zwingender wurde. Zunächst köpfte Innenverteidiger Jan-Lukas Maack vorbei und kurz darauf verpasste Niklas Simon knapp. Nun war die Heimmannschaft am Drücker. Sie schaltete über Volkmann um, und anschließend zog Tobias Graefe aus der zweiten Reihe ab und forderte Torwart Fehrs zu einer starken Parade. Es war die bis dato beste Chance der Partie. Im Gegenzug segelte der Ball knapp am langen Eck des Pansdorfer Tores vorbei, sodass auch Travemünde noch einmal gefährlich wurde. Mit dem Pausenpfiff setzte Zimmermann einen Kopfball noch freistehend am Gästetor vorbei.
Die erste Hälfte bot durchaus muntere Phasen, in denen beide Mannschaften gefährlich wurden. Travemünde hatte mehr Spielanteile und das Chancenplus, doch gefährlicher war dennoch die Heimmannschaft. Nichtsdestotrotz war der Frust bei Travemünde über das nicht gegebene Tor von Liehr riesig. Auf dem Platz wirkte die Elf von Trainer Christian Jetz noch nicht allzu zufrieden. Hinzu sollte nun auch noch ein verletzungsbedingter Wechsel kommen. Der Oberschenkel von Prüßmann, dem auffälligsten Spieler des TSV Travemünde, spielte nicht mehr mit, sodass er ausgewechselt werden musste. Sean Cekim kam für ihn rein, wodurch Kanehl vom Flügel ins Sturmzentrum rückte. Pansdorf wechselte ebenfalls, und dies sogar gleich doppelt. Maack wurde durch den jungen Joris Karow ersetzt und der insgesamt unauffällige Alexander Witt durch Lukas Quandt. Die zweite Hälfte sollte zunächst einmal von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt werden. Es gab kaum Offensivszenen auf beiden Seiten, stattdessen wurde es – wie bereits Mitte der ersten Hälfte – immer umkämpfter. In der 65. Minute gab es dann die erste Torchance nach dem Seitenwechsel. Mephew Hinze forderte Merlin Tautz im Tor der Zweitvertretung. Im Anschluss kam der Ball erneut gefährlich vors Tor, und Pansdorf rettete in höchster Not. Travemünde sah die Kugel allerdings bereits hinter der Linie, sodass sie sich erneut über einen nicht gegebenen Treffer ärgerten. Klar war auf jeden Fall, dass Travemünde in ereignisarmen 20 Minuten gefährlicher war. Dennoch ging nach der Prüßmann-Verletzung viel zu wenig nach vorne. In der 67. Minute sollte es dann passieren. Die Zuschauer bekamen den ersten Treffer des Nachmittags zu sehen. Eine Ecke kam an den ersten Pfosten und Kapitän Pascal Schönknecht (67.) verlängerte den Ball per Kopf ins lange Eck. Riesenjubel bei den Monte-Kickern, die sich – wie bereits in der Vorwoche gegen Reinfeld/Kronsforde – gefährlich bei Standardsituationen präsentierten.
Nun galt es für Pansdorf, den Druck zu erhöhen, während Travemünde die Führung über die Ziellinie befördern wollte. Dies sollte allerdings deutlich erschwert werden, denn die Schlussphase bestritt man nur noch zu zehnt. John Liehr sah in der 70. Minute die erste Gelbe Karte, und nur drei Minuten später flog der Sechser nach einem Foul an Jannik Jalas vom Platz. Die Gastgeber agierten also ab jetzt mit einem Mann mehr, doch taten sich schwer. Immer wieder wurde es lang versucht, doch Gefahr brachte es keine. Die Zeit lief runter, doch es wartete noch die Nachspielzeit. Diese sollte für große Verwunderung auf der Sportanlage sorgen. Der Schiedsrichter gab elf Minuten obendrauf, dabei gab es nicht allzu viele Unterbrechungen im zweiten Durchgang. Hoffnung für Pansdorf, die alles nach vorne warfen. Die Bälle segelten vors Tor und sollten tatsächlich mehrfach einen Abnehmer finden. Zunächst köpfte der vorgerückte Verteidiger Kevin Knetsch am Pfosten vorbei, anschließend war Fehrs bei einem Abschluss zur Stelle und in der 99. Minute nickte Knetsch den Ball freistehend an den Pfosten. Es war die Riesenchance auf den Ausgleich, der in der Luft lag. Es waren mittlerweile 105 Minuten auf der Uhr, und plötzlich war Tom Volkmann auf und davon. Der Offensivspieler hatte nur noch den Torhüter vor sich – und an diesem scheiterte er. Fehrs rettete dem TSV Travemünde die drei Punkte, denn diese waren nach 16 Minuten Nachspielzeit in trockenen Tüchern.
Für den TSV Pansdorf II war es ein enorm bitteres Ergebnis, denn mit Blick auf die am Ende über 100 gespielten Minuten wäre hier ein Unentschieden durchaus leistungsgerecht gewesen. Der Pfosten sowie ein an diesem Tag wieder einmal starker Torhüter der Monte-Kicker ließen den Gegner am Ende verzweifeln, sodass Travemünde den ersten Saisonsieg feierte. Der Trainer, Christian Jetz, sagte zu HL-SPORTS: „Ich denke, wir haben verdient das schwere Auswärtsspiel in Pansdorf gewonnen. Die Truppe hat bis zur 106. Minute gebissen. Wir freuen uns jetzt auf die nächsten Topmannschaften – wie jede Woche.“ Die Gastgeber bleiben nach dem zweiten Spiel sieglos. Am Ende muss man sich ankreiden lassen, dass man vielleicht etwas zu spät ins Risiko gegangen ist. Nichtsdestotrotz war der Ausgleich hier durchaus drin, doch das Glück vor dem Tor fehlte. Trainer Steven Tion sagte zum Spiel: „Kein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Travemünde war in der ersten Halbzeit das aktivere Team und hatte mehr vom Spiel. Wir haben aber auch sehr gute Möglichkeiten – leider vergeben wir zweimal aus richtig guter Position.Das Gegentor fällt nach einem Standard, von denen wir uns leider zu viele eingefangen haben. Die gut 25 Minuten Überzahl spielen wir leider nicht gut aus, und so müssen wir mit der Niederlage leben.“
SV Fortuna St. Jürgen – ATSV Stockelsdorf 2:2 (2:2)
Sowohl der SV Fortuna St. Jürgen als auch der ATSV Stockelsdorf starteten mit einer Niederlage in die neue Saison. Erstgenannter musste sich trotz einer 3:1-Führung am Ende mit 3:4 gegen den Aufsteiger SV Azadi Lübeck II zufriedengeben. Man schaffte es nicht, den Fokus über 90 Minuten zu behalten, sodass man am Ende mit leeren Händen dastand. Dies sollte abgeschüttelt werden, denn gegen Stockelsdorf galt es, Wiedergutmachung zu betreiben. Doch dieses Ziel verfolgte auch der ATSV. Dieser legte einen schwachen Start hin und verlor gegen Groß Grönau II mit 1:3. Somit war ein spannendes und packendes Duell am Kalkbrenner zu erwarten. So beschwor es auch Fortuna-Co-Trainer Nikolaj Frech herauf. Mit Blick auf das Personal sah man bei den Hausherren die ein oder andere Veränderung. So startete unter anderem Kapitän Benjamin Günther-Schriewer wieder. Beim Gegner fehlte in der Vorwoche unter anderem Ivan Dervejanko, der beste Torschütze der Vorbereitung. Dieser kehrte nun wieder zurück. Die Partie begann durchaus unterhaltsam. Nach bereits drei Minuten meldete sich der Gast aus der Distanz mal an und Keeper Moritz Rohde musste erstmals hin. Auf der Gegenseite gab es einen Eckball, doch Nils Röckinghausen zog den Ball aus der Drehung knapp drüber. Im Anschluss hatte Stockelsdorf etwas mehr Offensivaktionen, doch der Treffer sollte auf der anderen Seite fallen. Grewecke setzte Gästekeeper Draguhn unter Druck, was ihn zu einem Fehlpass verleitete. Günther-Schriewer (18.) nutzte dies aus und traf zur Führung der Fortuna. Im Anschluss machte der ATSV direkt Druck, doch Rohde war erneut zur Stelle.
Nach einer halben Stunde nahm der Spielfluss etwas ab. Es gab vermehrt Zweikämpfe und Fouls. Dennoch sollte „Stodo“ ausgleichen. Diesmal unterlief St. Jürgen-Keeper Rohde ein grober Fehler, und Luis Fricke (35.) traf zum leistungsgerechten Ausgleich. Sechs Minuten später spielten es die Gäste gut hinten raus, anschließend legte Dervejanko ab für Fricke (41.), der den Doppelpack schnürte. Das Spiel bot ein überschaubares Niveau und war von zahlreichen Fehlern geprägt. So auch kurz vor dem Pausenpfiff, als Jan Torge Karnatz (42.) entscheidend nachsetzte und den dritten Torwartfehler des Tages provozierte. Somit ging es mit einem 2:2 in die Pause. Gästetrainer Jan Mehlfeld sagte zu HL-SPORTS: „Wo sollen wir anfangen, ich glaube, die Partie war ausgeglichen, etwas mehr Ballbesitz bei uns, aber alle vier Tore in Halbzeit eins fallen durch individuelle Fehler und sind unnötig auf beiden Seiten. Zweite Halbzeit lief es etwas besser, vor allem kämpferisch, dennoch hätte auf beiden Seiten das ein oder andere Tor fallen müssen.“ Die zweite Hälfte begann zunächst ohne echte Highlights. Es plätscherte vor sich hin, doch knapp 20 Minuten vor dem Ende bot sich die Riesenchance. Nach einem Foul von Kevin Son gab es nämlich Elfmeter für Fortuna St. Jürgen. Diesen hielt Marian Draguhn allerdings sicher. Die Schlussphase brach an und es stellte sich die Frage, ob sich hier noch jemand zum Sieger krönen würde. Stockelsdorf bekam kurz vor Schluss nochmal gute Chancen, doch Fortunas Keeper Rohde war auf der Hut.

Somit gab es keinen Sieger am Kalkbrenner. Beide Teams holten ihren ersten Punkt in dieser Saison. Man bleibt also sieglos. Stockelsdorf-Trainer Jan Mehlfeld zog ein Fazit: „Am Ende muss man sagen, gerechte Punkteteilung. Jeder war in der Lage, dass die Tore auf ihrer Seite fallen.“ Sein Gegenüber Nikolaj Frech sagte: „Schwierig, ein Fazit nach diesem Spiel zu finden. Es war wie im Vorbericht prophezeit ein sehr ausgeglichenes und umkämpftes Spiel. Aktuell weiß ich nicht, ob man sich über den gewonnenen Punkt freuen soll oder über die verlorenen zwei ärgern. Wir starten gut in die Partie und führen verdient mit 1:0. Danach verpassen wir es, die Führung auszubauen, und schenken Stockelsdorf den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit gab es auf beiden Seiten große Chancen, wir verschießen einen Elfmeter und nutzen gute Gelegenheiten nicht. Jedoch muss man auch sagen, dass Stockelsdorf in den letzten Minuten der Partie auch gute Chancen auf den Lucky Punch hatte. Deswegen ist die Punkteteilung am Ende wahrscheinlich auch gerecht.“
SG Reinfeld/Kronsforde – SG Breitenfelde/Mölln 3:2 (0:2)
Nach dem Sieg zum Auftakt gegen den TSV Travemünde wollte die SG Reinfeld/Kronsforde am Sonntagmittag nachlegen. Zu Gast war die SG Breitenfelde/Mölln, ein weiterer Absteiger aus der Verbandsliga. Personell war dieser durchaus angeschlagen, sodass man sogar bezüglich einer Spielverlegung anfragte. Dieser wurde allerdings nicht zugestimmt. Auf Seiten der Heimmannschaft fehlten ebenfalls einige Akteure. Ben Bäßler verweilt im Urlaub, Marcel Dankert ist noch verletzt, und mit Julian Wenzel fehlte ein Neuzugang gesperrt. Dafür kehrten allerdings einige wichtige Spieler zurück, die beim 1:0 gegen Travemünde nicht dabei waren. So waren Dennis Schecke, Philipp Hackbarth, Luis Mickeleit oder auch Mika Cornelsen wieder dabei. Gespielt werden sollte eigentlich auf dem D-Platz am Bischofsteicher Weg, doch der Schiedsrichter stimmte nicht zu. Also wurde kurzfristig auf dem Hauptplatz gespielt, wo die Oberligamannschaft am Vortag noch verlor. Gästetrainer Arne Riewe sagte zu HL-SPORTS über die Herangehensweise: „Nach der Analyse des Spiels Travemünde gegen Reinfeld/Kronsforde haben wir uns einige Dinge vorgenommen – und die haben wir in der ersten Halbzeit wirklich gut umgesetzt.“ Man hat sich von Beginn an nicht versteckt und im 4-3-3-System durchaus mutig agiert. Chancen gab es in den ersten zehn Minuten allerdings noch keine. Dann wurde es allerdings einmal brandgefährlich. Nach einem vielversprechenden Angriff der Gastgeber konnte Breitenfelde klären. Im Anschluss schlug Leon Posselt den Ball lang nach vorne, wo Henrik Timm (11.) durchstartete und allein vorm Tor eiskalt traf.
Reinfeld/Kronsforde lief nun also dem Rückstand hinterher und sie taten sich noch schwer, gefährlich zu werden. Dennis Lie und Schecke hatten in den ersten 20 Minuten die besten Annäherungen für das Team aus Stormarn. Gefährlicher war es auf der anderen Seite. Horn unterlief ein Fehler und plötzlich war Jannes Stöver auf dem Weg, doch er scheiterte im Eins-gegen-Eins. Es war die gute Chance auf das 2:0. In der Defensive zeigte sich das Team von Trainer Jan Fischer nicht gerade sicher. Man stand sehr hoch, was um einen Hauch den nächsten Gegentreffer zur Folge hatte. Bereits zum dritten Mal in der ersten halben Stunde liefen die Lauenburger allein auf Torhüter Schulz zu, doch Timm zog knapp über den Querbalken. Es war die Riesenchance auf das 2:0, über das sich die Heimmannschaft sicherlich nicht hätte beschweren dürfen. Nach 25 Minuten wurde Reinfeld dann stärker. Sie hatten klar mehr den Ball, während der Gegner kompakt stand und überwiegend versuchte, mit langen Bällen in die Spitze zu kommen. Hinten stand man soweit ganz gut, doch dann bot sich die doppelte Großchance für die Gastgeber. Zunächst schoss Dennis Schecke den Ball an den Pfosten, und im Anschluss kam Lie aus kurzer Distanz zur zweiten Chance, doch er zog wuchtig an die Latte. Das musste der Ausgleich für die SG Reinfeld/Kronsforde sein.
Die Platzherren waren mittlerweile am Drücker, schnürten den Gegner tief in die eigene Hälfte. Acht Minuten vor der Pause kam dann allerdings ein Befreiungsschlag von der Strafraumgrenze, der direkt wieder gefährlich wurde. Der schnelle Angreifer Henrik Timm war wieder auf und davon und traf zum 2:0. Mitten in der bis dato besten Phase der Elf von Chefcoach Fischer. Alarmierend war, dass es bereits das vierte Mal war, dass der Verbandsligaabsteiger nach einem Ball in die Spitze – ob lang oder flach – die Abwehr überlief und allein vorm Tor auftauchte. Die Innenverteidiger standen sehr hoch und hatten klare Tempodefizite im Vergleich zu den Offensivspielern der Gäste. In den letzten Minuten des ersten Durchgangs versuchte Reinfeld/Kronsforde noch einmal zu verkürzen, doch es ging trotz eines weiteren Abschlusses von Lie mit einem 0:2 in die Pause. Es war sicherlich nicht der beste Durchgang des Vorjahresdritten. Die Gäste dagegen konnten zufrieden sein, denn zu diesem Zeitpunkt ging ihr Matchplan voll und ganz auf. Riewe sagte dazu: „Das Spiel war auf unserer Seite. Laufbereitschaft, Positionstreue und Aufgabenbewusstsein – gerade mit dem Kader, den wir zur Verfügung hatten, war das wirklich top. Wir wurden auch zurecht mit zwei starken Toren belohnt.“ Sein Gegenüber Jakob Finnern sagte zur ersten Hälfte seines Teams: „In der ersten Halbzeit waren unsere Abstände deutlich zu hoch und wir haben zu wenig Zugriff bekommen. Obwohl wir das Ganze auch spielerisch nicht optimal gelöst haben, kamen wir trotzdem immer wieder auch zu Torabschlüssen, wir konnten diese jedoch nicht nutzen. Unser Gegner dagegen hat die Chancen genutzt und so lagen wir zur Halbzeit 2:0 zurück. In der Halbzeit haben wir dann leichte Anpassungen vorgenommen und vor allem die Mannschaft mit in die Pflicht genommen sowie sie an ihre Stärken erinnert.“
Gleich zweimal wechselte die Oberliga-Reserve zum zweiten Durchgang. Dennis Lie und auch Verteidiger Florian Horn gingen raus, es kamen mit Niklas Racko und Nicolas Ückert zwei frische Kräfte. Damit wendete sich das Blatt. Breitenfelde konnte nicht mehr an die erste Hälfte anknüpfen, wie der Coach verriet: „Die zweite Halbzeit, ab etwa der 50.–55. Minute, war das komplette Gegenteil. Damit müssen wir uns in der kommenden Trainingswoche ganz klar auseinandersetzen. Es geht darum, nicht nur heiß darauf zu sein, in Führung zu gehen, sondern auch heiß darauf, diese Führung zu behaupten – und nicht zu versuchen, sie 45 Minuten lang zu verwalten.“ Die Gastgeber kamen direkt schwungvoll raus und hatten nun zudem einen witterungsbedingten Vorteil. Denn nun spielte man gegen den Wind. Früh gab es erste Annäherungen. So zum Beispiel, als Hackbarth einen sensationellen Chip-Ball auf Ecedeo Pereira spielte, doch dieser den Ball knapp vorbei hob. Der Gegner stand nun immer tiefer, agierte gegen den Ball mit einer Fünferkette, sodass sich auch der Ballbesitzanteil der Reinfelder immer weiter erhöhte. Erneut Pereira verpasste knapp und kurz darauf war es dann soweit. Erneut kam der Ball vom Portugiesen vors Tor, Breitenfelde köpfte den Ball nicht richtig raus und Finn-Ole Neumann (55.) traf zum 1:2. Es war der hochverdiente Treffer. Fünf Minuten später zeigte Schiedsrichter Bastian Sprave auf den Elfmeterpunkt. Schecke wurde von Keeper Torben Brettschneider gelegt. Es bot sich nun also die Chance für Philipp Hackbarth (61.), der den Innenpfosten traf, von wo der Ball ins Tor ging. Es war der Ausgleich, der durchaus in Ordnung ging.
Das Spiel war mittlerweile voll und ganz auf die Seite der Reinfelder gekippt, die im Anschluss mehrfach den Führungstreffer liegenließen. Racko köpfte an den Pfosten und kurz darauf unterlief den Gästen ein grober Fehler, doch Mickeleit nutzte diesen aus spitzem Winkel allein vor Brettschneider nicht. Der Führungstreffer war zu diesem Zeitpunkt eine Frage der Zeit. Etwa 20 Minuten vor dem Ende sollte es dann allerdings plötzlich die Riesenchance auf der anderen Seite geben. Den langen Abschlag machte Timm fest, anschließend legte er weiter zu Stöver, der am stark reagierenden Torhüter scheiterte. Es war ein gut ausgespielter Konter. Dies war allerdings auch die einzige klare Chance, die aufs Konto der Lauenburger im zweiten Durchgang ging. Zwölf Minuten vor dem Ende kam dann ein starker, halbhoher Ball vom eingewechselten Tjark Jelonnek, der Mickeleit (78.) fand. Dieser traf eiskalt aus kurzer Distanz zum 3:2. Nun war Reinfeld/Kronsforde auf Kurs, denn das 0:2 war vollständig gedreht. Im Anschluss blieb die Heimmannschaft weiterhin am Drücker. Erneut war Mickeleit durch, doch seinen Abschluss hatte der Torhüter im Nachfassen sicher. Während die Gäste noch einmal mutiger wurden, verpassten Pereira und Rhein jeweils das überfällige 4:2. Dieses sollte allerdings nicht mehr fallen. Dennoch gab es am Ende einen Heimsieg für die Elf aus Stormarn, wonach es zur Pause nicht wirklich aussah. Dennoch zog man das Spiel noch und darf sich dank starker Moral und einer deutlich verbesserten zweiten Hälfte über den zweiten Saisonsieg freuen. Co-Trainer Finnern sagte: „Nach insgesamt fünf Aluminiumtreffern und noch einigen weiteren vergebenen Chancen kann man definitiv von einem verdienten Erfolg sprechen, nichtsdestotrotz wissen wir, dass unsere Chancenverwertung noch ausbaufähig ist. Demnach hätten wir das Spiel auch schon früher entscheiden können, trotzdem sind wir auch da stolz auf die Mannschaft, dass wir auch in der Schlussphase keine Chancen mehr zugelassen haben und auch dieses Spiel mannschaftlich geschlossen zu Ende gespielt haben und die drei Punkte bei uns behalten.“
Breitenfelde/Mölln konnte nach einer starken ersten Hälfte, in der mit etwas mehr Glück im Abschluss vielleicht sogar ein dritter Treffer möglich gewesen wäre, im zweiten Durchgang nur noch wenig der starken Offensive des Gegners entgegensetzen. Die Chance nur wenige Momente vor dem dritten Gegentreffer war da, doch blieb ungenutzt. Am Ende, als man noch einmal alles reinwarf, konnte man kaum noch Gefahr ausstrahlen. Somit gab es trotz 2:0-Pausenführung keine Punkte. Der Verbandsligaabsteiger bleibt somit vorerst sieglos. Coach Riewe sagte: „Wir arbeiten weiter, analysieren das Spiel gründlich und nehmen die Erkenntnisse mit in die kommende Woche.“ Anders als der Gegner hat man nun unter der Woche erst einmal frei. Das Spiel gegen Kücknitz wurde nämlich verlegt. Somit wartet erst am Sonntag das nächste Spiel, dann ist Lübeck 1876 zu Gast in Breitenfelde. Somit also ein weiteres Spitzenteam.
TSV Schlutup – VfL Rethwisch 6:0 (6:0)
Komplettiert wurde der Spieltag am Sonntagnachmittag am Palinger Weg. Der TSV Schlutup feierte seinen Heimspielauftakt und empfing den VfL Rethwisch. Beide gewannen am ersten Spieltag nicht. Während die Gäste bei Lübeck 1876 mit 1:3 verloren, zeigte Schlutup zwei unterschiedliche Hälften, sodass es am Ende ein 1:1 in Pansdorf gab. Nach der Pause hakte es vor allem in der Offensive, denn mit Alexander Lage stellte man einen der Zielspieler in die Abwehr. Dies war gleich drei verletzungsbedingten Wechseln geschuldet. Es fehlte vorne neben Mert Büyükdemir ein weiterer Angreifer, der mehr Zug zum Tor bringt. Dieser sollte nun wieder dabei sein. Manuel Homfeld kehrte zurück, der schnelle und technisch starke Flügelspieler war am ersten Spieltag noch verhindert. Auf Seiten des Gegners sah es personell eher durchwachsen aus. Mit Gerrit Schubring fehlte der wohl beste Spieler des VfL. Hinzu kam die Sperre von Tim Sämann, der gegen Lübeck 1876 am ersten Spieltag eine Gelb-Rote Karte sah. Somit war das Team aus dem Kreis Stormarn etwas dezimiert. Die Rollenverteilung war glasklar. Die Gastgeber gingen als haushoher Favorit ins Spiel. Trainer Tim Kreutzfeldt verriet gegenüber HL-SPORTS, wie man das Spiel angehen wollte: „Wir wollten vor allem auf die erste Halbzeit gegen Pansdorf aufsetzen und den Gegner von Anfang an unter Druck setzen.“ Dies gelang durchaus. Nach nicht einmal 120 Sekunden war der Angreifer des TSV nur durch ein Foul zu stoppen, sodass es früh einen Elfmeter gab. Mert Büyükdemir (2.) verwandelte diesen zur frühen Führung. Das Spiel bestimmte ganz klar der TSV, der nach etwas mehr als 20 Minuten erneut die Chance vom Punkt bekam. Diesmal war es Manuel Homfeld (23.), der traf.
Früh war Schlutup auf Kurs und es sollte nach nicht einmal einer halben Stunde schon die Vorentscheidung geben. Mohammed Hadad (29.) sorgte für das 3:0. Defensiv machte die Mannschaft von Cheftrainer Walter Thielenhaus keine gute Figur. Man konnte den Lübeckern kaum etwas entgegensetzen, und so sorgte Büyükdemir (34./38.) mit zwei weiteren Treffern nicht nur für seinen Hattrick, sondern auch das 5:0. Mit Pausenpfiff sollte es dann einen dritten Strafstoß geben, den Leon Staniec (44.) zum 6:0-Pausenstand verwandelte. Es war eine ganz schwache erste Hälfte der Gäste, die sich zu unclever anstellten. Schlutup-Trainer Tim Kreutzfeldt sagte zu den ersten 45 Minuten: „Wir führen zur Halbzeit vollkommen verdient mit 6:0, auch wenn die Tore aus Elfmetern fallen. Die waren alle klar. Insgesamt haben wir über die ganze Spielzeit mehr vom Spiel, auch wenn uns in der zweiten Halbzeit der letzte Zug zum Tor fehlte. Zugelassen haben wir nur eine Chance kurz nach unserer Führung. Mert Büyükdemir trifft dreimal und zeigt, warum wir ihn geholt haben.“ Zur zweiten Hälfte wurde fleißig durchgewechselt. Schlutup brachte mit Tolga Arslan, Jannes Grebe und Tim Blociszeski gleich drei Neue rein, Rethwisch mit Lars Lorenzen erst einmal nur einen. Doch die Gäste bekamen nun mehr Sicherheit rein. Man war hinten nicht mehr ganz so offen. So fielen keine weiteren Treffer, sodass die Partie mit 6:0 endete. Der siegreiche Trainer sagte im Anschluss: „Insgesamt eine ordentliche Leistung, auf der wir aufbauen können. Viel Erfolg für die Saison nach Rethwisch.“
Der 2. Spieltag
Eichholzer SV II – Eintracht Groß Grönau II 4:0
Lübeck 1876 – TSV Gudow 6:0
TSV Pansdorf II – TSV Travemünde 0:1
VfL Vorwerk – SV Azadi II 0:6
Fortuna St. Jürgen – ATSV Stockelsdorf 2:2
SG Reinfeld/Kronsforde – SG Breitenfelde/Mölln 3:2
TSV Schlutup – VfL Rethwisch 6:0
1. Lübeck 1876 2 9 : 1 6 2. SV Azadi Lübeck II 2 10 : 3 6 3. SG Reinfeld/Kronsforde 2 4 : 2 6 4. TSV Schlutup 2 7 : 1 4 5. Eichholzer SV II 2 6 : 2 4 6. SV Viktoria 1 8 : 1 3 7. TSV Travemünde 2 1 : 1 3 8. TSV Eintracht Groß Grönau II – U23 2 3 : 5 3 9. SV Fortuna St. Jürgen 2 5 : 6 1 10. SG Breitenfelde/Mölln 2 4 : 5 1 11. TSV Pansdorf II 2 1 : 2 1 12. ATSV Stockelsdorf 2 3 : 5 1 13. TSV Kücknitz 0 0 : 0 0 14. TSV Gudow 1 0 : 6 0 15. VfL Rethwisch 2 1 : 9 0 16. VfL Vorwerk 2 1 : 14 0
