„Von außen als Zuschauer, war es glaube ich ein katastrophales Spiel von beiden Mannschaften“

Sand im Getriebe bei Eutin

Der zweite Spieltag der Kreisliga Ost war etwas ausgedünnt. Mehrere Spiele fielen aus. Dennoch rollte auf fünf Plätzen der Ball. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Eutin – Der zweite Spieltag der Kreisliga Ost war stark ausgedünnt. Gleich mehrere Spiele wurden verlegt, sodass es nur fünf Partien gab. Diese boten allerdings viele Tore sowie Unterhaltung. Nicht eine einzige Partie endete Remis.

FT Preetz – SpVgg Putlos 4:1 (2:1)

Die SpVgg Putlos reiste am Freitagabend erneut mit großen Personalsorgen zur FT Preetz. Gleich elf Spieler fehlten aufgrund von Krankheit, Verletzungen, Urlaub und Arbeit. Trainer Olaf Schlüter sagte zu HL-SPORTS: „Wir wollten das Spiel verlegen, Preetz hatte nicht zugestimmt. Wir sind mit 15 Mann angereist, darunter vier Spieler aus der alten Herren, die eigentlich gar nicht mehr Fußball spielen, und vier Spieler, die letztes Jahr auch zweite Herren gespielt haben. Für dieses Spiel zolle ich meiner Mannschaft meinen größten Respekt. Alle haben sich reingehauen, jeder kam zum Einsatz.“ Putlos stand enorm tief. Gegen die offensivstarke Heimmannschaft sollten wenige Lücken gelassen werden. Doch wie würde es im Spiel nach vorne aussehen? Konter sind ein Mittel oder aber ein ruhender Ball. Solch einer war es, der nach elf Minuten zur Führung der Gäste führte. Christopher Schiemann schlug den vorne rein, zunächst traf David Borggrewe die Latte, und dann war es Torjäger Marten Ruge (11.), der abstaubte. Wie bereits in der Vorwoche war es der Top-Start der SpVgg.

Marten Ruge traf zur 1:0-Führung der SpVgg. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Die Führung sollte allerdings nur von kurzer Dauer sein, denn Mirco Breiholz (13.) glich postwendend aus. Bitter für Putlos, doch damit nicht genug: „Dabei verletzte sich unser Torwart Rico Stricker am Kopf, der muss wahrscheinlich ins Krankenhaus. Verdacht auf Kieferbruch und Gehirnerschütterung. Wir haben den Torwart gewechselt. Wir hatten zum Glück noch mit Philipp Pries einen mitgehabt, der hat das echt klasse gemacht.“ Eine Viertelstunde später musste erneut gewechselt werden. Schiemann plagten muskuläre Probleme. Mit Pausenpfiff fiel dann der Führungstreffer für die FT. Breiholz schnürte den Doppelpack. Es war schwierig, Lücken gegen die tiefstehenden Ostholsteiner zu finden. Dennoch sorgte Florian Manstein (70.) mit dem 3:1 für die Vorentscheidung. Ein Steckpass wurde vollendet. In der Schlussminute traf Jan Krause (90.) zum 4:1-Endstand. „Wir haben kompakt verteidigt mit dem, was uns zur Verfügung stand. Zweite Halbzeit haben sie auch das Spiel gemacht. Wir hatten insgesamt im gesamten Spiel zwei, drei Konterchancen durch Marten Ruge.“ Der Torschütze der Ostholsteiner verpasste kurz vor dem Ende noch, zu verkürzen, doch er traf den Pfosten.

Eutin 08 II – Raisdorfer TSV 6:3 (3:1)

Mit einer Woche Verspätung startete Eutin 08 II in die neue Kreisligasaison. Am ersten Spieltag fiel die Partie gegen die SG Insel Fehmarn noch aus. Nun gastierte der Aufsteiger Raisdorfer TSV am Waldeck. Dieser startete mit einem Remis gegen Lütjenburg in die Saison, wobei der Gegentreffer erst in der Nachspielzeit fiel. Es war das Duell zweier Vizemeister, denn während 08 in der Relegation die Kreisliga-Vizemeisterschaft nicht mit dem Aufstieg krönte, stieg Raisdorf als Zweiter der A-Klasse in den Aufstiegsspielen auf. Die Hausherren erwarteten einen kämpferisch starken Gegner, was sich auch bewahrheiten sollte. „Ich denke, es war nicht unser bestes Spiel. Wir waren trotzdem spielbestimmend. Raisdorf kam über den Einsatz und Willen, wir hatten Phasen im Spiel, wo wir es nicht mit dem gleichen Einsatz und Willen gemacht haben, spielerisch dennoch die bessere Mannschaft waren“, sagte Eutin-Trainer Jasper Frahm. Ein Doppelschlag von Monty Gutzeit (26./30.) brachte die Gastgeber in Führung. Nur zwei Minuten später profitierte allerdings Marvin Braun (32.) von einer Unsortiertheit der Zweitvertretung. Das letzte Wort hatte dennoch die U23, denn Gutzeit (43.) schnürte vom Elfmeterpunkt den Dreierpack. Somit ging es mit einer 3:1-Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel tat sich Eutin allerdings sehr schwer. „Eine Viertelstunde waren wir dann im Schlafmodus. Wir sind überhaupt nicht da gewesen, keine Zweikämpfe angenommen, immer einen Schritt langsamer gewesen, und Raisdorf wollte es in diesem Zeitraum einfach mehr. Sie haben dann durch Einsatz und Wille den Anschluss und gleich auch den Ausgleich gemacht.“

Konrad Kohlwes, Jorge Bruckmann (links im Bild) und Lennard Jakubenko sorgten in der zweiten Hälfte für das 6:3. Foto: Lobeca/Niklas RAUNNE


Dragan Mitrovic (51.) und Oliver Volk (54.) bestraften die Schwächephase des Favoriten. „Dann haben wir den Schalter umgelegt, mehr Tempo reingebracht und Einsatz gezeigt. Wir konnten dann nachlegen und das Ergebnis zum 6:3-Endstand ausweiten. Dennoch war im gesamten Spiel viel Sand bei uns im Getriebe. Das war noch nicht überzeugend, noch nicht stark gespielt, aber trotzdem sind wir sehr froh und glücklich, dass wir im ersten Spiel die ersten drei Punkte eingefahren haben und gut reingekommen sind. Für uns gilt es nun, das Spiel aufzuarbeiten, sicherlich das ein oder andere nochmal zu thematisieren und dann eben auch im schweren Auswärtsspiel in Putlos wieder besser zu machen. Das ist unser Ansatz, den verfolgen wir jetzt in dieser Woche und gehen dann mit einem klaren Plan ins Spiel.“

TSV Lensahn – SG Insel Fehmarn 1:2 (0:2)

Der TSV Lensahn verlor am ersten Spieltag gegen die SG Dersau/Kalübbe mit 1:4. Eine katastrophale Anfangsviertelstunde brachte den Gegner früh auf die Verliererstraße. Im Pokal unter der Woche gab es einen deutlichen 7:1-Sieg gegen den TSV Schönwalde, sodass man nun selbstbewusst ins zweite Spiel ging. Dort hatte Trainer Daniel Safadi ein paar Optionen mehr als noch zuvor, dennoch war der Kader noch dünn. Man traf auf die SG Insel Fehmarn, die am ersten Spieltag aufgrund einer Spielverlegung nicht im Einsatz war. Der Co-Trainer der Insulaner, Fynn Severin, sagte: „Wir hatten uns eigentlich viel vorgenommen, konnten das aber nur phasenweise umsetzen. Dass man die Dreierkette von Lensahn anläuft, dass wir die gegnerische Mannschaft mal ein bisschen fordern, haben wir gar nicht hinbekommen. Wir haben denen viel den Ball überlassen, womit sie nicht viel anfangen konnten. Meistens kam der lange Ball dann auf Turbo Ratje, den wir in der ersten Halbzeit noch relativ gut im Griff hatten. Er hatte kaum große Chancen.“ Sein Gegenüber Daniel Safadi sagte zu HL-SPORTS: „Bei geschätztem Ballbesitzverhältnis von 70:30 für uns haben wir es versäumt, in der ersten Hälfte das letzte Drittel konzentriert zu Ende zu bespielen. So haben wir Fehmarn heute drei, vier Kontermöglichkeiten gegeben, die wir zum Teil einfach schlecht verteidigt haben. So lagen wir 0:2 hinten.“ Tjelk Jacob (30.) traf nach einem langen Ball von Sven Ove Westphal. Mit Pausenpfiff war es der starke Nico Müntz (45.), der einschob.

Moritz Gallowskys Treffer brachte nochmal Spannung. Foto: Lobeca/Niklas Runne

„In der zweiten Halbzeit haben wir alles vermissen lassen, was beim Fußball dazugehört. Jegliche Laufbereitschaft vorne schon, standen viel rum. Wir haben Turbo Ratje viel Platz gelassen, der dann das Spiel an sich gerissen hat, und haben Glück gehabt, dass wir entweder klären konnten oder Kevin Heinecke überragend hält“, sagte Severin. Lensahn blieb weiterhin spielbestimmend, doch wurde nun auch noch gefährlich. Die beste Chance hatte Ratje per Seitfallzieher, den Heinecke sensationell parierte. Doch auch Gallowsky und Weber-Klüver scheiterten mehrfach, ebenso wie Prieß. Doch rein ging nur ein Ball. Moritz Gallowsky (65.) köpfte den Ball aufs Tor, und der an diesem Abend eigentlich so starke Gästekeeper machte keine gute Figur. Es war das 1:2, was gleichzeitig der Endstand war. „Von außen als Zuschauer war es, glaube ich, ein katastrophales Spiel von beiden Mannschaften. Ein Unentschieden wäre für beide Mannschaften gerecht gewesen. Dadurch, dass wir in der ersten Halbzeit besser waren, Lensahn in der zweiten. Wir nehmen die Punkte mit. Es sind drei Punkte für den Klassenerhalt. Dieser ist das oberste Ziel für uns. Das erste Spiel ist immer schwierig“, sagte der siegreiche Severin. Safadi zog nach Abpfiff ein Fazit: „Wir haben gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, und diesen werden wir am Mittwoch in Cismar weitergehen.“

Der 2. Spieltag

FT Preetz – SpVgg Putlos 4:1
TSV Lütjenburg – Heikendorfer SV II 4:2
Eutin 08 II – Raisdorfer TSV 6:3
TSV Lensahn – SG Insel Fehmarn 1:2
SG Dobersdorf/P’hagen – SG Dersau/Kalübbe 3:1

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AOK

1.FT Preetz29 : 26
2.SG Dobersdorf/​P’hagen24 : 16
3.TSV Lütjenburg25 : 34
4.Eutin 08 II – U2316 : 33
5.SG Dersau/​Kalübbe25 : 43
6.SG Bösdorf /​ Malente13 : 23
7.SG Insel Fehmarn12 : 13
8.SpVgg Putlos23 : 43
9.VfR Laboe12 : 21
10.Heikendorfer SV II24 : 61
11.Raisdorfer TSV24 : 71
12.TSV Klausdorf II – U2312 : 30
13.TSG Concordia Schönkirchen10 : 10
14.SV Großenbrode10 : 20
15.TSV Lensahn22 : 60
16.SC Cismar11 : 50


Schafft der VfB Lübeck die Überraschung in der ersten Runde des DFB-Pokals?

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