20 Treffer am Mittwochabend – Aufsteiger grüßt von der Spitze

Travemünde entscheidet Topspiel für sich

Am Mittwochabend standen vier Spiele in der Kreisliga Südost an. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Lübeck Am Mittwochabend standen vier Spiele in der Kreisliga Südost an. Es kam zu Duellen zwischen Mannschaften, die unterschiedlich gestartet sind, doch auch zu einem Topspiel. Dabei sahen die Zuschauer zahlreiche Treffer. 20 Mal klingelte es in den erwähnten Spielen.

TSV Gudow – SG Reinfeld/Kronsforde 1:7 (0:2)

Die SG Reinfeld/Kronsforde wollte nach zwei Siegen zum Start den dritten Dreier einfahren. Nach zwei engen Spielen, bei denen es jeweils einen knappen Erfolg gab, war man nun der haushohe Favorit. Es ging zum TSV Gudow, einer Mannschaft, die aller Voraussicht nach in diesem Jahr erneut gegen den Abstieg spielen wird. Dennoch war man gewarnt und wollte den Gegner unter keinen Umständen unterschätzen. Co-Trainer Jakob Finnern sagte zur taktischen Herangehensweise: „Wir haben einen tiefstehenden und leidenschaftlich verteidigenden Gegner erwartet. So ist es auch gekommen. Wichtig war es, hier geduldig zu bleiben und dann die erspielten Torchancen konsequent zu nutzen. Der Plan ist auch aufgegangen, gerade in der zweiten Halbzeit haben wir dann auch noch besser unsere Torchancen genutzt.“ Gudow-Coach Marcel Schaper kündigte bereits im Vorfeld an, dass es vor allem darum geht, hinten gut zu stehen. Dies gelang ihnen in der Anfangsphase auch durchaus. Es gab zwar einige Standards für die SG, doch klare Chancen ließen in den ersten zehn Minuten noch auf sich warten. Danach sollte es allerdings direkt Grund zum Jubeln geben. Dennis Lie (11.) traf im Anschluss eines Standards aus der zweiten Reihe. „Wir wollen tief stehen und schnell umschalten. Kommen eigentlich gut rein, Reinfeld nutzt einen trockenen Weitschuss nach einer Ecke. Abschließend bleiben wir gut im Spiel“, sagte Schaper. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte legte die SG nach. Luis Mickeleit (45.) traf.

Reinfeld/Kronsforde setzte sich durch gegen den TSV Gudow. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Nach dem Seitenwechsel war es dann erst einmal Gudow, das jubeln durfte. Hendrik Burmeister (50.) traf eiskalt und ließ neue Hoffnung für die Heimmannschaft aufkommen. Diese hielt allerdings nur kurz, denn im direkten Gegenzug stellte Julian Wenzel (51.) wieder auf 3:1. Der Neuzugang aus Hamberge kehrte nach abgesessener Sperre zurück in die Startelf und erzielte seinen ersten Treffer im neuen Dress. Im Anschluss wurde es dann deutlich. Mickeleit (61./64.) schnürte mit zwei weiteren Toren seinen Dreierpack und machte nach etwa einer Stunde den Deckel drauf. In den Schlussminuten war es dann Bünyamin Celik (87./90.), der zur Pause kam und mit seinem Doppelschlag für den 7:1-Endstand sorgte. Der Favorit machte seine Hausaufgaben und bleibt weiterhin ungeschlagen. Nach einer ersten Hälfte, in der man sich noch etwas schwertat, machte man es nach dem Seitenwechsel dann deutlich. Gudow konnte gegen die starke Offensive des Gegners nichts mehr entgegensetzen und spielte selbst die Umschaltmomente nicht gut aus. Nun heißt es Mund abwischen, denn am kommenden Sonntag steht bereits das nächste Heimspiel an. Mit dem TSV Pansdorf II gastiert ein Absteiger aus der Verbandsliga. Dort gilt es, sich kompakter, doch gleichzeitig auch zwingender nach vorne zu zeigen. Reinfeld hat nach Travemünde (1:0) und Breitenfelde/Mölln (3:2) nun ein weiteres Topspiel vor der Brust. Es geht an die Falkenwiese, wo der SV Viktoria 08 wartet. Eine knifflige Aufgabe, wo allerdings dennoch die nächsten Punkte her sollen.

Marcel Schaper (TSV Gudow): „Wir wollten tief stehen und schnell umschalten. Kommen eigentlich gut rein, Reinfeld nutzt einen trockenen Weitschuss nach einer Ecke. Abschließend bleiben wir gut im Spiel. Kurz vor der Halbzeit kassieren wir das 0:2, nachdem wir vorher einige Umschaltaktionen nicht konsequent ausspielen. Direkt nach der Halbzeit machen wir es besser und Bommel erzielt nach Ballgewinn von Bomber den nicht unverdienten Anschlusstreffer. Leider kommt Reinfeld direkt mit der Antwort zum 1:3, wo wir den Ball im Strafraum nicht verteidigt bekommen. Danach fehlt Luft und Zuordnung, was das Spiel vielleicht zwei Tore zu hoch ausfallen lässt. Glückwunsch an Reinfeld, wir wussten, dass die Liga hart für uns wird und machen weiter.“

Jakob Finnern (SG Reinfeld/Kronsforde): „Wir haben einen tiefstehenden und leidenschaftlich verteidigenden Gegner erwartet. So ist es auch gekommen. Wichtig war es, hier geduldig zu bleiben und dann die erspielten Torchancen konsequent zu nutzen. Der Plan ist auch aufgegangen, gerade in der zweiten Halbzeit haben wir dann auch noch besser unsere Torchancen genutzt. Die Partie startete für uns früh mit dem 1:0 durch Dennis, danach verlief die Partie eher schleppend. Kurz vor der Pause erzielte Luis dann das wichtige 2:0. Die zweite Halbzeit startet zwar mit dem Gegentor, doch Julian konnte dies direkt wieder ändern und dann schraubten Luis und Bünyamin das Ergebnis in die Höhe. Am Ende haben wir das Spiel verdient gewonnen. Wir haben den Matchplan gut umgesetzt. Es gibt Punkte, an denen wir noch arbeiten müssen, trotzdem sind wir zufrieden.“

SV Azadi Lübeck II – ATSV Stockelsdorf 4:0 (3:0)

Der ATSV Stockelsdorf startete schleppend in die neue Saison. Aus den ersten beiden Spielen holte die Mannschaft gerade einmal einen Punkt. Dabei traf man mit Groß Grönau II (1:3) und Fortuna St. Jürgen (2:2) noch nicht einmal auf die Spitzenteams der Liga. Bisher ist es eindeutig zu wenig, was man auf den Platz bringt. Eine Mannschaft, die oben mitspielen möchte, sieht nämlich ganz anders aus. Marcel Dahm und Co. kamen bisher einfach nicht in Fahrt. Ganz anders sieht es beim jüngsten Gegner aus. Der SV Azadi Lübeck II legte einen guten Start hin und holte aus den ersten beiden Partien direkt sechs Punkte. Sowohl Fortuna (4:3) als auch Vorwerk (6:0) wurden geschlagen. Somit ist das Team von Chefcoach Omar Yassin auf einem guten Weg, doch der Saisonstart sollte mit dem dritten Sieg veredelt werden. Mit Stockelsdorf war ein Team zu Gast, das durchaus unter Druck stand. Ein Sieg musste her, sonst wäre der Fehlstart perfekt. Mit Blick auf die erste Elf der Gäste stach ein Name hervor. Bennet Sauter sollte beginnen und somit ein altes, neues Gesicht. Der 21-Jährige kommt aus der eigenen Jugend, doch spielte bis zum vergangenen Winter noch für den VfB Lübeck. Dort kam der Außenverteidiger in der Saison 2023/24 zu einem Kurzeinsatz in der Oberliga für die U21. Nun sollte er die Mannen vom Rensefelder Weg verstärken. In den ersten Minuten waren diese auch noch gut im Spiel. Ivan Dervejanko kam zu einer guten Chance, die Julian Kramek allerdings an die Latte lenkte. Zwei Minuten später sollte es dann allerdings auf der anderen Seite klingeln. Die Gäste verteidigten einen Freistoß schwach, sodass Araz Hassan (11.) den Aufsteiger in Führung brachte. Spielerisch war es nicht unbedingt schlecht, was Stockelsdorf auf den Kunstrasen am Koggenweg brachte, doch so richtig zwingend auch nicht. Es gab Annäherungen, wie einen Kopfball.

Araz Hassan traf zum 1:0. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Gegen den Ball war es allerdings erneut sehr schwach, was Stockelsdorf bot. Nach nicht einmal einer halben Stunde vollendete Torjäger Rogesh Sherzad (26.) einen Konter zum 2:0. Hinten war „Stodo“ überhaupt nicht wach, denn nur wenige Sekunden nach dem zweiten Tor ließ die Heimmannschaft das dritte liegen. Mit Pausenpfiff fiel dieses dann. Ramezan Hassan (45.) ließ mit einer Bewegung sowohl Sauter als auch Felix Reder stehen und vollendete im Anschluss zum 3:0-Pausenstand. Es war kaum Gegenwehr von den Gästen, die überhaupt keinen Zugriff hatten. Nach vorne ging ebenfalls kaum etwas. Trainer Mehlfeld reagierte und brachte zur zweiten Hälfte gleich drei neue Spieler. Jan-Hendrik Froh, Alexander Dudek und Tjark Sölter kamen für Reder, Seeger und Schacht. Diese zeigten Wirkung, denn der ATSV kam gut aus der Kabine. Lubecco Behrens und Sölter ließen den Anschlusstreffer liegen. Dieser hätte im zweiten Durchgang durchaus fallen können, doch es fehlte ein wenig an der Zielstrebigkeit. Stattdessen verlor man am eigenen Sechzehner den Ball, sodass Joker Adam Ogonowski (84.) den vierten Treffer der Zweitvertretung erzielte. Somit gewann Azadi auch das dritte Spiel und grüßt von der Tabellenspitze. Ein eindrucksvoller Auftakt – und neben 14 erzielten Treffern blieb nun erneut die Weste weiß. Seit über 220 Minuten kassierte der Vizemeister der vergangenen A-Klassensaison kein Gegentor mehr. Ganz anders sieht es beim ATSV aus. Dieser bleibt auch im dritten Spiel sieglos, sodass nun endgültig von einem Fehlstart gesprochen werden kann.

Omar Yassin (SV Azadi II): „In der ersten Halbzeit haben wir von Beginn an sehr guten Fußball gespielt und das Geschehen klar kontrolliert. Wir waren präsent in den Zweikämpfen, haben defensiv sicher gestanden und den Gegner kaum zur Entfaltung kommen lassen. Offensiv haben wir unsere Chancen konsequent genutzt, sind früh in Führung gegangen und haben unser Spiel mit Tempo und Präzision durchgezogen. Hinten haben wir nichts zugelassen, sodass die Führung zur Pause absolut verdient war. In der zweiten Halbzeit war klar, dass Stockelsdorf den direkten Anschlusstreffer suchen wird, aber durch eine gute Mannschaftsleistung standen wir auch hinten sehr kompakt und haben die Räume gut gedeckt, sodass unser Gegner kaum die Möglichkeit hatte, ins Spiel zu kommen. Am Ende haben wir den Druck noch einmal erhöht und mit dem 4:0 den Deckel draufgemacht. Insgesamt ein klarer und verdienter Sieg, der auf einer geschlossenen Mannschaftsleistung basiert.“

Jan Mehlfeld (ATSV Stockelsdorf): „0:4 verloren. Halbzeit 0:3. Sagt alles. Hinten zu einfache Fehler, vorne nicht genug erzwungen. Somit verdient verloren. Glückwunsch an Azadi zum Sieg.“

TSV Travemünde – Lübeck 1876 2:1 (1:1)

Das Topspiel der Englischen Woche stieg an der Ivendorfer Landstraße. Der TSV Travemünde empfing Lübeck 1876 und beide starteten gut in die Saison. Während die Gäste mit Rethwisch (3:1) und Gudow (6:0) zwei vermeintliche Kellerkinder bezwangen, holten die Monte-Kicker aus den Duellen gegen Reinfeld/Kronsforde (0:1) und Pansdorf II (1:0) drei Punkte. Es galt, mit einem Heimerfolg den Start also zu vergolden. Das Startprogramm hat es für den Verbandsligaabsteiger von der Trave durchaus in sich. Gleich drei Top-Favoriten warteten in den ersten vier Partien, sodass sich früh zeigen sollte, eine wie ernste Rolle die Mannschaft von Christian Jetz spielen könnte. Vor allem defensiv sah es gut aus, doch vorne hatte man durchaus auch Pech. Zwar erzielte man nur ein Tor in zwei Spielen, doch gegen Pansdorf wurden zwei vermeintliche Treffer aberkannt. Beim Gegner machte man gegen Gudow bereits zur Pause alles klar. Gegen neun Gegenspieler und somit zwei weniger hatte man beim Stand von 4:0 keine Probleme mehr. Am Ende war es ein deutlicher Heimsieg, doch mit einem Wermutstropfen. Gabib Aliev, der zweimal in den ersten Spielen traf und zudem als Vorarbeiter glänzte, musste gegen die Lauenburger verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Am Mittwochabend in Travemünde stand er nicht zur Verfügung. Defensiv war Lübeck 1876 also durchaus angeschlagen. Auf der anderen Seite fehlte John Liehr gesperrt. Dieser wurde durch Furkan Dogan ersetzt. Zudem feierte Neuzugang Maximilian Tilting sein Debüt. Er rückte für Tobias Lüth in die Innenverteidigung. Nach einigen wenigen ersten Standards der Heimmannschaft, die allerdings noch nicht gefährlich wurden, lag der Ball plötzlich auf der anderen Seite im Tor. Lars Kunde brachte den Ball an den kurzen Pfosten, wo Norman Bierle (8.) traf. Der erfahrene Stürmer brachte die 76er in Führung. Im Anschluss gab es weitere Annäherungen für die Gäste, die unter anderem durch Jonas Jacobsen per Kopf verpassten.

Steven Tag stand nach der Pause im Fokus. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Travemünde fand allerdings schnell eine Antwort auf den frühen Rückstand. Über rechts ging es nach vorne, wo die Verteidiger zu zaghaft waren, und in der Mitte staubte Lennard Prüßmann (13.) zum Ausgleich ab. Der Angreifer musste am vergangenen Sonnabend noch verletzt raus, doch er wurde rechtzeitig fit und krönte seinen Einsatz mit Saisontor Nummer eins. Die Anfangsphase war durchaus munter für die über 100 Zuschauer. Es gab Offensivszenen und auch Tore. Nur fünf Minuten nach dem Ausgleich lag der Ball nämlich erneut hinter Julian Grotzky, doch der Treffer von Travemündes Dogan zählte aufgrund eines Handspiels im Vorfeld nicht. Im Anschluss wurde dann 76 stärker. Mohammed Sadiq forderte Robin Fehrs, und zehn Minuten vor der Pause klärten die Platzherren nach Schuss von Torben Beyer kurz vor der Linie. Alexander Kanehl und Mephew Hinze verpassten für den TSV kurz vor der Pause noch. Es war das erwartete hochklassige und muntere Topspiel, das Chancen auf beiden Seiten bot. Zur zweiten Hälfte kamen bei den Monte-Kickern dann zwei frische Kräfte. Hinze und Kapitän Schönknecht blieben draußen, dafür kamen nun Yll Murati und Lüth. Der erste Abschluss gehörte allerdings Muhammed Demir für die Gäste. Im Gegenzug brachte dann Torhüter Grotzky den Angreifer der Travemünder zu Fall. Es gab Elfmeter. Steven Tag übernahm die Verantwortung, doch der Torwart machte seinen Fehler wieder gut und hielt. Nun erhöhte der Verbandsligaabsteiger das Tempo und kam zu guten Chancen. Tag und Prüßmann verpassten beide die nicht unverdiente Führung.

Zehn Minuten nach dem Wiederbeginn sollte dann ein Spieler der Gäste vorzeitig den Platz verlassen. Furkan Yüksel sah nach einem Foul an Retzik die Gelb-Rote Karte. Kurz darauf war auch Torschütze Bierle im Fokus, denn der Stürmer sah nur Gelb für ein hartes Einsteigen. Travemünde machte weiter Druck und belohnte sich mit dem verdienten Führungstreffer. Steven Tag (65.) traf. Die Gästetrainer Uwe Buchholz und Andreas Beyer reagierten und brachten frische Kräfte. Es kamen neben Loay Aouay auch Emre Aca, vor dem Travemünde-Coach Jetz im Vorfeld warnte. Beyer verpasste knapp per Kopf den Ausgleich und die Gastgeber traten vom Gaspedal. Die Gäste warfen alles rein und verpassten durch Daniel Buchholz und Christian Hessler den Ausgleich. Auf der anderen Seite ließ allerdings auch der TSV mehrfach das dritte Tor liegen. Am Ende gewannen die Monte-Kicker ihren Heimauftakt und schockten einen der Top-Favoriten auf den Aufstieg.

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Der TSV Travemünde gewann gegen Lübeck 1876. Foto: TSV/o.H.

Christian Jetz (TSV Travemünde): „Wir gewinnen unser schweres Heimspiel unter dem Strich verdient. Wir hatten eine schöne Kulisse und haben uns nach dem Gegentor schnell erholt. Fortan hatten wir nicht nur die besseren Tormöglichkeiten, sondern auch die bessere Spielanlage. Wir verpassen es am Ende, rechtzeitig den Deckel draufzumachen, so wurde es am Ende durch die langen Bälle von 1876 nochmal gefährlich.“

Uwe Buchholz (Lübeck 1876): „Das war das erwartete hektische, zerfahrene Spiel. Es wurde von beiden Mannschaften viel mit langen Bällen agiert. Wir machen mit unserem ersten gelungenen Angriff das 1:0, bekommen aber kurze Zeit später das 1:1, nachdem ein Spieler von uns ausrutscht. Das war sehr ärgerlich. Es gab noch ein bis zwei Chancen auf beiden Seiten, aber es ging mit einem gerechten 1:1 in die Kabine. Die ersten 15 Minuten in der zweiten Hälfte haben dann das Spiel entschieden. Berechtigter Elfmeter gegen uns – aber stark gehalten. Dann eine sehr, sehr, sehr fragwürdige Gelb-Rote Karte gegen uns. Ein Fehler im Spielaufbau – und wir liegen 1:2 hinten. Travemünde fiel trotz Überzahl nicht viel ein, und in den letzten 15 Minuten machten wir in Unterzahl das Spiel und drängten auf den Ausgleich. Wir hatten auch noch zwei sehr gute Möglichkeiten, haben uns aber leider nicht für die kämpferisch starke Leistung belohnt.“

TSV Schlutup – SV Fortuna St. Jürgen 5:0 (2:0)

rotz zweier guter Auftritte gab es für den SV Fortuna St. Jürgen erst einen Punkt. Nach einer Niederlage gegen Azadi II, trotz 3:1-Führung, folgte am vergangenen Wochenende ein 2:2 gegen Stockelsdorf. Es waren zum Start also durchaus zwei ambitionierte Gegner, und nun folgte jüngst der Top-Favorit auf den Aufstieg. Der TSV Schlutup wartete, der mit vier Punkten aus zwei Spielen in die neue Spielzeit gestartet war. Somit also ein echter Top-Gegner. Mit Blick auf das Personal gab es auf beiden Seiten interessante Veränderungen. Auf Seiten des TSV kehrte mit Bendix Bumann ein Defensivspieler zurück, und zudem saßen Alexander Lage und Gerrit Dühring nur auf der Bank. Bei Fortuna blieben überraschend Paul Grewecke und Moritz Mitterhuber vorerst draußen. Trainer Andre Meese setzte auf einen jungen Sturm bestehend aus Lion Albrecht und Michel Herrling, die beide aus der U19 hochkamen. In der Vergangenheit waren die Ergebnisse zwischen den beiden zwar oftmals deutlich, doch es täuschte, denn die Partien waren meist eng. Schlutup startete gut in die Partie und suchte früh den Weg nach vorne. Nach zwei Minuten bot sich dann auch bereits die erste Großchance. Daniel Pfaff ging im Strafraum zu Boden und bekam den Foulelfmeter. Mert Büyükdemir (3.) trat wie bereits gegen Rethwisch an und verwandelte zur frühen Führung. Es war der undankbare Start für die Gäste, die im Anschluss mutiger wurden. Es gab Annäherungen, die allerdings noch nicht so sehr für Gefahr sorgten. Auf der anderen Seite zog Manuel Homfeld knapp über das Tor. Es war ein munteres Spiel, das durchaus eine Menge Tempo bot. Zudem gab es auf dem Kunstrasenplatz am Palinger Weg zahlreiche Offensivszenen. So spielten es die Gäste gut über rechts, doch in der Mitte verpasste Johannes Mack. Kurz darauf musste dann Schlutup erstmals wechseln. Für Leon Staniec ging es nicht mehr weiter, sodass Dühring in die Partie kam. Dieser rückte nun auf die rechte Defensivbahn, während Mohammed Hadad die Seite tauschte. Schlutup hatte durchaus die Chance, nachzulegen. Von links kam der Ball, und Homfeld kam nicht mehr an den Ball.

Burak Akgün (l.) und Mert Büyükdemir (r.) jubeln nach dem 1:0. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Schlutup spielte es immer wieder gut über die Außenbahnen. Dort hatten sie Tempovorteile gegen die hochstehenden Außenverteidiger des SV Fortuna. Nach 20 Minuten verpasste die Mannschaft von Andre Meese allerdings erneut den Ausgleich. Herrling traf die Kugel freistehend nicht richtig. Im direkten Gegenzug schaltete der TSV schnell über links um, und dann traf Daniel Pfaff (20.) eiskalt vorm Tor. Bitter für die Gäste, die mehrfach auf der anderen Seite verpassten und erneut kein schlechtes Spiel machten. Vermehrt suchte St. Jürgen den Weg lang nach vorne, während die Hausherren auf Umschaltmomente lauerten. Vor allem Büyükdemir und Homfeld wurden vorne oft gesucht. Acht Minuten vor dem Pausentee schalteten sie schnell, doch der Top-Transfer zirkelte den Ball aus 25 Metern am langen Eck vorbei. Sechs Minuten später verpasste Stellmacher aus der zweiten Reihe ebenfalls. Die letzten Minuten der ersten Hälfte sollten allerdings die Gäste nochmal gefährlich werden. Nach Fehlpass des Gegners forderte Schaarschmidt aus der zweiten Reihe TSV-Keeper Miguel Dwenger, der im Nachfassen zur Stelle war. In der Nachspielzeit gab es dann die große Chance auf den Anschlusstreffer, denn erneut entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. Schaarschmidt trat an, doch verzog deutlich über das Tor. Bereits im Pokal gegen den SV Azadi brachte er den Ball nicht vom Elfmeterpunkt unter. So ging es mit einer 2:0-Führung in die Pause.

Zur zweiten Hälfte wechselten beide Mannschaften. Schlutup brachte Jannes Grebe für Bumann, auf der anderen Seite kamen Moritz Mitterhuber, Bent Peterat und Fynn Luyken. Die Gäste kamen schwungvoll raus, doch zunächst ohne zwingend zu werden. Fünf Minuten nach Wiederbeginn dann der nächste Verletzungsschock beim Team von Tim Kreutzfeldt. Torschütze Pfaff konnte nicht weitermachen und musste ebenfalls verletzungsbedingt raus. Es kam Alexander Lage. Zunächst verpasste Burak Akgün aus der Distanz die Vorentscheidung, auf der anderen Seite war es allerdings erneut Schaarschmidt, dem an diesem Abend das Glück vor dem Tor fehlte. Die Gastmannschaft hatte vielversprechende Aktionen nach vorne, doch war nicht so richtig zwingend. So sollte mit dem 3:0 der Sack zugemacht werden. Büyükdemir steckte durch zu Lage (69.), der allein aufs Tor zulief und eiskalt traf. Es war die Entscheidung, doch diese war stark abseitsverdächtig. Wenige Momente später rollte der nächste Konter der Hausherren über den Joker, der zu Homfeld querlegte, welcher allerdings am stark reagierenden Moritz Rohde scheiterte. Die Räume häuften sich nun, denn Fortuna ging immer mehr Risiko. Wieder bediente Büyükdemir Lage (75.), der zum 4:0 traf. Nun wurde es deutlich am Palinger Weg. Dennoch gab sich Fortuna nicht auf und kam zu guten Chancen auf den Ehrentreffer. Luyken zog einen Freistoß gefährlich aufs Tor, den Dwenger allerdings stark parierte. Kurz darauf schob Schaarschmidt den Ball knapp am Tor vorbei. In der letzten Minute sollte dann noch der fünfte Treffer des Tages fallen, welcher für großen Jubel sorgte. Joker Torben Drewing (89.), der in der vergangenen Saison kaum zum Einsatz kam, belohnte sein Engagement mit dem Treffer. Er überlief den Verteidiger und schob den Ball am bereits rausgelaufenen Keeper vorbei ins Tor. Somit feierte Schlutup den zweiten Saisonsieg, während St. Jürgen auf den ersten Sieg wartet. Dieser soll am Sonntag in Rethwisch her. Für den TSV steht mit dem Auswärtsspiel in Travemünde ein echtes Topspiel an.

Jubel in der Kabine des TSV Schlutup. Foto: TSV Schlutup/o.H.

Tim Kreutzfeldt (TSV Schlutup): „5:0 hört sich deutlicher an, als das Spiel am Ende war. Ich glaube, dass wir eine ganz vernünftige erste Hälfte gespielt haben. Ab Minute 15 bis 45 waren wir schon gut im Spiel, führen verdient mit 2:0, haben nichts mehr zugelassen. Dann kommt Fortuna mit richtig Wucht aus der Kabine – damit haben wir auch gerechnet. Wir kamen damit nicht so gut klar, ich fand, da hätte der Anschlusstreffer fallen können. Der Dosenöffner war dann das 3:0, was wir gut durchspielen – durch Lage. Dann hatten wir ein paar Chancen, wovon wir einige genutzt haben, wir hatten auch noch ein paar mehr.“

Andre Meese (Fortuna St. Jürgen): „Wir waren schon phasenweise auf Augenhöhe. Der frühe Elfmeter gegen uns ist natürlich für uns nicht der optimale Spielbeginn – das haben wir uns anders vorgenommen. Dann sind wir aber meines Erachtens nach besser ins Spiel reingekommen, hatten Phasen, wo wir mehr Ballbesitz hatten, haben es dann aber nicht konsequent vorne ausgespielt, beziehungsweise der Abschluss hat gefehlt. Wir hatten zwei, drei Situationen vor dem Tor, die wir dann teilweise kläglich verziehen. Dann kommen wir zweite Halbzeit mehr und mehr rein, kriegen dann noch einen Gegentreffer, was sehr ärgerlich war. Wir hatten selbst die Chance vor der Halbzeit, den Treffer zu machen – leider verschießen wir wieder einen Elfmeter, daran werden wir arbeiten. Wir kommen dann nochmal besser aus der Pause raus, haben da viele dominante Phasen, meines Erachtens nach sind wir auch die spielbestimmende Mannschaft gewesen – bis zum unglücklichen Gegentreffer. Abseits hin oder her – egal, danach machen wir auf und die Messe ist gelesen.“

Nikolay Frech (SV Fortuna St. Jürgen): „Wir verlieren am Mittwochabend am Ende klar mit 0:5 gegen Schlutup. Bis zum 0:3 in der 69. Minute ist es ein ausgeglichenes Spiel, wobei die effizientere Mannschaft führt. Am Ende raus probieren wir dann nochmal alles und fangen uns noch zwei weitere Gegentore. Ein klassisches Spiel, wo der Ball einfach nicht über die Linie gehen möchte. Jedoch muss man auch neidlos anerkennen, dass Schlutup offensiv eine starke Qualität und Zielstrebigkeit hat. Glückwunsch an Schlutup zum Sieg. Wir blicken aufs Spiel am Sonntag gegen Rethwisch.“

Der 3. Spieltag im Überblick

VfL Rethwisch – TSV Pansdorf II 0:3

TSV Gudow – SG Reinfeld/Kronsforde 1:7

SV Azadi II – ATSV Stockelsdorf 4:0

TSV Travemünde – Lübeck 1876 2:1
TSV Schlutup – Fortuna St. Jürgen 5:0


1.SV Azadi Lübeck II314 : 39
2.SG Reinfeld/​Kronsforde311 : 39
3.TSV Schlutup312 : 17
4.Lübeck 1876310 : 36
5.TSV Travemünde33 : 26
6.Eichholzer SV II26 : 24
7.TSV Pansdorf II34 : 24
8.SV Viktoria18 : 13
9.TSV Eintracht Groß Grönau II – U2323 : 53
10.SG Breitenfelde/​Mölln24 : 51
11.SV Fortuna St. Jürgen35 : 111
12.ATSV Stockelsdorf33 : 91
13.TSV Kücknitz00 : 00
14.VfL Rethwisch31 : 120
15.TSV Gudow21 : 130
16.VfL Vorwerk21 : 140
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