
Hamburg – Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht den Hamburger SV nach dem Aufstieg in die Bundesliga gut aufgestellt. Gemeinsam mit dem 1. FC Köln seien die Rothosen keine klassischen Neulinge, sondern Traditionsvereine, die schon seit der Gründung der Bundesliga dazugehören.
„Obwohl beide Vereine gerade aus der 2. Liga kommen, sind sie für mich keine normalen Zweitligisten und auch keine typischen Aufsteiger. Sie gehören von Beginn an zur Bundesliga-Historie“, erklärte Matthäus in einem Interview mit dem „kicker“.
Chancen auf den Klassenerhalt
Der 64-Jährige glaubt, dass der HSV gute Möglichkeiten hat, die Klasse zu halten. „Ich sehe sie nicht wie viele andere Aufsteiger in der Vergangenheit, die gleich wieder als Absteiger Nummer eins abgestempelt wurden. Sie haben eine Riesenchance, die Liga ohne Relegation oder Abstiegsplatz zu halten.“
Dabei betont der ehemalige Weltmeister auch die Rolle von Trainer Merlin Polzin, der erstmals als Chefcoach in der Bundesliga arbeitet: „Natürlich müssen auch die Trainer in der Bundesliga erst einmal ankommen. Aber Hamburg hat vernünftige Transfers getätigt und keine Summen rausgeschmissen, die gar nicht möglich wären.“
Langfristige Perspektive
Für Matthäus ist der Klassenerhalt das oberste Ziel – doch er sieht mehr als nur den Kampf um Platz 15. „Das Ziel muss jetzt ein Jahr Klassenerhalt sein. Mit einem Drei- bis Fünfjahresplan können Vereine wie Hamburg oder Köln es schaffen, sich im Mittelfeld zu etablieren und irgendwann wieder eine Rolle im internationalen Geschäft zu spielen. Von Champions League möchte ich nicht sprechen, aber Conference League oder Europa League sind möglich, wenn alles passt.“
Wirtschaftliche Realität
Der Rekordnationalspieler mahnte jedoch auch zur Geduld. „Man darf nichts erzwingen und muss die Kirche im Dorf lassen. Es gibt Vereine, die wirtschaftlich andere Möglichkeiten haben und regelmäßig die internationalen Plätze beanspruchen. Für den HSV geht es jetzt darum, Schritt für Schritt eine Basis zu schaffen.“

Bildquellen
- Matthäus: Lobeca/Henning Rohlfs
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