
Schönberg – Aus Sicht von Norbert Somodi sollte der Saisonstart in die Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern nicht so wild werden. Was der Cheftrainer allerdings beim Heimauftakt seines FC Schönberg 95 gegen FC Mecklenburg Schwerin erlebte, hatte wenig mit einem ruhigen Sonntag zu tun. Die Gastgeber unterlagen gegen einen Liga-Favoriten zwar mit 1:3 (0:1), aber das wie dürfte gleich zu Beginn der Spielzeit für Fragen sorgen.
Wembley in Schönberg – schon wieder!
Fünf Minuten waren gespielt, da zeigte der Linienrichter zur Mitte. Warum? Schwerins Nico Zapel schoss auf den Kasten von Baeskow und der Ball ging von der Unterkante auf oder hinter die Linie. Mecklenburg spielte weiter und war anscheinend selbst verblüfft, dass das das 1:0 gewesen sein soll. Der Schiedsrichter war zu weit weg, aber auch sein Assi war nicht auf der Höhe, hatte vermutlich den schärfsten Blick im Stadion unter den knapp 200 Zuschauern. Die Maurine-Kicker mussten auf zehn Spieler, die in der Regel in die erste Elf zu rechnen sind, verzichten. Urlaub, Krankheit und Verletzungen kamen zur Unzeit – dabei war die Vorbereitung grandios. Zum “Wembley-Tor“: Im Mai dieses Jahres gab es schon einmal so eine Situation in der Partie gegen den Penzliner SV (1:1): Damals entschied der Schiedsrichter auf kein Tor von Schmidt, der den Hammer rausholte (HL-SPORTS berichtete).
Zwei Platzverweise
Nach dem Seitenwechsel liefere Referee Phillipp Tautenhahn mit seinem Team weiter eine überschaubare Leistung ab. Elf Gelbe Karten und zwei Platzverweise könnten auf ein wildes Spiel deuten, doch dem war nicht so. Die Linie der Unparteiischen hätte ebenfalls die Farbe verdient, die man zuhauf sah. Das 2:0 für die Landeshauptstädter erzielte Awoyale (55.) und Team-Kollege Jan Lachnitt kassierte kurz danach die Ampelkarte. Danach hatten die Schönberger eine sehr gute Phase und kamen über Tom Jurga (59.) zum Anschlusstreffer. Danach lag der Ausgleich in der Luft, aber es fehlte der letzte Kick. Und dann der doppelte Tod für die Hausherren: Erst Chu (79.), der aus abseitsverdächtiger Position das 3:1 des FCM erzielte und dann Gelb und Gelb-Rot für 95-Angreifer Salyvan Schmidt (83.). Ein Foul an seinen Gegenspieler brachte ihm die Verwarnung ein – okay. Dass die Schweriner Bank mehr aufgebracht war – okay. Ein Abwinken des 20-Jährigen in die Richtung wertete Spielleiter Tautenhahn als „unsportlich“ – ab zum Duschen mit dem zweiten Gelben Karton. Danach war die Luft dann endgültig bei den Nordwestmecklenburgern raus. Niederlage zum Auftakt gegen einen starken Favoriten.
Wittfot hält sich zurück
„Mit einem Statement zu den entscheidenden Szenen halte ich mich heute lieber zurück. Aber jeder, der im Stadion war, wird wissen, was ich meine“, hielt sich Schönbergs Vereinschef Sven Wittfot in seinem Statement zurück. Aber zu seiner Mannschaft fand er positive Worte: „Wir haben uns sehr gut gegen einen wirklich starken Gegner verkauft. Vor dem gegnerischen Tor hätte es vielleicht einen Tick besser laufen können. Dann wäre ein Unentschieden verdient gewesen. Wir haken das ab und konzentrieren uns auf die kommende Woche.“
Dann werden die Schweriner Wochen zum Auftakt durch das Auswärtsspiel beim FC Förderkader Rene Schneider unterbrochen. Die Rostocker kassierten in Penzlin eine 1:5-Klatsche.
Der 1. Spieltag (22. – 24.8.2025)
FSV Bentwisch – Güstrower SC 1:0
1.FC Neubrandenburg – SV Pastow 3:4
Rostocker FC – MSV Pampow 1:4
Hafen Rostock – Malchower SV 2:3
Greifswalder FC II – SV Warnemünde 2:1
Penzliner SV – FC Förderkader 5:1
FC Schönberg 95 – FC Mecklenburg 1:3

Bildquellen
- Schnidt: Jens Upahl
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?
Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.