
Lübeck – Am Dienstagabend kam es zum dritten Viertelfinalspiel des Kreispokal Lübeck. Der TSV Kücknitz empfing als klarer Außenseiter den ambitionierten Landesligisten Eichholzer SV. Die Schwere dieser Aufgabe war beiden Mannschaften bewusst, denn sowohl der Underdog als auch die Mannen von der Guerickestraße starteten gut in die Saison. Am Ende war es ein enges Ergebnis, dennoch der Auswärtssieg für den ESV. Dabei war Kücknitz personell stark angeschlagen. Es fehlte nicht nur mit Efe Gökgöz ein wichtiger Stammspieler, der mit seiner starken Technik den Unterschied machen kann, sondern auch die Breite. Nur wenige Spieler nahmen auf der Bank Platz. Dennoch machte der Kreisligist es gut. Nach etwas mehr als einer halben Stunde sahen die Zuschauer am Roten Hahn den ersten Treffer. Jermeine de Guzman (34.), der am vergangenen Freitagabend noch für die Zweite des ESV gegen Kücknitz spielte, traf. Kurz nach der Pause glichen die Platzherren aus. Alexander Birkholz (55.) traf. Sollte es nochmal richtig spannend werden am Roten Hahn? Justin Thiele (72.) hatte etwas dagegen. Der Eichholzer traf zur erneuten Führung seiner Mannschaft. Kücknitz fehlten die frischen Kräfte für die Schlussphase, sodass man sich trotz starkem Kampf nicht mehr belohnte.
Die Stimmen zum Spiel:
Oliver Krause (TSV Kücknitz): „Die Voraussetzungen waren am Morgen nicht gut für das Spiel, da uns einige Absagen erreichten, sodass wir nur 14 Spieler zur Verfügung hatten – davon zwei angeschlagene und mit Pierre Witt jemand, der noch keine Trainingseinheit gemacht hat, aber sich trotzdem in den Dienst der Mannschaft stellte, auf der Bank. Wir haben Eichholz um Verlegung gebeten, diese wurde aber abgelehnt, obwohl wir die Woche davor einer Verlegung zugestimmt haben. Gegen einen sehr starken Landesligisten wollten wir daher kompakt stehen und immer mal wieder kleine Nadelstiche nach vorne setzen. Das ist uns sehr gut gelungen. Eichholz hatte natürlich mehr Ballbesitz, aber so richtig gefährlich wurde es anfangs nicht. Durch gute und schnelle Kombinationen kamen wir zu einer richtig guten Chance durch Burow, wo wir auch in Führung gehen können/müssen. So bedarf es eines Standards von Eichholz zur Führung, da wir den Ball nicht konsequent klären im Strafraum. Mit einem 0:1 ging es in die Halbzeitpause. In der zweiten Hälfte begannen wir schwungvoll und spielten von hinten raus einen sauberen Ball. Durch eine gute Kombination über außen, wo Moritz Wisch den Ball perfekt auf Alexander Birkholz spielt und dieser den Ball eiskalt zum 1:1-Ausgleich versenkt. Wir standen dann defensiv sehr gut und haben nicht viel zugelassen. So reichte Eichholz eine gute Aktion, die sie clever ausspielen, zum 2:1-Siegtreffer. Kurz vor Schluss hatten wir dann noch die Möglichkeit zum Ausgleich, aber der Pass in den Strafraum war dann leider zu ungenau. Wir haben Eichholz trotzdem über die gesamte Spielzeit Paroli geboten und ein richtig gutes Pokalspiel abgeliefert, wo sich Eichholz mächtig strecken musste. Wir sind mächtig stolz auf unsere Mannschaft für die gezeigte Leistung und für ihren mutigen Auftritt. Nun gilt unser Fokus aber wieder voll der Liga und dem nächsten Spiel gegen Fortuna St. Jürgen. Eichholz wünschen wir für ihren weiteren Saisonverlauf alles Gute und bedanken uns für das faire Spiel. Ein Dank gilt auch unserer Fangemeinde, die dem ungemütlichen Wetter getrotzt und uns kräftig unterstützt hat. Trotz der Niederlage einfach ein geiler Pokalabend.“
Kevin Berens (Eichholzer SV): „Gegen eine sehr engagiert und leidenschaftlich kämpfende Mannschaft aus Kücknitz haben wir unsere Pflichtaufgabe erfüllt – wenn auch ohne Glanz. Heute haben wir uns definitiv nicht mit Ruhm bekleckert, aber unterm Strich zählt: Wir stehen im Halbfinale. Man muss den Kücknitzern großen Respekt zollen: Sie haben sich zu keiner Zeit aufgegeben und uns die Aufgabe nicht leicht gemacht. So ist das manchmal im Pokal – der Underdog bringt den Favoriten ordentlich ins Schwitzen. Auch wenn wir heute personell etwas rotiert haben, müssen wir mit Blick auf das kommende, schwere Auswärtsspiel in Hagen definitiv eine Schippe drauflegen. Da wartet eine ganz andere Herausforderung auf uns, und dafür müssen wir bereit sein.“