
Lübeck – Der zehnte Spieltag der Kreisliga Südost wurde am gestrigen Freitagabend eröffnet. Der ATSV Stockelsdorf empfing den TSV Schlutup und beide Teams wollten unbedingt den Sieg einfahren. Für beide gab es im Spiel zuvor keinen Sieg, sodass durchaus Druck herrschte. Am Ende des Tages spricht das Ergebnis eine klare Sprache, denn vor allem der erste Durchgang ließ aus Sicht des Gastgebers Fragen aufkommen.
Desolate erste halbe Stunde
Der ATSV Stockelsdorf erwischte einen klassischen Fehlstart. Nur einen Sieg gab es in den ersten acht Spielen, zudem zahlreiche Gegentreffer. So wurde der Ball in drei Spielen 14 Mal aus dem eigenen Netz gefischt. Dies sind eindeutig zu viele. Ebenfalls zu viele Gegentore schlucken musste der TSV Schlutup im Heimspiel gegen den SV Azadi Lübeck II. Dort gab es nicht nur die erste Saisonniederlage, sondern auch eine echte Klatsche. Ein desolater Auftritt, bei dem es hinten zu viele schwere Fehler gab. Dieser Auftritt musste nun allerdings abgeschüttelt werden. Personell kehrte mit Mert Büyükdemir ein wichtiger Spieler zurück. Der Angreifer ist die Torgarantie des TSV und nur schwer aufzuhalten. Somit war Stockelsdorf gewarnt, doch früh machten die Gäste Druck. Kemal Demir suchte den ersten Abschluss des Abends, doch Marian Draguhn hielt den Ball im Nachfassen fest. Kurz danach sollte der Ball dann erstmalig im Netz zappeln. Lars Steinhauer zog von halbrechter Position, etwa aus 16 Metern, ab und traf sehenswert ins lange Eck. Der frühe Treffer für Schlutup – und erneut blieb der Kasten Stodos nicht sauber. Defensiv war die Heimmannschaft überhaupt nicht auf der Höhe. Einfache Fehler, fehlende Konsequenz in den Zweikämpfen und einfach schwere Patzer machten es dem TSV viel zu einfach. So lief dieser immer wieder aufs Tor zu, doch machte noch relativ wenig daraus. Dennoch legte man nach zum 2:0. Es war eine ganz klare Angelegenheit unter Flutlicht in den ersten 20 Minuten und die Tore häuften sich. Aus kurzer Distanz machte Schlutup die Kugel rein und kurz darauf pennte Stockelsdorf komplett. Nach vorne war es von den Platzherren ebenfalls zu wenig. Eine Idee war nicht zu sehen, denn meist flogen nur lange Bälle nach vorne. So ließ sich das erste Drittel des Spiels als katastrophal betiteln, denn mit einem 0:4 war man gut bedient.
Stockelsdorf nimmt Geschenke an
Nach einem Freistoß war Stockelsdorf plötzlich wieder da. Ein Kopfball ging rein, dabei sah Fabian Saitovic nicht unbedingt so gut aus. Der Treffer war ein kleiner Lichtblick der Gastgeber, die ansonsten komplett überfordert waren. Es gab Angriff um Angriff, zudem hatte man Glück, dass dem Team vom Palinger Weg ein klarer Elfmeter nach Foul von Draguhn an Büyükdemir verwehrt geblieben ist. Dennoch gab es bis zur Pause noch ein fünftes Tor, denn Alexander Lage holte einen Foulelfmeter heraus, den Mert Büyükdemir sicher verwandelte. Mit dem 5:1 war der Sack zur Pause eigentlich bereits zu, doch im zweiten Durchgang entfachte nochmal ein Hauch von Spannung. Schlutup war nicht mehr ganz so zielstrebig in den Aktionen wie noch in den ersten 45 Minuten, während der ATSV sich gesteigert hat. Es waren nicht mehr ganz so viele lange Bälle, nun wurde eher gespielt, was dem Team guttat. Ein Schuss aus der Distanz sollte dann das 2:5 bringen, wobei der Gästekeeper erneut nicht die beste Figur machte. Plötzlich waren es nur noch drei Tore Vorsprung und es wurde noch eines weniger. Das 3:5 fiel, nachdem der Angreifer überhaupt nicht attackiert wurde. Sollte es nochmal spannend werden? Schlutup wechselte munter durch, verteilte Geschenke, doch machte dennoch den Deckel endgültig drauf. Das 6:3 fiel und die Erleichterung bei Chefcoach Tim Kreutzfeldt war riesig. Die Gäste legen vor und klettern vorerst auf den zweiten Platz. Beim ATSV bleibt die Situation weiter schwierig. Statt Ambitionen steckt man tief im Tabellenkeller und droht, auf einen Abstiegsplatz zu rutschen.
Erste 20 Minuten entscheiden Partie
Nach Abpfiff sagte Gästetrainer Tim Kreutzfeldt im Gespräch mit HL-SPORTS: „Die ersten 20 Minuten waren super, da führen wir nach meiner Ansicht auch verdient mit 4:0. Dann waren wir bis zur Halbzeit sehr stabil, lassen wenig zu, machen vorne noch drei, vier Möglichkeiten. Stockelsdorf ist dann mit viel Tempo aus der zweiten Halbzeit rausgekommen, das haben wir noch wegverteidigt bekommen, aber dann haben wir wieder angefangen, Gegentore zu verschenken, und so geht das Spiel 6:3 aus. Es sind zu viele Fehler hinten, zu viele einfache Gegentore in den letzten drei Spielen. Da müssen wir dran arbeiten, zum Glück haben wir sechs gemacht.“ Der geschlagene Coach Jan Mehlfeld sah keinen guten Auftritt im ersten Durchgang von seiner Mannschaft. Er sagte nach dem Spiel: „Nach 20 Minuten war die Partie schon entschieden. Ganz schwache erste Hälfte. Da war schon die Messe gelesen. Glückwunsch nach Schlutup zum hochverdienten Sieg und weiterhin viel Erfolg. Abstiegskampf willkommen – da braucht es einfach Kampf und Wille über 90 Minuten. So wird es schwer.“