
Großenbrode – Der zwölfte Spieltag der Kreisliga Südost sollte das ein oder andere spannende Duell mit sich bringen. Bereits am Freitagabend gastierte die SG Insel Fehmarn bei einem Team, wo unter der Woche der Trainer zurückgetreten ist. Dementsprechend wartete eine Unbekannte auf die Mannen von der Insel. Zudem kam es in Bösdorf zu einem direkten Duell zweier Verfolger. Dabei waren die Gefühlslagen unterschiedlich. Hinzu kamen schwere Aufgaben für die SpVgg Putlos und Großenbrode. Am Ende blickt man auf einen torreichen, ausgedünnten Spieltag zurück.
Heikendorfer SV II – SG Insel Fehmarn 3:3 (1:0)
Am Freitagabend spielte bereits die SG Insel Fehmarn. Diese wollte beim Heikendorfer SV II an den zufriedenstellenden Saisonstart anknüpfen. Gleichzeitig sollte allerdings auch die Pleite gegen Cismar zuvor wiedergutgemacht werden. Fehmarn nahm sich also viel vor, doch traf auf einen undankbaren Gegner. Heikendorf hatte nämlich mit Lars-Olaf Duhnke ein neues Gesicht in führender Rolle an der Seitenlinie. Das Trainerteam, das in die Saison gestartet ist, trat nämlich wenige Tage zuvor zurück. Für die Gäste sollte es also eine Unbekannte sein, die warten würde. Dennoch waren die Insulaner der Favorit, auch wenn dies in den ersten Minuten nicht unbedingt zu erahnen war. Co-Trainer Fynn Severin sagte: „Wir verpennen leider die Anfangsviertelstunde komplett. Durch einen Sonntagsschuss am Freitagabend, ein richtiges Traumtor, aus der Drehung haut er den in den Knick aus 18 Metern nach einer geklärten Ecke, laufen wir wieder einem Rückstand hinterher. Ansonsten lassen wir nicht viel zu, haben die Chancen, treffen dreimal Aluminium. Zudem bekommen wir einen glasklaren Elfmeter nicht, als Fabian Plöger im Sechzehner von den Beinen geholt wird. Den Kontakt hat man bis Laboe gehört. Dann gehen wir mit einem Rückstand in die Halbzeit.“
Cheftrainer Andre Hack schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team kam deutlich besser raus. Direkt machte die SG Druck und so war der Ausgleich nicht unverdient. David Beljan gelang ein Traumtor, denn er traf aus 40 Metern über den Keeper hinweg. Fehmarn war zurück und die Führung folgte prompt. Max Lafrentz traf mit seinen 17 Jahren ganz überlegt aus 18 Metern ins Eck. Nun waren die Ostholsteiner auf Kurs, doch ein Fehler brachte den HSV II zurück. Bei einer Ecke sehen sie erneut nicht gut aus, sodass die Führung wieder dahin war. Doch nicht lange, denn Beljan schickte Tjelk Jacob, der für das 3:2 sorgte. Im Anschluss verpassten Nico Müntz und Plöger die Entscheidung. Severin sagte: „Wir machen den Sack nicht zu. So wie es dann so ist, bekommen wir in der letzten Minute das Gegentor.“ Ein Elfmeter rettete der Heimmannschaft den Punkt. „Es fühlt sich für uns wie eine Niederlage an, wenn man in der letzten Minute einen Elfmeter gegen sich bekommt und den sicher geglaubten Sieg aus den Händen gibt. Für Heikendorf ist es ein gefühlter Sieg. Am Ende vielleicht trotzdem irgendwie leistungsgerecht, weil auch sie in der Schlussphase noch drei Chancen hatten, wo Joona Maxe einmal überragend hält und die zweimal den Ball nicht aufs Tor bekommen. Trotzdem ist es zu wenig, über weite Strecken des Spiels haben wir leider keine Normalform gefunden und müssen so mit einem Punkt nach Hause fahren.“
SG Bösdorf/Malente – SC Cismar 6:3 (2:0)
In Bösdorf kam es am Sonnabend zu einem Duell zweier Mannschaften, die sich im Verfolgerfeld befinden. Die ersten beiden Plätze liegen zwar bereits etwas in der Ferne, dennoch ging es darum, sich oben festzusetzen. Die SG Bösdorf/Malente war auf Wiedergutmachung aus, denn die vorherigen beiden Spiele wurden jeweils nicht gewonnen. Gegen Dobersdorf gab es eine deutliche 1:5-Pleite, zudem verlor man in Dersau zwei Punkte, dabei war man die bessere Mannschaft. Nun kam der SC Cismar, und gegen die Mannen von der Gildestraße freute man sich über die Rückkehr von Stürmer Leo Korn. Cismar kam mit Selbstbewusstsein, denn es gab zuvor zwei Siege. Sowohl Fehmarn (5:2) als auch Heikendorf II (4:2) konnten bezwungen werden. Dabei glänzte vor allem die Offensive. Bennet Kern war dabei der auffälligste Akteur, sodass die SG genauestens auf den Youngster aufpassen musste. Beide Mannschaften hatten mit einem schlechten Platz zu kämpfen. Cismar kam noch nicht so richtig in sein Spiel, während Bösdorf andere Mittel nutzte, um zum Erfolg zu kommen. So war es nämlich eine Ecke, die zur Führung führte. Marek Saggau trat diese und Kim Kaun (27.) nickte ein. Drei Minuten später blieb die Heimmannschaft dran, spielte es gut durch die Mitte, sodass Leo Korn (30.) zum 2:0-Pausenstand traf. „In der ersten Halbzeit sind wir nicht in die Zweikämpfe gekommen und kamen auf schwierigem Platz nicht zu unserem Passspiel und liegen zur Pause verdient 2:0 zurück“, sagte Cismar-Trainer Sascha Pretzel.
„Wir haben gesagt, dass wir unbedingt aufpassen müssen, dass wir nicht ins Hintertreffen geraten. Cismar kommt mit einer brutalen Qualität aus der Pause, nimmt das Heft in die Hand und schon steht es nur noch 1:2. Danach verlieren wir leider völlig den Faden, Cismar kommt zu mehreren guten Chancen, bringt sie im Tor aber nicht unter, sodass wir nach einer Ecke das 3:1 einnicken. Wir kommen dann besser ins Spiel, kriegen wieder eine Ecke, nicken die wieder ein. Cismar kommt dann durch zwei Pässe innerhalb der Box frei zum Abschluss“, sagte Heimtrainer Benjamin Berger. Bennet Kern (47.) verkürzte prompt, doch Niklas Böhme (62.) stellte den alten Abstand wieder her. Die Vorentscheidung war dies allerdings noch nicht. Kern (71.) schnürte den Doppelpack. Es war nur noch ein Tor Rückstand, doch die Gäste stellten sich im Anschluss defensiv nicht clever genug an. Finn Masannek (76.), Torben Plagmann (91.) und Thore Dittler (96.) schraubten das Ergebnis in die Höhe und zogen dem jungen Gegner den Stecker. Pretzel sagte: „Von den vier Gegentoren bekommen wir drei Kopfballgegentore nach Standards. Das müssen wir einfach besser verteidigen. Dann stellen wir offensiver um und bekommen durch individuelle Fehler und Konter noch zwei Gegentore, die dann passieren können. Die Gegentore heute waren zu einfach, so kann man gegen Malente/Bösdorf nichts holen. Somit geht der Sieg auch vollkommen in Ordnung. Ein wildes Spiel, da beide Mannschaften auf schweren Platzverhältnissen nicht ihren besten Fußball zeigen konnten.“ Bösdorf feierte nach zwei sieglosen Spielen wieder einen Dreier. Berger sagte nach dem Spiel: „Wichtige drei Punkte, die wir uns absolut verdient haben. Nach einer 1:5-Niederlage gegen Dobersdorf, wo wir echt einen gebrauchten Tag hatten, und einem super Spiel gegen Dersau, wo wir völlig unverdient mit zwei Punkten minus nach Hause fahren, haben wir uns jetzt wieder belohnt gegen eine junge, dynamische Cismaraner Mannschaft, die wirklich in den Eins-gegen-eins-Situationen bärenstark war.“
TSV Klausdorf II – SpVgg Putlos 6:0 (2:0)
Die Vorzeichen vor dem Auswärtsspiel der SpVgg Putlos waren glasklar. Nach neun Niederlagen am Stück und einer weiterhin schwierigen Personalsituation reiste man als klarer Underdog an den Aubrook. Der TSV Klausdorf II wartete, und dieser hat insgesamt zwar noch nicht so viele Punkte geholt und stand zwischenzeitlich ebenfalls im Tabellenkeller, doch zeigte – anders als Putlos – zuletzt einen klaren Aufwärtstrend. Es gab zwei Siege gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Cismar (3:1) und Schönkirchen (5:1) wurden hochverdient bezwungen, was die Qualität der U23 klar untermauerte. Vor allem zu Hause ist das Team von Jesper Grohmann enorm stark, denn sie sind eine Kunstrasenmannschaft, wie auch Putlos-Coach Olaf Schlüter im Vorfeld feststellte. Dementsprechend war für seine Mannschaft klar, dass es viel gegen den Ball gehen würde, denn spielerisch war man klar unterlegen. Personell sah es – nach schwierigen Wochen mit vielen Ausfällen – minimal verbessert aus. Rico Stricker kehrte ins Tor zurück und auch Marten Ruge stand wieder zur Verfügung. Letzteren plagte zuletzt noch der Oberschenkel. Sportlich sollte es an diesem Sonntagmittag allerdings dennoch nichts zu holen geben. Nach 25 Minuten ging die Heimmannschaft in Führung. Bei einer Ecke klärte Putlos nur halb, denn aus 18 Metern zog Keanu Brunswieck (25.) ab und traf zum 1:0. „Wir bekommen den Raum zwischen Abwehr und Mittelfeld nicht verteidigt“, sagte Schlüter. Acht Minuten später fiel dann schon der zweite Gegentreffer. Erneut war es eine Ecke, diesmal köpfte Dennis Kahlert (33.) ein. Mit Pausenpfiff kam es dann noch bitterer für die Ostholsteiner. Dennis Kenzler sah nämlich eine Notbremse, wodurch seine Mannschaft die komplette zweite Hälfte in Unterzahl agieren würde. Ein weiterer Spieler, der fehlen würde – was in dieser Situation ohnehin schwierig ist. Es war der bereits sechste Platzverweis in dieser Saison. „Er hat ihn gefoult, es war vor dem Sechzehner, aber in meinen Augen keine Rote Karte. Der Spieler wäre zur Eckfahne gelaufen und dann stößt er ihn um. In der Mitte wäre Krogoll sogar noch da gewesen. Nach langem Zögern und Hin und Her hat der Schiedsrichter ihm Rot gegeben“, sagte der Gästecoach.

In Unterzahl sollte es also eine nochmals schwierigere Aufgabe für Putlos werden, als es ohnehin schon war. Klausdorf war klar überlegen und stellte kurz nach Wiederbeginn auf 3:0. Ein „Ping-Pong-Tor“ von Kurosch Karimaghaei (53.) machte den Sack früh zu. Keine 180 Sekunden später fiel dann auch schon das vierte Tor, erneut durch Kahlert (56.). „Klausdorf war ohnehin feldüberlegen, dann wir auch noch mit zehn Mann – da haben wir dann gar keinen Zugriff mehr gekriegt. Wir haben das Bestmögliche getan, alle auch nochmal durchgetauscht, dass die Auswechselspieler Spielzeit kriegen und die angeschlagenen Spieler rauskommen.“ Putlos zeigte sich an diesem Tag völlig chancenlos, sodass eine Klatsche drohte. Elf Minuten vor dem Ende gab es einen Foulelfmeter, nachdem Marcel Günther-Niehoff den Angreifer am Fuß traf. Diesen verwandelte Florent Bilali (79.) zum 5:0. Dies sollte allerdings noch nicht der Schlusspunkt sein, denn Louis-Enrik Richter (82.) machte das halbe Dutzend komplett. Es war der Endstand. Putlos zeigte sich schwach, doch war mit dem Schiedsrichter nicht wirklich zufrieden. „Nachher war das Spiel ruhig. Der Schiedsrichter hat in meinen Augen keine gute Partie gemacht. Immer Kleinigkeiten gegen uns, im Gegenzug gar nichts. Egal ob Stoßen oder Ziehen gegen uns – wurde nie gepfiffen, aber bei uns immer.“
Zum Spiel sagte Schlüter abschließend: „Ein gebrauchter Tag. Spielerisch finde ich Klausdorf echt gut, die werden mit dem Abstieg in meinen Augen nichts zu tun haben.“
SV Großenbrode – SG Dobersdorf/P’hagen 0:2 (0:0)
Auf den SV Großenbrode sollte eine echte Mammutaufgabe warten. Die SG Dobersdorf/P’hagen war zu Gast, und diese kam mit einer Menge Selbstvertrauen. 27 von möglichen 30 Punkten hatte sie auf dem Konto, sodass man ganz oben dabei ist. Durch die Spielverlegung von Konkurrent Eutin II gegen Schönkirchen bot sich die Chance, an die Tabellenspitze zu klettern – was eine zusätzliche Motivation für die erfahrene, mit starken Spielern gespickte Mannschaft war. Ein Selbstgänger sollte es dennoch nicht werden, denn in Großenbrode ist es nie wirklich einfach – auch wenn es die bisherigen Ergebnisse vermuten ließen. Eutin II gewann hier mit 9:1, doch das Gegenbeispiel zeigte, indem der TSV Lensahn, welcher eigentlich in guter Form war, hier verlor. Man war also gewarnt. Großenbrode agierte kompakt und setzte gute Nadelstiche, dennoch ließen die Tore lange auf sich warten. Dies sprach klar für den Aufsteiger, denn der Favorit fand nicht allzu viele Lösungen. Großenbrode-Trainer Peter Thomm sagte: „Wir haben Dobersdorf das Spiel richtig schwer gemacht. Sie haben nicht so recht ins Spiel gefunden. Wir standen eng zusammen, waren tiefer und haben versucht umzuschalten. Dadurch hatten wir gerade in der ersten Halbzeit einige Chancen auf das 1:0. Beim letzten Pass oder Abschluss versagen wir kläglich. Es fehlte der letzte Punch. Wenn das Spiel mit 1:0 für uns in die Halbzeit geht, kann sich keiner beschweren. 0:0 ist aber auch gerechtfertigt. Genauso sehe ich es auch nach 90 Minuten. Das Spiel kann auch 0:0 ausgehen. Dobersdorf hatte nicht so recht Ideen, wie sie mit uns umgehen sollen. Wir haben immer wieder Nadelstiche gesetzt vorne, haben Schüsse aus der zweiten Reihe, immer mal wieder über außen – aber auch nichts Zwingendes, genauso wie Dobersdorf. Beide Mannschaften hatten erste und zweite Halbzeit vielleicht zwei wirkliche Chancen. Dementsprechend wäre ein Unentschieden völlig gerecht gewesen.“
Erst knapp zehn Minuten vor dem Ende fiel der erste Treffer des Tages. Ein Freistoß kam von halbrechts, und dann köpfte Kjell Gonda (79.) ein. Die Erleichterung war groß beim Spitzenteam über das Tor des Jokers. Im Anschluss machten die Gastgeber auf. Sie warfen alles nach vorne, damit zumindest ein Punkt in Ostholstein bleiben würde – und tatsächlich boten sich gute Chancen. Shafi Azizi und Tom Deiterding verpassten allerdings beide das 1:1. Stattdessen gab es einen Konter, den Gonda (92.) zu seinem Doppelpack und der Vorentscheidung vollendete. Der Stecker war gezogen, und die Mannschaft von Thomas Matthies sprang an die Tabellenspitze. Für den SVG war an diesem Tag sicherlich mehr drin, doch am Ende gab es erneut keinen Dreier. Dennoch darf man zufrieden sein, denn man machte es dem Gegner sehr schwer. Trainer Thomm sagte nach dem Spiel: „Dobersdorf kann sich nicht beschweren, wenn es unentschieden ausgeht, weil wir absolut ebenbürtig waren. Natürlich waren sie von der Spielanlage besser, aber wir haben denen einen Fight geliefert. Leider reichte es nicht. Glückwunsch nach Dobersdorf.“ Am kommenden Wochenende wartet auf den letztjährigen Vizemeister der Kreisklasse A erst einmal eine Pause, da das Spiel gegen Dersau/Kalübbe in den April 2026 verlegt wurde. Somit steht in zwei Wochen erst die nächste Aufgabe an, wenn der SC Cismar zu Gast ist.
Der 12. Spieltag
Heikendorfer SV II – SG Insel Fehmarn 3:3
SG Bösdorf/Malente – SC Cismar 6:3
Raisdofer TSV – VfR Laboe 1:6
TSV Klausdorf II – SpVgg Putlos 6:0
SV Großenbrode – SG Dobersdorf/Phagen 0:2
FT Preetz – TSV Lensahn (Di., 19.30 Uhr) 1. SG Dobersdorf/P’hagen 11 31 : 12 30 2. Eutin 08 II – U23 11 42 : 19 28 3. SG Dersau/Kalübbe 11 28 : 14 23 4. TSG Concordia Schönkirchen 10 23 : 12 19 5. SG Bösdorf / Malente 10 27 : 21 18 6. SC Cismar 11 30 : 28 18 7. FT Preetz 10 26 : 22 17 8. VfR Laboe 10 26 : 22 15 9. SG Insel Fehmarn 9 22 : 20 14 10. TSV Klausdorf II – U23 10 28 : 26 13 11. TSV Lütjenburg 11 24 : 23 13 12. TSV Lensahn 11 25 : 27 13 13. Heikendorfer SV II 12 20 : 39 6 14. SV Großenbrode 9 11 : 30 6 15. Raisdorfer TSV 11 22 : 42 5 16. SpVgg Putlos 11 16 : 44 3