Viererpacker lässt Fortuna jubeln – Froh-Fallrückzieher entscheidet Torspektakel

Reinfeld/Kronsforde feiert Herbstmeisterschaft

Lübeck Der 13. Spieltag der Kreisliga Südost bot packende Spiele, zahlreiche Tore und Spannung bis zum Ende. Es wurde alles geboten, zudem steht der erste Titel der Saison fest. Der Herbstmeister ist nämlich gefunden, nachdem dieser das Topspiel für sich entschieden hat. Ansonsten gab es Achtungserfolge, unter anderem von einem Team aus dem Tabellenkeller. Im Kampf um Platz zwei feierten die Monte-Kicker einen weiteren Dreier, genauso wie der TSV Schlutup.

TSV Pansdorf II – SG Reinfeld/Kronsforde 1:2 (0:1)

Das Topspiel des Spieltags stieg am Sonnabend auf dem Kunstrasenplatz am Techauer Weg. Der TSV Pansdorf II empfing die SG Reinfeld/Kronsforde, und es sollte ein ganz besonderes Spiel werden. Pansdorf ging mit einer Serie von zehn ungeschlagenen Spielen in die Partie. Zudem kassierte die Mannschaft von Trainer Steven Tion nur wenige Gegentreffer. Es war allerdings der Ligaprimus zu Gast, der aus den ersten elf Spielen die Maximalausbeute holte. Mit einem Sieg wäre die Herbstmeisterschaft perfekt, und so ging man es auch an. Reinfeld legte gut los und ging früh durch Oberliga-Leihgabe Kamel Eljeh (6.) in Führung. Es war der Blitzstart gegen die so kompakte Heimannschaft. Für den Torschützen sollte das Spiel kurz danach allerdings wieder ein Ende finden. Eljeh verletzte sich und musste vorzeitig raus. Für ihn kam Racko, doch dieser verletzte sich nur wenige Sekunden nach der Einwechslung ebenfalls. Somit musste auch der Joker wieder raus. Bitter für die SG, bei der ohnehin einige Spieler fehlten. Im Anschluss war es eine sehr zerfahrene Partie. Chancen gab es kaum, denn die Hausherren standen sicher und gingen nur wenig Risiko.

Lasse Roggenkamp lässt hier die Riesenchance auf den Ausgleich liegen. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Im zweiten Durchgang änderte sich das Bild. Pansdorf wurde aktiver und suchte mehr den Weg nach vorne. Vor allem die Einwechslung von Lasse Roggenkamp brachte nochmal zusätzlichen Schwung. Dieser war es auch, der die Riesenchance auf den Ausgleich ausließ. Aus kurzer Distanz scheiterte er am Torhüter. So gab es auf der anderen Seite den Fehler, den Marcel Dankert (80.) zum 2:0 bestrafte. Die Entscheidung sollte es allerdings nicht sein, denn im Gegenzug waren die Ostholsteiner wieder da. Willem Stendorf (82.) köpfte ein und ließ seine Mannschaft wieder hoffen. Man lief an, doch der Tabellenführer machte es clever. So fiel der Ausgleich nicht mehr, und die Weste der Reinfelder bleibt weiß. Zwölf Spiele, zwölf Siege und die Herbstmeisterschaft sind das Resultat der bisherigen Spielzeit. Auch ein Arbeitssieg wurde gezogen, dabei hätten die Hausherren sich den Ausgleich aufgrund einer starken zweiten Hälfte durchaus verdient gehabt. Am Ende war es aber die mannschaftliche Geschlossenheit und Cleverness, die für den Gast sprach. „Es war das erwartete Kampfspiel. Schwierig ist es natürlich, wenn du dir was vornimmst und dann nach 15 Minuten zweimal wechseln musst. Trotzdem haben wir es bis zum Ende durchgezogen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie es auch kämpferisch bis zum Ende gezogen haben. Viele Chancen hatten sie nicht – zwei, drei –, aber da war Linus zur Stelle. Nächste Woche gegen Schlutup werden wir wieder so ein Spiel haben. Wenn wir da weiterhin so eine Leistung zeigen, dann ist es einfach nur geil. Wir haben jedes Spiel gewonnen, und so wollen wir weitermachen. Gegen diese mannschaftliche Geschlossenheit kommt wenig an, wenn du das so souverän wegverteidigst – und auch bei den Toren. Das ist auch eine Qualität: erste Halbzeit Kamel, und zweite Marcel, die clever sind und draufbleiben. Mit dieser Qualität vorne und der Geschlossenheit hinten, dann wird es richtig geil“, sagte Reinfelds Jakob Finnern. Steven Tion und seine Mannschaft mussten nach zehn Spielen wieder eine Niederlage hinnehmen. Der Coach sagte nach dem Spiel: „Die Jungs haben einen riesigen Kampf abgeliefert, ein richtig gutes Spiel gemacht. Mit ein bisschen mehr Spielglück holen wir vielleicht noch einen Punkt. Ich denke, wir haben ein gutes Spiel gesehen und einen aufopferungsvollen Kampf. Man hat gesehen, warum Reinfeld da oben steht – die gehören zurecht da hin, das ist die beste Mannschaft der Liga. Die letzte Entschlossenheit fehlte vielleicht. Das 0:2 ist aus einem dummen Fehler gefallen, bisschen der letzte Kick, das letzte Etwas hat gefehlt.“

SV Fortuna St. Jürgen – Lübeck 1876 5:1 (2:1)

Nach dem Sieg gegen den SV Viktoria 08 war das Selbstvertrauen beim SV Fortuna St. Jürgen wieder größer. Es war der zweite Saisonsieg, doch nun hieß das Ziel ganz klar: erster Heimsieg. Man wollte endlich auch am Kalkbrenner punkten, doch dafür brauchte es einen konzentrierten und leidenschaftlichen Auftritt gegen Lübeck 1876. Die Gäste haben ihre Qualitäten nämlich bereits mehrfach unter Beweis gestellt, auch wenn zuletzt vor allem wegen personeller Ausfälle die Konstanz fehlte. Es gab eine 0:4-Pleite beim Tabellenführer und den Verlust des Torhüters Cedric Steinbach, der vom Platz flog. So musste bei Fortuna mit Julian Grotzky ein Keeper zurückkehren, der zuletzt krankheitsbedingt ausgebremst wurde und noch Trainingsrückstand hatte. Er war allerdings nicht der einzige Spieler, der nicht bei einhundert Prozent war. 1876 wollte die Hausherren kommen lassen und versuchen, den ein oder anderen Konter zu setzen. Fortuna hatte dementsprechend Ballbesitzvorteile, doch Chancen bot die Anfangsphase noch eher wenige. Stattdessen fiel nach nicht ganz einer Viertelstunde der Führungstreffer der Fortuna. Ein langer Ball rutschte ganz durch zu Dominik Schaarschmidt (13.), der den Ball an Grotzky vorbeispitzelte und zur Führung traf. Sieben Minuten später war es eine schöne Einzelaktion des Torschützen, der Benjamin Günther-Schriewer (20.) bediente, der zum 2:0 erhöhte. Die Mannschaft von Andre Meese schockte den Gegner doppelt, und auch wenn es nicht gerade viele Chancen gab, war dies nicht unverdient. Man wollte es in den ersten 20 Minuten einfach mehr und belohnte sich für den Aufwand. Lübeck 1876 kam mit der Zeit besser rein, doch hochkarätige Chancen spielten sie nicht heraus. Moritz Rohde war mehrfach auf der Hut, doch wurde auch noch nicht richtig gefordert. Dennoch musste er nach einem ruhenden Ball hinter sich greifen, als Christian Hessler (42.) am zweiten Pfosten einköpfte.

Jubel bei Fortuna St. Jürgen nach dem 5:1-Heimsieg. Foto: Fortuna/o.H.

Lübeck 1876 war kurz vor der Pause also wieder dran, sodass man sich viel für die zweite Hälfte vornahm. Es wurde allerdings kein besserer Auftritt im zweiten Durchgang. St. Jürgen machte schnell das 3:1, erneut durch Schaarschmidt (49.). Der Offensivspieler erlebte einen Sahnetag, denn am Ende des Tages standen nach zwei weiteren Treffern (74./76.) vier Tore und eine Vorlage in seinem Arbeitsnachweis. Der Spieler mit der Nummer zehn war beim 5:1-Heimerfolg an allen Toren seiner Mannschaft beteiligt und der klare Matchwinner. Kurz vor dem Ende sah Muhammed Demir noch die Rote Karte, was die Kirsche des schwachen 76-Auftritts auf der Sahne war. Fortuna dagegen zeigte einen starken Auftritt und belohnte sich. Nikolay Frech sagte: „Wir kommen gut rein in die Partie und erzielen über zwei schnell ausgespielte Konter die ersten Tore des Spiels. Bis zur 30. Minute haben wir das Spiel im Griff, überlassen ab dann nur 1876 zu viel den Ball und kassieren folgerichtig kurz vor der Pause das 2:1. Die letzten Minuten vor dem Pausenpfiff hat unser Gegner noch mal richtig Druck gemacht, und wir hatten alle Hände voll zu tun, die Führung mit in die Pause zu nehmen. In die zweite Halbzeit starten wir dann richtig giftig und können dem Gegner so den Schneid abkaufen. Gerade das fünfte Tor war wirklich überragend herausgespielt. Eine komplett geschlossene Mannschaftsleistung krönen wir so mit einem verdienten Heimsieg! Heute freuen wir uns natürlich über den Erfolg, jedoch werden wir ab Dienstag wieder mit der vollen und nötigen Entschlossenheit in die Woche starten, um am Sonntag die Eintracht aus Groß Grönau zu empfangen.“ Gästecoach Uwe Buchholz sagte: „Verdiente Niederlage. In der ersten Halbzeit liegen wir mit zwei Schüssen 0:2 hinten. Sind dann besser im Spiel, machen das 1:2. Leider war dann Halbzeit. Mit dem 1:3 nach der Halbzeit war das Spiel dann durch.“

TSV Travemünde – VfL Vorwerk 4:0 (1:0)

Nach einem 2:2-Remis in der Vorwoche gegen den ATSV Stockelsdorf wollte der TSV Travemünde im Heimspiel gegen den VfL Vorwerk nun wieder dreifach punkten. Dazu galt es, an die zweite Hälfte des vorherigen Spiels anzuknüpfen und von Beginn an da zu sein. Beim Gegner stand hinter dem Personal noch eine große Frage, denn die Trainingsbeteiligung unter der Woche ließ stark zu wünschen übrig. Im Spieltagskader waren zwar ein paar mehr Spieler dabei, dennoch brauchte es Unterstützung aus der Zweiten. Die Vorzeichen für das sieglose Kellerkind waren also nicht gerade gut. In den ersten 30 Minuten war es ein sehr zähes Spiel. Vorwerk war bemüht, doch setzte kaum Akzente in der Offensive. Die Hausherren kamen noch nicht richtig zwingend ins letzte Drittel, sodass es noch nicht allzu viele Highlights gab. Danach gelang dem TSV allerdings der Führungstreffer. Furkan Dogan (31.) brachte die Monte-Kicker in Front. Vorwerk war geknackt, doch bis zur Pause fiel kein weiterer Treffer.

Furkan Dogan traf doppelt. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Im zweiten Durchgang sollte die Mannschaft von Christian Jetz ein verbessertes Gesicht zeigen. Steffen Falk (56.) legte nach, bevor Dogan (67.) die Partie mit dem 3:0 vorzeitig entschied. Die Einwechslung von Steven Tag tat dem Favoriten sichtbar gut, sodass es nach dem zweiten Tor von Falk (79.) einen 4:0-Heimsieg gab. Somit bestätigen die Travemünder den zweiten Platz und setzen die Serie fort. Christian Jetz sagte: „Wir gewinnen leistungsgerecht 4:0. Die erste Halbzeit hat uns nicht so gefallen, die zweite Halbzeit war besser.“ Vorwerk bleibt weiterhin sieglos und konnte an diesem Tag dem Verbandsligaabsteiger wenig entgegensetzen. Gerade offensiv kam sehr wenig vom Kellerkind. Benjamin Schramm sagte: „Mit dem letzten Aufgebot (zwei Spieler der zweiten Herren) halten wir das Spiel lange offen, obwohl wir ehrlicherweise auch wenig nach vorne gemacht haben. Am Ende ist die Niederlage verdient.“

TSV Schlutup – TSV Kücknitz 2:1 (2:0)

Der TSV Kücknitz konnte am Donnerstagabend nach drei Niederlagen am Stück wieder einen Sieg einfahren. Gegen den SV Viktoria 08 gab es einen 7:0-Heimerfolg, bei dem man – anders als in den Wochen zuvor – deutlich weniger Fehler machte und immer weiter den Weg nach vorne suchte. Viel Zeit zum Ausruhen gab es allerdings nicht, denn am Sonntag stand bereits eine weitere wichtige Partie an. Es ging zum Derby an den Palinger Weg, wo der TSV Schlutup wartete. Dieser kassierte in Eichholz spät den Ausgleich und verlor zwei Punkte im Rennen um den Aufstieg. Dementsprechend galt es, gegen das Team vom Roten Hahn wieder die volle Punktzahl einzufahren. Personell fehlte mit Lars Steinhauer ein Spieler, der zuletzt starke Leistungen bot und zu überzeugen wusste. Für ihn rückte Alexander Lage in die erste Elf. Dieser war es auch, der nach einer Viertelstunde zur Führung traf (15.). Die Gäste waren noch nicht richtig im Spiel, sodass die Führung leistungsgerecht war.

Jubel des TSV Schlutup nach dem 2:0 durch Leon Staniec. Foto: TSV Schlutup/o.H.

Nach einer halben Stunde legte Schlutup bereits nach. Leon Staniec (32.) brachte die Hausherren auf Kurs Heimsieg, denn es war der Pausenstand. Im zweiten Durchgang wurde Kücknitz spielbestimmend, doch der Gegner stand kompakt. So erspielte sich der Gast wenige richtig zwingende Chancen. Erst ein Elfmeter von Marvin von Ohlen (81.) brachte den Anschluss. Dieser war aufgrund der Spielanteile verdient. Der Ausgleich blieb allerdings aus, sodass der Heimsieg für den TSV Schlutup perfekt war. Trainer Tim Kreutzfeldt sagte nach dem Derbysieg: „Verdienter Sieg im Derby, auch wenn wir am Ende noch mal etwas zittern mussten. In der ersten Halbzeit lassen wir keine Torchance zu und führen verdient. Durch einen Elfmeter wird das Spiel noch mal spannend, und am Ende freuen wir uns über die drei Punkte. Insgesamt ein faires Derby und ich wünsche Kücknitz viel Erfolg in den kommenden Spielen.“ Auf Seiten der Kücknitzer sagte Oliver Krause: „Leider verschlafen wir die ersten 15 Minuten, wo Schlutup wacher ist und mit einem Distanzschuss mit 1:0 in Führung geht. Danach kommen wir besser in die Partie und kombinieren uns gut durchs Mittelfeld, aber ohne große Gefahr vor dem Schlutup-Gehäuse auszustrahlen. Schlutup agierte viel mit langen Bällen. Einer dieser langen Bälle kam nach einer halben Stunde durch, und Schlutup erzielt aus einer klaren Abseitsposition das 2:0 – gleichzeitig auch der Pausenstand. Nach der Halbzeit haben wir umgestellt und bestimmten fortan das Geschehen. Leider sprangen nur ein paar Halbchancen heraus, sodass es ein Elfmeter brauchte, um zehn Minuten vor Schluss den verdienten Anschluss herzustellen. Leider reichte es nicht mehr zum Ausgleich, der aufgrund der zweiten Hälfte auch verdient gewesen wäre. So verlieren wir das von beiden Mannschaften fair geführte Derby in Schlutup unglücklich mit 2:1. Wir sind aber auf dem richtigen Weg und werden die Woche hart trainieren, um gegen Rethwisch den Dreier einzufahren. Glückwunsch an Schlutup und weiterhin viel Erfolg. Vielen Dank an unsere mitgereiste Fangemeinde.“

SG Breitenfelde/Mölln – SV Azadi Lübeck II 4:3 (1:2)

Die SG Breitenfelde/Mölln ging mit ordentlich Selbstvertrauen ins nächste Heimspiel. Die vergangenen Wochen liefen genau nach dem Geschmack von Cheftrainer Arne Riewe und seiner Mannschaft, sodass der Trend klar nach oben zeigte. Es gab kaum Gegentreffer und vorne einige Tore. Vor allem der schnelle Philipp Reimann ragte heraus. Dementsprechend war der SV Azadi Lübeck II gewarnt und dennoch selbstbewusst genug. In den ersten Minuten war die Heimmannschaft noch nicht so richtig im Spiel. Früh gab es die ersten Ecken für Azadi. Eine davon sollte zum Führungstreffer führen, denn Cüdie Cibrail (11.) verwandelte einen Eckball direkt. Es war die Führung der Lübecker und der zweite Treffer folgte prompt. Araz Hassan (14.) spazierte zu einfach durch die passive Breitenfelder Defensive. Es war ein Horrorstart der formstarken Lauenburger, doch gleichzeitig war der Doppelschlag ein Wachmacher. Philipp Reimann (21.) verkürzte, und im Anschluss folgten weitere Chancen auf den Ausgleich. Bis zur Pause fiel dieser allerdings nicht mehr. Nach Wiederbeginn dauerte es keine fünf Minuten, bis sich Breitenfelde/Mölln mit dem 2:2 belohnte. Leif Wolff (47.) traf sehenswert. Es war wieder alles auf Null, doch schnell sollte die Lübecker Zweitvertretung wieder in Führung gehen. Cesur Kaya (53.) traf per Freistoß aus der Distanz und schockte die Hausherren. Im Anschluss ging etwas die Luft raus im Spiel, sodass längere Zeit nichts Zwingendes passierte. Erst in der Schlussphase fuhr sich die Partie wieder hoch. Niklas Herrmann (79.) traf per Freistoß ins lange Eck. Nun war das Spiel auf Kurs Unentschieden, doch Breitenfelde wollte mehr. Sie zwangen den Gästekeeper zu einer Glanzparade, doch in der Nachspielzeit konnte dieser auch nichts mehr machen. Marvin Edler (94.) nutzte einen Abpraller und machte den Heimsieg seiner Mannschaft perfekt. Die Serie setzt sich also fort. Man zeigte eine starke Moral und gewann mit 4:3.

Breitenfelde jubelte erneut und feierte den nächsten Sieg. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Der siegreiche Coach Arne Riewe sagte: „Wie angekündigt treffen wir auf eine Mannschaft, die individuell richtig starke Spieler hat – und das haben sie in der ersten Halbzeit auch überragend gezeigt. Eine direkte Ecke und ein Sololauf durch vier Mann sprechen da für sich. Dadurch hatten wir es natürlich richtig schwer, wieder ins Spiel zu finden und unser eigenes Ding zu machen. Wir machen zwar das 2:1 und gehen insgesamt mit einem guten Spiel in die Pause, belohnen uns aber erneut nicht. In der zweiten Halbzeit zeigen wir dann ein komplett anderes Gesicht – mehr Moral, mehr Einsatz. Wir kämpfen, ackern und belohnen uns mit einem satten Schuss von Leif zum 2:2. Leider bestrafen wir uns kurz darauf selbst mit dem 2:3. Unabhängig davon, wie der Treffer gefallen ist, haben wir heute einfach viel zu viele Fouls in der Nähe des Strafraums gemacht. Dann kam der Wendepunkt, würde ich sagen: Das Spiel wurde ruppiger auf beiden Seiten – und wir landen den Lucky Punch durch Edler! Am Ende sicher etwas glücklich, dass wir nach einer verschlafenen Anfangsphase trotzdem drei Punkte einfahren.“ Awar Rashid vom SVA II sagte: „Was soll man sagen. 3:4 gegen einen starken Gegner verloren. Auch wenn eine Punkteteilung aus unserer Sicht gerecht wäre, hatten die Gegner einfach heute das Quäntchen mehr an Glück. Wir konnten heute – trotz der vielen Ausfälle – streckenweise ein kompaktes Verteidigen bieten. Leider hat es jedoch für drei Punkte nicht gereicht. Daher heißt es nun: Mund abwischen und weitermachen! Glückwunsch an den Gegner und weiterhin viel Erfolg.“

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TSV Gudow – ATSV Stockelsdorf 4:5 (3:3)

Am Segrahner Berg kam es zu einem Kellerduell. Der TSV Gudow wollte als Tabellenschlusslicht den ersten Punkt der Saison einfahren. Dies sollte gegen den ATSV Stockelsdorf gelingen, der sich ebenfalls eher in der unteren Tabellenregion wiederfindet. Man holte zu wenige Punkte, doch kam in den vergangenen Wochen wieder in die Spur. So gab es drei ungeschlagene Partien, doch nur einen Sieg. Die vielen Gegentore sind das große Problem, weshalb man immer wieder Zähler liegen ließ. Dies sollte in Gudow besser werden, doch erneut klingelte es hinten mehrfach. Stockelsdorf kam gut ins Spiel und ging früh in Führung. Jan-Hendrik Froh (3.) sorgte für den Blitzstart. Zehn Minuten später legte Lubecco Behrens (13.) nach, sodass die Mannschaft von Jan Mehlfeld auf Kurs war. Dies sollte sich allerdings schnell ändern, denn der TSV kam besser ins Spiel. Hendrik Burmeister (16.) und Julian Schlicht (19.) stellten prompt auf 2:2 und somit wieder alles auf Null. Es waren spektakuläre erste 20 Minuten, und es sollte sich fortsetzen. Sascha Koch (23.) brachte Stodo nämlich wieder in Führung, und diesmal hielt diese etwas länger. Erst kurz vor der Pause stellte Burmeister (40.) vom Elfmeterpunkt auf 3:3. Gästekeeper Marian Draguhn sah zuvor die Rote Karte. Sechs Tore im ersten Durchgang machten Mut für die zweite Hälfte, dass es ähnlich spektakulär werden würde. Es dauerte nicht ganz eine Viertelstunde bis zum siebten Treffer, doch dann fiel er. Timo Baumann (59.) brachte Gudow erstmals an diesem Nachmittag in Führung. In Überzahl galt es nun, diese über die Zeit zu bringen, doch es gelang ihnen nicht. Behrens (67.) stellte auf 4:4. Es war ein packendes und spannendes Spiel, in dem die Hoffnung der Heimmannschaft auf die ersten Punkte der Saison riesig war. Man versuchte es, zeigte einen starken Kampf, doch am Ende stand man erneut mit leeren Händen da. Neun Minuten vor dem Ende traf Froh (81.) nämlich sehenswert per Fallrückzieher zum 5:4, worauf die Platzherren keine Antwort mehr fanden. Somit feierte Stockelsdorf seinen dritten Sieg in dieser Saison und verschafft sich weiter Luft.

Jan-Hendrik Froh wurde spektakulär zum Matchwinner. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Stodo Trainer Mehlfeld sagte: „In einem wilden Spiel holen wir die drei Punkte, das zählt am Ende. Guter Start mit 0:2, und dann verlieren wir den Faden und bekommen das 1:2 und 2:2, erhöhen wieder auf 2:3, und dann – durch eine Tätlichkeit – bekommst du einen Elfer und das 3:3 gegen dich und bist in Unterzahl. Dann hat die Mannschaft Moral gezeigt und kommt – nach dem 4:3 in Unterzahl und Feldspieler im Tor – zurück und dreht die Partie. Highlight: Das 4:5 zum Sieg fällt per Fallrückzieher durch Jan Froh. Gudow weiterhin viel Erfolg.“ Das Warten beim TSV geht weiter, doch der Auftritt machte dennoch Hoffnung. Marcel Schaper sagte: „Abstiegskampf pur. Stodo führt nach zehn Minuten mit zwei Toren, weil wir null Zugriff haben. Weitere 10 Minuten später steht es 2:2 durch Bommel und 60-Meter-Solo von Schlicht. Quasi nächste Aktion: Stodo, berechtigter Elfmeter und 3:2 – aber auch das kontern wir und bekommen mit Halbzeitpause einen Elfmeter plus Rot für Stodo. Bommel verwandelt. Nach der Halbzeit erhöhen wir durch Timo auf 4:3. Anschließend geht bei den Jungs das Kino im Kopf los, erstmals Punkte möglich. Fehler nach Einwurf, 4:4. Stodo macht durch einen Fallrückzieher das 4:5. Die letzten Minuten haben wir zwei Chancen, die der Aushilfstorwart überragend hält. Ich hab bei meinen Jungs keinen gesehen, der nicht wollte, nicht gekämpft hat. Am Ende macht das Selbstvertrauen den Unterschied. Wir brauchen keine Angst vor Fehlern haben, weil wir nichts zu verlieren haben. Samstag gegen Vorwerk kommt die nächste Chance.“

SV Viktoria 08 – TSV Eintracht Groß Grönau II 5:3 (0:3)

Auf der Falkenwiese stand ein echtes Krisenduell an. Der SV Viktoria 08 empfing den TSV Eintracht Groß Grönau II und beide Mannschaften enttäuschten in den vergangenen Wochen. So gab es für die Schwarz-Weißen nur einen Sieg aus sieben Spielen. Zudem ging man in den vergangenen drei Spielen auch zweimal mit 0:7 unter, zuletzt im Nachholspiel beim TSV Kücknitz. Die Auftritte waren erschreckend und nicht nur auf die vielen Ausfälle zu schieben. Groß Grönau dagegen zeigte immer wieder, dass sie wollen und es versuchen, doch in den vergangenen Wochen wurde eine Menge Lehrgeld bezahlt. Es gab deutliche Klatschen in Rethwisch (0:6) oder aber gegen Travemünde (1:9), die Sorge bereiteten. Dementsprechend war es für beide Teams wichtig, im direkten Duell zu gewinnen. Im ersten Durchgang war Viktoria die spielbestimmende Mannschaft, doch einfache Fehler führten zu den Gegentoren. Lennart Polewka (5.) sorgte früh für das 1:0. Ilias Andricopoulos (32.) per Elfmeter und Mario Alpuente Gimenez (41.) stellten noch vor der Pause auf 3:0. Es drohte die nächste Klatsche für Viktoria, die überhaupt nicht auf der Höhe waren. Dies sollte sich nach Wiederbeginn allerdings ändern. Es brauchte zwölf Minuten, um den Rückstand komplett zu drehen und das Spiel auf seine Seite zu ziehen. Lönne Christiansen (63.), Ommeed Sindi (65.) und der Doppelpack von Jan Carlos Spoddig (72./75.) besorgten das 4:3. Groß Grönau war gar nicht mehr im Spiel, verlor komplett den Faden und verlor trotz deutlicher Pausenführung. Christiansen (88.) machte alles klar und sorgte für den erlösenden Heimsieg der Mannschaft von Timur Akgün.

Lönne Christiansen zeigte seine Bedeutung für den SV Viktoria 08. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Der siegreche Coach sagte nach dem Spiel: „In der ersten Halbzeit waren wir gut aufgestellt, hatten bis zum letzten Drittel mehr Spielanteile und einen relativ guten Spielaufbau. Der Gegner bewegt sich aber gut, es war ein ausgeglichenes Spiel in der ersten Halbzeit. Zwei individuelle Fehler, die wirklich super unnötig sind, führen wieder zu Gegentoren. Nach einem Wechsel und einer taktischen neuen Ordnung – aber gar nicht in der Formation – haben wir in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Spielanteile. Circa 60. Minute haben wir die Formation gewechselt und das hat Früchte getragen. Die Spieler haben in den 90 Minuten wirklich ihr Herz auf dem Platz gelassen, haben gearbeitet, geackert und einfach nicht aufgegeben. So haben wir, weil wir kompakter zum Gegner standen und mehr Zugriff und Ball hatten, 5:3 gewonnen. Der Sieg geht absolut in Ordnung, anhand der Gesamtleistung. Den fairen Grönauern wünsche ich viel Erfolg für die weitere Saison.“ Nils Schramm, Co-Trainer der Gäste, sagte zur Niederlage: „Es war ein Spiel mit unterschiedlichen Halbzeiten. In der ersten Halbzeit halten wir uns an unseren Plan, stehen hinten sicher und haben Sicherheit, und nach vorne setzen wir Nadelstiche. Mit einem 3:0 gehen wir in die Pause und wollten genauso weitermachen, wie wir aufgehört haben. Ab der ersten Minute der zweiten Halbzeit merkt man auf einmal Unsicherheit und wir machen auf dem Feld, was wir wollen – keine Kommunikation, keine Zweikämpfe und viel zu große Lücken. Wir müssen im Training daran arbeiten, eine Leistung über 90 Minuten auf den Platz zu bringen. 45 Minuten reichen einfach nicht aus, um drei Punkte mitzunehmen.“

Der 13. Spieltag

TSV Pansdorf II – SG Reinfeld/Kronsforde 1:2

Fortuna St.Jürgen- Lübeck 1876 5:1

TSV Travemünde – VfL Vorwerk 4:0

TSV Schlutup – TSV Kücknitz 2:1

SV Viktoria 08 – Groß Grönau II 5:3

SG Breitenfelde/Mölln – Azadi II 4:3

TSV Gudow – ATSV Stockelsdorf 4:5

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