
Wroclaw – Am vergangenen Dienstag (11. November) waren die Hamburg Towers am 7. Spieltag des Eurocups bei Slask Wroclaw gefordert. Die Hamburger kämpften sich mehrfach von einem zweistelligen Rückstand zurück und hielten das Spiel lange offen. In der Schlussphase belohnten sich die Gäste für diese Herzensleistung aber nicht und verloren mit 82:91. Zacharie Perrin wurde mit 19 Punkten Topscorer, LJ Thorpe erzielte ein Double Double (13, 10 Ast.).
Coach zeigt sich „unendlich stolz“
Benka Barloschky (Towers): „Ich bin unglaublich stolz auf mein Team. Ich denke, heute haben wir das beste Spiel seit langem gespielt. Wir haben heute eine große Blockade eingerissen. Es gab Momente in der zweiten Halbzeit, in denen wir zweistellig zurücklagen. Das waren die Momente, in denen uns die letzten Spiele immer entglitten sind. Heute haben wir zusammengehalten, weiter hart gespielt und diese Mauer in unseren Köpfen eingerissen. Wir hatten bis zum Schluss ein offenes Spiel, auch wenn Wroclaw am Ende die entscheidenden Plays gemacht hat. Wir haben das nicht geschafft – aber dennoch bin ich unendlich stolz.“
Starker Start
Mit einer Ganzfeldverteidigung versuchten die Towers, den Gastgebern von Slask Wroclaw früh den Wind aus den Segeln zu nehmen. Obwohl das Tempo hoch und die Fehleranfälligkeit beidseitig präsent war, zahlte sich der Taktikkniff zunächst aus. Mit einem Alley-Oop krönten Thorpe und Perrin einen starken Start. Nach viereinhalb Minuten sah sich Wroclaws Head Coach aufgrund eines Sieben-Punkte-Plus der Hanseaten zur Auszeit gezwungen. Unter Dauergesang ihrer Fans, die anlässlich des Unabhängigkeitstages vor dem Spiel überraschend die Nationalhymne angestimmt hatten, fanden die Polen zwar anschließend besser ins Spiel, mit viel Biss in der Verteidigung hielten die Hanseaten aber dagegen – und hatten sich den knappen 23:22-Vorsprung nach den ersten zehn Minuten redlich verdient.
Erstmalige Führung
Mit dem ersten Angriff im zweiten Abschnitt ging Wroclaw dann erstmalig in Führung. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem den Hamburgern der Fokus in der Defensive vorübergehend abhanden kam. Weil die Rotationen zu spät kamen, war das Foullimit nach nicht einmal drei Minuten erreicht. Mit abschlussstarker Offensive gelang es der Mannschaft von Benka Barloschky aber, den Lapsus abzumildern. Doch auch Slask Wroclaw traf hochprozentig, sogar etwas hochprozentiger, und hatte dadurch die 49:46-Führung zur Halbzeit inne.
Fehlende Intensität
Mit Wiederbeginn zeigten sich die Hausherren wacher, physischer, präsenter. Trotz Auszeit von Barloschky gerieten die Hamburger zweistellig in Rückstand, weil es nicht gelang, das Intensitätslevel wie in der ersten Halbzeit in Waage zu halten. Über fünf Minuten brachten die Towers nur einen einzigen weiteren Punkt auf das Scoreboard. Es fehlte an Führung auf dem Feld, der Rückstand mittlerweile deutlich. Dann aber belebten Niklas Wimberg, Thorpe und Youngster Jared Grey die Offensive wieder. Dank des energiegeladenen Spurts, der in einem Buzzerbeater von Thorpe mündete, kämpften sich die Hanseaten zum Viertelende wieder auf 65:69 heran.
Herz bewiesen
Die Gäste mühten sich, das Momentum aufrechtzuerhalten. Während Einstellung und Kampfgeist bei 110 Prozent lagen, passte die Abschlussquote nicht, um eine entscheidende Wendung herbeizuführen. Stattdessen sorgten die Hausherren wieder für eine zweistellige Differenz. Die Towers glaubten aber weiter an den ersten Saisonsieg, bewiesen Herz und stellten ein weiteres Mal den Anschluss her. Mit seinem zweiten Dreier an diesem Abend verkürzte Justin Edler-Davis den Rückstand auf zwei Punkte. Ein 9:0-Lauf in den finalen 150 Sekunden versetzte den Hamburgern dann aber den entscheidenden Stich und besiegelte die 81:92-Niederlage bei Slask Wroclaw.
Bildquellen
- Thorpe: Lobeca/Björn-Ole Kehm
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