Bundesliga 2025/2026: Das sagen die Zahlen über den Saisonstart der Hamburger Erzrivalen!

Emir Sahiti (HSV) im Derby gegen Eric Smith (St. Pauli). Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Für die beiden Hamburger Erzrivalen verlief die laufende Bundesliga-Saison äußerst turbulent – geprägt von vielen Höhen und Tiefen. Mit der bisherigen Punkteausbeute kann man in beiden Fällen keineswegs zufrieden sein, doch damit ist die Analyse längst nicht abgeschlossen. Erst mithilfe statistischer Daten erhält man einen wirklich präzisen Einblick in die Leistungen der Traditionsvereine.

HSV im Zahlencheck

Die aktuelle Bundesliga-Tabelle spiegelt nur bedingt wider, was der Hamburger SV bislang auf den Platz brachte. Neun Punkte aus zehn Spielen klingen ernüchternd, doch die xG-Daten erzählen eine deutlich differenziertere Geschichte: Zwei Punkte weniger holte der HSV, als statistisch zu erwarten gewesen wäre, dazu erzielte das Team 3,7 Tore weniger als der xG-Wert vermuten ließ. Fünf Pfosten- und Lattentreffer – ligaweit nur von Mainz übertroffen – unterstreichen das HSV-Pech im bisherigen Saisonverlauf.

Das Offensivspiel an sich kann sich jedoch sehen lassen: 133 abgegebene Torschüsse bedeuten Rang sechs im Ligavergleich, zudem stehen 116 Flanken (Platz zwei), 50% Ballbesitz (Platz acht) und eine Passquote von 83,3% (Platz zehn). Problematisch bleibt die Chancekreation: Nur 17 Großchancen bedeuten Platz 17, und von diesen wurden gleich 14 liegen gelassen – ein klares Signal, dass die Polzin-Elf im letzten Drittel zu oft falsche Entscheidungen trifft oder zu unpräzise agiert.

Defensiv zeigt sich ein ähnliches Muster: solide Ergebnisse, aber schwache Basiswerte. Mit 1.160 gelaufenen Kilometern und 6.095 intensiven Läufen bildet der HSV ligaweit das Schlusslicht, bei den Sprints reicht es mit 1.520 nur für Platz 14. Auch bei wichtigen Defensivaktionen bewegt sich Hamburg im grauen Mittelfeld: 14 Tackles pro Partie (Platz 11), 6,2 abgefangene Bälle (Platz 18) und 29,7 Klärungen (Platz 10). Dass man dennoch nur 16 Gegentore kassierte – und damit 0,3 weniger als laut xG zu erwarten gewesen wäre – spricht immerhin für die Effizienz und Stabilität der letzten Abwehrlinie.

Das Formtief der Kiezkicker

Nur sieben Punkte aus zehn Ligaspielen bedeuten Platz 16 – ein enttäuschendes Ergebnis für die Kiezkicker. Besonders besorgniserregend ist die Talfahrt mit sieben Niederlagen in Serie. Ein kleiner Lichtblick war der Pokalerfolg gegen die TSG Hoffenheim. Die xG-Werte zeigen jedoch, dass St. Pauli durchaus mehr verdient hätte: Laut Statistik fehlen drei Punkte, und eigentlich sollte man einen Tabellenplatz höher stehen. Das verdeutlicht, dass die Mannschaft unter Wert geschlagen wurde und trotz des mageren Punktekontos nicht völlig chancenlos ist.

Die größte Baustelle bleibt die Defensive. Mit bislang 20 Gegentoren gehört St. Pauli zu den schwächsten Abwehrreihen der Liga – nur Augsburg steht noch schlechter da. Die xG-Statistiken zeigen, dass die Kiezkicker 4,7 Gegentore mehr kassierten, als erwartet. Dennoch stimmt das Engagement: 1.199 gelaufene Kilometer (Platz fünf), 1.602 Sprints (Platz neun) und 7.011 intensive Läufe (Platz vier) verdeutlichen die Einsatzbereitschaft. Die Defensivqualität ist vorhanden, wie 16,9 Tackles pro Spiel (Platz drei) belegen, doch bei abgefangenen und geklärten Bällen liegt noch Luft nach oben.

Auch offensiv hakt es. Nur neun Tore (0,9 weniger als laut xG erwartet) und 17 kreierte Großchancen zeigen die Schwierigkeiten vor dem gegnerischen Tor. Mit 47 % Ballbesitz (Platz 14) und 81,7 % Passgenauigkeit (Platz 13) hapert es zudem im Spielaufbau. Für eine Trendwende muss St. Pauli dringend effektiver werden.

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Hamburger Rivalen im Abstiegskampf

Insbesondere beim HSV sieht es laut Buchmachern ohne LUGAS für den Rest der Saison gar nicht so düster aus. Heidenheim und Augsburg gelten nach wie vor als die größten Abstiegskandidaten, während Hamburg trotz der aktuell schwachen Punkteausbeute einige positive Impulse gesetzt hat. Pech auf dem Platz sowie viele Sperren und Verletzungen sorgten bislang dafür, dass die Rothosen nicht ihr volles Potenzial abrufen konnten. Sobald sich diese Faktoren ändern, trauen viele Experten dem HSV einen starken Schlussspurt zu.

Auch St. Pauli wird im Abstiegsrennen nicht als absolutes Sorgenkind eingestuft. Schon in der vergangenen Saison zeigte der Klub, dass er Krisen meistern kann: Nach zehn Spieltagen stand man fast identisch auf Platz 16 mit acht Punkten, am Saisonende hielt man dennoch die Klasse. Um dieses Kunststück zu wiederholen, müssen die Kiezkicker allerdings schnell ihre offenen Baustellen schließen und die Chancenverwertung sowie Defensivleistung verbessern.

Schafft die HSG Ostsee den Klassenerhalt?

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Bildquellen

  • Sahiti: Lobeca/Norbert Gettschat
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