
Lübeck – Der vergangene Doppelspieltag war für die Damen des LBV Phönix ein echter Härtetest – und gleichzeitig ein Schritt nach vorn in der noch jungen Regionalliga-Saison. Am Sonnabend sicherte sich das Team mit einem 2:4-Auswärtssieg beim BTHC die ersten drei Punkte, am Sonntag folgte eine knappe 4:5-Niederlage gegen den Tabellenführer HTHC 2, bei der die Lübeckerinnen phasenweise das Spiel dominierten und mit einer der besten Leistungen der Saison auf sich aufmerksam machten.
Samstag in Braunschweig: Erster Sieg trotz wackligem Start
Gegen den bislang punktlosen Braunschweiger THC kam Phönix nur schwer in die Partie. Trotz ausreichender Vorbereitungszeit nach der langen Anreise – inklusive Spaziergang, Teambesprechung und konzentriertem Warm-up – zeigte sich das Team im ersten Viertel nervös und fahrig. Braunschweig nutzte diese Phase konsequent und lag schnell mit 2:0 vorne. Im zweiten Viertel fanden die Phönix-Damen besser in die Partie – wenn auch spielerisch weiterhin holprig. Technische Fehler und falsche Entscheidungen im Aufbau verhinderten klare Chancen, doch Kampfkraft und Wille rückten in den Vordergrund. Durch Tore von Charlotte Thüring und Simca Schön per Siebenmeter gelang noch vor der Pause der Ausgleich zum 2:2. In der zweiten Halbzeit drehte Phönix das Spiel: Greta Lierhaus brachte die Gäste in Führung, erneut Simca Schön verwandelte einen Siebenmeter zum Endstand von 2:4. Die ersten Regionalliga-Punkte waren eingefahren – ein wichtiger Schritt nach zwei unglücklichen Niederlagen zum Saisonstart.
Sonntag gegen HTHC 2: Enges Topspiel gegen ein Star-Ensemble
Am Sonntag zeigten die Lübeckerinnen ein ganz anderes Gesicht: Gegen den Tabellenführer HTHC 2, der unter anderem mit Olympiateilnehmerin und Hallenhockey-Weltmeisterin Franziska Hauke sowie vier Bundesligaspielerinnen antrat, bot Phönix ein Spiel auf absolutem Regionalliga-Topniveau. Zwar lag das Team von Christian Bremer zur Pause mit 0:3 zurück – zwei Gegentore im ersten und ein weiteres im zweiten Viertel sorgten für einen klaren Zwischenstand –, doch das spiegelte den Spielverlauf kaum wider. Phönix hatte selbst zahlreiche Chancen und agierte keineswegs unterlegen.
Verdienter Ausgleich
In der Halbzeitpause nahm sich das Team vor, den Spielaufbau des HTHC früher zu stören – und setzte diesen Plan eindrucksvoll um. Lena Heindorff traf kurz nach Wiederanpfiff nach starkem Angriff über rechts, vorbereitet von Stella Schön, zum 1:3. Nur kurze Zeit später verkürzte Simca Schön per Strafecke auf 2:3. Im letzten Viertel folgte der verdiente Ausgleich durch Stella Schön, die aus der Ballführung heraus ansatzlos abschloss. In dieser Phase hatte Phönix das Spiel klar im Griff, erspielte sich mehrere Chancen und drei kurze Ecken – und hätte in Führung gehen müssen.
Anschlusstreffer kommt zu spät
Doch dann nutzte der HTHC mit all seiner Erfahrung zwei kleine Unaufmerksamkeiten eiskalt aus und zog innerhalb von vier Minuten auf 3:5 davon. Phönix steckte nicht auf, spielte weiter mutig, gewann Zweikämpfe und setzte die Gäste unter Druck. Der späte Anschlusstreffer durch Lena Heindorff zum 4:5 kam jedoch zu spät, um noch einen Punkt zu retten. Christian Bremer zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden: „Diese spielerische Leistung in einem hochklassigen Regionalligaspiel, in dem wir phasenweise das Spiel dominiert haben, muss unser Anspruch sein. Genau diese engagierte Leistung wollen wir in den nächsten Spielen wieder auf die Platte bringen.“
Nächste große Aufgabe
In der Tabelle steht Phönix nun mit drei Punkten auf Rang sechs von acht – in einer ausgeglichenen Liga, in der (mit Ausnahme des HTHC) jeder jeden schlagen kann. Am kommenden Sonnabend, den um 16 Uhr, wartet die nächste schwere Aufgabe: auswärts gegen den UHC 2, die Bundesligareserve aus Hamburg und aktueller Tabellenzweiter. Doch mit dem Rückenwind der eigenen Leistung weiß das Team: Die nächsten Punkte sind nur eine Frage der Zeit.
Bildquellen
- LBV Phönix: LBV/oH
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