Nord-Knaller HSV vs. Holstein: Bittere Nachricht für Bundesligist – Remberg trifft auf seinen Ex

Achtelfinale im DFB-Pokal: Polzin muss wieder umbauen – Kiel will zwei frühe Tore

Nicolai Remberg (Hamburger SV). Foto: Lobeca/Ines Hähnel

Hamburg – Ein echter Nord-Knaller wartet am Mittwoch um 20.45 Uhr auf die Fans im DFB-Pokal. Während in Bremen die Innenministerkonferenz (IMK) tagt und womöglich personalisierte Tickets, KI-gestützte Gesichtserkennung sowie eine neue Stadionverbotsregelung beschlossen werden könnte, battlen sich im Volksparkstadion der Hamburger SV und Holstein Kiel im Achtelfinale. Die Begegnung war innerhalb von Minuten ausverlauft. Rund 6.000 KSV-Anhänger werden den Weg in den Süden antreten. Die Rothosen gehen als Favorit ins Spiel.

Königsdörffer wieder in der Startelf

Der HSV hat nach dem 2:1-Erfolg gegen den VfB Stuttgart Selbstbewusstsein getankt (HL-SPORTS berichtete). Allerdings müssen die Gastgeber auf Robert Glatzel verzichten. Der Stürmer zog sich nach seinem Führungstreffer einen Muskelfaserriss zu und fällt bis Ende des Jahres aus. Damit ist klar, dass Ransford Königsdörffer in der Startelf stehen wird, weil auch Yussuf Poulsen noch nicht wieder fit. Er zog sich vor einigen Wochen die gleiche Verletzung wie “Bobby“ zu. Coach Merlin Polzin hat keine andere Wahl.

Auf Kieler Seite sind Steven Skrzybski (Fersenprobleme) und Andu Kelati (Knieverletzuung) nicht dabei, wie auch Carl Johansson (Kniebeschwerden). Hinter John Tolkin (muskuläre Probleme) und Marco Komenda (Infekt) steht noch ein Fragezeichen. Robert Wagner könnte dagegen eine Option für den Kader sein.

Remberg im Fokus

Der Blick unter Flutlicht wird sicherlich auf Nicolai Remberg gehen. Der 25-Jährige wechselte vom Absteiger zum Aufsteiger. Am Vortag sagte er: „Ich bin mit Kiel in die Bundesliga aufgestiegen, deshalb ist es ein besonderer Club in meiner Karriere und wird es auch bleiben. Dass es nun ein Jahr später zum Wiedersehen kommt, ist natürlich sehr besonders für mich. Die bisherige Sieg-Quote von Kiel gegen den HSV ist sehr gut, aber wir haben richtig Bock auf dieses Spiel und brennen darauf, eine Runde weiterzukommen. Es ist seit drei Jahren wieder ein Heimspiel für den HSV im Pokal. Da braucht man keinen Akteur extra anzünden, sondern alle sind extrem heiß.“

Dauerbrenner beim HSV

Bei seinem neuen Verein war er in bisher fast allen Partien dabei, nur beim Pokalauftakt in Pirmasens fehlte der Mittelfeldspieler. In der Bundesliga stand der gebürtige Rheiner in allen Spielen die komplette Zeit auf dem Platz, kommt so dort auf 1.080 Minuten Einsatz. Zusammen mit Torwart Daniel Heuer Fernandes ist Remberg so einer der beiden Dauerbrenner bei den Hamburgern. Dazu meinte er: „Ich mache überall mein Ding und gehe zugleich mit maximaler Demut an meine Aufgaben heran. Dieses Mindset hat mir während meiner Karriere bisher immer geholfen: Wenn ich mir treu bleibe, dann bekomme ich meine Minuten. Ich habe beim HSV bisher gezeigt, was ich kann. Und dennoch haben wir viele Jungs im Team, die eine hohe Qualität haben. Ich kann mich nicht ausruhen, sondern muss performen. Denn ansonsten warten andere Jungs, die anstelle von mir spielen werden.“

„Ich denke, dass sie mutig auftreten wollen.“

Und zum Gegner: „Die Spiele, die ich von Kiel gesehen habe, waren gut. Es waren viele Partien dabei, in denen sie gut gekickt und viele Torchancen kreiert haben. Sie haben sich bisher noch nicht so belohnt. Eine Mannschaft, die den Ergebnissen etwas hinterherläuft, hat nochmal eine andere Power, weil sie ein anderes Gesicht zeigen will. Ich denke, dass sie mutig auftreten wollen. Im Pokal kann alles passieren. Wir müssen ein gutes Spiel machen und uns auf uns fokussieren.“ Auch Jonas Meffert spielte einst bei den Störchen.

Formtief bei den Störchen auch im Pokal?

Bei denen lässt sich aktuell keineswegs von einer guten Form sprechen. Nur einen Sieg holten die Schleswig-Holsteiner aus den vergangenen acht Ligaspielen. Zuletzt stehen zwei Niederlagen zu Buche, eine gegen Hertha BSC (HL-SPORTS berichtete). Was den Gästen Mut machen kann: Auch in der vorherigen Runde ging man als Außenseiter in ein Auswärtsspiel gegen einen Bundesligisten – gegen den VfL Wolfsburg setzte man sich dort mit 1:0 durch. Auch die vergangenen beiden direkten Aufeinandertreffen mit den Hamburgern entschied die KSV für sich.

Kasper Davidsen (Holstein Kiel) grätscht gegen Michael Cuisance (Hertha BSC). Foto: Lobeca/Jasper Lorenz

Jubiläum für Rapp

Für Marcel Engelhardt sowie die Co-Trainer Dirk Bremser und Alexander Hahn ist es die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Auch für Holstein-Coach Marcel Rapp ist es eine besondere Partie: Der bislang einzige Bundesliga-Trainer der Kieler wird am Mittwoch sein 150. Pflichtspiel an der Seitenlinie für den Verein bestreiten. Nur das Kieler Fußballdenkmal Helmuth Johannsen steht mit 258 Einsätzen noch vor Rapp.

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„Das ist noch besser als eins“

„Am besten schießen wir zwei frühe Tore. Das ist noch besser als eins“, entgegnete der Chefcoach schmunzelnd auf die Frage nach dem Matchplan. „Wir müssen uns gut einstellen. Wir haben den HSV viel gesehen, aber es stellt sich die Frage, ob die gegen uns wie in der Bundesliga spielen. Wir wissen, welche Qualitäten der Gegner hat und trotzdem sehen wir auch eine Chance, weiterzukommen. Es ist ein besonderes, ein großes Spiel. Wir sind im Achtelfinale und haben die Chance, ins Viertelfinale einzuziehen. Das ist nicht alltäglich. Demnach werden die Jungs alles auf dem Platz lassen. Wir haben die Überzeugung, in Hamburg zu gewinnen.“

Das Achtelfinale (2. – 3. 12.)

Hertha BSC – 1. FC Kaiserslautern 6:1 (Di.)
Mönchengladbach – FC St. Pauli 1:2
Borussia Dortmund – Bayer Leverkusen
RB Leipzig – 1. FC Magdeburg
VfL Bochum – VfB Stuttgart (Mi., 18 Uhr)
SC Freiburg – Darmstadt 98
Hamburger SV – Holstein Kiel (20.45 Uhr)
Union Berlin – Bayern München

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Bildquellen

  • Remberg: Lobeca/Ines Hähnel
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