
Lübeck – Bei der 27. Handball-Weltmeisterschaft der Frauen hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft heute (14.12.) um 17.30 Uhr das Finale gegen Olympiasieger Norwegen auf dem Programm. Das DHB-Team steht vor dem größten Spiel seit Jahrzehnten. Ein Duell, das sportlich kaum größer sein könnte. Erstmals seit 1993 spielt Deutschland wieder um den WM-Titel, getragen von einer euphorischen Kulisse und einem Turnierverlauf, der Selbstvertrauen, Stabilität und Überzeugung vermittelt.
Norwegen – Deutschland (Sonntag, den 14.12. um 17.30 Uhr)
Im historischen Finale wartet allerdings der wohl schwierigste Gegner des Turniers. Norwegen geht als Olympiasieger 2024, Europameister 2024, WM-Zweiter 2023 und Weltmeister 2021 ins Endspiel. Diese Aufzählung umfasst nur die jüngste Vergangenheit. Insgesamt stehen drei Olympiasiege, vier Weltmeistertitel und zehn Europameisterschaften zu Buche, fünf davon bei den letzten sechs EM-Turnieren. Norwegen ist damit aktuell unbestritten der Maßstab im internationalen Frauenhandball.
Die individuelle Klasse spiegelt diese Dominanz wider. Welthandballerin Henny Reistad führt das Team an, erzielte im Halbfinale gegen die Niederlande zehn Treffer und ist mit insgesamt 50 Turniertoren aktuell zweitbeste Torschützin der WM – direkt dahinter Antje Döll, die für Deutschland bereits 48 Treffer verbuchen konnte. Auch auf der Torhüterposition bringt Norwegen enorme Erfahrung mit: Katrine Lunde bestreitet ihr letztes Turnier und möchte ihre Karriere mit dem WM-Titel krönen. Ihre bisherige Paradenquote liegt bei starken 49 Prozent (72/146), Katharina Filter kommt im Vergleich auf 38 Prozent (75/198).
Ein Blick auf die jüngsten Pflichtspielduelle spricht klar für Norwegen: In der Hauptrunde der EM 2024 (32:27), bei den Olympischen Spielen 2024 (30:18) sowie bei der EM 2020 (42:23) setzte sich jeweils der Favorit durch. Der letzte deutsche Sieg war in der EM-Vorrunde 2018, als Deutschland knapp mit 33:32 gewann.
Doch Zahlen allein entscheiden kein Finale. Bereits im Halbfinale gegen Frankreich bewies Deutschland, dass es in der Lage ist, Favoriten zu schlagen und historische Hürden zu überwinden. Die DHB-Auswahl bringt Momentum, Selbstvertrauen und Euphorie mit und genau diese Mischung macht das Endspiel offen.
Unabhängig vom Ausgang hat Deutschland bereits Geschichte geschrieben. Doch dieses Finale ist mehr als eine Belohnung für ein herausragendes Turnier, es ist eine echte Chance.
Bildquellen
- Haupttorschützin Antje Döll im DHB-Team: Lobeca/Max Petershans
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