Perfekte Bilanz für den MTV Lübeck – Blick geht weiter nach vorne

Weibliche C-Jugend überzeugt in der Vorrunde

wjc des MTV Lübeck vor der Tribüne. Foto: MTV/oH
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Lübeck -Die weibliche C-Jugend des MTV Lübeck hat eine Vorrunde gespielt, die in vielerlei Hinsicht Maßstäbe setzt. Nach der schnellen und eindeutigen Qualifikation zur Regionalliga (Hamburg/Schleswig-Holstein), der höchsten Spielklasse dieser Altersklasse, startete die Mannschaft mit klarer Erwartungshaltung und viel Selbstvertrauen in die Saison. Viele sahen den MTV früh in der Favoritenrolle. Eine Rolle, der die Mannschaft bisher gerecht wurde.

Starke Statistiken

Neun Spiele, neun Siege in der Vorrunde sowie bereits ein absolviertes Spiel in der Rückrunde ergeben zum Jahreswechsel eine makellose Bilanz von 20:0 Punkten und Tabellenplatz eins. Das knappste Ergebnis der Hinrunde betrug zehn Tore, erzielt gegen die direkten Mitkonkurrenten aus Handewitt (34:24) sowie die HSG Schülp/Westerrönfeld (26:16) . Alle weiteren Partien wurden auch souverän und deutlich gewonnen. Mit durchschnittlich 35,5 erzielten Toren pro Spiel bei lediglich 17,1 Gegentoren unterstreicht der MTV Lübeck seine Dominanz. Grundlage dafür ist ein variables Tempospiel der sehr stabilen 3-2-1-Abwehr heraus, getragen von einer außergewöhnlich hohen handballerischen Ausbildungsqualität.

Offensive Varianz

Neben spektakulären Elementen wie Unterarm- und Schlagwürfen, Drehern, Hebern oder No-Look-Pässen legt das Trainerteam um Cheftrainer Christoph Nisius besonderen Wert auf die handballerischen Basics, die auf diesem Niveau oft den Unterschied machen: Sperre absetzen in der Tiefe, Nahtstellen anlaufen, sauberes 1-gegen-1-Verhalten sowie sicheres Entscheidungsverhalten im Kleingruppenspiel. Ergänzt wird dies durch Technikvarianten wie Sprungwurfpreller oder den Pendelschuss, die den Spielerinnen zusätzliche Lösungen eröffnen. In dieser Konsequenz ist dieser Ausbildungsansatz ligaweit selten zu sehen und ein zentraler Bestandteil der Lübecker Handschrift.

Defensives Bollwerk

Auch defensiv zeigt sich dieser Anspruch. Eine sehr gut ausgebildete 3-2-1-Regelbewegung, gepaart mit ausgeprägtem individuellem Abwehrverhalten, ermöglicht aktives Verteidigen, frühes Antizipieren und zahlreiche Ballgewinne.
Die Ergebnisse sind damit nicht Selbstzweck, sondern Folge einer klaren Ausbildungsphilosophie. Der Saisonstart verlief furios. Nach den Herbstferien war jedoch ein kleiner Leistungsknick in der Performance spürbar unter anderem bedingt durch schwierigere Trainingsbedingungen. Das Trainerteam reagierte frühzeitig, passte Belastungen und Inhalte an und nahm bewusst Tempo aus dem Prozess. Die weiterführenden Anpassungen erfolgen bewusst nun nach dem Sauerland Cup zum neuen Jahr, um mit frischer Energie in die entscheidende Saisonphase zu gehen. Denn einige Auswahlspielerinnen machen sich berechtigte Hoffnungen, für die DHB-Leistungssport-Sichtung im Sportzentrum Kienbaum Ende Januar eingeladen zu werden. Bei dieser bundesweiten Sichtung der weiblichen U15/U16 treffen sich die vielversprechendsten Nachwuchsspielerinnen aus ganz Deutschland, um sich unter den Augen der Nationaltrainer in athletischen Tests, technischen Übungen und Spielsituationen zu präsentieren – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu weiterführenden Förderlehrgängen und möglichen Nationalmannschaftsnominierungen.

wjc MTV Lübeck im Kreis. Foto: MTV/oH

Ergebnisse und Entwicklungen passen

Cheftrainer Christoph Nisius meint: „Die Ergebnisse freuen uns, sind für uns aber nicht so relevant. Entscheidend ist, wie sie zustande kommen. Unser Fokus liegt klar auf der Ausbildung: technische Qualität, Spielverständnis, mutige Entscheidungen und Eigenverantwortung auf dem Feld. Wenn Spielerinnen diverse Techniken, Kleingruppen-Situation lösen oder komplexe Abwehrbewegungen nicht nur kennen, sondern anwenden, ist das für uns wertvoller als jede Tabelle. Dass sich einige Mädchen berechtigte Hoffnungen auf weiterführende Sichtungen machen können, bestätigt unseren Weg und motiviert uns, ihn konsequent fortzusetzen.“

Viele Highlights

Ein großer Rückhalt kommt dabei von außen. Gut besuchte Hallen, eine engagierte Elternschaft und eine spürbar positive Atmosphäre begleiten die Mannschaft. Besondere Highlights waren die Heimspiele gegen Handewitt und die HSG Schülp/Westerrönfeld – mit dem Wissen, dass diese Gegner in der Rückrunde auswärts nochmals anspruchsvolle Aufgaben darstellen. Ein emotionaler Höhepunkt war zudem das erste Spiel in der Hansehalle. Vor großer Kulisse gewann der MTV Lübeck dort deutlich mit 42:6 gegen HTS/BW 96 Handball Hamburg. Mit der Einladung zum Sauerland Cup, dem hochklassigen Einladungsturnier und inoffiziellen Gradmesser der besten Teams Deutschlands, wartet nun das nächste sportliche Ausrufezeichen. Dort trifft der MTV in der Vorrunde unter anderem auf VOC Amsterdam, den Back-to-Back-Sieger der vergangenen Jahre, sowie auf den VfL Herford, der aktuell die Regionalliga Westfalen dominiert. Ziel ist es, sich in diesem starken Teilnehmerfeld zu behaupten und über die Zwischenrunde hinauszukommen. Parallel dazu wird konsequent an der Weiterentwicklung gearbeitet. Die Zusammenarbeit mit Mentaltrainerin Maike Koberg, Athletiktrainer Dirk Peters sowie dem erweiterten Trainerteam wurde intensiviert. Nahezu alle Spielerinnen der C1 sammeln regelmäßig Spielpraxis in der B-Jugend.

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Positive Zukunft

Fünf Spielerinnen sind inzwischen fester Bestandteil der B1-Bundesliga-Mannschaft und bekommen dort Spielanteile und konnten dabei helfen die ersten Punkte in der B-Jugendbundesliga in der Geschichte des MTV Handballs einzufahren! Auch der Blick über die laufende Saison hinaus ist klar gerichtet. Der Ausbau des Campus-Systems, zusätzliche Frühtrainingsangebote und noch flexiblere modulare Trainingsstrukturen sollen sicherstellen, dass jede Spielerin – gerade im anspruchsvollen C-Jugend-Alter (Konfirmation / Schule) – optimal begleitet wird. Sportlich ist der MTV Lübeck voll auf Kurs. Mit der perfekten Bilanz fehlen nur noch ein oder zwei Siege, um das Minimalziel Final Four frühzeitig zu sichern. Doch der Fokus reicht viel weiter: Der Verein denkt nicht nur in Ergebnissen, sondern in nachhaltiger Entwicklung und Ausbildung um auch in naher Zukunft die Damen in den Leistungshandball zu führen.

Welche Note würdet ihr dem 1. FC Phönix Lübeck für die laufende Regionalliga-Saison geben?

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Bildquellen

  • wjc MTV im Kreis: MTV/oH
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