Lübeck – „Ohne Schiri geht es nicht“ – dieser Satz sollte ein paar jungen Schiedsrichtern des Kreises Lübeck einen Einsatz in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfahlen bescheren und so kam der Anruf bei Schiedsrichter-Chef Boris Hoffman zwar kurzfristig aber nicht ungelegen. Er sammelte einige seiner Jüngsten ein und begab sich mit ihnen auf nach Düsseldorf. Ein Erlebnis-Tagebuch stellten die Unparteiischen HL-SPORTS zur Verfügung und da wollen wir mal einen Blick hineinwerfen.

Tag 1

Am Freitagmorgen trafen wir uns alle um 8:30 Uhr am Lübecker Hauptbahnhof, um nach einem kurzen Frühstück gemeinsam den Weg nach Düsseldorf anzutreten. Nach der anfänglichen Planung, Gepäck und 4 Personen im Auto nach Düsseldorf zu bringen, musste kurzerhand umdisponiert werden und außer Boris und Kücki sind alle mit dem „Bummelzug“ nach Düsseldorf aufgebrochen. Maxi, David, Roppelt und Lucca durften somit viele Dörfer zwischen Lübeck und  Düsseldorf inklusive 4 Mal Umsteigen genießen und kamen nach 9 Stunden geschafft im Hotel Elbroich an. Dort hörte man mit erstaunen, das die Kollegen für die Autofahrt statt 4 Stunden ganze 8 Stunden für ihre Strecke gebraucht haben.
Nach 10 minütiger „Ruhepause“ startete das erste Highlight dieses Austausches. Mit der total überfüllten S-Bahn ging es nach Köln, um dort das Länderspiel Deutschland- Irland zu gucken. Durch einen souveränen 3:0 Sieg unserer deutschen Nationalmannschaft, einer guten Stimmung im Stadion und in unserer Gruppe aus uns Lübeckern und den Düsseldorfer Kollegen Bernd Biermann und Heinz Moog wurde der Abend zu einem sehr schönen und positiven Ausklang für den ersten Tag. Die Rückfahrt wurde dann zu einer Nachtreise, nach der sich alle geschafft um 01.00 Uhr in die Betten schmissen, um fit für das um 07.30 beginnende Frühstück zu sein.

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Tag 2
 
Nach einer kurzen Nacht, gutem Frühstück und einer ausführlichen Besprechung in unserer Gruppe ging es mit Unterstützung durch Heinz Moog zu der Spielstätte in Unterbach, wo das U12 Turnier stattfand. Nach der Ankunft wurde uns durch den Mannschaftsbus von Brondby Kopenhagen, dem hohen Eintrittspreis (5.- €) und der prominenten Besetzung mit unter anderem Werder Bremen, VfL Wolfsburg, Fortuna Düsseldorf und Bayer Leverkusen der hohe Stellenwert dieses Turniers bewusst. Selbst der Nationalstürmer Stefan Kießling ließ sich dieses Event nicht entgehen. Nach anfänglicher chaotischer Organisation, begründet durch eine große Krankheitswelle, übernahmen wir Schiedsrichter gemeinsam viele organisatorische Aufgaben im Team, und trugen so auch außerhalb des Platzes dazu bei, das Turnier gut über die Bühne zu bekommen. Wie der Cheforganisator Thilo Wolfram dieses ganze Turnier so professionell über die Bühne brachte, war für uns alle sehr beeindruckend!
Am Ende des Tages waren wir alle von der spielerischen Qualität der jungen Fußballer überrascht, die für ihr Alter schon sehr clever und selbstsicher aufgetreten sind. So trennte sich auch am ersten Turniertag die Spreu vom Weizen, um am zweiten Tag ein Qualitativ enges Feld in die KO-Phase schicken zu können. Für uns endete der erste Turniertag nach jeweils ca.15 Spielen und einigen Highlights um 19 Uhr.
Der anschließende Abend stand dann unter dem Motto gemütliches ausklingen und revue passieren des Tages bei einem guten Schnitzel und gelöster Atmosphäre zusammen mit Bernd, Heinz, Christian Kappitz (CK) und Martin Warmbier, die im Laufe des Tages dazu gestoßen waren. Der Tag wurde analysiert, einzelne Vorkommnisse besprochen und auf den folgenden Tag vorausgeblickt. Abschließend ging es für jeden auf sein Zimmer, um die „Freizeit“ zum Schlafen zu nutzen.

Tag 3

Tag 3 begann für alle 30 Minuten früher, um unseren neuen Aufgaben beim Turnier besser wahrnehmen zu können und den später folgenden Ablauf zu koordinieren. Das Turnier begann wie am Tag zuvor kurz nach 9 mit erneuten Gruppenspielen, woraus dann die Mannschaften hervorgingen, die den Sieg unter sich weiter ausspielten. Alle Schiedsrichter pfiffen gemeinsam bis 13:30 die Spiele, bis dann ein Düsseldorfer Kollege, Kücki, sowie David und Lucca zu anderen Ansetzungen aufgebrochen sind. So blieben von den Lübeckern neben Boris auch Maxi und Roppelt auf der Sportanlage. Durch herausstechende Leistung während des Turniers qualifizierten sich unsere Lübecker Schiedsrichter Maxi Deeg und Alexander Roppelt für die beiden Finalspiele. Nach dem Derby um den dritten Platz Bochum-Bielefeld, was die Bielefelder für sich entschieden haben, durfte Alex Roppelt das Finale zwischen Werder Bremen und dem MSV Duisburg leiten. Nach souveräner und überzeugender Schiedsrichter Leistung stand Werder Bremen mit einem 2:0 als Sieger dieses hochklassigen Turniers fest. Anschließend wurde ein großes Lob seitens der Organisatoren für die Schiedsrichter ausgesprochen und ein schönes Präsent überreicht, worüber wir alle uns sehr gefreut haben und uns dafür noch einmal recht herzlich bedanken möchten.
Zeitgleich durften David und Lucca die Bezirksliga kennenlernen und leiteten zusammen mit dem Düsseldorfer Schiedsrichter Toni Schmidt (Sachsen-Toni) das Spiel Grevenbroich gegen GW Holt. Interessant war es kennenzulernen wie die Spielvorbereitung abläuft, da das Auflaufen wie auch der Sportgruß in Düsseldorf nicht praktiziert werden. Das hitzige Spiel entschied GW Holt mit 2:1 für sich und wurde trotz der kurzen Besprechungszeit als Team gut und souverän über die Bühne gebracht.
Die Kreisligapartie Eller 2 gegen Erkrath entschied Erkrath mit 2:1 für sich. Persönliches Highlight Kückis war das einteilen der Assistenten, die jeweils Betreuer einer Mannschaft waren. Ihre Aufgabe beschränkte sich auf das anzeigen von Ausbällen bei der Seitenlinie und wurde mehr oder weniger neutral wahrgenommen. Auch die Passkontrolle wurde wie es in Düsseldorf üblich ist mit Prüfen des Namens und Gesichts in der jeweiligen Kabine durchgeführt.
Der letzte gemeinsame Abend zusammen mit den Düsseldorfern wurde wieder gemeinsam bei gutem Essen und einer gelösten Atmosphäre durchgeführt. Als Überraschungsgast tauchte DFB-Beobachter und Geschäftsführer des Kreises 1 der DSV, Michael Riedewald auf. Ein gelungener Austausch ging gemütlich zu Ende…  

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