
Lübeck – Vor der ausverkauften „Hansehölle“ (zum ersten Mal in dieser Saison) zeigte der VfL Lübeck-Schwartau mit einer grandiosen Leistung dem Tabellenführer der 2. Bundesliga HSC 2000 Coburg seine Grenzen auf. Die Tiger gewannen mit 28:22 (15:13) und bleiben zuhause weiter eine Macht.
Für den richtigen Beginn sorgte Schult nach 45 Sekunden. Er erzielte die Lübecker Führung. Ein „Steel“ sorgte für weitere Stimmung in der Halle, den Glabisch (4.) erhöhte auf 3:1. Der Vorsprung war nach neun Minuten allerdings dahin, weil Coburg (5:5) gleichzog. Die Gäste drehten auf, vor allem ihr bester Torschütze Billek (12.), der die Partie drehte (5:6). Das Spiel ging hin und her und Schult (15.) traf zum 8:7 für die Hausherren. Die hätten es sich einfacher machen können, doch zu viele Fehlwürfe vor dem Gäste-Tor zeigten auch eine gewisse Nervosität. Klockmann brachte dafür erneut eine tolle Leistung, ließ die Coburger in dieser Phase vor seinem Tor verzweifeln. Und vorne traf Kretschmer (16.) zum 9:7. Zwei Minuten später war das wieder hinfällig (9:9). Wow! 11:9 für den VfL – mit brachialer Gewalt klappte es auf einmal (21.). Das erste Mal führten die Gastgeber mit drei Toren, weil Kretschmer (22.) den Ball im linken Eck versenkte. Mit seiner zweiten Zwei-Minuten-Strafe musste Waschul (23.) auf die Bank. Seine Kollegen überstanden das allerdings. Trotzdem kam der Spitzenreiter heran (12:11) und Metzner scheiterte auch noch an Poltrum im HSC-Kasten – und das gleich doppelt. Auf der anderen Seite traf Zettermann (27.) zum erneuten Ausgleich (12:12). Den Unmut der VfL-Fans zog sich das Schiedsrichter-Gespann zwei Minuten vor der Pause auf sich, als man Ranke für zwei Minuten nach draussen schickte. Es wurde hitzig und trotz Unterzahl schaffte Lübeck es durch Waschul (29.) wieder auf 15:13 vorzulegen, womit es in die Kabinen.
Fast wäre es zum Start der zweiten Hälfte wieder zu einem Drei-Tore-Vorsprung gekommen, doch Köhler (31.) traf nur die Latte. Coburg glich dafür wieder durch Prakapenia und Billek (32.) zum 15:15 aus. Danach geizten beide Teams nicht mit Abschlussschwäche. Fehlwürfe und -pässe ließen die Fans verstummen. Inzwischen führten die Bayern wieder (17:18/38.). Ein Time-Out sollte den Hausherren eine Verschnaufpause verschaffen. Damm (38.) zum Ausgleich, wobei er seinem Gegenspieler seinen Ellenbogen spüren ließ. Allerdings wirkte der HSC 2000 frischer. Das galt allerdings nicht wirklich für ihren besten Mann. Billek scheiterte ein weiteres Mal vom Siebenmeterpunkt an Klockmann (39.). Schult holte so einen auf der anderen Seite heraus und Glabisch traf zum 19:18 für den VfL (40.). Der wichtigste Mann in dieser Phase war Schult, der viel ackerte. Durch zu viel versuchter Einflussnahme bekamen von der Bank, gab es prompt eine Zwei-Minuten-Strafe gegen diese. „Klocki“ sorgte mit seinen Paraden weiter für Stimmung und vor allem Mut, Schult (46.) für das 22:20. Er drehte richtig auf, traf erneut (23:20/48.). Zwölf Minuten waren noch zu spielen und Ranke löste Schult ab. Das erste Mal somit ein Vier-Tore-Vorsprung für die Lübecker. Der Spitzenreiter war nun völlig von der Rolle, hatte entweder den VfL-Schlussmann im Weg oder sich selbst, verwarf einiges. Und weiter ging’s: Kretschmer (52.) zum 26:21 per Tempogegenstoß. Ein irres Spiel der Lübecker, die hinten dichtmachten und vorne nach Belieben trafen und dabei keine Hektik in der Offensive aufkommen ließen. Der VfL Lübeck-Schwartau spielte den Rest locker runter, brachte dem Spitzenreiter die zweite Saisonniederlage bei.
Spielfilm: 3:2 (5.), 6:6 (11.), 9:7 (16.), 12:9 (22.), 12:12 (27.), 15:13 (30./ Halbzeit) – 16:16 (35.), 19:18 (41.), 24:20 (48.), 27:21 (57.), 28:22 (60./Ende)
So spielte der VfL Lübeck-Schwartau: Mallwitz, Klockmann, Glabisch (6), Ranke (2), Waschul (3), Schult (8), Damm (1), Köhler, Schrader, Kretschmer (4), Claasen, Runarsson (1), Bruhn (1), Metzner (2)
Zuschauer: 2.176 (ausverkauft)