Lübeck – Einen herben Dämpfer gab es für die Basketballer von TuS Lübeck in der Zweiten Regionalliga. Nach einem katastrophalen ersten Viertel unterlagen die Lübecker in der heimischen TuS-Arena der TuS Ebstorf deutlich mit 75:90 (34:57).
Die Lübecker Basketballer hatten sich viel vorgenommen, wollten den nächsten Schritt gehen und sich in der oberen Tabellenhälfte festsetzen. Das Heimspiel gegen die Gäste aus Niedersachsen stellte sich jedoch als Ernüchterung für den Aufsteiger heraus.

Trainer Manfred Hinz übte sich nach der Partie in Selbstkritik: „Die Niederlage geht ganz klar auf meine Kappe. Der Schlüssel zur heutigen Niederlage war in dem von mir gewählten Entry ins Spiel zu finden. Wir haben mit einer Zonenverteidigung angefangen, um das Inside-Spiel unter dem Korb von Ebstorf, besonders über Thompson, zu verhindern. Ich habe die Stärke von Ebstorf nicht in der Wurfquote von außen gesehen. Leider hat sich herausgestellt, dass diese Herangehensweise nicht aufging. Ebstorf hat eine unglaubliche Trefferquote gezeigt, von außen alles getroffen und wir lagen schnell mit 3:21 hinten, wovon sich meine Mannschaft trotz tollen Kampfes nicht erholte.“

Die Lübecker hatten die Gegner komplett falsch eingeschätzt und wurden kalt erwischt. In den ersten vier Minuten fing sich tuS bereits fünf Drei-Punkte-Würfe ein, was für ratlose Blicke der rund 100 Zuschauer sorgte. Auch nach dem 3:21-Zwischenstand ging es nicht viel besser weiter, trotz des Umstellens auf eine Mann-Mann-Verteidigung. Die Ebstorfer punkteten nach Belieben, während die Lübecker kaum ein Mittel zum Erfolg fanden. Was es den Gästen besonders leicht machte, war die Reboundschwäche des TuS Lübeck. Die Ebstorfer hatten teilweise drei, vier Wurfversuche nach gewonnenen Offensiv-Rebounds. Nach einem katastrophalen ersten Viertel der Lübecker stand es 35:9 zugunsten der Gäste.

Die Lübecker versuchten sich in der Viertelpause zu beruhigen und wollten das Spiel nicht hergeben. Man fand im zweiten Spielabschnitt tatsächlich besser ins Spiel und agierte zumindest auf Augenhöhe. Gerrit Krause (16 Punkte) und Maxim Rix (13), die auf Seiten der Lübecker positiv auffielen, zeigten sich unbeeindruckt und verringerten den Vorsprung durch einige sehenswerte Aktionen. TuS Lübeck ging mit einem 34:57-Rückstand in die Halbzeitpause.

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Coach Hinz forderte seine Spieler in der Kabine auf, weiter zu kämpfen und nicht aufzugeben – noch war der Sieg möglich. TuS ging motiviert in den dritten Spielabschnitt und machte weiterhin Punkte gut. Die Gäste waren nun bei weitem nicht mehr so überlegen wie zu Beginn der Partie. Christoph Baumbach (4) zeichnete sich in der Verteidigung aus und hielt den Ebstorfer Topscorer Thompson (22) für einige Minuten in Schach. Nach einem weiteren gewonnenen Viertel (14:12) ging es in die Schlussphase des Spiels.

Die Lübecker warfen nun alles in die Waagschale und gaben Vollgas. Als Krause vier Minuten vor Schluss einen Drei-Punkte-Wurf verwandelte, war man bis auf zehn Punkte dran (77:67) – die Fans gaben jetzt alles und wollten ihre Mannschaft förmlich zum Sieg tragen. Es sollte allerdings anders kommen. Der TuS konnte sich in den letzten Minuten keine hochprozentigen Chancen mehr erarbeiten und war gezwungen, die Ebstorfer mit absichtlichen Fouls an die Freiwurflinie zu schicken, um die Uhr anzuhalten. Die Gegner verwandelten hochprozentig und ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen. Endergebnis: 90:75. Der Sieg gibt den Niedersachsen neuen Aufwind, Ebstorf ist nach der Partie nur noch einen Punkt hinter den Lübeckern, die weiterhin auf dem dritten Tabellenplatz stehen.

Positiv zu verzeichnen ist, dass das Team sich nicht aufgegeben und bis zum Ende alles gegeben hat. Nach dem letztendlich entscheidenden ersten Viertel konnten die drei weiteren Abschnitte für sich entschieden werden. Coach Hinz schaut nun auf die kommenden Aufgaben: „Wir müssen nun nach vorne schauen, gut unter der Woche trainieren, ein paar Dinge besprechen – am nächsten Wochenende geht es dann gegen Lüneburg weiter. Die Liga lässt nicht viel Zeit um Wunden zu lecken, das ist aber auch gut so.“

Für TuS Lübeck spielten:
Gerrit Krause (16 Punkte), Maxim Rix (13), Enrico Riebel (12), Phillip Schwarz (11), Maik Friedrichsen (10), Nicolas Schulwitz (9), Christoph Baumbach (4), Tobias Brandt, Manuel Dünnes, Benjamin Schäfer, Jeremia Suchan und Przemyslaw Wojtas. 

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