Wedel – Die Recken des TuS Lübeck hatten am Vorwochenende eine gute Leistung gegen den Tabellenzweiten Kronshagen abgeliefert und wollten den Schwung mit in die Partie gegen die Reserve der 2. Bundesliga-Mannschaft von Rist Wedel nehmen. Schon zu Beginn der Partie allerdings offenbarten sich große Schwächen im Spiel der Lübecker.
Überhastete Angriffe und eine herzlose Leistung in der Verteidigung sorgten dafür, dass die Hausherren direkt davon zogen. Während Wedel sowohl aus der Distanz als auch unter den Körben überzeugte, ließ Lübeck reihenweise Chancen liegen. Fast zeitgleich mit der Sirene zum Ende des ersten Viertels versuchte Center Jeremia Suchan (4 Punkte) seine Mannschaft mit einem krachenden Dunking wachzurütteln. Die Lübecker lagen zu diesem Zeitpunkt mit 9:20 zurück und hofften auf eine verbesserte Leistung im zweiten Spielabschnitt. 

 Doch auch das zweite Viertel sollte keine Besserung mit sich bringen – Wedel scorte mit Leichtigkeit und TuS tat sich äußerst schwer. Außerdem haderten die Lübecker zunehmend mit der Leistung der Schiedsrichter, die einige Male fragwürdige Entscheidungen trafen. Trainer Manfred Hinz wollte dies jedoch nicht als Entschuldigung gelten lassen: „Über die Referees mussten wir uns heute ärgern, dennoch war unser Auftreten entscheidend für die miserable erste Hälfte. Wenn wir unsere Möglichkeiten unterm Korb und von der Linie genutzt hätten, wäre das Spiel ganz anders gelaufen!“

Zur Halbzeit lagen frustrierte Lübecker mit 24:44 zurück. In der Pause versuchten sich die Spieler bewusst zu machen, dass noch nichts verloren sei – auch Wedel hatte im Hinspiel noch einen großen Aufsprung aufholen können.

 Das dritte Viertel begannen die Lübecker energischer, die nun vor allem in der Defense mit mehr Kampfgeist spielten. Es gelang ihnen, die Gegner konsequent vom Punkten abzuhalten und es keimte wieder Hoffnung auf der Bank und bei den mitgereisten Fans auf. Vorne peitschte Patrick Thelen (11) seine Mannen voran und hinten wurde konsequent verteidigt. Die Gastgeber aus Hamburgs Westen kamen im dritten Viertel lediglich zu neun Punkten, doch der TuS ließ diese Chance ungenutzt. Erneut fand TuS nicht ins eigene Offensivspiel, angesagte Spielzüge wurden aus unerklärlichen Gründen nicht durchgelaufen und viele freie Würfe vergeben. So gelang es den Lübeckern nicht, den Aufwand in der Defense zu belohnen – man kam selbst auch nur zu neun Zählern. 

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 Nichtsdestotrotz ließ TuS nicht nach, gab auch im letzten Viertel alles und konnte sich über Enrico Riebel (14) vier Minuten vor Schluss bis auf neun Punkte herankämpfen. Das sollte es allerdings auch gewesen sein, Wedel war in der Folge eiskalt und spielte Gegner und Zeit letztlich geschickt aus. Nach einer kämpferisch besseren zweiten Hälfte mussten die Lübecker mit dem 48:66-Endstand die spielerisch fünfte Niederlage in Folge hinnehmen. Zu viele ungenutzte Möglichkeiten und eine miserable Freiwurfquote von 40 Prozent (8:20) waren am Ende ausschlaggebend. TuS ist damit endgültig im Abstiegskampf angelangt (Platz acht) und hat am kommenden Wochenende mit der BG Hamburg-West eine schwere Aufgabe vor sich. 

 Hinz resümierte: „Das war heute eine desaströse Vorstelllung von uns! Schade – die Leistungskurze hatte eigentlich wieder nach oben gezeigt. Wir hatten unter der Woche gut trainiert und uns gute Chancen gegen Wedel ausgerechnet. Umso tragischer, dass das Team sich nicht belohnen konnte. Wir sind durch den guten Beginn der Gastgeber aus dem Tritt geraten und haben es nicht geschafft, uns im Angriff durchzusetzen. Wir haben einfache Punkte vergeben und es uns dadurch noch schwerer gemacht. Nun müssen wir uns aufrichten – wir wissen, was wir können und müssen aus den Fehlern lernen. Wir wollen mit Ehrgeiz in die nächste Partie gehen und uns ein Erfolgserlebnis erarbeiten.“

 Für TuS spielten:

Enrico Riebel (14 Punkte), Patrick Thelen (11), Tobias Brandt (5), Maxim Rix (5), Nicolas Schulwitz (5) Jeremia Suchan (4), Maik Friedrichsen (2), Przemyslaw Wojtas (2), Christoph Baumbach und Phillip Schwarz. 

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