Lübecker Basketball ist im vollen Gange Foto: Fishing4/Marcel Krause

Braunschweig – Gekämpft wie Löwen und bei den Basketball Löwen Braunschweig mit 97:94 (77:76, 58:55, 32:18) gewonnen. Den Hamburg Towers ist in der easyCredit Basketball Bundesliga nach zuvor sechs Niederlagen in Serie der heiß ersehnte zweite Saisonsieg gelungen. Dadurch gelingt der vorübergehende Sprung auf den 15. Platz.

Gegen die reboundstarken Braunschweiger setzte Towers-Headcoach Mike Taylor auf Größe in der Startformation, in der sich Jorge Gutierrez, Tevonn Walker, Beau Beech, Marvin Ogunsipe und Prince Ibeh befanden. Vom gesperrten und im Pressebereich sitzenden Michael Carrera euphorisch angefeuert, erledigten die Gäste ihren Job in den Anfangsminuten gut. Vor allem Gutierrez reüssierte als Taktgeber und Scorer (10:7/3. Minute). Lediglich Löwen-Forward Karim Jallow machte fette Beute und erzielte die ersten sieben Zähler seines Teams. Erstaunlicherweise waren es aber die Hamburger, die am Brett dominierten, sich durch zweite Chancen auf 14:9 (6.) absetzten. Und immer wieder Gutierrez. Per Dreier. Per Assist. Per Defensivstopp. 23:11 (8.). Yanna Franke und Heiko Schaffartzik waren ähnlich erfolgreich, sodass die Führung nach dem bärenstarken ersten Viertel auf 32:18 angeschwollen war.

Der Start in Durchgang zwei war vergleichsweise blutleer. Keine zwei Minuten waren vergangen, ehe Taylor per Auszeit reagieren musste. Die Hausherren erzwangen Turnover und waren nach einem Dreier ihres Stars Scott Eatherton wieder mitten im Spiel (33:35/13.). Beech konterte zwar umgehend aus der Distanz, doch darauf antwortete Jallow mit einem weiteren Treffer aus 6,75 Metern. Allgemein fielen die Drei-Punkte-Würfe beidseitig überdurchschnittlich. Auf Seiten der Norddeutschen strapazierte besonders der exzellent aufgelegte Schaffartzik die gelb-blaue Verteidigung, weswegen der Aufsteiger wieder etwas durchatmen durfte (46:38/16.). Zudem geriet der Tabellenneunte zunehmend in Foulschwierigkeiten. Zur Halbzeit hatten sowohl Tommy Klepeisz als auch Trevor Releford schon drei persönliche Strafen angesammelt – und die Towers einen 58:55-Vorsprung.

Dank des überragenden Gutierrez hatte dieser auch nach dem Seitenwechsel Bestand. Starke Trefferquoten hüben wie drüben bestimmten das Geschehen, und obwohl die Wilhelmsburger sich wechselnden Defensivvarianten ausgesetzt sahen, punkteten sie konstant. Von den rund 40 mitgereisten Fans lautstark unterstützt, kämpften die Türme wie Löwen um ihre Führung. Das zeigte sich immer wieder bei den Rebounds und Hustle-Plays. Dazu wanderte Hamburg beständig an die Freiwurflinie, um sich vor den finalen zehn Minuten ein 77:76 zu bewahren.

Das änderte Klepeisz im ersten Angriff des Schlussviertels. Nun war es an Franke, sich sein freies Wochenende in der Heimat in den Niederlanden zu verdienen – per Dreier zum 80:80-Ausgleich (33.). Im Anschluss sorgte das fünfte Foul gegen Walker allerdings für einen Rückschlag. Ungeachtet dessen versuchten die Towers, die Zonen-Verteidigung mit schnellem Passspiel auszuhebeln – und dies ab der 34. Minuten ohne einen weiteren Starter, denn auch Ibeh durfte vorzeitig Feierabend machen. Franke war’s herzlich egal. Der Holländer war im Rausch: Floater, Dreier, 92:87 (37.). Ach so, per Freiwurf kann er es auch: 94:87. Auf die Distanz von 4,22 Metern verlagerte sich im Übrigen der Großteil der restlichen Partie. Braunschweig zeigte Nerven, Hamburg bewahrte häufiger die Ruhe. Dennoch musste bis zur letzten Sekunde gezittert werden. Bis auf 94:96 kamen die Löwen heran, Gutierrez verlegte einen Korbleger, sodass den Gastgebern die Chance auf den Sieg blieb. Diese vergab Garai Zeeb per Dreier, der Abpraller landete beim Taylor-Team, Matchwinner Franke brachte den Erfolg an der Freiwurflinie unter Dach und Fach. Der finale Wurf von Klepeisz verfehlte sein Ziel.

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„Ich bin komplett stolz. Wir haben im Vorfeld viel über den richtigen Kampfgeist geredet, die Mannschaft hat fantastisch geantwortet. Die Führung war Guti war ein Schlüssel, die Aggressivität von Yanna ein weiterer. Dazu hat Heiko eine wichtige Rolle gespielt, auch mit unserer Bank bin ich sehr zufrieden. Gegen das physische Spiel von Braunschweig war es nicht einfach, sich nur drei Ballverluste in der zweiten Hälfte war entscheidend“, sagte Taylor.

Hamburg Towers: Franke (28 Punkte), Ibeh (6/7 Rebounds), Beech (12), Walker (5), Gutierrez (19/10 Assists), Schaffartzik (15), Müller (3), Freese (2/3 Blocks), Hollatz, Ogunsipe (7), Yebo.

Um sich auf den nächsten Schlagabtausch vorzubereiten, bleiben den Towers zwei Wochen. Erst am Sonntag, 22. Dezember, sind sie wieder im Einsatz, und dann gegen keinen Geringeren als Vize-Meister ALBA BERLIN, der um 18 Uhr in der edel-optics.de Arena gastiert.

Marshawn Powell nicht mehr bei den Hamburg Towers

Die Hamburg Towers und Marshawn Powell haben sich in beidseitigem Einvernehmen auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Der Forward war erst im Sommer zum Aufsteiger gewechselt und kam in acht Spielen durchschnittlich auf 9,1 Punkte und 3,1 Rebounds. „Wir bedanken uns bei Marshawn für seinen Einsatz und wünschen ihm alles Gute“, sagt Towers-Geschäftsführer Marvin Willoughby.

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