Foto: Lobeca/Kaben

Hamburg – Fast drei Wochen Länderspielpause sind passé. Die Hamburg Towers greifen in der easyCredit Basketball Bundesliga wieder an. Und zwar sowohl den ersten Heimsieg der Saison als auch einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Rivale am Samstag, 29. Februar, sind die HAKRO Merlins Crailsheim. Tip-Off in der edel-optics.de Arena ist um 20.30 Uhr.

Ein besonderes Datum für ein historisches Ereignis? Gefühlt ist es inzwischen vier Jahre her, seit zum bis dato letzten Mal ein Erfolg im Inselpark gefeiert wurde. Tatsächlich sind es „erst“ knapp zehn Monate. Am 2. Mai 2019 feierten die Wilhelmsburger im Zweitliga-Finale einen Triumph über den Nürnberg Falcons BC.

Triumphal wiederum ist das Stichwort für die bisherige Serie Crailsheims. Im Vorjahr verpasste der zweitkleinste Standort der BBL um Haaresbreite am finalen Spieltag den Abstieg, nun reüssieren die Merlins ungeachtet ihres geringen Budgets als Tabellenvierter (13:6). Keine Mannschaft überrascht positiver, und diese These steht keineswegs zur Diskussion. „Crailsheim hat sich diese Position im Playoff-Rennen durch herausragende Leistungen redlich verdient. Eine tolle Geschichte für die Bundesliga“, kommentiert Towers-Trainer Mike Taylor.

Sein finnischer Gegenüber Tuomas Iisalo hat gemeinsam mit seinem Bruder Joonas ein modernes System etabliert, dass auf athletischem und schnellem Spiel fußt sowie exzellenter Teamarbeit. Die Zauberer nehmen die mit Abstand meisten Dreier aller Bundesligisten. 49,3 Prozent ihrer Abschlüsse kommen aus mindestens 6,75 Metern, bei einer Quote von 35,8 Prozent, die in etwa dem Liga-Durchschnitt entspricht. Der Vorjahressechzehnte zählt zu den wenigen Mannschaften, die sowohl über eine Top-Fünf-Offensive als auch -Verteidigung verfügen. Einziger Schwachpunkt: das Defensiv-Rebounding. Nur 68,5 Prozent der gegnerischen Fehlwürfe landen in den Händen der Süddeutschen – der mieseste Wert in der BBL.

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Tragende Säulen der Baden-Württemberger sind viele: Da wären Forward Javontae Hawkins (16,4 Punkte) und Point Guard DeWayne Russell (13,7 Punkte/6,3 Assists), die Taylor besonders imponieren. Solide Leistungen bringen zudem der chilenische Nationalspieler Sebastian Herrera (13 Punkte), US-Guard Jeremy Morgan (12 Punkte), der flinke Center Aaron Jones (11,6 Punkte/6,3 Rebounds) sowie Forward Quincy Ford (10,9 Punkte/6 Rebounds).

Im Hinspiel vor sechs Wochen zeigten die Hamburger eine ihrer besseren Saisonleistungen. Äußerst knapp und ein wenig unglücklich unterlagen sie mit 98:101 in der Arena Hohenlohe. Nun dürstet der Aufsteiger nach Revanche. Und hungrig seien die Akteure laut Taylor auch noch, nämlich darauf, „endlich wieder zu spielen“, worauf die Trainingseindrücke schließen lassen. „Es ist großartig, nach der Pause wieder zusammenzukommen. Ich bin glücklich, alle zu sehen“, sagt der Coach.

Wirklich alle können die Fans am Spieltag allerdings nicht zu Gesicht bekommen, zumindest auf dem Parkett. Center Prince Ibeh fällt aufgrund erneuter Handgelenksbeschwerden aus. Malik Müller (Bänderriss im Knöchel) steigt frühestens nächste Woche wieder ins Training ein. Bei Heiko Schaffartzik zwickt die Wade. Einsatz ungewiss.

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