Hamburg – Die Hamburg Towers empfangen heute – am Dienstag – um 18.30 Uhr den amtierenden deutschen Meister und Pokalsieger ALBA Berlin. Magenta Sport überträgt live ab 18.15 Uhr. Sport1 zeigt die Nachholpartie den 8. Spieltages live im Free-TV.

Zum Abschluss der March Madness empfangen die Hamburg Towers in dieser Woche mit ALBA Berlin und dem FC Bayern München die beiden deutschen Basketball-Schwergewichte. Es gibt wahrlich leichtere Aufgaben, als sich innerhalb von fünf Tagen den beiden deutschen EuroLeague-Vertretern stellen zu müssen. Doch so will es nun mal der Bundesliga-Spielplan: Challenge accepted. Mit zuletzt drei Siegen in Serie können die Hamburg Towers die kommenden Herausforderungen dennoch mit Selbstbewusstsein angehen. „Wir haben es geschafft, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, auch wenn wir nicht so gespielt haben, wie wir es eigentlich wollten“, resümiert Pedro Calles die erkämpften Siege gegen Braunschweig.

„Wir wissen, dass die nächste Phase schwer wird. Aber ich denke, wir sind bereit“, gibt sich Bryce Taylor angriffslustig. Zur Freude seines Head Coaches, der feststellt, zuletzt „liefen unsere Angriffe nicht so, wie wir uns das gewünscht haben“. Auf die Defensive konnten sich die Towers indes verlassen. So hielten die Schützlinge von Pedro Calles die Braunschweiger im ersten Aufeinandertreffen in den regulären vierzig Minuten zehn Punkte unter ihrem Saisonschnitt, im Rückspiel am Samstag sogar bei der geringsten Punkteausbeute der Hauptrunde. „Wir müssen auf jeden Fall aggressiv verteidigen. Ich würde sagen, wir müssen ein bisschen dreckig spielen“, gibt Hamburgs Kapitän Bryce Taylor die Marschroute für die Partie gegen Berlin vor.

Nach 23 absolvierten Bundesliga-Partien haben sich die Hauptstädter, genau wie Tabellenführer Ludwigsburg, bereits erfolgreich für die Playoffs qualifiziert. Rechnet man die 30 Spiele in der EuroLeague und die zwei absolvierten Pokalpartien hinzu, haben die Berliner zweieinhalb Mal mehr Pflichtspiele als die Towers bestritten. Müdigkeit ist bei ALBA Berlin trotzdem kein Thema. „Die Attraktivität in ihrem Spiel kommt durch ihr hohes Tempo. Der Schnellangriff und das Umschaltspiel gehören zu den zentralen Elementen ihrer Offensive“, beschreibt Pedro Calles die Handschrift der spanischen Coaching-Legende Aito Garcia Reneses, der seit 2017 in Berlin an der Seitenlinie steht.

Mit ihm die beiden Säulen des Berliner Erfolges, Peyton Siva und Luke Sikma. Beide zählen mit dem dritten Ü30-Akteur, Jayson Granger, zu den besten Passgebern der Albatrosse – mit 22,4 Assists pro Spiel lässt kein anderes Team den Ball besser laufen. Dass gleich zehn Albatrosse einen Effektivitätswert über zehn aufweisen spricht ebenso für die Ausgeglichenheit des Kaders, wie der Fakt, dass jeder der 14 bisher eingesetzten Profis mindestens einmal in der Starting Five stand. „Bei Teams wie ALBA haben Spieler großen Einfluss mit ihren Entscheidungen. Wir müssen mit den Grundlagen vertraut sein, um ihre freie Gestaltung einschränken zu können“, warnt Pedro Calles vor dem facettenreichen Berliner Spiel. Auch beim Rebound sind die Berliner das Maß aller Dinge in der BBL. Mit Christ Koumadje, 2,21-Meter-Riese, steht den Berlinern seit letztem Wochenende ein weiterer Rim Protector zur Verfügung. „Wir haben weder die Größe noch die Athletik die ALBA mitbringt. Deswegen müssen wir uns etwas Spezielles überlegen“, erklärt Coach Calles.

Vor zehn Jahren absolvierte Bryce Taylor seine erste von zwei Spielzeiten in Berlin. „Es hat viel Spaß gemacht, weil ich mich in der Liga etablieren konnte. Ich hatte viele sehr gute Mitspieler im Team. Dort habe ich es geschafft, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen“, erinnert sich der Hamburger Kapitän. Seitdem hat sich nach Aussage des 34-Jährigen viel getan. „Die Liga ist definitiv besser geworden. Heutzutage gibt es mehr Möglichkeiten für ausländische Spieler, auf einem hohen Niveau zu spielen. Nicht nur das Basketball-Niveau ist höher, insgesamt ist alles professioneller“, so Taylor, der 2014 mit dem FC Bayern München Deutscher Meister wurde und zuletzt drei Jahre für den Rekordmeister Bamberg spielte.

Noch weiter zurück liegt die erste Erinnerung von Pedro Calles an Spaniens Trainerlegende Aito. „Das war in den späten Achtzigerjahren. Damals habe ich zusammen mit meinem Vater Basketball im Wohnzimmer geschaut.“ Damals gewann Aito reihenweise spanische Meisterschaften mit dem FC Barcelona. Während dessen Zeit bei Unicaja Malaga hat Calles sogar eine Woche bei Aito hospitiert, „aber ich denke, daran wird er sich nicht mehr erinnern“. Näher kennengelernt haben sich beide beim Finalturnier 2020 in München. „Es ist ein Luxus heute in der gleichen Liga wie er zu coachen“, versucht Calles den Stellenwert von Aito zu umschreiben. Einen ähnlich luxuriösen Stellenwert hätte wohl auch ein Towers-Sieg gegen die favorisierten Berliner.

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Kurzer Schnack vor dem Spiel:

Pedro Calles: „Aus den letzten Spielen nehmen wir mit, dass wir es geschafft haben, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen – auch wenn wir nicht so gespielt haben, wie wir es eigentlich wollen. Unsere Angriffe liefen nicht so, wie wir uns das gewünscht haben. Aber die Spieler haben zu jeder Zeit gekämpft, vor allem in der Defensive.“

„ALBA ist ein talentiertes EuroLeague-Team. Die Attraktivität in ihrem Spiel kommt durch ihr hohes Tempo. Der Schnellangriff und das Umschaltspiel gehören zu den zentralen Elementen ihrer Offensive. Bei Teams wie ALBA haben Spieler großen Einfluss mit ihren Entscheidungen. Wir müssen mit den Grundlagen vertraut sein, um ihre freie Gestaltung einschränken zu können. Wir haben weder die Größe noch die Athletik die ALBA mitbringt. Deswegen müssen wir uns etwas Spezielles überlegen. Auch unsere Wurf-Auswahl kann uns helfen, eine bessere Chance beim Offensivrebound zu haben. Wenn wir in der Verteidigung diszipliniert und solide agieren, dann können wir ebenfalls die Missmatches reduzieren.“

„Meine erste Begegnung mit Coach Aito hatte ich in den späten Achtzigerjahren. Damals habe ich zusammen mit meinem Vater Basketball im Wohnzimmer geschaut. Das ist meine erste Erinnerung an Aito. Gefühlt ist er schon immer im Business. Näher kennengelernt habe ich ihn hier in Deutschland. Damals in Spanien, während seiner Zeit bei Unicaja Malaga habe ich lediglich eine Woche bei seinem Training hospitiert, aber ich denke, daran wird er sich nicht mehr erinnern. Es ist ein Luxus heute in der gleichen Liga wie er zu coachen.“

Bryce Taylor: „Die letzten drei Siege waren wichtig für unser Selbstvertrauen. Wir wissen, dass die nächste Phase gegen die Topteams der Liga schwer wird. Alle Spieler wissen, dass es für uns eine Herausforderung wird. Aber ich denke, wir sind bereit. Wir müssen auf jeden Fall aggressiv verteidigen und unseren Rhythmus finden. Gleichzeitig sollten wir unsere Würfe mit Selbstvertrauen nehmen. Ich würde sagen, wir müssen ein bisschen dreckig spielen. Wir müssen physisch spielen, voller Energie agieren und dann können wir auch eine Chance haben. Berlin spielt mit viel Rhythmus. Es wird es sehr toughes Spiel.“

„Ich hatte in Berlin eine gute Zeit. Es hat viel Spaß gemacht, weil ich mich in der Liga etablieren konnte. Ich hatte viele sehr gute Mitspieler im Team. Dort habe ich es geschafft, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen. In den letzten zehn Jahren ist die Liga definitiv besser geworden. Mit ALBA und München gibt es zwei Teams, die in der EuroLeague spielen. Heutzutage gibt es mehr Möglichkeiten für ausländische Spieler, auf einem hohen Niveau zu spielen. Durch die gesamte Liga weg sind die Teams besser geworden. Nicht nur das Basketball-Niveau ist höher, insgesamt ist alles professioneller. Diese Entwicklung kann man wirklich sehen.“ (PM Towers)

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