Hamburg – Die Hamburg Towers haben das Abschlussspiel des 12. Spieltages gegen die HAKRO Merlins Crailsheim mit 89:72 und damit ihren Platz im oberen Tabellendrittel gefestigt.

Wenig überraschend bestimmten Einstellungen, Wille und Emotionen das Spiel der Hamburg Towers. Umso überraschender war am Ende das deutliche Resultat gegen den Tabellenzweiten, der bisher ebenfalls mit Powerplay seine Gegner übertrumpfte. Doch in der von Magenta Sport im Courtside Live Format übertragenen Abschlusspartie des zwölften Spieltages waren die Towers durchweg tonangebend.

Nach einer Schweigeminute powerte sich das Team von Pedro Calles schnell zweistellig in Führung (14:4, 3.). Angeführt von einem erneut starken Maik Kotsar schafften es die Hamburger die Führung auch zum Ende des ersten Abschnittes zu behalten (26:15, 10.). Die Bedeutung des Spitzenspiels wurde im zweiten Viertel besonders deutlich. Die Gäste aus Crailsheim gingen wesentlich körperlicher zu Werke – vor allem das Privatduell zwischen TJ Shorts und Trae Bell-Haynes spiegelte die Emotionen deutlich wider.

Doch Hamburgs Kleinster sorgte mit einem schwierigen Mitteldistanztreffer für den Halbzeitstand (53:35). Auch nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Towers mit dem besseren Rhythmus. Trotz Fehlwürfe sorgte die starke Hamburger Defensive dafür, dass der Vorsprung nicht schrumpfte (61:38, 24.). Die Schlussphase des dritten Viertels gehörte Max DiLeo, der überall zu finden war – mit Rebounds, Ballgewinnen und wichtigen Punkten war der Verteidigungsminister zur Stelle (71:48, 30.). Auch zwei kleine Serien der Gäste im Schlussabschnitt brachten die Hamburg Towers an diesem Abend nicht aus dem Konzept. Stattdessen trugen sich auch Justus Hollatz und Jürgen Osaro Rich mit starken Aktionen in die Statistik ein. Nicht nur, dass sich elf Akteure in die Scorerliste eintrugen, auch 23 Assists sind ein deutlicher Ausdruck für das starke Towers-Teamplay.

Kurzer Schnack nach dem Spiel:

Pedro Calles: „Wir haben heute eine solide Leistung gezeigt über die gesamte Spielzeit. Außerdem herrschte eine gute Kombination aus Energie, Motivation und Konzentration. Wir wussten, dass wir heute eine besondere Energie benötigen, um den Gameplan von Crailsheim in irgendeiner Art zu stören. Wir hatten keine anderen Optionen und brauchten Stops, um deren Spiel zu verlangsamen. Wir haben großen Respekt vor Crailsheim und der Art, wie sie spielen. Aber glücklicherweise hatten wir heute die richtige Herangehensweise, um das Spiel zu dominieren.“

Bryce Taylor: „Ich glaube, das war heute bisher unsere beste Saisonbestleistung. Wir sind von Anfang an mit der richtigen Energie ins Spiel gestartet und konnten unseren Rhythmus etablieren. So sind wir gut ins Spiel gekommen und haben uns so einige schöne Aktionen erlaubt. Jeder Spieler war bereit, heute hart zu arbeiten und sein Bestes zu geben. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung heute.“

Max DiLeo: „Wir haben heute alle wirklich hart gearbeitet. Das muss Teil unserer Identität in jedem Spiel sein. Wenn wir von Anfang an hart arbeiten, verläuft das Spiel zu unserem Vorteil. Und das war heute ein gutes Beispiel dafür, wie das gut funktionieren kann.“

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Das Spiel im Detail:

In Gedenken an Walther Tröger – ehemaliger DBB-Vizepräsident, von 1964 bis 1994 Mitglied der internationalen Kommission der FIBA und 1972 Bürgermeister des olympischen Dorfes in München – wurde es zunächst andächtig still in der edel-optics.de-Arena.

Dank starker Drives beendeten Kameron Taylor und Maik Kotsar die Ruhe (4:2, 1.). Unter lauten Anfeuerungsrufen ihrer Teamkollegen auf der Bank powerten sich die Towers zu weiteren schnellen zehn Punkten – das finnische Trainergespann der Merlins reagierte mit der Auszeit (14:4, 3.). Mit zwei sehenswerten Alley-Oops meldeten sich die Gäste durch McNeace zurück, doch Kameron Taylor hatte aus der Distanz die perfekte Antwort parat (19:11, 6.). Nachdem Maik Kotsar erneut für einen zweistelligen Vorsprung gesorgt hatte, brachten Highsmith und Lasisi die Crailsheimer in Schlagdistanz (21:15, 8.). Auf die Hamburger Auszeit folgte zunächst eine kurze Ruhephase beider Teams, ehe der bärenstarke Maik Kotsar und Max DiLeo der Partie wieder Leben einhauchten – der Distanztreffer des Verteidigungsministers beendete den ersten Abschnitt (26.15, 10.).

Die ersten Zähler im zweiten Viertel brachten die Crailsheimer unter, Maik Kotsar von der Freiwurflinie mit seinen Punkten zehn und elf stellte den alten Vorsprung wieder her – musste im Anschluss mit seinem zweiten Foul aber auf die Bank (28:17, 12.). Foultrouble gab es auch auf Seiten der Gäste – nach einem And One von TJ Shorts waren die Merlins bereits nach 120 Sekunden am Limit. Weitere Freiwürfe von Swing und Shorts nach den nächsten zwei Fouls von Ex-Tower Radosavljevic ließen den Vorsprung weiter wachsen (33:17, 13.). Nach mehr als drei Minuten brachte McNeace für die Merlins wieder Zählbares auf die Anzeigetafel, doch auf jeden Treffer der Gäste hatten die Hausherren einen eigenen Korberfolg in petto. Erst als Lasisi mit einem Schrittfehler und Bell-Haynes per Offensivfoul doppelt den Ball herschenkten, konnte Bryce Taylor mit einem lupenreinen Dreier weiter erhöhen (43:24, 16.). Im Privatduell Bell-Haynes gegen Shorts wurde es hitziger. Der Aufbau der Crailsheimer rannte sich fest, kassierte ein Offensivfoul – auf der Gegenseite war Shorts erfolgreich (45:24, 17.). Nun zogen die Gäste alle Register: erst holte sich Tuomas Iisalo ein technisches Foul ab, dann stieß Coleman TJ Shorts beim freien Korblegerversuch mit beiden Händen in den Rücken – die deutliche Unsportlichkeit wurde von den Unparteiischen nicht geahndet, Shorts musste mit einer blutenden Wunde ausgewechselt werden. Die Unruhe nutzen die Gäste, um aufzuschließen. Das konnte Hamburgs Kleinster nicht auf sich sitzenlassen und verwandelte einen toughen Mitteldistanzwurf zum 53:35-Halbzeitstand.

Trotz 15-minütiger Pause startete die zweite Halbzeit ähnlich intensiv. Bryce Taylor und Bell-Haynes sorgten für jeweils drei Zähler, gekennzeichnet war der Wiederbeginn aber von harter Verteidigung (56:38, 23.). Erst ein Layup von Kapitän Taylor und ein Dreier von Max DiLeo brachten den besseren Rhythmus der Towers zum Vorschein (61:38, 24.). Auch eine Phase, in der die Hamburger gleich sieben Angriffe nicht in Punkte ummünzen konnten, ließ den Vorsprung nicht schmelzen. Dank starker Defensive zwangen die Towers die Gäste reihenweise zu Fehlern. Terry Allens And One beendete die offensive Durststrecke (66:43, 28.). Max DiLeo in Personalunion führte das Towers Powerplay fort – angelte sich Offensivrebounds, klaute sich das Spielgerät von seinem Gegenspieler und sorgte mit seinem bereits vierten Dreier des Abends für weitere Punkte. Drei Freiwürfe von Bell-Haynes, der in den ersten dreißig Minuten offensiv keinen Rhythmus fand, sorgten für das 71:48 zum Viertelende.

Auch im Schlussabschnitt ließen die Towers nicht locker. Nach einem Dreier von Stuckey tat es Bryce Taylor seinem Gegenspieler gleich. Im Folgeangriff schnappten sich Allen und Kotsar die Offensivrebounds und ermöglichten einen Distanztreffer von Terry Allen im dritten Versuch (77:51, 32.). Auch ein 7:0-Lauf der Crailsheimer sorgte zunächst nicht für Unbehagen. Maik Kotsar behielt beim Kampf um den Rebound die Nerven, angelte sich den freien Ball und kam unbedrängt zu zwei weiteren Zählern (79:58, 33.). Nachdem Justus Hollatz zunächst zwei Freiwürfe nach einem unsportlichen Foul an ihm ungenutzt gelassen hatte, machte es der Youngstar nach dem folgenden Einwurf prompt besser. Im Zusammenspiel mit TJ Shorts schlich Hollatz seinem Gegenspieler davon und ließ sich seine Punkte trotz Foul nicht nehmen (82:60, 35.). Und auch ein weiterer Lauf der Gäste brachte die Towers nicht aus dem Konzept. Maik Kotsar bewahrte im Angriff die Ruhe und hatte das Auge für Wirbelwind Osaro Rich, der sich mit einem And One kurz nach seiner Einwechslung direkt in die Statistik eintrug (85:66, 37.). Während bei den Towers erneut Rich und Shorts von der Freiwurflinie einnetzten, nutze bei den Crailsheimern der Youngster Caisin seine Minuten und sorgte per Dreier für den 89:72-Endstand.

Towers-Statistiken: Shorts (12 Punkte), Swing (6), DiLeo (12), Rich (5), Taylor K. (7, 9 Reb., 6 Ass., 4 Stl.), Kotsar (15, 8 Reb.), Hollatz (3), Allen (14, 5 Reb., 5 Ass.), Ogunsipe, Cuthbertson (3), Taylor B. (12)

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