Hamburg – Die Hamburg Towers starten am Sonntag (15 Uhr) gegen Tabellenführer MHP Riesen Ludwigsburg nach einer schwierigen Trainingswoche in die zweite Saisonhälfte. Magenta Sport überträgt ab 14.45 Uhr live aus der edel-optics.de-Arena.

Auch wenn die Hinspiele gegen Berlin und Braunschweig in dieser Saison noch ausstehen, mit 17 Partien haben die Hamburg Towers bereits die Hälfte aller Pflichtspiele absolviert. Dank zehn Siegen lief die Hinrunde laut Einschätzung von Head Coach Pedro Calles ergebnistechnisch erfolgreich. „Dennoch haben wir noch genug Raum für Verbesserungen. Wir sind auf dem richtigen Weg, uns in der Liga zu etablieren. Aber wir sind noch nicht fertig. Wir müssen das in der zweiten Saisonhälfte fortsetzen“, so der Spanier vor der Rückkehr in den Spielbetrieb.

Während die Towers auf dem siebten Tabellenplatz rangieren, verbleiben rechnerisch sechs Teams, die die erste Saisonhälfte erfolgreicher abgeschlossen haben. Die beste Bilanz weisen die Gäste auf. „Sie haben zuletzt 15 Spiele in Folge gewonnen, stehen aktuell bei 17:1″, zeigt sich Pedro Calles vom Ludwigsburger Saisonverlauf beeindruckt. „Ich erwarte ein sehr schwieriges Spiel“, fügt der Hamburger Übungsleiter hinzu, ohne dabei ins Phrasenschwein einzahlen zu müssen. Denn auch, wenn die zurückhaltende Erwartungshaltung wohl zum Standardrepertoire eines jeden Coaches gehört, nicht zuletzt durch die deutliche 65:86-Niederlage im Hinspiel sind die Rollen vor dem zweiten Duell gegen Ludwigsburg klar verteilt. „Sie sind früh in Führung gegangen und haben den Vorsprung sehr routiniert verwaltet und nicht mehr aus der Hand gegeben“, erinnert sich Maik Kotsar an eines der schwierigsten Towers-Spiele dieser Saison.

Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Ludwigsburger ist Jaleen Smith – Topscorer (17,6 PpS), sowie bester Vorlagengeber (5,3 ApS) und Rebounder (6,3 RpS). Lediglich gegen München blieb seine Punkteausbeute einstellig – ausgerechnet in dieser Partie setzte es die einzige Niederlage für Ludwigsburg. „Er spielt zum wiederholten Mal eine sehr starke Saison. Er schafft es regelmäßig über 35 Minuten zu spielen. Wenn wir uns aber zu sehr auf ihn fokussieren, dann haben sie Hulls, Polas Bartolo, Wohlfarth-Bottermann und so weiter“, analysiert Pedro Calles. „Sie sind sehr ausgeglichen, haben viele gute Spieler. Sie sind einfach ein richtiges gutes Team“, pflichtet Maik Kotsar seinem Trainer bei.

In Zahlen ausgedrückt: Mit Smith, Hulls (13,4 PpS), Polas Bartolo (8,9 PpS) und Darden (6,2 PpS) standen gleich vier Akteure in jeder Partie von Beginn an auf dem Feld. Ebenfalls alle Spiele bestritt Jonas Wohlfarth-Bottermann, der seit dem Abgang von Elias Harris die Startformation komplettiert. Mit lediglich 77,8 Zählern lassen die Riesen die drittwenigsten gegnerischen Punkte zu. Aus den 8,2 Steals (zweitbester Wert hinter den Hamburg Towers; 9,5) generieren die Barockstädter mit Vorliebe Punkte aus dem Umschaltspiel. Während sie dem Gegner mit Vorliebe das Spielgerät klauen, passen sie dagegen selbst am besten aller Teams auf den Ball auf (10,1 TO). „Das sind drei Gründe, wieso sie aktuell ligaweit das stärkste Team sind“, fasst Calles zusammen.

Gleich drei Stammkräfte der Hamburg Towers reisten während des Nationalmannschaftsfensters nach Osteuropa. Während Justus Hollatz (in Montenegro) sein DBB-Debüt feierte und Marvin Ogunsipe (in der Ukraine) mit Österreich unglücklich ausschied, feierte Maik Kotsar als Topscorer mit Estland die Qualifikation für die EuroBasket 2022. „Der Trip mit der Nationalmannschaft war wirklich anstrengend. Ich war viel unterwegs. Gleichzeitig war es aber auch eine gute Erfahrung, mein Land zu repräsentieren. Das gute Gefühl überwiegt dann doch gegenüber den Reisestrapazen“, so der Hamburger Center. Ungewohnt, aber eine willkommene Abwechslung: „Es war ein großartiges Gefühl zum ersten Mal seit fast einem Jahr wieder vor Zuschauern zu spielen. Das letzte Mal habe ich in South Carolina vor Zuschauern gespielt – das war letztes Jahr im März“, so Kotsar, dessen Partie gegen Russland von den beiden BBL-Schiedsrichtern Steve Bittner und Carsten Straube geleitet wurde.

Da Terry Allen und Bryce Taylor angeschlagen pausieren mussten, konnte Pedro Calles zunächst nur mit sechs Spielern trainieren. „Es war eine schwierige Phase. Entsprechend der Regularien konnten wir keine Spieler unseres Kooperationspartners SC Rist Wedel integrieren. Seit Donnerstag befinden wir uns wieder im Teamtraining“, so der Hamburger Übungsleiter. Seitdem ist Patrick Spencer zunächst als Trainingsspieler beim Team. Der 1,91 Meter große Guard lief in der Saison 2019/20 für die Northwestern University in der NCAA auf – zuvor spielte er vier Jahre Lacrosse, entschied sich aber als Nr.1-Pick im 2019er Draft der Major League Lacross für ein weiteres Jahr am College und einen Wechsel zum Basketball. „Patrick Spencer war sofort bereit, uns im Training zu helfen. Das war das wichtigste. Er hat eine tolle Einstellung. Er war bereit, unter allen Umständen hierherzukommen und das Team zu unterstützen. Aufgrund der Verletzungen brauchen wir mehr Spieler im Training“, so Pedro Calles über die Unterstützung.

Kurzer Schnack vor dem Spiel:

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Pedro Calles: „Ergebnistechnisch lief die Hinrunde wirklich erfolgreich. Dennoch haben wir noch genug Raum für Verbesserungen. Vor allem die vielen Verletzungen haben es uns bisher schwer gemacht. Wir sind auf dem richtigen Weg, uns in der Liga zu etablieren. Es gibt viele Gründe positiv auf die ersten 17 Spiele zu schauen. Aber wir sind noch nicht fertig. Wir müssen das in der zweiten Saisonhälfte fortsetzen.“

„Ich erwarte ein sehr schwieriges Spiel. Nicht, weil das vielleicht zu den Standardantworten eines Coaches gehört, sondern weil sie als Tabellenführer zuletzt 15 Spiele in Folge gewonnen haben. Sie stehen aktuell bei 17:1, was wirklich sehr beeindruckend ist. Dazu kommt, dass sie eine der besten Verteidigungen haben – sie generieren die zweitmeisten Ballgewinne. Außerdem verbuchen sie selbst die wenigsten Ballverluste. Das sind drei Gründe, wieso sie aktuell ligaweit das stärkste Team sind.“

„Es war eine schwierige Phase. Drei Spieler waren unterwegs, Terry Allen und Bryce Taylor waren angeschlagen. Entsprechend der Regularien konnten wir keine Spieler unseres Kooperationspartners SC Rist Wedel integrieren. So haben wir während der Nationalmannschaftspause nur mit sechs Spielern trainiert. Seit Donnerstag befinden wir uns wieder im Teamtraining.“

„Patrick Spencer war sofort bereit, uns im Training zu helfen. Das war das wichtigste. Er hat eine tolle Einstellung. Er war bereit, unter allen Umständen hierherzukommen und das Team zu unterstützen. Aufgrund der Verletzungen brauchen wir mehr Spieler im Training.“

Maik Kotsar (Foto; Lobeca/Roberto Seidel): „Der Trip mit der Nationalmannschaft war wirklich anstrengend. Ich war viel unterwegs. Gleichzeitig war es aber auch eine gute Erfahrung, mein Land zu repräsentieren. Das gute Gefühl überwiegt dann doch gegenüber den Reisestrapazen.“

„Es war ein großartiges Gefühl zum ersten Mal seit fast einem Jahr wieder vor Zuschauern zu spielen. Das letzte Mal habe ich in South Carolina vor Zuschauern gespielt – das war letztes Jahr im März. Es war definitiv gut.“

„Ich erinnere mich, dass es ein sehr schwieriges Spiel war. Sie sind früh in Führung gegangen und haben den Vorsprung sehr routiniert verwaltet und nicht mehr aus der Hand gegeben. Sie haben uns nicht zurück ins Spiel kommen lassen. Sie sind sehr ausgeglichen, haben viele gute Spieler. Sie sind einfach ein richtiges gutes Team. Wir müssen also das aggressivere sein.“

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