Hamburg – Nach zuletzt zwei Niederlagen wollen die Hamburg Towers das Jahr 2021 am Sonnabend (20.30 Uhr) mit einem Erfolg gegen Tabellenschlusslicht RASTA Vechta starten.

Bevor die Hamburg Towers ihr bereits zehntes Saisonspiel bestreiten, bleibt noch ein kurzer Augenblick, um auf die ersten neun Partien der Spielzeit zurückzublicken. Mit einem Achtungserfolg startete das Team von Pedro Calles in die nunmehr siebte Spielzeit der Vereinsgeschichte. In der zweiten Saison in der easyCredit BBL gelangen den Hamburgern bisher sechs Siege – fünf davon gleich zum Start. Aus den letzten vier Spielen resultierten drei Niederlagen, dennoch blickt Head Coach Pedro Calles mit Optimismus zurück.

„Niederlagen gehören zu unserem Beruf dazu. Man kann nicht erwarten, dass wir einen Sieg nach dem anderen einfahren. Deswegen sollte man die letzten Ergebnisse nicht überbewerten. Nach nunmehr vier Monaten, die ich mit den Spielern zusammenarbeite, kann ich sagen, dass ich mit ihrer Arbeitseinstellung und -leistung sehr zufrieden bin“, stellt der Spanier zwei der für ihn zentralen Erfolgsfaktoren in den Vordergrund.

 Ausgerechnet der Club, für den Calles erstmalig in seiner Laufbahn hauptverantwortlich an der Seitenlinie stand, kommt zum Auftakt 2021 in die edel-optics.de-Arena. Trotz der für ihn beachtlichen Erfolge in den  beiden vergangenen Jahren und der Erinnerungen an die 33.000-Einwohner-Stadt aus dem westlichen Niedersachsen möchte Calles eines vor der Partie herausstellen: „Ich werde das Spiel wie jedes andere angehen. Das hat einen einfachen Grund. Ich habe in den letzten fünf Jahren alles für Vechta gegeben, jetzt tue ich das gleiche hier in Hamburg. Jeder weiß, wie wichtig Vechta für mich war. Aber das zählt jetzt zur Vergangenheit, zu meinen Erinnerungen. Ich bin ein Mensch, der sich auf das Hier und Jetzt fokussiert.“

Hier und jetzt – nämlich zum Auftakt des neuen Kalenderjahres – treffen die Hamburg Towers auf RASTA Vechta, die nach zehn Spielen noch ohne Erfolg am Tabellenende stehen. Zuletzt kassierte das Team von Thomas Päch eine knappe, unglückliche 80:82-Niederlage gegen den niedersächsischen Rivalen aus Oldenburg.

„Ich habe den Eindruck, Vechta kommt dem ersten Erfolg mit jeder Woche ein Stückchen näher. Sie haben sich mit Iroegbu noch einmal verstärkt. Unabhängig der Tabellensituation müssen wir uns auf ein umkämpftes Spiel einstellen“, weiß Pedro Calles, dass Zahlen nicht immer die ganze Wahrheit widerspiegeln und in der Bundesliga  kein Gegner unterschätzt werden sollte. Der bisher einzige Pflichtspiel-Sieg der Saison 20/21, datiert auf Mitte Oktober, gelang den RASTAnern zum Start in die Pokal-Qualifikation gegen Gießen.

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Mit lediglich 77,3 PpS gelingt den Niedersachsen die drittniedrigste Punkteausbeute im Ligavergleich. Vor Ulm, die allerdings deutlich treffsicherer agieren, generieren die RASTANER nur knapp 59 Wurfchancen pro Partie – die Hamburger dagegen nehmen im Schnitt ganze sieben Würfe mehr.

Ladehemmungen haben die Niedersachsen vor allem aus der Distanz – aus 6,75 Metern fallen bisher nur 31,6 Prozent. Am gefährlichsten von Downtown präsentiert sich bisher Big Man Philipp Herkenhoff, der bereits seit 2015 für Vechta aktiv ist und dessen Entwicklung bis hin zum Nationalspieler eng mit der Zusammenarbeit seines damaligen Übungsleiters Pedro Calles verzahnt ist.

Auch die Hamburg Towers ließen in den beiden vergangenen Partien ungewohnt viele Chancen von jenseits der Dreierlinie ungenutzt. Neben der erhöhten Anzahl an Ballverlusten ist das für Übungsleiter Pedro Calles ein Indiz für die aus den zahlreichen Verletzungen resultierenden Schwierigkeiten. „Ich kann mich nicht dran erinnern, in den letzten zwei Wochen auch nur einmal allen Spielern gearbeitet zu haben. Immer wieder fällt mal der eine, dann der andere Spieler aus. Die Unbeständigkeit hemmt uns in unserer Entwicklung“, so der Trainer des Jahres 2018/19. Dennoch ist sich der Spanier sicher, dass „unsere Offensive wieder besser aussehen wird, sobald wir wieder besser treffen. Denn daraus ergeben sich dann auch wieder andere Räume.“

Neben dem Hamburger Cheftrainer bedeutet die Partie gegen Vechta auch für Assistant Coach Miguel Zapata und Guard Max DiLeo ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Für den Hamburger Kapitän ist es eine Premiere. „Es ist das erste Mal, dass ich jemals gegen einen meiner ehemaligen Clubs spiele. Das erste Mal, als ich von Gotha nach Köln gewechselt bin, ist Gotha aufgestiegen und ich blieb in der ProA. Beim zweiten Wechsel von Köln nach Vechta war Köln gerade abgestiegen“, so der 27-jährige Deutsch-Amerikaner. Für das neue Jahr wünscht sich Dileo indes nicht nur einen Erfolg gegen seinen ehemaligen Verein, sondern „dass alle – Familie, Freude, alle im Verein – gesund bleiben und dass ein bisschen Normalität wieder einkehrt.“ Darüber hinaus hat sich der kreative Künstler, der in seiner Freizeit gern Bilder malt, vorgenommen, „meine Zeit besser zu nutzen. Im Lockdown weiß ich nicht, was ich mit meiner freien Zeit anfangen soll. Also verschwende ich meine Zeit auf Netflix. Ich möchte einfach produktiver in meiner Freizeit sein.“

Magenta Sport überträgt ab 20.15 Uhr aus der edel-optics.de Arena.

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