Hamburg – Der Leidensdruck der HSV-Fans ist von den Rothosen einmal mehr strapaziert worden. Zweimal gerieten die Gastgeber im ersten Heimspiel der Saison in Rückstand, zweimal gelang der Ausgleich und am Ende hatten sie mit 3:2 eine äußerst spannende Partie zu ihren Gunsten gedreht. Vor fast 55.000 Zuschauern im Volksparkstadion erzielten Ivo Ilicevic (Foto), Pierre-Michel Lasogga und Johan Djourou die Treffer für den HSV. Es war der erste HSV-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart seit fast fünf Jahren. Ein doch noch gelungener Heimauftakt vor den beiden Auswärtsspielen – in Köln und Mönchengladbach!

Die Gäste gingen in der 24. Minute durch Daniel Ginczek in Führung. Zehn Minuten später glich Ivo Ilicevic aus. Kurz vor der Pause, in der 42. Minute, brachte wiederum Ginczek die Stuttgarter mit 2:1 in Führung.

In der zweiten Halbzeit sah Florian Klein in der 53. Minute gelb-rot – wegen wiederholten Foulspiels. Ihre Überzahl münzten die Gastgeber aber erst eine halbe Stunde später um – zum 2:2 durch Pierre-Michel Lasogga. Und in der 89. Minute blieb es dem Kapitän Johan Djourou vorbehalten, mit dem Treffer zum 3:2 den ersten Heimsieg zu sichern.

Der HSV – in der Startformation vom Bayern-Spiel – hatte in der Anfangsphase leichte Vorteile – und auch zwei Chancen, doch das erste Tor erzielten die Gäste. Davon ließen sich die Rothosen nicht beirren, nur zehn Minuten später gelang der Gegenschlag zum Ausgleich. Kurz vor der Pause aber erneute Stuttgarter Führung – wieder Ginczek!

Nach dem Platzverweis von Klein in der 53. Minute zogen sich die Stuttgarter mehr und mehr zurück, wollten die Führung verteidigen. Und das gelang fast eine halbe Stunde lang. Labbadia wechselte erst Pierre-Michel Lasogga (57. für Lewis Holtby), dann Ivica Olic für Sven Schipplock (66.) und schließlich Nicolai Müller (78. Für Michael Gregoritsch) – und die drei Neuen zerbröselten mit frischer Kraft Stück um Stück das Abwehrbollwerk der Gäste. Und es fielen die entscheidenden Tore – durch Lasogga (84.) und Djourou (89.). Ein verrücktes Spiel fand für die Gastgeber ein gutes Ende, verwandelte das Volksparkstadion in der Schlussphase in einen Hexenkessel.

HSV-Trainer Bruno Labbadia: „Es war von Beginn an ein sehr intensives Spiel von beiden Seiten. Der VfB hat uns immer wieder unter Druck gesetzt und war ein starker Gegner. Ich habe dem Team dann in der Kabine gesagt, dass ich mit der Intenstität und dem Auftreten zufrieden bin und auch betont, dass wir weiter an den Sieg glauben. In der zweiten Hälfte haben wir dann mit dem Platzverweis auch ein Quäntchen Glück gehabt, aber insgesamt einen großartigen Kampf abgeliefert. Das Publikum war dabei fantastisch und hat uns richtig gut unterstützt. Man hat gesehen, welche Emotionen und Kraft wir zusammen freisetzen können. Dabei war es wichtig, dass nicht nur wir, sondern auch die Fans geduldig geblieben sind und die Ruhe bewahrt haben. Denn in so einer Situation brauchst du Geduld und darfst nicht die Nerven verlieren. Unsere Einwechselspieler haben dabei super Druck gemacht. Keine Frage, dieser Sieg tut uns in der derzeitigen Situation natürlich richtig gut und wir hoffen, dass uns das auch für die Zukunft einen Auftrieb gibt. Gleichzeitig fangen wir jetzt aber nicht an rumzuspinnen und durchzudrehen – wir wissen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben.“

So spielten sie:

Hamburger SV: Adler – Diekmeier, Djourou, Spahic, Ostrzolek – Ekdal, Jung, Holtby (57. Lasogga) – Gregoritsch (78. Müller), Schipplock (66. Olic), Ilicevic

VfB Stuttgart: Tyton – Klein, Baumgartl, Hlousek, Insua – Rupp (56. Schwaab), Gentner – Didavi (85. Werner), Kostic (76. Gruezo) – Harnik, Ginczek

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Tore: 0:1 Ginczek (23.), 1:1 Ilicevic (34.), 1:2 Ginczek (42.), 2:2 Lasogga (84.), 3:2 Djourou (89.)

Zuschauer: 54.618

Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)

Gelbe Karten: Gregoritsch (32.), Djourou (48.), Jung (73.) / Rupp (34.), Kostic (68.), Didavi (72.)

Gelb-Rote Karte: – / Klein (53.)

Die weiteren Ergebnisse des 2. Spieltags:

Frankfurt – Augsburg 1:1
Hannover – Leverkusen 0:1
Köln – Wolfsburg 1:1
Hoffenheim – München 1:2
Schalke – Darmstadt 1:1
Freitag spielten:
Berlin – Bremen 1:1
Sonntag (23.8.) spielen:
Ingolstadt – Dortmund
Mönchengladbach – Mainz

 

 

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