Lübeck – „Ich kann kaum beschreiben was bei uns los ist", meint ein frustrierter und auch ein wenig ratloser Hanifi Demir gegenüber HL-SPORTS. Damit meint der Coach der Fußballfrauen des Eichholzer SV nicht die sportliche Lage mit dem letzten Tabellenplatz nach zwei Spielen, sondern das Blick auf sein -im negativen Sinne des Wortes- imposantes Lazarett. Gleich neun (Stamm-)Spielerinnen drohen verletzt oder angeschlagen auszufallen. Für die Zukunft gibt sich Demir aber optimistisch.

Mit Yasemin Evci (Muskelriss), Mariliiza Kranz (Meniskusriss), Michelle Tober (Gehirnerschütterung) und Ann-Kristin Dellmuth (erkrankt) fallen vier Spielerinnen im schweren Auswärtsspiel bei TuRa Meldorf am kommenden Sonntag aus. Dazu sind Bianca Löwenstrom (Knöchel/Oberschenkel), Alicia Sirotzki (Knöchel), Saveah Römer (Kiefer), Sarah Kautz (Oberschenkel) und Kapitänin Monique Inze (Leiste) angeschlagen, so dass ein Einsatz am Sonntag fraglich wäre.

„Wir haben heute abend und am Freitag Physiotherapeuten und Masseure da, die sich um die Spielerinnen kümmern", so Demir, welcher hofft, dass zumindest einige der Spielerinnen bis Sonntag fit werden. Für ihn sind die Verletzungen auch ein Beleg der kaum vorhandenen Vorbereitung. Viele seiner Spielerinnen sind aus beruflichen und privaten Gründen erst spät in die Saison gestartet, was sich hier und dort auch auf die Fitness auswirkt, dazu hätten einige Spielerinnen auch angeschlagen gespielt, so Demir: „Ich kann den Mädels von der Einstellung überhaupt keinen Vorwurf machen, die eine oder andere würde auch sicherlich am Sonntag spielen. Letztlich hab ich zur Zeit mit Marisa Rockschies und Sirin Guetari gerade einmal zwei komplett fitte und austrainierte Spielerinnen."

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Aus diesem Grund versucht der ESV-Trainer auch das Spiel in Meldorf zu verlegen – bisher ohne Erfolg. „Leider hat Meldorf bisher einer Verlegung eine Absage erteilt", sagt Demir, der etwas ratlos ist, was er am Sonntag machen soll.

Auch wenn die Situation aktuell recht dramatisch daher kommt, so ist der Coach guter Dinge, dass seine Mannschaft bald wieder auf dem Damm ist. „Nach dem Klausdorf-Spiel am 20. September haben wir zwei Wochen Pause, die kann uns nur gut tun", gibt sich Demir zuversichtlich und verweist auch auf das schwierige Auftaktprogramm: „Zwei Zweitliga-Reserven, Meldorf, Klausdorf und am sechsten Spieltag Ratekau – der Ansetzer hat es wahrlich nicht gut gemeint. Auch wenn wir jetzt mit null Punkten aus vier Spielen starten werde ich nicht nervös. Das kann man nach acht oder zehn Spielen werden, wenn immer noch eine Null oder nur zwei Punkte dort stehen."

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